Beiträge von Tigerlily

    Naja, ich dachte halt, vielleicht lerne ich Leute kennen, nur so zur Übung, weil es mir ja so schwer fällt mit anderen Leuten ins Gespräch zu kommen.

    Ich habe von anderen gehört, wenn man alleine reist, ist es leichter mit anderen Kontakt zu bekommen.

    Aber erstens saßen alle beim Essen meilenweit auseinander und neben mir saß gleich gar niemand und auch sonst waren alle eher für sich. Ich habe die ganzen vier Tage mit keinem Menschen gesprochen außer das Nötigste mit dem Personal.

    Das war früher auch nicht anders, ich neige schon immer zur Unsichtbarkeit, aber da hat es mir nichts ausgemacht, da waren wir ja zu zweit.

    Am Hotel und am Wellnesspaket gibt's nichts auszusetzen, das war sehr gut.


    Es liegt einfach an mir, ich kann einfach nicht so gut mit Menschen umgehen.

    Und ich sollte endlich einsehen, so wie Mausebär, dass da einfach nichts mehr ist.

    Ich bin einfach übrig geblieben und das war's für dieses Leben ..


    Wenn ich nur nicht so unglücklich wäre, seufz!


    Ps: Jetzt muss ich doch insgeheim grinsen. Da gibt es doch neuerdings diese Werbung im Forum und als ich den Beitrag gespeichert habe, was seh ich:

    DIESES BILD!

    Passt der Löwe nicht wie die Faust aufs Auge?!

    Ja, liebe Birgit, auf gewisse Weise wird die Trauer tatsächlich besser, aber ich fühle noch immer andauernd diesen Stachel in meinem Fleisch, der mich daran hindert, einfach zu leben, alles so zu nehmen wie es kommt und dem Leben auch positive Seiten abzugewinnen, die ehrlich empfunden sind und nicht nur krampfhaft festgestellt.


    Seit letzten Dienstag bis morgen Samstag gönne ich mir eine Auszeit in einem Ayurvedahotel ganz in der Nähe von mir.

    Ich habe 4 Tage Detox und Entschlacken gebucht, mit zahlreichen Anwendungen, veganer Küche und dazwischen einen sanften Fastentag und ich merke wie das meinem Körper gut tut.

    Was ich aber auch merke, dass körperliches Wohlbefinden nicht automatisch zu einem ganzheitlichen Wohlbefinden führt.

    Im Gegenteil, diese Ruhepause hat mir deutlich gezeigt, wie weit ich noch von einem annähernd normalen Leben weg bin.

    Wie brüchig, die Fassade ist, die ich mir in den letzten zwei Jahren mühsam erarbeitet habe.

    Ich fühle mich so einsam wie noch nie in meinem Leben, während mich meine Freunde und Bekannten um diesen Luxusurlaub beneiden.


    Meinem Cousin habe ich versucht zu erklären, wie ich mich fühle, nachdem ich bei seinem Anruf etwas wortkarg reagiert habe, wie es mir gehe und ich diesen tollen Urlaub fände.

    Hätte ich lügen sollen?

    Vielleicht, denn verstanden hat er es nicht. Von seiner Warte aus verstehe ich das sogar.

    Tatsache ist, dass ich einfach anstehe und nicht mehr weiter weiß.

    Dieser Kurzurlaub hat mir jedenfalls die Augen geöffnet, dass alleine Urlaub machen mich vor Sehnsucht umbringt statt dafür zu sorgen, dass ich mich dem Leben öffne.

    Morgen fahre ich nach Hause.

    Auch darauf freue ich mich nicht, im Gegensatz zu früher.

    Morgen Abend habe ich einem Trommelabend mit dem Thema Ahnen aus Anlass des 31. Oktober, Samhain, der mich über diesen Tag bringen wird und am Sonntag zu Allerheiligen werde ich wohl mangels Alternative den Tag mit meinem Cousin verbringen.

    Ich sollte wohl dankbar sein, dass ich nicht ganz alleine sein muss, aber warum fühlt sich das so trostlos, so hoffnungslos und aussichtslos an?

    Liebe Luise,

    es schmerzt von deinem täglichen Lebenskampf zu lesen.

    Das alleine leben fordert einen besonders hohen Preis, wenn der Körper nicht mehr mitspielt.

    Das was du bräuchtest wäre ein täglicher Kontakt für ein, zwei Stunden, der dich draußen mit den Dingen unterstützt, die du nicht alleine schaffst. Ev. auch jemanden, der mit deiner Amy täglich einen ausgedehnten Spaziergang macht.

    Gibt es bei euch keine Organisation, die ehrenamtlich Nachbarschaftshilfe betreibt?

    Ich weiß, momentan ist alles wegen Corona noch schwieriger geworden. Aber vielleicht solltest du in der regionalen Zeitung annoncieren, was hast du schon zu verlieren?

    Ich wünsche dir so sehr, dass es für dich Hilfe in irgend einer Art gibt.

    Alles Liebe Gabi

    Ihr Lieben,

    eine Verifizierung bei Registrierung fände ich wichtig, damit sich keine Kuckuckseier einnisten können.

    Die Trennung in öffentlich und privat ist für mich zweischneidig.

    Einerseits können Mitglieder, die sich nicht vollends der Öffentlichkeit preisgeben wollen freier schreiben in einem geschützten Raum, andererseits wäre es wichtig, dass der öffentliche Bereich dadurch nicht ausdünnt, sondern für Außenstehende weiterhin attraktiv bleibt.

    Nein liebe Waltraud, das hört sich nicht blöd an sondern im Gegenteil sehr weise und es ist noch dazu ein nützlicher Tipp!


    Liebe Johanna, glaub mir, du wirst nicht verrückt, alles was du schreibst kann ich eins zu eins für mich übernehmen.

    Und die Sache mit dem Selbstmitleid, darüber grüble ich auch immer wieder.

    In meinem Fall steht fest, das ich meinem Mann den für ihn so perfekten Tod von Herzen gönne. Eigentlich trauere ich wegen mir selber, wegen der gemeinsamen Zukunft die es nicht mehr gibt. Ich trauere, weil mir mein Leben nichts mehr bedeutet, weil nichts mehr etwas bedeutet, weil ich ihn so tierisch vermisse!

    Ist das Selbstmitleid?

    Möglicherweise!

    Aber ganz ehrlich, wenn jemand ein Recht auf Selbstmitleid hat, dann sind das wir.

    Liebe Sverja,


    (mal was Lustiges: wenn ich mit dem Handy deinen Namen eingebe, wird er immer automatisch auf " Aber ja " umgeändert)


    ich setze mich gerne zu euch auf die Plattform zum Träumen und Sinnieren und für heute wünsche ich euch eine gute Nacht!

    Liebe, liebe Anja,

    Du bist so ein Schatz!

    Du hat jetzt schon Erkenntnisse für die ich zwei Jahre gebraucht habe.

    Es ist halt nur so, die Erkenntnisse allein ändern nichts an der Trauer, die Gefühle sind einfach da und wenn man versucht sie wegzudrücken, suchen Sie sich einen anderen Weg, aber sie kommen wieder.


    Ich habe die Bemerkung von Sommermond beim spontanen Lesen auch so aufgefasst wie du, aber vermutlich werde ich durch die gleichen Aussagen getriggert wie du. Bei mir kommt die Betonung von Christ und Jesus gerne mal als unterschwelliger Angriff daher, aber das hängt mit meinen ganz persönlichen Erfahrungen zusammen.

    Deswegen bin ich bei der Beurteilung solcher Aussagen besonders vorsichtig und Sommermond wollte ganz bestimmt keine Kritik anbringen.

    Hier in dieser Community gibt es Kornblume und Sommermond, die ihren Glauben sehr überzeugend und dennoch unaufdringlich vorleben und ihr Beispiel hat mich dazu gebracht, über die verschiedenen Arten zu einer Weltsicht und zu einem tiefen Glauben zu finden, nachzudenken.

    Und ich bin zum Schluss gekommen, eigentlich meinen wir alle dasselbe, nennen es nur jeweils anders.

    Und manches ist auch sehr lehr und hilfreich, wie das letzte Video von Kornblume mit Maria Prean.


    Anja, du machst deinen Weg, daran besteht kein Zweifel.

    Die Art und die Dauer bestimmst du selber und ich würde mich sehr freuen wenn du weiter so offen aus dem Herzen heraus schreibst.

    Liebe Sverja,

    genau wie du schreibst, mein Herzensthread ist auch mein Ventil.

    Ich bemühe mich darin möglichst authentisch wiederzugeben, was mich bewegt.

    Du hast eine sehr schöne, gereifte Art zu formulieren, die ich jetzt erst nach zwei Jahren Trauer mehr und mehr zu verstehen beginne.

    Wir alle sind auf einem schmerzhaften, aber auch sehr lehrreichen Weg und so kommt es, dass unsere intimen Gedanken, auf spontane und dennoch kontrollierte Art und Weise geschrieben auch anderen Trauernden Anregung und Trost sein können.

    Dass dieses Forum öffentlich ist, ist Vorteil und Nachteil in einem.

    Der Vorteil ist zweifellos die viel größere Reichweite, was bedeutet, auch verzweifelte Menschen, die sich nicht aus ihrer Deckung wagen können hier lesen und möglicherweise allein dadurch Hilfe erfahren.

    Ich sehe es nicht als Nachteil, dass jeder der möchte unsere intimsten Ergüsse lesen kann, denn es wird sich kaum ein Mensch, der nicht vom Thema Tod betroffen ist für dieses Forum interessieren. Und wenn doch, wenn jemand aus purer Neugier hier liest, kann er etwas Gutes für sich mitnehmen, denn das Herz liest immer mit und verarbeitet Geschriebenes auf eigene Weise.

    Den einzigen Nachteil, den ich sehe, ist der, dass sich Trauernde im Bewusstsein öffentlich zu schreiben, scheuen aus sich herauszugehen und sich wirklich ihren Kummer von der Seele zu schreiben. Die enorm entlastende Wirkung des Schreibens wird dadurch verhindert und das ist schade.

    Dennoch ist dieses Forum ein Segen für alle.


    Weißt du, solche Texte von Menschen, die an wirklich schrecklichen Erfahrungen gereift sind, kann ich erst seit kurzem vorsichtig annehmen. Zuvor klang in solchen Zitaten immer ein stiller Vorwurf in mir. Dass Menschen, die Unaussprechliches erfahren haben, wieder zurück ins Leben gefunden haben und stärker aus der Hölle hervorgegangen sind, bedeutet für mich eine Zurechtweisung meiner eigenen Gefühle und Gefühlsäußerungen.

    Welches Recht habe ich, mich im Angesicht derartigen Leids in meiner eigenen Situation derart schlecht zu fühlen? Ich hätte und habe immer noch ein gutes Leben, so gut, dass ich immer wieder staune, wie jemand wie ich, die das Leben noch nie, auch in der Kindheit nicht, voll und ganz bejahen konnte, zu so einem nahezu perfekten Leben kommt.

    Ich war mein Leben lang aus diesem Grund von Schuldgefühlen begleitet, weil ich immer dachte, so ein schönes Leben verdiene ich mit meiner Einstellung gar nicht.

    Ich dachte auch bis vor Kurzem immer, dass meine abgrundtiefe Trauer in gar keinen Verhältnis zur Ursache steht. Hatte doch mein Mann sechsundsiebzig Jahre lang ein wunderbares Leben, das durch einen Tod, der schöner und passender gar nicht sein könnte, beendet wurde. Und er hat seine Angelegenheiten in meinem Sinne liebevoll geordnet und alles aufs Beste geregelt.

    Müsste ich mich nicht glücklich schätzen?

    Und dennoch ...

    Inzwischen bin ich zu der Aufassung gelangt, dass ich auch um mich trauere und dass ich mich besser von Schuldgefühlen verabschiede, weil ich es eben nicht besser kann, als immer wieder in tiefer Trauer zu versinken.

    Ich lass es zu, beschreibe meine Gefühle und meine Aufgabe ist es nie aufzugeben, niemals!


    Daher danke, liebe Sverja auch für diesen Buchausschnitt, der mich sehr zum Nachdenken angeregt hat.

    Liebe Luise,

    leider kann ich auch nicht mehr tun, als dir zu sagen, ich fühle mit dir und für mich fühlt sich das Leben an, als würde ich durch zähen Schlamm waten, der sich zunehmend verfestigt.

    Manchmal kommt ein Sonnenstrahl durch die Wolken und ich schöpfe Hoffnung, weil sich der Schlamm aufzulösen scheint, aber das ist nur Einbildung, oder vielleicht eine kurze Pause, um Kraft zu tanken und wieder weitermachen zu können, bevor ich vollends steckenbleibe.


    Der Grund warum ich nicht aufgebe ist die begründete Vermutung, dass alles im Leben einen Sinn hat, mag er sich noch so gut verstecken.


    Ich hoffe für uns beide, dass wir uns eines Tages hier wieder begegnen und uns freudig erzählen können, wir hätten unseren Weg gefunden und alles liegt klar vor uns

    Vielleicht aber müssen wir erst sterben, um herauszufinden was los ist.

    Uwe könnte uns jetzt sicher mehr erzählen, aber leider können wir ihn nicht mehr wahrnehmen, da wo er sich jetzt befindet.

    Ich drück dich und wünsche dir eine Erholungspause, um neue Kraft schöpfen zu können.

    Liebe Johanna,

    mein tiefes Mitgefühl zum Tod deines Mannes.

    Diese Gefühle, dieser abgrundtiefe Schmerz, das kann der Verstand nicht erklären, das ist einfach da und wird auch für eine Weile so bleiben, nichts kann etwas daran ändern.

    Es gibt auch keinen Trost, sondern nur ein absolutes Verstehen, das ich dir anbieten kann.

    Die Tage vergehen und das Überstehen jedes einzelnen davon ist eine große Leistung, die erbracht werden muss, bevor sich ganz allmählich etwas verändern kann.

    Die Trauer verändert sich tatsächlich, ich habe in zweijähriger Kleinarbeit gelernt damit umzugehen und fühle mich trotzdem noch als Anfängerin in meinem Trauerprozess.

    Zu Beginn kann die Tatsache, dass es so lange dauert und dass sich unser Leben total wandelt Angst machen, das muss es aber nicht, denn ob du es glaubst oder nicht, ich habe mich inzwischen ganz gut an die Situation gewöhnt und trage die Hoffnung im Herzen, dass sich irgendwann alles wieder zum guten wandelt.

    Ich wünsche dir viel Kraft und alles Liebe Gabi

    Ich bin da ziemlich faul und zieh mir nicht unnötig Programme auf den PC sondern verwende schlicht und einfach das gute alte Paint zum Verkleinern. einfach auf Größe ändern gehen und da kann man ganz bequem die Fotos beliebig verkleinern.

    Könnt von jetzt auf gleich diese Welt verlassen.

    Ja, ja und tausend Mal JA!


    Dieser Schmerz ist so stark, so stark kann physischer Schmerz niemals sein!

    Du bist nicht alleine damit!

    Wir teilen deinen Schmerz und etliche von uns haben diesen Satz ohne Zweifel schon mehrmals gedacht oder in tiefer Verzweiflung laut ausgerufen.

    Dennoch sind wir alle noch da, denn sterben wollen oder aktiv das Leben zu beenden, dazwischen liegen Welten.

    Wir müssen das Leben nicht mögen, aber wir leben weiter aus verschiedenen Gründen, wir alle brechen zusammen, verzweifeln, möchten uns einfach auflösen und danach stehen wir wieder auf und machen weiter.

    Und irgendwann gibt es ein erstes Lachen, das echt ist.

    Irgendwann genießt man die Wärme eines sonnigen Herbsttages und ist berauscht von der farbigen Vielfalt der Natur, die ihren Abschied nimmt und sich zurückzieht in ihre ganz eigenen Vergänglichkeit.

    Zuerst fühlt es sich an wie Verrat, aber es passiert immer öfter zwischen den Tagen der Verzweiflung, der Trauer und dieser unendlichen Sehnsucht nach den Liebsten, nach Frieden im Herzen.

    Und da liegt meine ganz persönliche Hoffnung, dass es irgendwann einmal auf längere Zeit bleiben wird, dieses Lachen, dieser Genuss und dass die Trauer in ein bereichertes Leben mündet, denn wir alle haben noch soviel zu geben, wenn wir uns erst einmal wiedergefunden haben.


    Dein Wunsch auf der Stelle zu sterben ist sowas von nachvollziehbar, aber ebenso klar ist , dass du diese Schmerzwellen reiten lernen wirst. einmal ganz tief unten, dann wieder oben, Luft holen und Kraft tanken.

    Ich möchte meinen, du machst das schon ganz gut, liebe Anja, alles LIebe und eine herzlice Umarmung sendet dir Gabi