Beiträge von Tigerlily

    Liebe Luise,

    die Zeit um die Feiertage ist die am schwierigsten zu bewältigende Zeit im ganzen Jahr finde ich.

    Es ist so traurig, dass du gar niemanden vor Ort hast, der dich manchmal unterstützen kann.

    Denn das eine ist das Vermissen, den geliebten Menschen kann einfach niemand ersetzen, aber das andere sind deine körperlichen Probleme, die Schmerzen, das angewiesen sein auf andere.

    Das erste kann dir niemand abnehmen, darunter leiden wir alle, aber das andere sollte nicht sein, das tut mir so leid, weil es die ganze Situation nur noch unnötig erschwert.

    Ich kann dich nur zum Kämpfen ermuntern, für dich, genauso wie du es für deinen Heinz getan hast.

    Ich bin sicher der ist öfter bei dir, du brauchst keine Angst zu haben, helfen musst du dir leider selber und ich schicke dir von Fern eine kräftigende Umarmung und wünsche dir eine schmerzfreie und möglichst erholsame Nacht!

    Ihr Lieben,


    inzwischen ist dieser Traueranfall wieder beim Abebben, ich konnte mich wieder ein wenig sammeln und neu ausrichten.

    Ich hatte ja am Mittwoch meinen letzten Arbeitstag und seit Freitag habe ich nun gemeinsam mit meinem Cousin eine neue Verpflichtung im Pferdestall angenommen.

    Ab sofort werden wir uns jeden Freitag Morgen um halbacht um 9 Pferde kümmern, füttern, ausmisten, auf die Koppel lassen und so den Freitag Vormittag mit einer nützlichen und schönen Beschäftigung verbringen.

    Für mich ein Anker in diesem neuen Lebensabschnitt ohne Verpflichtungen.

    Eine freiwillige Verpflichtung, die gern gesehen ist, eine echte Hilfe, nicht nur ein Placebo für eine Trauernde.

    Und nicht zuviel auf einmal, sodass ich mich in Ruhe auf meinen neuen letzten Lebensabschnitt vorbereiten kann.

    Ein Geschenk des Himmels und für mich ein weiterer Beweis, dass mein Leben beschützt und begleitet wird.


    Nun ist heute ein ganz spezieller Tag, es sind nämlich genau eineinhalb Jahre vergangen, seit mein geliebter Mann mit dem Flugzeug abgestürzt ist. Ich habe diesen denkwürdigen Tag in einem Facebook Posting aufgearbeitet, seht hier:


    Liebe Kornblume und all ihr anderen Lieben,


    seit dem Wochenende geht es mir total schlecht.

    Ich dachte wirklich das Schlimmste überwunden zu haben und mit der Trauer gut zurechtzukommen, aber leider ist das offenbar gar nicht der Fall.

    Dabei ist etwas durchaus Positives geschehen:

    Mein Cousin ist am Wochenende nach Kufstein übersiedelt und bleibt nun endgültig da.

    Ich bin nicht mehr alleine.

    Er ist ein angenehmer Mensch, der mich seit dem Tod meines Mannes sehr unterstützt hat.

    Aber anstatt froh zu sein, dass er endlich da ist, habe ich das Gefühl nun erst recht mit der Endgültigkeit von Hannes Tod konfrontiert zu werden.

    Dazu kommt, dass ich gerade jetzt , wo ich diese Zeilen schreibe, meine Berufslaufbahn endgültig hinter mir lasse und in Pension gehe.

    Bis Jahresende habe ich noch Urlaub, dann ist es vorbei.

    Letztes Jahr hätte ich mich darüber gefreut, hätte es doch bedeutet mit Hannes noch viel unternehmen zu können, Reisen zu machen, ohne auf die Zeit zu achten und vieles mehr.

    Jetzt ist einfach meine letzte Verpflichtung in diesem Leben weg und ich habe keinen Grund mehr weiterzuleben.

    Kommt mir jetzt nicht mit "Ja aber du bist doch Grund genug" das zählt nicht für mich, ich will nicht mehr hierbleiben.

    Nicht mal für meinen Cousin, der käme auch gut ohne mich zurecht, obwohl es natürlich nicht fair wäre, jetzt wo er da ist einfach abzuhauen, aber das habe ich sowieso nicht vor.

    Ich fühle mich nur total elend.

    Ich könnte soviel machen, die Fähigkeiten hätte ich, ich bin auch noch gesund genug, aber mich interessiert einfach überhaupt nichts mehr.

    Rein gar nichts.

    Nicht mal mehr die Verbindung zur geistigen Welt, ich will einfach weg hier.

    Natürlich mach ich das nicht, natürlich habe ich gesorgt dafür, dass mein Leben weiterhin Struktur hat, natürlich hilft mir mein Cousin dabei und natürlich werde ich mir neben den Seminaren und der Reise nach Irland, die ich gebucht habe und dem Freitag Vormittag im Pferdestall und einigen anderen Dingen, die strukturgebend sind und die ich für mich geplant habe, vermutlich erst nächstes Jahr aber dennoch irgendetwas suchen, das ich noch nützlich verrichten kann, um nicht völlig sinnlos hier auf der Erde herumzugammeln.

    Natürlich, natürlich, ich bin ja so vernünftig und ich hab ja schon soviel geschafft, es gibt ja noch soviel Schönes auf der Welt, blablabla ...


    Aber ich bin einfach nur verzweifelt und hilflos und habe keine Ahnung was ich noch tun kann, oder nicht tun kann oder was weiß ich, damit ich irgendwann mal nicht nur ein paar Stunden, sondern ein ganzes Leben (wenn ich schon unbedingt hierbleiben muss) lang feststellen kann, dass ich mich wohlfühle.

    Einfach nur ganz simpel wohlfühle, auch wenn man manchmal Kreuzweh hat, auch wenn man manchmal traurig oder wütend ist oder unzufrieden, wie alle anderen Menschen auch.

    Wo man dann sagt, wenns vorbei ist: Mensch das war ja ganz schön blöd von mir, mich so zu ärgern, das Leben ist ja doch schön und ich bin wirklich zufrieden.

    So wie es vorher auch war.

    Da war ich auch nicht immer zufrieden, aber ich hab mich wohlgefühlt, es war in Ordnung so wie es war.


    Und jetzt ist es überhgaupt nicht mehr in Ordnung, auch wenn ich schon Tage hatte, wo der Schmerz nicht das ganze Leben zugedeckt hat, wofür ich auch sehr dankbar bin.

    Aber mein Leben ist eben nicht mehr ok.

    Und schön langsam will ich nicht mehr jeden Tag um mein Leben kämpfen müssen, das ich sowieso nicht mehr will.

    Ich hab einfach die Schnauze voll!!!


    Und das musste jetzt raus, es tut mir leid.

    Hm, Krapfen, die schmecken, vielen lieben Dank!

    Ich war jetzt den ganzen Tag im Büro und gehe jetzt erst hinaus, zuerst zum Friedhof, danach ein treffen mit einer Bekannten und dann ist auch schon wieder Abend und der tag ist überstanden.

    Da bin ich auch dabei, mir geht es ebenso, allerdings merke ich wie langsam meine Lebenskraft nach eineinhalb Jahren zurückkehrt. Noch weiß ich nicht wohin alles führen wird, aber mein Mann sagte mir, ich hätte noch Aufgaben zu erledigen.

    Noch vor einem Jahr nach dieser ersten medialen Durchgabe habe ich mich zwar daran geklammert aber nicht daran glauben können.

    Ich merke aber seit einiger Zeit, wie ich mich langsam beginne zu verändern.

    Die Trauer ist immer noch genauso groß wie eh und je, aber sie steht nicht mehr die ganze Zeit vor mir und verstellt mir den Blick, sondern ist ein Stück an meine Seite gerückt, sodass wir uns Arm in Arm dem Leben widmen können, das ich ohne meinen Mann bestehen muss.

    Ihr Lieben,


    diese Erinnerungen an schreckliche letzte Momente sind mir erspart geblieben, zumindestens bei meinem Mann, bei meiner Mutter war es ein bisschen anders, sie ist kuzr vor dem Tod ins Koma gefallen und hatte diese typische krampfhafte Atmung. Dank unserer wunderbaren Physiotherapeutin, die Reiki und ihre Aromaöle einsetzte, beruhigte sich aber alles und sie konnte ganz ruhig und friedlich einschlafen.

    Die Zeit vor ihrem Tod war sehr schmerzhaft, aber ihr Tod letztendlich leicht. Ebenso bei meinem Vater. Beide sind friedlich daheim in meiner Obhut gestorben. Ich vermisse beide, aber das ist in Ordnung, es ist eine friedliche Trauer in mir.


    Ganz anders bei meinem Mann, der mitten aus dem prallen Leben gerissen wurde.

    Das letzte Mal als ich ihn sah, war es ein Abschied für ein paar Stunden.

    Nach dem Flugzeugabsturz durfte ich ihn nicht mehr sehen und vermutlich war das auch ganz gut so, es war nicht mehr viel übrig von seinem physischen Körper.

    Dennoch vermisse ich den Abschied.

    Ich konnte ihn nachholen in medialen Durchgaben, aber es erscheint mir trotzdem alles so unwirklich, weil das letzte Bild das ich von ihm habe ist, wie ich ihm nachschaue, wie er eiligen Schrittes von der Wohnung Richtung Aufzug strebte.

    Das verstärkt das Gefühl das ich habe, als ob er jeden Moment zurück kommen könnte.


    Vielleicht wäre es anders würde ich die Wohnung umräumen oder woanders hinziehen, wo mich nichts mit ihm verbindet.

    Aber das kann und möchte ich nicht.

    Die Wohnung ist in groben Zügen immer noch so wie vor eineinhalb Jahren, als er sie das letzte Mal verlassen hat.

    Auf seinem Platz am Sofa sitzt jetzt ein großer Bär mit seinem Pyjama an.

    Ich möchte das so und das wird auch vermutlich so bleiben, bis ich sterbe, ich kann es mir nicht anders vorstellen.

    Aber ich kann mir auch nicht vorstellen, dass er tot ist.

    Ich lebe in so einer Art Zwischenwelt und warte, dass er zurückkommt

    Lieber Matthias,


    du steckst wirklich in einer schlimmen Situation, die dir noch zusätzlich viel Kraft abverlangt.

    Trotzdem muss ich mich der Warnung der anderen hier anschließen, dass Tavor als Langzeitmedikament nicht geeignet und höchst gefährlich ist. Wenn du glaubst nicht ohne Tabletten auszukommen, wäre es besser einen Psychiater aufzusuchen, der dich medikamentös einstellen und begleiten kann mit Mitteln die nicht süchtg machen. Psychiater deswegen, weil Psychologen keine Medikamente verschreibn dürfen.


    Mit EMDR habe ich persönlich keine guten Erfahrungen gemacht, es hat mich in eine tiefe Krise gestürzt, die ich dank anderer Hilfe dann aber wieder gut überstanden habe.

    Ich konnte bis auf die ersten Tage gut auf Beruhigungsmittel verziechten, außer Baldrian, Bachblüten und ein homöopathisches Mittel, meine Lebensrettung waren meine Psychologin, meine Energetikerin, meine Schamanin und ein Hypnosetherapeut.

    Dazu diverse Seminare in Bewusstseinsbildung und Medailität. Zwei Trauergruppen , wobei ich mit einer immer noch Verbindung habe und zahlreiche Gespräche mit Freunden und Bekannten und soviele Meditationsabende wie ich nur auftreiben konnte..


    Man kann über alternative Heilmethoden sagen, was man will, mir haben alle aufgezählten Personen und Unternehmungen sehr geholfen, allerdings habe ich auch noch genügend Hausverstand, um unterscheiden zu können was mir gut tut und was nicht und das nötige Kleingeld, mir das alles leisten zu können (es kostet halt alles Geld und da sollte man den Überblick nicht verlieren).

    In der Zwischenzeit habe ich fast alle Hilfsangebote wieder abgebaut, sodass ich finanziell verträglich, mit dem was mir nützt, weitermachen kann und eine Freundin habe ich dabei auch gewonnen.


    Matthias, ich habe dir hier nur so viel über meine Unternehmungen erzählt, weil ich dir Mut machen will zu versuchen aus dem Beruhigungsmittelkarussell auszusteigen, andere Möglichkeiten zu ergreifen und nicht zu vergessen, dass deine geliebte Dorit möchte, dass du wieder ins Leben zurückfindest, so schwer es dir auch fallen mag!

    Du triffst sie sowieso wieder, wenn dein Weg auf Erden zu Ende ist und sie begleitet dich und versucht dich zu unterstützen und zu schützen so gut sie kann, sei dir da sicher!

    Mit den Träumen möchte sie dir Mut machen und wer weiß, wenn dein ärgster Schock vorüber ist, kannst du sie vielleicht auch besser spüren, aber garantiert nicht, wenn du mit Beruhigungsmitteln zugedröhnt bist, das muss ich jetzt leider in aller Deutlichkeit sagen.


    Also mein Lieber, dir selber und deiner Dorit zuliebe!

    Lass dich nicht hängen und ich sage das nicht leichtfertig, weil ich weiß wie schmerzhaft sich Trauer anfühlt, wie aussichtslos und deprimierend und verzeifelt du dich fühlst.

    Mein Gott es sind grad mal 3 Monate vergangen, du bist auf dem absoluten Tiefpunkt angelangt!

    Bitte bleib stark und halte durch.

    ES WIRD BESSER.

    Es wird nicht gut, das wird es möglicherweise nie mehr, aber es wird so gut, dass du mit der Trauer leben kannst, dass du deine Dorit auch in ihrer jetzigen Form spüren kannst und dein Leben für euch beide weiterleben kannst.

    du darfst bloß jetzt nicht aufgeben und dazu gehört auch deinen derzeitigen Beruhigungsmittelkonsum zu überdenken.

    Alles Liebe Gabi

    Ihr Lieben, für euch alle nähert sich der erste Jahrestag, eine sehr schwierige Zeit in unserer Trauer, ich wünsche euch ganz viel Mut und ein kleines Zipfelchen Zuversicht, dass als Licht die dunkle Wolke der Trauer erhellen und erwärmen kann.

    Alles Liebe Gabi

    Liebe Wagi,


    dieses eine Jahr ist ein Meilenstein am Rande eines langen Weges, der noch vor dir liegt.

    Es ist keine Wende, keine Erleichterung, nichts dergleichen, sondern nur eine Zäsur im Leben, einZeitpunkt an dem man Rückschau halten und erkennen kann, was sich alles verändert hat seit dem lebensveränderten Schicksalsschlag.

    Ich wünsche dir, dass du diese Rückschau mit einem leichten Gefühl des Friedens und der Dankbarkeit halten kannst und nicht nur die unausweichliche, drückende Schwere deines Verlustes spürst.

    Ich wünsche dir, dass du die Kraft aufbringst, deinen Weg alleine weiterzugehen, wohl wissend, dass dein lieber Mann unsichtbar immer in deiner Nähe ist, alles mit dir teilt und darauf wartet, bis du deine Aufgaben hier auf der Erde alle erledigt hast.

    Und ich wünsche dir, dass du weiterhin eine gewisse Erleichterung dabei findest, deinen Schmerz auszudrücken, hier und bei allen anderen Gelegenheiten, wo dir dies möglich ist.

    und zuletzt wünsche ich dir, dass du viele solcher Gelegenheiten findest und mitfühlende Menschen, die deinen Schmerz mit dir teilen.

    Alles Liebe und eine herzliche Umarmung schickt dir Gabi

    LIebe Luise,


    wie freue ich mich, wieder mal von dir zu lesen!

    Du bist so eine starke Frau und hast tapfer durchgehalten und hast dich um dich und dein Hündchen gekümmert.

    Das Briefeschreiben ist eine gute Sache, das habe ich auch gemacht, früher fast täglich, jetzt nicht mehr so oft.

    Ich möchte dir eine stille Umarmung und viel Kraft geben zum Todestag deines Mannes, es ist eine schwere Zeit und ich wünsche dir alle Hilfe die du bekommen kannst, damit die bevostehende Weihnachtszeit einigermaßen erträglich für dich wird.

    Alles Liebe und schön, dass du wieder da bist! Gabi

    Für mich war es ein Trost, für euch möglicherweise nicht, aber ich schreibs trotzdem: Ich bin fest davon überzeugt, dass der Todeszeitpunkt genauso wenig zufällig ist, wie alles andere im Leben.

    Also ganz egal was ihr unternommen hättet, eure Liebsten wären sowieso gestorben, weil ihre Zeit hier auf der Erde einfach zu Ende war.

    Ich habe mich auch immer wieder gefragt, ob es einen Unterschied gemacht hätte, wenn ich meinen Hannes davon abgehalten hätte zu fliegen, aber ich glaube der einzige Unterschied wäre gewesen, dass es ihn unglücklich gemacht hätte nicht mehr zu fliegen, gestorben wäre er trotzdem, vielleicht bei einem Autounfall, wer weiß das schon.

    Er hat es mir ja selbst gesagt über das Medium, mit dem ich einen Erstkontakt hatte: Er ließ mir ausrichten, dass dieser Tod für ihn genau richtig gewesen ist, zu sterben bei der Beschäftigung, die er am allerliebsten hatte. Er sagte, wäre er bei einem Autounfall oder daheim im Bett gestorben, das wäre nicht er gewesen. für ihn wars einfacher, für mich allerdings schwerer. Genauso hat er es gesagt und für mich ist das absolut nachvollziehbar. Was ich ihm vorwarf, war der Umstand, dass er mich nicht mitgenommen hatte, aber da hieß es ich hätte noch viele aufgaben hier auf der Erde zu erledigen, bevor ich gehen könnte.

    LIebe Liesel, liebe Ange,


    es ist völlig klar, dass ihr noch nicht verstehen könnt, wie das Leben weitergehen soll, die Zeit ist einfach noch zu kurz, der Schmerz zu groß.

    Ich fühle mit euch mit und möchte euch herzlich umarmen, um euch ein wenig Kraft für den Alltag zu spenden.

    LIebe Bine,


    ja das stimmt, wir sind schon rechte Kämpfer, aber ich denke auch das wird seinen Grund haben.

    Ich bin fürs Erste froh, dass dieser große Druck und die Unruhe von mir abgefallen sind, es ist fast ein Wunder, das ich kaum in Worte fassen kann.

    Mich überkommt immer noch mehrmals täglich diese Traurigkeit und ich weine, wenn ich alleine daheim bin und niemand zusieht.

    Trotzdem kann ich auf einmal die Ruhe daheim annehmen, ich fühle mich irgendwie geborgen, verbunden mit meiner Familie und der geistigen Heimat. Ich fühle mich nicht mehr so entsetzlich einsam, obwohl die Sehnsucht nach meinem Liebling immer noch da ist.

    Wenn ich jetzt mit ihm rede oder vor mich hinträume habe ich das Gefühl, ihn zu fühlen, was ich vorher so vermisst habe.

    Und auf einmal habe ich auch nicht mehr dieses Gefühl unbedingt irgendetwas tun zu müssen.

    Ich bin sicher, die richtigen Dinge kommen von selbst auf mich zu.

    Denn eines habe ich gelernt. Seit ich nicht mehr so krampfhaft auf der Suche (wonach auch immer) bin, bekomme ich Beschäftigung frei Haus geliefert und bin inzwischen froh, wenn mal an einem Tag nichts los ist.

    In 15 Tagen ist es eineinhalb Jahre her, seit mein Mann von mir gehen musste und noch vor einem Monat hätte ich mir nicht träumen lassen, dass ich einmal mit vorsichtiger Neugier in die Zukunft blicke.

    Genau das ist der Punkt, was Hasi schreibt!

    Unseren verstorbenen Liebsten ist es recht, wenn wir wieder Mut schöpfen, wenn es uns gut geht.

    Es ist halt nur nicht immer so leicht, wenn das Vermissen so groß ist.

    Umso schöner Geschichten zu lesen, die Mut machen.

    Liebe Eriana,


    wie wärs mit einem frischgemachten Weihnachtspunsch?

    Bei mir daheim ist es neblig und regnet und jetzt wirds auch noch dunkel, da habe ich Lust auf etwas Warmes und teile gern mit euch.


    Liebe Grüße Gabi

    Ich habe das Glück, dass ich eine Shiatsu Praxis direkt vor Ort habe. Ich wollte es immer schon mal ausprobieren, bin aber vorher nie dazu gekommen. die meisten machen Werbung für sich, da musst du dich halt bei dir Zuhause umhören, oder ev. im Internet nachsehen, ob du etwas Passendes findest.

    Ein Medium, das dich über den Verstorbenen ausfragt ist ein Unding, das geht gar nicht.

    LIeber Matthias, versuche dich etwas zu entspannen und die Dinge auf dich zukommen zu lassen.

    Du wirst sehen, dass du in gewisser Weise zu den für dich richtigen Dingen geführt wirst, wenn du es zulässt.

    Und versuche KEINE Erwartungen zu haben!

    Ich weiß das ist schwer, aber je offener du deine persönliche Entwicklung betreibst (und genau darum geht es in unserem restlichen Leben), desto reibungsloser funktioniert alles.

    Es ist ein Prozess, der zwar sehr schmerzhaft ist, vor allem am Anfang, der aber für unser spirituelles Wachstum nötig ist.

    Wenn du Rückschau hältst in deinem Leben kannst du entdecken, wie sich alle einzelnen Puzzesteine zu einem Gesamtbild formen.

    Für dich ist es noch ein bisschen zu früh, noch überwiegt der tiefe Schmerz alles andere, aber ich verspreche dir, es ändert sich langsam aber unbeirrbar, wenn du nicht aufgibst und einfach weitermachst und dich dem Leben anvertraust.


    Nun noch etwas über mich:

    Dieses Seminar, von dem ich oben berichtet habe, hat ganz tiefe Nachwirkungen, ich fühle wie sich das Unterste zu Oberst kehrt aber in positiver Hinsicht.

    Wisst ihr, ich habe meine Familie und speziell auch meinen Mann dazu benutzt, mir Halt zu geben in diesem bedrohlichen und stürmischen Leben. Meine überschäumenden Gefühle, meine große Energie und auch die Trauer, die ich durch viele größere und kleinere Abschiede mein ganzes Leben hindurch erlebt habe, waren immer viel zu viel für meine Mitmenschen, daher habe ich gelernt sie in Zaum zu halten und zu verstecken, um niemandem weh zu tun, um mich anzupassen und gut zu funktionieren.

    Alles war unterschwellig immer da, aber ich habe nie zugelassen dass es an die Oberfläche kommt und ich war richtig gut darin, mich anzupassen, sogar so gut, dass ich mir gegen Ende unseres gemeinsamen Lebens schon gedacht habe, ich habe es geschafft.

    Ich war zufrieden mit meinem Leben und dachte wirklich ich komme damit durch, bis es für uns beide Zeit ist zu gehen.

    Eigentlich kann ich stolz auf mich sein, wie gut ich trotz aller anfänglichen Anpassungsschwierigkeiten mit meinem Leben zurechtgekommen bin.

    Und das wäre mit Sicherheit noch eine geraume Weile so weitergegangen. Wir beide waren die Letzten unserer Familien und hatten uns so aneinander gewöhnt, hatten uns so innig lieb, brauchten einander und versprachen uns einander nie zu verlassen.

    Ich hatte tatsächlich zum ersten Mal in meinem Leben das Gefühl, dass alles in Ordnung ist, so wie es ist.


    Und dann kam der Tag, wo Hannes mich verlassen musste.

    Mein ganzes stabiles Lebensgebäude ist wie ein Kartenhaus zusammengebrochen.

    Ich weiß, dass er immer noch für mich da ist, auf einer Ebene, die für die meisten von uns nicht sichtbar ist.

    Aber die Tatsache, dass er nicht mehr hier bei mir ist, genügt, dass alle sorgsam verborgenen Gefühle mit einem Schlag wieder an die Oberfläche gekommen sind und ein paar Neue, die Trauer über seinen Tod, der tiefe Schmerz des Verlassenseins sind noch dazu gekommen.

    Ich fange langsam an zu begreifen, dass nicht der Verlust meines geliebten Mannes allein diesen unsäglichen Schmerz hervorgebracht hat, sondern dass es jetzt darum geht mein ganzes Leben anzuschauen und dass ich in einem tiefen Transformationsprozess stecke, dessen Ende noch nicht in Sichtweite ist.


    Gerade eben, wie ich das schreibe bin ich von tiefer Dankbarkeit und Demut erfüllt.

    Ich weiß nicht wie sich alles entwickeln wird, aber ich begreife langsam die Idee dahinter und ich möchte euch sagen, dass das was ich schreibe, nicht nur für mich alleine gilt, sondern für alle von uns, die sich momentan in einer tiefen Krise befinden.

    Viele von euch werden es noch nicht verstehen, aber ich möchte euch Mut machen nicht aufzugeben, auch für euch gibt es einen Plan im Leben den ihr zur Entfaltung bringen werdet, wenn die Zeit gekommen ist.

    Alles Liebe Gabi

    Liebe Mowi,

    schön von dir zu lesen, ich habe schon manchmal an dich gedacht und wie ich sehe gehts dir so ähnlich wie mir.

    Nach alldem, was ich für mich getan habe und wie ich mein Schicksal anzunehmen versucht habe, stellt sich heraus, dass die Weichen für mein weiteres Leben sehr poitiv gestellt sind.

    Dennoch fühle ich mich genau wie du hin und hergerissen, es ist eine tiefe Transformation, die wir durchleben, denke ich und so eine Neuanpassung ist halt nicht einfach. Ich wünsche dir viel Kraft und Zuversicht, damit du deinen Weg positiv weitergehen kannst (und mir selber wünsche ich das auch).

    Und ich freue mich, wenn du hie und da etwas von dir hören lässt.

    Ganz liebe Grüße Gabi