Beiträge von Tigerlily

    LIeber Chrono!

    Du schreibst mir aus der Seele, bei mir waren es 32 Jahre die wir zusammen sein durften und seit dreienhalb Monaten ist mein Leben praktisch beendet.

    Auch ich dachte daran, meinem Mann nachzufolgen, habe aber schließlich aus dem Grund, weil ich glaube, dass es ein Leben nach dem Tod gibt, davon Abstand genommen, weil ich die starke Vermutung hege, dass wir hier sind um unser Leben zu meistern und zu lernen und dass mich ein Freitod meinem geliebten Mann nicht wieder näher gebracht hätte, sondern im Gegenteil, dass man es bereut, wenn man eine solche Entscheidung trifft.

    Meine Hoffnung ist, dass ich mich darauf freuen kann ihn wieder zu sehen, wenn ich mein Leben so wie es das Schicksal geplant hat, zu Ende gelebt habe.

    Das habe ich gerade meiner Kollegin geschrieben, weil sie mich im Bürochat (ich arbeite daheim am Computer in Telearbeit) gefragt hat, ob ich mich denn im Urlaub nicht ein bisschen erholen und entspannen habe können.

    An der Intimität der Aussage könnt ihr erkennen, dass ich sehr liebe wertschätzende Kollegen und Kolleginnen habe und dass wir im Büro alle zusammenhalten und ich früher auch meinen Teil dazu beigetragen habe und deshalb möchte, dass sie verstehen, was gerade mit mir los ist und warum ich momentan in meinem eigenen Universum um mich selbst kreise.

    Ich bin in einer Trauergruppe angemeldet, die morgen gestartet wäre, leider wurde diese abgesagt, wegen Mangels an Teilnehmern.

    Gottseidank gibt es in Innsbruck vom selben Verein auch eine Trauergruppe, die aber erst nächsten Montag startet. Ich fahre da auf jeden Fall hin und hoffe, dass nach dem ersten Schnupperabend noch genügend Leute übrig bleiben und diese dann icht auch wieder abgesagt wird, :(

    LIebe Krissi! So gehts mir auch jeden Morgen nachdem ich friedlich aus meinem Schlaf aufgewacht bin. Und immer wenn ich daran denke, was mir Freude bereiten und was ich mir wünschen könnte, ist da nichts, außer dem einen Wunsch, ihm nahe zu sein, sei es, dass er wiederkommen soll, oder ich ihm endlich nachfolgn darf. Genau das was eben gerade nicht möglich ist.

    Diese Woche macht mir zusätzlich noch ein anderes gewaltiges Problem zu schaffen, mir ist nämlich aufgegangen bis ins Innerste, dass ich ganz alleine bin, denn von den Vertrauenspersonen die ich hatte lebt niemand mehr!

    Sicherlich, ich habe Freunde und Bekannte und einen Cousin, aber ganz ehrlich - die sind alle nett, aber im Großen und Ganzen Fremde für mich und niemand, dem ich mein bedenkenlos mein Leben und alles was ich habe anvertrauen würde.

    Das allererste Mal in meinem Leben bin ich ganz alleine für mich verantwortlich, ohne Netz und doppelten Boden und das erzeugt in mir eine irrationale Lebensangst, mit der ich erst mal fertig werden uss.

    Ich kann dich gut verstehen, dass du deine Gedanken nicht ungefiltert in einem Forum preisgeben möchtest, aber ich kann deine Gefühle sehr gut nachvollziehen, auch wenn du sie hier nicht explizit erklären möchtest.

    Deine Situation unterscheidet sich sehr von meiner Situation, in der ich von meinem Mann ganz plötzlich mitten aus dem prallen Leben durch einen Unfall brutal getrennt wurde. Ich rede jeden Tag mit dem Bild meines Mannes, das an der Wand hängt und auch ich habe ihn schon beschimpft, weil die Fliegerei sein ganzes Leben immer über alles ging und habe ihm gesagt, warum er alter Esel es nicht einfach beizeiten lassen konnte, sondern es so weit treiben musste, bis er schließlich und endlich doch einmal abstürzen musste.

    Oder ich hadere mit dem Schicksal, weil mich alle vertrauten Personen im Stich gelassen haben und ich nun mutterseelen alleine dastehe, voller Angst vor der Zukunft und es mich dann nicht wenigstens auch gehen lässt, sondern offenbar Spaß dran hat, mich allein übrig und mit meiner Seelenqual beschäftigt zu lassen.


    Allein die Trauer und Liebe sind die vorrangigen Gefühle, weil ich durch den Tod vor vollendete Tatsachen gestellt wurde, weil uns beiden ein bitterer Weg wie der deine erspart worden ist, was einerseits bedeutet, dass es keine Auseinandersetzung mit der Situation und keinen Abschied gegeben hat, andererseits aber auch keine Hoffnung, keine Fortschritte, keine Rückschläge, keine Resignation und auch keine Wut und keine Enttäuschung.


    Ich glaube, man kann nicht gegeneinander aufrechnen, welcher Weg der Schwierigere ist, jeder muss sein Schicksal so nehmen, wie es kommt und mit allen Gefühlen die damit verbunden sind und ich werde mich hüten, jemanden für seine ehrlich geäußerten Empfindungen zu verurteilen, kann aber verstehen, dass du dich in deiner Situation nicht ausführlich dazu äußern magst und es ist in meinen Augen auch nicht notwendig, wenn es nicht deinem inneren Bedürfnis entspricht, weil man muss nicht alles aussprechen, um verstanden zu werden.


    Ich kenne die Vorgänge, die dir und deinem Mann gerade widerfahren nicht von mir selber, aber aus der Verwandschaft meines Mannes und ich kann dich nur beglückwünschen für deinen Mut und für deine Beziehung zu deinem Mann und euch beiden sehr viele liebevolle Gedanken senden!

    Ich sitze fest zwischen einer Vergangenheit, die es nicht mehr gibt und einer Zukunft, die völlig unklar ist, in einer Gegenwart die einfach schrecklich ist.

    Mein Leben verläuft nicht normal, auch wenn es von außen so aussehen mag, ich bin seelisch am Ende, obwohl mein Körper und mein Verstand normal funktionieren.

    Laut Psychologin verläuft alles so wie es soll bei mir und ich muss einfach Geduld haben, ich nehme das jetzt mal so an und bin auch ein wenig beruhigt von ihrere Aussage. Aber ich denke mir immer noch jeden Morgen, wie schön es doch wäre, einfach nicht mehr aufwachen zu müssen.

    Ich habe dir Adresse von meiner Psychologin von meiner Hausärztin. Sie ist auf Trauerarbeit spezialisiert und ich bin nach eine rSitzung immer total fertig, aber es gibt mir ein gutes Gefühl, weil ich weiß, dass es normal ist, so zu fühlen wie ich fühle.

    Die Krankenkasse zahlt etwas dazu, leider nicht allzu viel.

    An die Zukunft wage ich sowieso nicht zu denken, was mich nämlich auch sehr erschreckt ist der Umstand dass mich absolut gar nichts mehr interessiert, egal an was ich auch denke und ich auch keine Wünsche mehr habe egal welche. Das Einzige was auftaucht wenn ich mein Inneres diesbezüglich erforsche, ist die Sehnsucht nach meinem Mann und das Verlangen ebenfalls auf die andere Seite zu gehen. Bei mir kommt verschärfend hinzu, dass wir beide ja schon unser Leben hinter uns haben und auch sehr, sehr viel erlebt haben. Und dass ich keine Kinder oder Familie mehr habe, die trauern würden, wenn ich nicht mehr da wäre.

    Ich finde das echt schade, dass es soweit kommen musste, Amitola!

    Deine Beiträge waren immer besonders schön und aufbauend und ich kann nicht verstehen, wieso dieser ganze Streit unbedingt sein musste.

    Was mich so erschreckt, ist die Irrationalität der Gefühle, da gehts mir besser und ich bin voller Dankbarkeit und denke mit Liebe an meinen Mann und dass es ihm sicher gut geht und er wollen würde, dass ich glücklich bin, aber das nützt alles nichts, da steigen die Gefühle hoch und überschwemmen mich, dass ich am liebsten auf der Stelle sterben möchte. Meistens kristallisiert sich danach ein neuer Aspekt heraus, der betrachtet und durchdacht werden möchte.

    Das Gefühl, dass mir der Kopf platzt und ich mich auf nichts konzentrieren kann, kommt auch sehr oft.

    Die ganze Situation ist schrecklich, unabwendbar, anstrengend, schmerzhaft und zeitraubend und das Schlimmste was mir je in meinem Leben passiert ist.

    Es ist erleichternd, wenn auch nicht tröstlich, dass ich damit nicht alleine bin, ich fühle so sehr mit euch!

    Liebe Maria, denke bloß nicht, dass es nicht normal ist, wie du fühlst!

    Das ist sehr normal, das Einzige was nicht normal ist, ist der Umstand, dass man in Gesellschaft stark sein muss und nicht zeigen kann wie einem zumute ist, weil es dann eine Zumutung für die anderen ist, die sich ihren Tag nicht mit unangenehmen Gefühlen verderben wollen.


    Ich verstehe natürlich, dass du deine Trauer in der Begegnung mit anderen Menschen nicht zeigen möchtest, aber ich weiß aus eigener Erfahrung, wie gut das tut, den ich habe das große Glück, mich in meinen Lebensäußerungen nicht so einschränken zu müssen und ich habe Menschen gefunden, die ich mit meinen widersprüchlichen Gefühlen belasten kann. Gibt es für dich so gar keine Möglichkeit, dich mal richtig bei anderen Menschen auszuweinen? Vielleicht eine Trauergruppe oder eine Psychologin?


    Ich könnte mir auch nicht vorstellen, mein Zuhause umzuräumen und frage mich, ob es bei dir wirklich sofort sein muss, oder ob es nicht die Möglichkeit gibt, damit noch ein wenig zu warten?

    Mir ging das genauso mit einem der besten Freunde meines Mannes, gemeinsam trauern ist sehr tröstlich.

    Und seit mein Mann nicht mehr da ist koche und backe ich nichts mehr, ihm hats immer so geschmeckt bei mir und ich bringe es einfach nicht fertig.

    Momentan ist mein Cousin bei mir und da ist er es, der immer kocht für mich (er wohnt nicht in unserer gemeinsamen Wohnung, wir haben noch eine Kleinwohnung in der Nähe, die er bewohnt)

    Die Kommode ist richtig schön und es ist eine nette Idee, einen Ort für all die liebgewonnenen Dinge zu haben. Dazu kommt der praktische Aspekt, dass du auf diese Weise aufheben kannst, woran dir etwas liegt. Ich finde es schwierig nach dieser kurze Zeit zum Aussortieren gezwungen zu sein.

    Mir geht das mit den Erinnerungen ans gemeinsame Kaufen auch so, wie dir Maria und sogar bei den Lebensmitteln gibt es Parallelen - ich habe letzte Woche den letzten Orangensaft aufgemacht, den wir noch zusammen gekauft haben, das war mir sehr bewusst!


    Ich habe das Glück, dass ich in meiner Wohnung komplett alleine leben bleiben kann und ich habe kaum etwas verändert. Bis auf seine umfangreiche Sammlung an Werbeprospekten aller Art und die Fliegerordner, die ich seinen Fliegerkameraden gegeben habe, ist alles noch so wie er weg gegangen ist, sogar die Hausschuhe mit dem kleinen Loch an der rechten große Zehe stehen noch da, bereit zum Hineinschlüpfen, wenn er wiederkommt.

    Ich bin froh, dass es so ist, denn es spendet mir Trost und gibt mir ein heimeliges Gefühl.

    Ich entschuldige mich für den erneuten Doppelpost, aber ich möchte Maria gerne extra antworten.


    Das Buch "Das Leben danach" hat für mich wirklich einen Unterschied gemacht.

    Es war eine Erinnerung und Zusammenfassung der Dinge, die ich Großteils schon wusste.

    Ich bin allerdings eine Leseratte und habe schon seit Jahrzehnten immer wieder spirituelle Literatur gelesen und mir eine Meinung völlig außerhalb der traditionellen Glaubens gebildet (ich bin zwar noch immer in der katholischen Kirche, konnte deren dogmatische Vorschriften aber schon als Kind nicht widerspruchslos teilen)


    Im Laufe meines Lebens habe ich auch diverse Seminare besucht, um meine eigene Spiritualität zu entdecken, denn ich habe schon immer nach Antworten darauf gesucht, warum ich so bin wie ich eben bin. Im Laufe der Jahre habe ich dann eine gewisse Ruhe in der Beziehung zu meinem Mann gefunden und ich habe die ewigen Fragen über die wahre Natur der Dinge beiseite geschoben, bis ich ernsthaft geglaubt habe, mich nie wieder damit befassen zu müssen.

    Bis jetzt ...


    Liebe Maria, ich glaube keinesfalls, dass die Liebe zu deinem Mann nach deinem Tod und dem Übertritt ins jenseitige Leben in irgendeiner Weise geschmälert wird - das Gegenteil ist der Fall, du wirst von ihm empfangen werden und gleichzeitig eine allumfassende Liebe entdecken, die nicht mit Worten zu erklären ist! Deinen bösen Chef wirst du kaum wiedersehen, denn du triffst nur Menschen, denen du verbunden bist. Trotzdem wäre es gut, wenn du es schaffen würdest, im Laufe deines Lebens anderen Menschen und vor allem dir selbst zu vergeben, denn wenn der Zeitpunkt des Übergangs gekommen ist, ist es von Vorteil mit sich im Reinen zu sein.

    Liebe Astrid,

    ich bin es eigentlich gewohnt, eigene Entscheidungen zu treffen und wie ich heute früh in einem Gespräch mit meinem Cousin feststellte, war ich eigentlich schon seit Jahren der Mittelpunkt unserer kleinen Familie und sowohl mein Vater als auch mein Mann haben sich immer mit mir beraten in allen Dingen des Lebens und mir immer alles erzählt und mir alles anvertraut, es war sogar so, dass ich der Ruhepol war, an den sie sich gewandt haben, während ich nicht unbedingt alles erzählt habe, was mich schon damals bewegt hat, weil ich sie seelisch nicht belasten wollte.

    Denn schon seit dem Tod meiner Mutter hat sich meine Lebensmotivation allmählich verringert, sodass ich mein Leben total in den Dienst meiner kleinen Familie gestellt und daraus meine ganze Erfüllung empfangen habe.


    Dass mein Vater mit 93 Jahren gestorben ist, war dann letztes Jahr ein völlig natürlicher Vorgang, bei dem ich meine Trauer sehr gut verarbeiten konnte, allerdings habe ich danach meinen Fokus gänzlich auf meinen Mann gerichtet, so wie er ebenfalls immer betonte, wie sehr er mich braucht und dass wir nur mehr uns beide hätten und wir froh sein könnten, dass wir uns haben und dass wir es so schön haben.


    Tatsache ist, dass ich seit dem Tod meines Vaters schon eine extreme Verlustangst verspürt habe, sodass mir meine Hausärztin die Psychologin empfohlen hat, zu der ich jetzt gehe (damals bin ich nicht hingegangen, weil mir das dann doch irgendwie unangenehm war).


    Und Tatsache ist, dass ich schon vor dem Tod meines Mannes nicht mehr neugierig aufs Leben war, sondern mir das so ausgemalt habe, dass ich mich um ihn kümmere und er sicher sehr alt wird, so gesund und vital wie er war und ich dann mit Mitte Siebzig einfach in der Vergangenheit lebe und auf den Tod warte. Immer im Kopf die Wunschvorstellung, dass wir vielleicht gemeinsam sterben bei einer unser Unternehmungen. Mir ist schon klar, dass das ziemlich blöd und unrealistisch von mir war und dass es den Zustand, in dem ich mich jetzt befinde, vermutlich nicht gerade verbessert hat.


    Tatsache ist daher auch, dass ich jetzt ziemlich ratlos dastehe und keine Ahnung habe, was ich mit meinem Restleben anfangen soll.

    Der Schmerz der Trauer ist die eine Geschichte, das Vermissen, die Sehnsucht, die Einsamkeit. Darin tröstet mich die spirituelle Literatur, denn ich bin zunehmend so gestimmt, dass ich fest daran glaube, dass es ihn noch gibt auf der anderen Seite und ich bin mir auch sicher, dass er wollen würde, dass es mir gut geht und ich mein Leben genieße.

    Aber eben da bin ich in einer Zwickmühle, weil ich einfach nicht weiß wie ich das anstellen soll, denn genaugenommen habe ich lange genug gelebt, sodass ich nicht weiß, was ich hier noch soll und viel lieber ebenfalls auf die andere Seite wechseln würde.

    So wie es aber aussieht, gibt es einen Grund, dass ich noch auf der Erde bleiben muss, während mein Mann gehen musste.

    Allerdings habe ich echte Probleme damit, einfach so weiterzuleben, ohne zu wissen wofür, und ich schwanke zwischen dem starken Gefühl, dass da noch etwas für mich zu tun ist, wenn ich meine Gefühle und Trauer ernsthaft bearbeitet habe und dem panischen Gefühl, dass das sowieso alles umsonst ist und dass ich bis zu meinem Lebensende allein in einem zwar luxuriösen, aber sinnentleerten Leben aushalten muss, weil mich absolut gar nichts mehr freut - momentan bin ich sozusagen der personifizierte Lebensüberdruss.


    Nach einer großen Portion Baldriantropfen war es mir jetzt ein Bedürfnis, diese Essenz meines heutigen Tages aufzuschreiben und manchmal bin ich selbst fassungslos, was so alles in meinem Kopf vorgeht in diesen stürmischen Zeiten.

    Nein, liebe Blaumeise, ich fühle mich ganz und gar nicht "zugequatscht", ich freue mich über deine wertvolle Information und deinen Lebensbericht!

    Lass dich drücken - und aufgeben gibts nicht!


    Liebe Miggel, bei uns in Kufstein gibts inzwischen schon 2 Hanfshops, daher habe ich mich entschlossen, einfach mal was auszuprobieren und nachdem ich eh immer auch ein bisserl Magen und Darmprobleme habe, habe ich mir von Medihemp Hanf Bio Essence mit CBG gekauft und mir kommt vor es tut mir gut. https://www.deepnatureproject.…t/list/id/279/category/9/


    Momentan lese ich gerade von Bernard Jacobi "Das Leben danach", das Buch ist eine echte Inspiration, dazu die Gespräche mit meinem Cousin, das ist echte Arbeit, dazu bewege ich mich sehr viel und bin am Abend richtig müde.

    Ich gewinne von Tag zu Tag neue Erkenntnisse über mich, vor allem die, dass die Gefühle einfach auftauchen, aber auch nach einiger Zeit einfach verschwinden, das ist alles sehr verwirrend und am verstörendsten ist diese Intensität mit der sie auftreten. Im Moment ist es dann immer so, dass ich mich am liebsten auflösen würde, weil es so weh tut, aber sterben will ich eigentlich nicht, nur dass es aufhört. Und mir ist auch schon aufgefallen, dass ich mich da richtig reinsteigern kann und dass das sehr unproduktiv ist, deshalb versuche ich es gar nicht mehr so weit kommen zu lassen und das Kopfkino vorher schon ein wenig zu bremsen. Immer gelingts mir nicht, aber immer öfter. Mit dem Leben wollen klappts noch nicht so sehr, aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass das auch irgendwann wieder besser wird.

    Momentan jedenfalls bin ich recht entspannt und gehe auch gleich schlafen, gute Nacht!

    Ich bin richtig froh, dass es euch gibt, die mir immer wieder tröstende Worte geben, wenn es besonders schwer auszuhalten ist.

    Ich habe seit Neuestem Hanföl mit CBD für mich entdeckt, ich nehme es seit ein paar Tagen und es bringt mir eine gewisse innere Ruhe.

    Ich hatte dadurch eine kurze Erholungspause von der ärgsten Trauer und bin viel spazieren gegangen und habe auch viel geredet, mein Cousin hat sich zu einer echten Stütze entwickelt, wir reden ganz offen miteinander und es tut mir jetzt auch gut, dass er noch da ist und noch eine Woche bleibt und danach gibts Whatsapp zum langen Telefonieren das ist auch eine gute Sache!

    Ich beschäftige mich jetzt auch sehr mit dem Jenseits und Nachtod Erfahrungen und es erscheint mir immer logischer, dass es da etwas geben muss, ansonsten wäre dieses ganze Leben ja wirklich komplett sinnlos.

    Heute nachmittag gibts für mich eine Nachdenkpause und da kam eben wieder ein neuer Aspekt meiner Trauer zum Tragen:


    Mir ist gerade so richtig bewusst geworden, dass ich ab jetzt alles alleine entscheiden muss, dass es niemanden mehr gibt, für den ich Verantwortung trage, außer mich selbst.

    Und auch niemanden mehr, der für mich verantwortlich ist.

    Ich kann machen was ich will, ich muss niemand mehr fragen - was für viele Menschen nach ultimativer Freiheit klingen mag, steht gerade vor mir wie ein unüberwindliches Gebirge.

    Ich fühle mich grenzenlos überfordert und einsam.

    Eigentlich mag ich nicht mehr, aber ich mache weiter - Tag für Tag, Woche für Woche, Monat für Monat, Jahr für Jahr ...

    Und jeder einzelne Tag bringt mich meinem Ende näher und damit der Hoffnung auf ein Wiedersehen mit meinem geliebten Mann, das ist das Einzige was noch zählt in meinem Leben, nachdem alles andere bedeutungslos geworden ist.


    Liebe Angie64, vielen Dank für das bezaubernde Gedicht!