Sonja, das ist eine gute Idee mit Silvester. Ich weiß nur nicht, ob ich nicht mit meiner Trauer allen den Jahreswechsel verderbe. Was kann man Freunden zumuten?
Beiträge von Petrella
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Dankeschön, lieber Uwe und Prinz natürlich.
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Ich hoffe, du konntest halbwegs schlafen und wünsche dir einen erträglichen Tag.
Liebe Grüße
Petrella
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Guten Morgen Hummelchen,
die Idee mit dem Tagebuch ist gut. Ich schreibe auch jeden Tag darin...mal an Michael gerichtet, mal einfach so, was den Tag passiert ist, wie es mir geht. Dazu habe ich mir ein Erinnerungsalbum gekauft. Da möchte ich Fotos, Eintrittskarten, Briefe einkleben und Erinnerungen an unsere gemeinsamen Jahre aufschreiben. Momentan gelingt mir das noch nicht so richtig, weil ich immer in Tränen ausbreche.
Liebe Grüße
Petrella
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Guten Morgen ihr Lieben,
Michael hat mir in der Woche vor seinem Tod einen kleinen abgebrochenen Zweig unseres Ginkgobaumes in eine Vase gestellt. Er hat viele Wurzeln bekommen. Ich habe Angst, dass er eingeht, wenn ich ihn einpflanze. Ich möchte aber, dass er für mich eine schöne Erinnerung, wie für euch der Wein, die Tanne oder der Walnussbaum wird.
Liebe Grüße
Petrella
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Liebe Dami,
die Angst vor den vorstehenden Feiertagen und der dunklen Jahreszeit kann ich verstehen. Mir und wahrscheinlich allen geht es so. Es ist eine sehr emotionale Zeit, die uns bevorsteht.
Ich hatte in den letzten Wochen auch immer viel Besuch, war selten allein und meine Tochter organisiert ( heimlich), dass entweder ihr Bruder oder sie selbst bei mir ( im Haus) ist.
Gestern war bei uns in Niedersachsen ein Feiertag. Meistens überfällt mich massiv an freien Tagen und an Wochenenden die Trauer. Gestern war das mal ganz anders. Ich konnte den Tag halbwegs " genießen", habe aus unseren Äpfeln im Garten Apfelsaft und Bratapfellikör hergestellt. Michael hätte sich darüber gefreut. Tränen kamen erst abends im Bett.
Nimm dir Zeit für dich!
Liebe Grüße
Petrella
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Liebe StillCrazy,
ich wünsche dir weiterhin viel Kraft und hoffe, dass Rudi und du die Streitigkeiten an die Seite schieben und bereinigen konntet.
Pass auf dich auf!
Petrella
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Schön, dass du dich hier im Forum angemeldet hast.
Fünf Wochen sind erst eine ganz kurze Zeit und du hast wahrscheinlich gerade alle Formalitäten abgewickelt und daher nur funktioniert. Erst jetzt beginnt der Alltag und erst jetzt beginnt man zu begreifen. Bei mir ist es jetzt 13 Wochen her, dass mein Mann plötzlich verstarb. Manchmal ist es für mich noch immer sehr unwirklich. Warum verbietest du dir, Spaß zu haben? Du darfst und solltest dir auch wohltuende Momente gönnen, um Kraft zu tanken.
Es ist schön, dass du eine Tochter und ein Enkelkind hast. Wohnen Sie in deiner Nähe, damit du sie oft sehen kannst?
Ich wünsche dir einen erträglichen Resttag
Petrella
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Ja, es ist schwer, gemeinsame Orte aufzusuchen, an denen man zusammen glücklich war. Läufst du denn wieder, liebe Sonja?
Wenn ich zu "unserem Platz" fahre, laufen schon auf dem Weg dorthin die Tränen.
Ich bin genauso wie du am überlegen, ob ich Silvester alleine feiern soll. Im letzten Jahr waren wir mit einem Paar an der Ostsee am Strand. Es war so schön! Soll ich da wieder hinfahren? Alleine? Jemanden fragen, mitzukommen? Kann man das jemandem zumuten an solch einem Tag?
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Guten Morgen Sonja,
ja, man agiert in diesen Momenten ohne groß nachzudenken. Würde man das tun, würde man wahrscheinlich zusammenbrechen. Es tut mir leid, dass du durch meine Frage jetzt wieder so schmerzlich darin erinnert wurdest.
Mit " getrieben" bezeichnest du die Situation auf dem Schiff ganz richtig. Es war eine Mischung aus extremer Unruhe, ständigem Kontakt nach Hause und auf dem Bett liegen wie gelähmt.
Heute sind es genau 13 Wochen und es ist irgendwie noch immer so unwirklich für mich. Oft ist es, wenn ich eine Frage habe, dass ich dann im ersten Moment noch denke " Ruf Michael kurz an".
Hier ist es heute regnerisch. Ich habe Angst vor den nächsten Wochen... Weihnachtsmarkt, Weihnachten, Silvester.....
Einen erträglichen Sonntag
Petra
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Guten Morgen Hummelchen,
es tut mir leid, dass du deinem Mann verloren hast und was ihr die letzten Jahre für einen Kampf hattet.
Wann ist die Beisetzung? Bekommst du Unterstützung von deiner Familie, Freunden, deinen Kindern? Wie alt sind deine Kinder?
Ich wünsche dir ganz viel Kraft für die nächsten Wochen und neben der ganzen Organisation, einige Momente der Besinnung.
Petrella
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Liebe Julia,
es ist gut, dass du dich hier angemeldet hast. Hier kann jeder deine Trauer nachempfinden. Freunde verschwinden....das stimmt! Manche wissen einfach nicht, wie sie mit dir umgehen sollen. Mir ist es schon passiert, dass jemand im Supermarkt den Gang gewechselt hat, als er mich gesehen hat. Ich habe festgestellt, dass ich Unterstützung von Menschen bekomme, von denen ich es nicht erwartet habe und von anderen enttäuscht bin.
Ich hoffe, dass du bei den Sparziergängen mit deinem Hund in der Natur etwas Kraft tanken kannst.
Eine ruhige Nacht wünscht dir
Petra
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Liebe Sonja,
ihr habt die Unfallstelle aufgeräumt? Wie hast du das geschafft. Das ist für mich eine furchtbare Vorstellung.
Michael ist am 29.7. gestorben, einen Tag vorher hatte er den Schlaganfall. Ich war mit meinen Kindern für eine Woche auf einem Schiff unterwegs. Als der Anruf von seinen Kindern mit der Nachricht des Schlaganfalls kam, hatten wir gerade einen Seetag.....schlechter Empfang, keine Möglichkeit vom Schiff zu kommen. Aufgrund des Wissens über den doppelseitigen Schlaganfall, einem möglichen dreiwöchigen Koma wusste ich, dass der Tod für ihn eine Erlösung sein würde. Trotzdem hofft man...Am nächsten Tag sind wir dann morgens wieder nach Hause geflogen......Flug mit Zwischenlandung, Bahnfahrt... Das Krankenhaus hatte seine Kinder informiert, dass Michael den Tag nicht überleben würde. Ich habe immer gehofft, dass ich es noch ins Krankenhaus schaffe, um mich zu verabschieden. Michael ist um 11 Uhr eingeschlafen, ich war um 18 Uhr zurück. Aufgrund der Sommerhitze konnte ich mich nicht mehr im Krankenhaus verabschieden. In den folgenden Tagen rieten mir auch alle aufgrund der KopfOPs davon ab, ihn nochmal zu sehen. Der Bestatter war sehr einfühlsam und hat mir den persönlichen Abschied ein paar Tage später ermöglicht.....und es war genau richtig! Es war so vertraut und gar nicht fremd. Ich habe ihm dann noch ein gemeinsames Erinnerungsstück, einen Tannenzapfen.....andere Geschichte, in die Hände gegeben.
Manchmal denke ich auch, dass Michael nicht auf mich gewartet hat, war, um mich zu schützen, wie du auch schreibst Sonja.
Ich habe übrigens drei Kinder. Mein ältester Sohn ist 25, mit dem Studium fertig und lebt in der Schweiz. Meine Tochter ist 20, ist in der Ausbildung und wohnt zu Hause, genau wie der Jüngste, der jetzt mit 18 ein Studium begonnen hat. Wir haben alle ein sehr inniges Verhältnis. Michael war auch für Sie da und hat uns allen nach einer sehr schlimmen Trennung vom Vater der Kinder wieder aufgebaut, uns unterstützt.
Ich habe knapp zwei Wochen nicht gearbeitet und bei der Seebestattung nochmal drei Tage gefehlt. Allerdings wäre ich zu Hause auch verrrückt geworden. Es ist tatsächlich so, wie du es schreibst, das die Trauer jetzt mehr zum Vorschein kommt. Manchmal denke ich, es ist noch immer alles unwirklich.
Ein Situation, die ich nie vergessen werde.... An Michaels 50. Geburtstag vier Wochen vor seinem Tod, sprachen wir über einen sehr alten Nachbarn. Michael sagte: " Der überlebt mich noch!" Ich habe aufgehorcht und ihn entsetzt angesehen, obwohl es so ein Satz war, den man mal so dahin sagt. Er wusste nicht, wie recht er hatte!
Ich wünsche euch allen einen verträglichen Tag .
Petra
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Liebe Astrid,
ich sehe mich nicht gefährdet. Das würde ich meinen Kindern nicht antun. Trotzdem hat sich meine Einstellung zum Tod geändert.
Am Dienstag hatte eine gute Freundin von mir einen Schlaganfall, ist schon operiert worden, aber es geht ihr zum Glück ganz gut. Wieder ein Schlaganfall! Ich war so wütend,dass es wieder einen lieben Menschen getroffen hat. Sofort kam die Trauer um Michael mit aller Wucht heraus und wieder dieser Gedanke, warum er nicht zum Arzt gegangen ist. Warum war ich genau in diesen Tagen nicht da?? Dann wollte genau das eine Arbeitskollegin mit mir diskutieren. Ich musste das Gespräch ziemlich deutlich beenden. Sie hat es wahrscheinlich nicht böse gemeint, aber wie kann man so wenig nachdenken, bevor man redet?
Ich wünsche euch allen einen erträglichen Tag
Liebe Grüße
Petrella
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Liebe Sonja,
ich hoffe, du konntest etwas besser schlafen. Ich kann abends sofort einschlafen und bin dann auch ab 2 Uhr für zwei Stunden wach. Eine Bekannte hat mir " Entspannungstee" empfohlen. Das scheint mir ein wenig zu helfen.
Es ist gut, dass der Geburtstag nach deinen Vorstellungen verlaufen ist , du dich länger bei seiner Familie aufgehalten hast und dich daher auch wohl gefühlt hast. Ihr trauert um den selben lieben Menschen.
Kannst du dich nicht krankschreiben lassen, wenn du es zur Zeit nicht am Arbeitsplatz aushältst? Dein Chef scheint dich doch zu verstehen. Mir geht es eher schlechter, wenn ich nicht arbeite. Ich kann es auch nicht ertragen, wenn mir Freundinnen erzählen, was sie für Aktivitäten mit ihrem Mann geplant haben. Mich schmerzt die Normalität, mit der Freunde ihr Leben scheinbar weiterleben.
Firefly beschreibt diese Unruhe, ständig etwas tun zu müssen. Das geht mir auch so. Entweder sitze ich da und mache gar nichts, oder ich kann nicht stillsitzen. Genauso ist das mit Gesellschaft. Mal geht es ohne gar nicht, mal geht es nicht mit anderen Menschen.Größere Gruppen gehen gar nicht. Liebe Sonja, das ist wohl so zur Zeit und wir müssen uns diese Zeit nehmen.
Ich wünsche dir einen erträglichen Tag.
Liebe Grüße
Petra
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Liebe Sonja,
ich musste heute öfter an euch denken...
Es war bestimmt schlimm heute.....Ist alles so verlaufen, wie du es wolltest?
LG
Petra
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Liebe Sonja,
es tut mir leid, dass das mit dem Handy noch immer nicht geklärt ist. Könntest du nochmal darum bitten, es auf Werkseinstellung zurückzusetzen? Wahrscheinlich verstehen Sie das nicht, warum es dir wichtig ist? Ich wünsche dir und deinen Jungs, dass ihr am Dienstag einen Geburtstag verbringt, wie ihr es möchtet und durch den Besuch bei ihm am Grab die große Liebe und Verbundenheit spüren könnt. Ich finde es sehr schön, wie ihr drei diesen Tag gestaltet. Ich wünsche dir ganz, ganz viel Kraft dafür. Wie war es für dich, als du den Schlüssel abgegeben hast? Michael und ich haben unseren Alltag und die Wochenenden wie ihr verbracht. So habe ich auch relativ schnell meine Sachen bei ihm abgeholt. Ich war seitdem nicht mehr dort, weil ich mich dort überflüssig fühle. Wenn wir etwas zu klären haben, dann treffen wir uns bei mir. Wie du auch sagst, es tut einfach weh, an diesen Ort zurückzukommen.
Ich wünsche dir, dass du halbwegs schlafen kannst.
Petra
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Liebe Sonerl,
du hast zwei tolle Kinder. Es ist gut, dass sie ausdrücken, was sie möchten. Wann ist der Geburtstag? Ich finde die Idee mit dem Stein sehr schön. Ist es für dich ok, dass die Familie seinen Geburtstag wie immer feiert? Wie fühlst du dich dabei?
Ich wünsche dir eine erholsame Nacht!
Petrella
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Liebe Dami, es ist schön, wenn man solche Zeichen bekommt. Als wir bei der Seebestattung die Urne meines Mannes ins Meer gegeben haben, erschien sofort aus dem Nichts plötzlich eine Möwe, die unser Schiff noch lange verfolgte. Das war für mich auch ein Zeichen....
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Ich habe die ganze Woche so viel gearbeitet, hatte dadurch Ablenkung und die Trauer mich nicht im Griff. Gestern hat mir eine Freundin, mit der ich vor seinem Tod gar nicht so viel Kontakt hatte und die sich jetzt sehr bemüht, eine Collage mit Fotos von Michael geschenkt. Es ist merkwürdig, wie plötzlich andere Menschen in mein Leben treten und Menschen, von denen man sich das wünschen würde, sich zurückziehen. Heute früh habe ich Michaels repariertes Handy abgeholt. Ich habe unsere Chatverläufe gelesen und die Fotos auf meinem PC gesichert, alles andere gelöscht.Jetzt kann ich das Handy seiner Tochter geben. Damit hat mich dann die Trauer auch wieder überwältigt. Ich bin zu unserem Platz gefahren, habe ihm Blumen gebracht und stundenlang dort gestanden. Dort haben wir uns in unserer Anfangszeit immer getroffen. In letzter Zeit stelle ich mein ganzes Leben in Frage. Zum ersten Mal ist das Gefühl da, dass ich gerne mit ihm von dieser Welt gegangen wäre.