Beiträge von Globi

    So, jetzt möchte ich hier auch noch etwas dazu sagen.

    Ich habe jetzt anstandshalber, nach Uwe's Beitrag noch 10 Minuten gewartet mit schreiben, da ja ev. noch jemand am antworten ist und ich nicht vorgreifen möchte.


    Lieber Yannouk

    Sicher ist dir Astrids Post entgangen.Astrid und Christine sind die Moderatoren von Aspetos

    Gruss und alles Gute auf deinem Trauerweg


    (Tut mir leid, habe, ausversehen auf den Daumen anstatt auf Zitat gedrückt)


    Ich muss ganz ehrlich sagen, diese Antwort reicht mir nicht!!


    Meine Gefühlslage ist momentan begreiflicherweise, wie die der meisten hier, nicht die Beste.

    Umso mehr ärgert mich dies nun masslos.

    Ich habe in Uwe einen Leidensgenossen gefunden mit dem ich mich wunderbar unterhalten konnte. Er ist mir, wenn ich so sagen darf, ans Herz gewachsen. Viele Male hat er mich mich seinen Geschichten aufgebaut, mich zum Lächeln gebracht und mich den Alltag einen Moment lassen.

    So doof es klingt.....Ich mag ihn richtig..... und er hat sich soeben quasi abgemeldet.

    Ich brauche nun viel Zeit für mich. Ich bin unheimlich enttäuscht.

    Er hat sich soeben, eigentlich quasi abgemeldet....


    Als ich Uwe's letzten Beitrag gelesen habe, konnte ich die Tränen nicht zurückhalten.

    Also, entschuldigt den Ausdruck, bin sonst nicht so "WAS SOLL DER SCHEISS"


    Ich nehme an es ging um die Geschichte von letzter Woche.... keine Ahnung um was es ging... aber es ist Schnee von gestern.

    Also hört doch auf, hier, wer auch immer, Beiträge zu löschen, die uns wichtig sind.

    Es ist keinem hier geholfen, wenn sich gute Menschen, die einem ans Herz gewachsen sind veranschieden, der Schmerz zieht einfach immer wieder grössere Kreise.


    ganz ehrlich, es ist mir so was von egal, wer hier mit wem einen "Disput" führt, aber es ist mir überhaupt nicht egal, wenn sich hier, für mich persönlich, wichtige Menschen verabschieden mit denen ich mein Leid teilen konnte.


    Also, bitte, wer auch immer..... hört BITTE auf damit, es sind wir Unbeteiligte, die leiden darunter.


    Uwe, ich hoffe du kommst, nach der Zeit die du nun brauchst, wieder zurück.


    Hoffe, habe nicht zuviel Öl ins Feuer gegossen, aber das zu sagen, war mir jetzt wichtig.


    Liebe Grüsse

    Thomas

    Liebe Mausbeen


    Mein erster Gedanke, vielleicht liege ich auch falsch.

    Vielleicht wollte Sie Dich einfach nur beschützen. Beschützen vor ihrem Anblick und dem grossen inneren Schmerz der daraus entsteht. Vielleicht wollte Sie Dir das Leiden durch den Anblick in diesem Moment ersparen. Vielleicht gab Sie Dir das Geld, so dass du dir was schönes kaufen konntest um den Schmerz einen Moment zu vergessen.

    Sie hat dich vielleicht so geliebt, dass Sie dich bis am Schluss zu beschützen versuchte.

    Wäre das möglich?


    Liebe Grüsse

    Thomas

    Hätte mich jemand heute um 18.00h gefragt, hätte ich gesagt, ja der Tag war ok. Habe den Tag genutzt. Gearbeitet bis Feierabend, anschliessend kamen die Winterreifen auf das Auto. Soll am Wochenende ja vielleicht tatsächlich kälter werden. Kurz einkaufen, da ich gemerkt habe , ich habe nicht mehr viel. Wieder kalt essen? Nein, heute nicht, in den Laden, ok, Pizza gekauft, dazu frischen Salat gemacht und ne angefangene Flasche Rotwein von gestern, die auch nicht besser wird.

    Eigentlich könnte ich zufrieden sein, aber manchmal kommt es wie der Hammer. Von Normal (kann nicht sagen, von Himmelhochjauchzend) zu Tode betrübt. Manchmal erschrecke ich daran, wie schnell meine Stimmung momentan ändern kann. Ich bin am Essen, meiner Frau ein wenig vom Tag erzählt und Klatsch. Plötzlich, Tränen in den Augen, plötzlich vermisse ich Sie endlos, erzähle ihr wie leid mir alles tut und wie schön es wäre wenn Sie genau jetzt hier wäre. So wie früher halt. Schaue links und rechts zu den Fotos und zu den Kerzen.

    Nicht alleine am Tisch zu sitzen, ihr in die Augen zu schauen und zu plaudern. Das sind diese Momente, die mir ins Gesicht klatschen wie eine unerwartete grosse Welle. Dann bin ich einfach nur noch in den Emotionen, alles kommt wieder rauf, die ganzen Bilder der Tragödie sehe ich wieder vor mir.

    Es hat auch wieder ein Ende.... wo ich mich wieder fassen kann und ihre schönen Augen auf dem Foto anschauen kann und einfach nur ich bin im jetzigen Moment.

    Dann setze ich mich an den Laptop und schreibe darüber und merke wie es mir dadurch wieder besser geht. Reden und / oder Schreiben, ein wichtiger Schlüssel an der Porte der Verzweiflung.


    So, jetzt versuche ich dem Abend noch was Schönes zu entlocken und setzte mich ans Klavier. Mal schauen ob's klappt.


    Liebe Grüsse

    Thomas

    Liebe Mausbeen

    Wilkommen im Forum.

    Ich habe ähnliches erlebt, auch meine Frau hatte einen Herzinfarkt und starb nach 5 Tagen.

    Hier triffst du auf Menschen, die Dich verstehen.


    Liebe Grüsse

    Genau...


    Es hat keinen Sinn, sich zu beeilen und sich unter Druck setzen zu lassen. Ist mir am Anfang passiert, aber der Steinmetz hat mich da wieder runtergeholt.

    Ich glaube das ist einfach so, dass es je länger je weniger eine Rolle spielt, was die Leute denken.

    Es muss ja für uns und unsere Lieben stimmen und soll, wie du sagst, ja auch was besonderes sein.


    So, muss schlafen gehn.... wünsche dir eine gute Nacht.

    Liebe Grüsse

    Thomas

    Liebe Astrid


    Kein Problem,

    ja...es wird noch viele Tage geben, welche ich bisher alleine noch nicht erlebt habe, bis dieses erste Jahr vorbei ist. Und vor vielen Tagen graut es mich und ich wünschte mir sie wären schon vorbei. Nein, wünschte ich mir eigentlich nicht. Denn ich habe z.B. Weihnachten richtig gerne, die Lichter, die Kerzen, das Gebäck, die ganze Adventszeit mag ich.

    Ich wünsche mir nicht es wäre vorbei, aber ich habe Angst davor.


    Liebe Grüsse

    Thomas

    Danke,

    obwohl ich es am Anfang als Gedanke ein wenig komisch fand, habe ich jetzt eine grosse Freude und bin gespannt, was sich schönes daraus machen lässt. Am Donnerstag kann ich den Stein zum Steinmetz bringen.

    Hoffe er kann damit was anfangen, glaube zwar schon...aber die Zweifel sind immer da..... bange jetzt einfach auf Donnerstag.

    Lieber Uwe


    So wunderschön diese Liebesbriefe an dich sind, so schmerzhaft sind sie auch. Je inniger die Liebe umso grösser der Schmerz um den Verlust.

    Aber ich glaube, es kommt nicht so darauf an, wie man seine Gefühle in Worte fassen kann, sondern wie die Gefühle beim gegenüber ankommen. Dazu braucht du Dich nicht unbedingt gut ausdrücken zu können.

    Deine Rosi hat mich Sicherheit gespürt, dass auch Sie deine grosse Liebe war.


    Liebe Grüsse und viel Kraft

    Thomas

    Liebe Dami


    Da hast du recht, es ist eine wirklich blöde, schreckliche Krankheit.

    Die Mutter einer guten Freundin von mir hat ihren Kampf gegen den Krebs letzten Donnerstag leider auch verloren.

    Man verliert liebe und gutherzige Menschen und steht einfach vor einem grossen Fragezeichen und kriegt keine Antwort.


    Zu Deiner Erkältung wünsche ich Dir gute Besserung.


    Liebe Grüsse

    Thomas

    Am Samstag fahren wir morgens ab, bin foh, dass mein Sohn mitkommt, allein hätte ich die Kraft und den Mut nicht.

    Auf dem ersten Pass finden wir gar nichts. Rein gar nichts, weiter geht es. Wir kommen auf dem Grimselpass. Ich weiss es noch ganz genau, hier waren wir schon einmal, wandern als unser Sohn etwa 6 Jahre alt war. Ich mag mich erinnern an einen Stausee in der Nähe und eine Hütte, mit dem Auto jede halbe Stunde passierbar. Wir warten und fahren zur richtigen Zeit los, in der kleinen Strasse wo nie ein Sonnenstrahl drausscheint hat es eine leichte weisse Schicht. Wir halten an jeder Ausweichmöglihkeit und sehen uns die Hänge an. Wäre es möglich?

    Weiter hinten, sagt mein Sohn, hat es ein Bächlein, dass die Strasse kreuzt. ev finden wir ja da etwas. Wir fahren zu der Stelle, parkieren an einer Ausweichmöglichkeit und gehen dem Bach entlang hoch. Er rechts, ich links.

    Ich sehe einen grossen Stein liegen, irgendwie die richtige Form. Ich rufe meinen Sohn und zeige ihm den Stein. Zusammen richten wir ihn auf und wissen sofort, das ist er. Unten die richtige Breite, gegen oben schmaler und zuoberst sieht er aus wie ein gezackter Gipfel. Spitz und schmal. Er hat die richtige Höhe und Breite für unser Grab.

    Ich hole unser kleinen Handwagen, welches ich mitgenommen habe und das Spannset aus dem Wagen. Der Stein wird befestigt und mühselig zum Wagen gebracht. Wir sind beide sehr zufrieden und denken das der der richtige ist.

    Irgendwie ist die Gefühlswelt komplett durcheinander, ich weiss zwar war wir da machen. Das wir einen Grabstein für meine Frau / seine Mama gefunden haben, aber ist ist so unreal, so darf man das wirklich?, ist das ok?, kann er daraus was machen?, sind alle anderen auch zufrieden damit?. Ich bin mir bewusst, dass die anderen Familienmitglieder, die sich nie mehr gemeldet haben, mir eigentlich egal sein können, aber das Gefühl ist trotzdem da.

    Wir suchen noch weitere schöne Steine, welche dazupassen könnten, sei es für die Gravur einer Blume oder sonst einer schönen Verzierung. Da hoffe ich dann fest auf die Mithilfe meines Steinbildhauers. Der hat so gute und ehrliche Ideen.

    Am Sonntag, machen wir nach einem gemütlichen Nacht in einem Berghotel noch in einem Bergtal halt, wo wir auch schon alle zusammen die Ferien verbracht haben. Sammeln noch den einen und anderen schön abgeschliffenen Stein aus dem Bachbett und haben noch Zeit für eine wunderschöne Wanderung.

    Bei herrlichem Herbstwetter geniessen wir die goldgelben Farben der Lärchen in der Sonne und geniessen später bei der Rückkehr zum Auto die herrliche Aussicht und die einzigartige Herbststimmung.

    Was aus dem Stein wird, wird wohl nächste Woche der Steinmetz sagen, ich bin überzeugt es wird etwas wunderbares daraus entstehen.

    Und ich bin froh und glücklich, mit meinem Sohn, der vor 6 Monaten zuhause ausgezogen ist, wieder einmal ein gemeinsames Wochenende zu verbringen.

    Der Grund dazu war zwar sehr speziell, aber ich bin überzeugt, an diesen Tag werden wir uns immer erinnern, wenn wir später am Grab von meiner Frau, seiner Mutter stehen.

    Ich weiss, dass meine Frau zuerst den Kopf geschüttelt hätte ab unserer Idee aber sich dann doch auch geehrt gefühlt hätte, dass wir so einen Aufwand auf uns nehmen. Ich glaube Sie ist auch ein wenig stolz auf uns.

    Als ich nach Hause kam, habe ich einen kleinen Prosecco aufgemacht und habe mit meiner Frau angestossen. Ich glaube an dem ganzen Wochenende hat Sie ihre Freude gehabt.

    Jetzt bin ich auf nächste Woche gespannt, was der Steinmetz sagt.....


    Liebe Grüsse

    Thomas

    Dieses Wochenende war ein langes, spezielles aber auch sehr schönes.

    Ich bin dieses Wochenende mit meinem Sohn in die Schweizer Berge, ins Wallis gefahren. Wir haben uns zum Ziel genommen, etwas ganz spezielles zu suchen.

    Vielleicht zuerst die Vorgeschichte:

    Vor etwa 2 Monaten, es war gerade etwa 2 Monate her seit meine Frau gestorben ist, da habe ich langsam ein schlechtes Gewissen gekriegt. Wie ein innerlicher Druck. ca. 4 Wochen nach dem Tod meiner Frau, kamen die ersten "Leidzirkulare, Werbungen" der Steinbildhauer. Es war wie eine unausgesprochene Regel. 4 Wochen nichts, aber nach 4 Wochen darf man um den zukünftigen Kunden werben. Jeden Tag fand ich ein oder mehrere Anbieter von Grabsteinen im Briefkasten. Von Hochglanzbroschüre mit super stylischen, fast mannshochen Figuren, hier war die Rede von Design, Kunst, Einzigartigkeit und dann der Gegensatz, einfache schlichte Werbung auf einem kleinem Blatt, war alles vorhanden.

    Später dann die Telefonanrufe, ob wir uns schon entschieden haben, oder ob wir Interesse haben. Ich mag keine Hochglanzbroschüren, denke immer, die zahle ich später sowie mit und über den Tisch ziehn lasse ich mich auch nicht gerne.

    So entscheide ich mich meistens aus dem Bauch heraus, alle Broschüren angeschaut und dort, wo ich das beste Gefühl habe, denn habe ich mal angerufen.

    Wie gesagt, ich kam irendwie, nach 2 Monaten, vielleicht auch durch die ganzen Anfragen der Steinbildhauer, in einen Druck, ich müsse doch jetzt endlich den Grabstein für meine Frau aussuchen.

    Wie gesagt, also die ganzen Anfragen durchgesehen. Herausgestochen ist mir eine ganz schlichte Anfrage. Kleines Unternehmen, keine Telefonate, keine Hochglanzbroschüren, Familienbetrieb. Da habe ich mir gedacht, der käme ev. in Frage.

    Gegoogelt nach der Firma, keine Webseite vorhanden, nur Adresse und Telefonnummer. Da habe ich mir gedacht, dass gibt es doch heute gar nicht mehr. Keine Webseite? der war mir sympathisch. Am nächsten Tag angerufen und einen Termin bei ihm in der Werkstatt abgemacht.

    Bin zusammen mit meinem Sohn hingefahren. Nur eine Person anwesend in der Werkstatt. der Chef persönlich, ein hemdsärmliger, einfacher aber sehr sympathischer Mann.

    Wir kommen ins Gespräch, ich erzähle ihm unsere Geschichte.

    Ich erzähle ihm, dass ich das denke ich müsste jetzt endlich einmal den Grabstein aussuchen. Dass ich mich ein wenig unter Druck und Zeitdruck fühle.

    Er fragt mich, ob ich den schon abgeschlossen habe mit dem ganzen Thema um meine Frau. Ich sage, natürlich nicht, nach 2 Monaten, es ist alles so aktuell. Darauf sagt er, wieso ich mich dann so beeilen will, es hätte doch alles noch so viel Zeit: ich könne ohne Problem noch ein halbes Jahr warten. Es ist alles noch viel zu frisch. Der Grabstein, ist wie die Fertigstellung des Grabes, ganz am Schluss. Ich müsse mir da keine Gedanken machen, später ist vielmals bessr als früher.

    Anschliessend fragt er uns dies und das, ich erzähle ihm unteranderem das wir immer gerne in Berge wandern waren. Das wir dies geliebt haben.

    Er zeigt uns seine Grabsteine und sagt uns was er für Ideen hätte für uns. Wir hätten sicher schon viele andere Meinungen von anderen Steinbildhauern gehört und wären jetzt auch zu ihm gekommen.

    Er hat uns, nach dem er uns nach unseren Wünschen und Vorstellungen gefragt hat, viele verschiedenen Steine gezeigt und erklärt was alles möglich wäre.

    Mein Sohn und ich haben uns die Steine angeschaut, der zu klein, der nicht schön, bei dem stimmt es einfach nicht, der zu gross. Wir reden weiter zusammen und er sagt zu uns, wenn ihr immer so gerne die Ferien in den Bergen verbracht habt, wenn die Berge für euch so wichtig gewesen sind, wieso.... fragt er uns " Wieso sucht ihr nicht selber einen, oder mehrere schönen Findlinge, dort wo ihr die schönste Zeit verbracht habt?" Daraus könnte man was wirklich schönes machen.


    Der erste Sekundenbruchteil, nachdem er das gesagt hat, habe ich gedacht, der hat nen Knall.... ist ja unmöglich.

    Ca. 1 Sekunde später schaue ich meinen Sohn an und er macht das gleiche Gesicht wie ich, leicht fragend und mit einem leichten Schmunzeln.

    Da wusste ich, dass ist es, ich wäre selber nie drauf gekommen, aber es war eine geniale Idee.


    Dann sagt er, jetzt könnt ihr euch noch bei der Konkurenz umhören und dann entscheiden wie es euch passt.

    Dabei wusste mein Gefühl schon lange, der oder keiner. Ich habe ihm gesagt, ob wir einen Stein selber bringen oder bei ihm einen kaufen, er wird unser Steinmetz sein. Ich werde nicht weitersuchen, Das Gefühl sagt, es stimmt, also stimmt es.


    und so sind wir, mein Sohn und ich, am Samstag in die Berge gefahren.

    muss eine Pause machen.... geht bald weiter...

    Liebe Tina, liebe Stillcrazy


    Genau diese 3 Punkte finde ich auch wirklich schön und für mich auch ein Versuch wert. Ich muss es für mich recht machen, für niemand anderen. Habe die richtigen Worte einfach nicht gefunden, darum "nur" den "Daumen hoch".

    Stillcrazy, genau so wie du hätte ich es auch gerne gesagt. Würde mich deinen Worten gerne anschliessen.


    Liebe Grüsse

    Thomas

    Auch den Wochentag werde ich nie mehr vergessen. Den Freitag & den Dienstag, das Ereigniss und den Tod.


    Das anschliessend Nichts mehr kommt, das glaube ich auch nicht. Ich bin überzeugt, dass ich meine Frau irgendwann wieder sehen werde.

    Hallo Astrid und indian summer


    Ich habe es auch gemerkt, als ich es geschrieben habe, Todestag ist vielleicht ein schlecht gewähltes Wort. Geburtstag, Namenstag etc. findet nur einmal im Jahr statt. Wie halt Todestag auch.... naja...soweit bin ich noch nicht, dass ich 1 Jahr geschafft habe und wirklich der of. Todestag ist.

    Aber bei jedem 15. bzw. bei jedem 19. des Monats ist irgendwie ein spezieller Tag.


    Liebe Grüsse

    Thomas

    Heute ist ein spezieller Tag.

    Heute vor genau 4 Monaten ist meine Frau gestorben. Todestag. Wie sich das nur schon anhört.


    Die Gefühle sind schwierig zu beschreiben, manchmal kommt es mir vor, es ist erst gerade passiert. Ich sehe meine Frau noch überall, spüre Sie in der Wohnung. Sehe ihr Gesicht ständig vor mir, wie wenn alles erst gestern passiert sei. Es ist alles so noch so präsent. Die Gedanken an dieses Drama, jede Einzelheit klar und deutlich fühlbar mit aller Verzweiflung, Panik und Schmerzen, die ich dort gefühlt habe. Die Liebe, das Lachen, die strahlenden Augen, ihr Geruch, alles klar und deutlich da.


    Auf der anderen Seite habe ich das Gefühl, dass ich jetzt schon so lange alleine bin. Es kommt mir eine Ewigkeit vor, seit Sie mich verlassen hat. Die langen und einsamen Abende, wo ich alleine zuhause bin. Kein Geräusch in der Wohnung, kein Leben, kein Gemeinsam. Jeder Tag gleicht mehr oder weniger dem anderen, die Abwechslung, Freude , das Gemeinsame fehlt. Mir kommt es vor, dass das jetzt schon eine Ewigkeit so ist.


    Es sind erst 4 Monate vergangen. Aber irgendwann muss es besser, anders werden. Weil, kann mir nicht vorstellen, dass man mit dieser Intensität der Trauer ewig fertig werden könnte.


    Ich wünsche euch einen schönen und auch erträglichen Tag

    Thomas

    Liebe Mariab


    Es ist schon so, gewisse Erlebnisse werden nie mehr so sein wie früher. Die speziellen Erlebnisse die man zusammen genossen hat und später sich gerne auch immer wieder daran erinnert hat, schmerzen sehr. Wir waren viel in Bergen wandern, die Aussicht, die Höhe. Abends, nach einer anstrengenden Tour gemeinsam auf erreichtes anzustossen, wenn ich daran denke, dass das nie mehr so sein wird, das ist schlimm.

    Ich war in meinen Ferien letzten Monat doch 2x in den Bergern wandern und einmal vor etwa 2 Monaten, habe ich alleine eine 2 Tagestour gemacht. Es war für mich jedesmal ungewohnt, schmerzhaft und speziell. Ich habe während dem wandern viel mit meiner Frau geredet, sie dir die Aussicht an, hier würde es Dir auch gefallen, weisst du noch damals, usw. Es ist überhaupt nicht mehr dasselbe,aber die Aussicht, die Höhe, das habe ich doch genossen. Sie hat mir auf jedem Schritt gefehlt aber ich habe mir gedacht, dass Sie nicht möchte, dass ich nie mehr in die Berge gehe. Es sind diese speziellen Orte, wo man gemeinsam Unvergessliches erlebt hat, welche mich am meisten schmerzen und mich daran erinnern wie stark Sie doch fehlt. Es schmerzt enorm, wenn ich mir vorstelle es nie mehr gemeinsam erleben zu dürfen.

    Aber trotzdem habe ich das Gefühl, Sie ist auch ein wenig stolz auf mich gewesen ist, dass ich wieder gegangen bin.

    Ich spüre, bei vielen Dingen ist es unvorstellbar es zu machen ohne Sie, dann gibt es welche, wo ich meinen ganzen Mut zusammen nehmen muss und je nach Stimmung versuche ich es oder lasse es sein. Und bei vielen anderen Sachen zwingt mich der tägliche Alltag schlicht dazu, ob ich will oder nicht.


    Liebe Grüsse und einen erträglichen Tag

    Thomas

    Liebe Astrid


    Danke für deine lieben Worte.


    Leider passiert es immer wieder, dass trauernde Menschen ihr Umfeld "trösten" müssen, wenn sie erzählen,

    wie es ihnen geht.

    Unerschrockenes Zuhören verlangt nicht nach Abschwächungen

    sondern fragt noch nach: "Und wie äußert sich das nicht gut?" Oder einfach: "Erzähl mal, wenn du magst."

    Das ist das, dass sehr schwer ist, Nicht zu trösten, nicht zu beschwichtigen und keine Abschwächungen.

    Der Mutter einer guten Freundin geht es im Moment sehr schlecht, auch der Schei..typ von Krebs. Wir haben gestern einen Moment lang zusammen geredet, sie hat erzählt, wie es der Mutter im Spital ergeht, die Chancen, die Hoffnungen. Im Laufe des Gesprächs hatte sie immer mehr Tränen in den Augen, musste das Weinen verheben (waren auf der Arbeit) auch ich hatte Tränen in den Augen. Und in diesem Moment nur zuhören, nicht beschwichtigen, nicht gut zureden sondern einfach still zuhören was Sie zu sagen hat, das Bedürfniss zu reden nicht zu unterbrechen egal was gesagt wird. Das habe ich als eine enorme Herausforderung empfunden. Ich habe mich das eine oder andere Mal erwischt, wo ich "abgeschwächt" habe. Versucht habe ein wenig "direkte Konfrontation mit dem Schmerz" zu vermeiden.

    Es ist mir erst später zuhause (dank dem Forum hier) klar geworden, dass ich dies unbewusst als Eigenschutz getan habe. Richtiges Zuhören muss man wirklich lernen.

    Mein tiefen Respekt vor Menschen, die dies wirklich können. Denn es ist äusserst schmerzhaft. Ich kann es (noch) nicht.


    Liebe Grüsse

    Thomas

    Liebe indian summer


    Im Moment fahre ich auf meinem persönlichen Weg einfach gerade aus. Tempomat drin, so dass ich möglichst wenig entscheiden muss, wie es weitergehen soll. Es kommen zwar immer wieder Ausfahrten, links wie rechts, aber im Moment geht es nur geradeaus. Ich kann mich für keine Ausfahrt entscheiden, dass heisst ich bin froh, dass ich eigentlich Zeit habe und das keinerlei Entscheidung im persönlichen Bereich an mir nagt, wo ich mich schnell entscheiden muss.

    Wie du sagst, so versuche ich mir Zeit zu geben, die Trauer und somit auch der weitere Weg lassen sich nicht beschleunigen. Man muss einfach durch, auch wenn es wirklich schwer ist und ich vielmals denke ich bin am Anschlag.

    Ansonsten habe ich mir auch, wie Tigerlilly gesagt, keine relevanten Entscheidungen die ich nicht mehr rückgängig machen kann im ersten Trauerjahr.


    Im Moment hilft es mir hier enorm, ich fühle mich gut aufgehoben und verstanden. Es stimmt im Moment so für mich, Trauergruppen etc. wären dann ev. später eine Option. Dies wird die Zeit ergeben, aber ich bin froh, dass ich weiss, dass es solche gibt.


    Liebe Grüsse

    Thomas