Beiträge von Luise

    Liebe Gabi,


    guten Morgen.


    Ja, ich habe auf der Seite gesurft und sie mir auch abgespeichert. Bin aber bis jetzt nicht fündig geworden.


    Melde mich später, weil gleich kommt jemand um mir einen Schrank im Keller aufzubauen.


    LG Luise & Amy

    Liebe Tery,


    genau so ist es.


    Wir sind verlorene Seelen... auf der Suche nach unseren Seelenmenschen, die wir verloren haben.


    Keiner sucht mehr nach uns. Keiner bemerkt, wie weh die leeren Stühle tun. Sie nehmen sie einfach fort, ohne daran zu denken, dass man sich ja auch dazusetzen könnte.


    Und das Schlimme ist, genau so habe ich früher auch gehandelt... nicht bemerkt, wie einsam viele sind.


    Eine traurige und nachdenkliche Nacht beginnt.


    LG Luise

    Liebe Wagi,

    du hast manchmal zu viele Menschen um dich... ich zu wenige...

    Für uns beide belastend.

    Dabei vermissen wir nur einen, aber der würde uns glücklich machen, wenn er nur da wäre.

    Alles Liebe und eine feste Umarmung.

    Luise & Amy

    Meine Lieben,


    heute ist mal wieder Freitag, der Tag der Tage... 4 Monate...


    Habe mich mit Beschäftigungen versucht abzulenken... einkaufen für WE... Insektenschutzrahmen bestellt... Friseur gewesen...angefertigten Ring ( aus unseren Eheringen ) von Juwelier abgeholt.


    Danach sogar Eiscafe aufgesucht... draussen in der Sonne gesessen... allein an einem Tisch... total besch... gefühlt... Eis stehen lassen und geflüchtet... zu viele gut gelaunte Menschen zu zweit oder in Gruppe... tat zu weh....

    Die leeren Stühle an meinem Tisch wurden nach und nach zu anderen Tischen gestellt....bis ich alleine an einem Tisch sass... nur ich und der Tisch. Es war fürchterlich!!!


    Da bin ich lieber zu Hause... auch allein am Tisch... aber nicht einsam mitten unter Menschen.


    Wird es nun immer so sein? Das kann ich nicht ertragen.


    Was war ich doch früher für eine glückliche Frau. War nie allein, auch wenn ich irgendwo allein war. Es war anders. Ich wusste, Heinz wartet auf mich und ich werde geliebt. Alles vorbei.

    Hatte Familie- viele

    tot- hatte Freunde-die noch leben sind weit weg oder zu krank... sind auch depressiv...einer auch dement... kann ich nicht mit meinem Kummer belasten.

    Bleiben nur mein Neffe mit Frau und Kind, meine Freundin und einige Bekannte, die ich aber wohl schon telefonisch zu sehr belastet habe. Kann denen ja nicht immer wieder was vorweinen. Manche haben es auch nicht leicht im Leben.

    LG Luise

    Liebe Ingrid,


    Die ersten Tage in einer Reha sind immer nicht so gut. Es dauert, bis man die Örtlichkeiten und Räume kennt, ausserdem sind alle "Neuankömmlinge" erst mal unsicher.

    Aber dann lernt man sich beim Essen und den Anwendungen kennen und findet Anschluss.


    Ich denke an dich und vergiss nicht, wir hier sind ja auch noch da.


    LG Luise

    Lieber Uwe,


    bei dir ist ja immer einiges los, das tut mir leid für dich.


    Manchmal denke ich, dass deine Rosi ihre Hände im Spiel hat, damit du nicht auf "dumme" Gedanken kommst. Sie will nicht, dass du schon jetzt zu ihr kommst, wie du es eigentlich beschlossen hast. Sie wartet auf jeden Fall und schickt dir deshalb soviel an Aufgaben.


    Also, pass gut auf dich auf und lass dich nicht zu stark Einvernehmen. Nimm Prinz und gehe in deine geliebte Natur, da bist du nah an Rosi und kannst mit ihr alleine sein... ohne irgendwelche fremden Trauertanten.... die sind nicht gut für dich.


    Ich umarme dich und Rosi, die ich durch deine Schilderungen, Gedichte und Lieder ( die ich irgendwann anhören werde, wenn ich soweit bin) lieb gewonnen habe.


    LG Luise

    Liebe Astrid,


    vielen Dank für deine Anregungen.


    An all das habe ich auch schon gedacht..


    Aber ich muss mich erst einmal neu sortieren und mehr Selbstvertrauen entwickeln... mich an das Alleinsein gewöhnen... körperlich wieder etwas fitter werden, um solche Aktivitäten machen zu können.


    Heinz ist jetzt seit 4 Monaten nicht mehr bei mir und es ist vielleicht noch zu früh.

    Ich habe noch einige Baustellen, die ich erledigen muss, dafür brauche ich Mut und Kraft.


    Wenn ich relativ gut drauf bin, kann ich aktiv sein... aber es gibt Zeiten, an denen ich nichts schaffe und nur in Starre und Trauer falle.

    Das sind die dunklen Tage, die noch überwiegen.


    Mit Amy kann ich ja leider keine weiten Gassirunden gehen, schaffe ich nicht. Dadurch ist sie wohl auch schon ängstlich gegenüber plötzlich entgegenkommenden Menschen mit Hunden. Aber ich übe mit ihr. Je öfter am Tag, desto besser klappt es. Das bemerke ich schon. Da mein Darm fast wieder in Ordnung ist, kann ich öfter mit ihr raus.


    Wie du merkst, bin ich heute ganz gut drauf, vermute, weil gleich jemand kommt, um mit mir den Hausnotruf zu besprechen, ist eine Abwechslung für mich.

    Ausserdem kommt heute Nachmittag nach ihrer Arbeit meine Freundin zu Besuch. Dann bin ich nicht allein und kann mal reden... nicht nur schreiben.


    LG Luise

    Liebe Gabi & Mäuschen,


    Die Internetseite werde ich mir mal anschauen, obwohl ich schon viel in dieser Richtung gesurft habe, kenne ich die Seite noch nicht.


    Bin heute in einem Sanitätshaus gewesen, um nach einem Rollator zu schauen, der gut in meinen Kofferraum passt und den ich leicht zusammenklappen kann.


    Dann bin ich etwas mobiler, mein Kassenrollator ist schwer und nicht klein zusammenfaltbar. Ausserdem muss ich immer die Rücksitze umklappen, damit er ins Auto passt. Das ist auf die Dauer zu anstrengend für mich. Da bleib ich lieber zu Hause.


    Muss sehen, dass ich ein Rezept bekomme, dann muss ich nur den Differenzbetrag- ca 160 € -zuzahlen.

    Das würde mir schon helfen.


    Am liebsten hätte ich ein Elektromobil. Damit könnte ich mit Amy durch den Park und auch gut zum Friedhof.

    Auch für die Fußgängerzone ist es, geeignet, könnte im Sommer in den Cafés draussen sitzen und Menschen sehen.


    Aber vielleicht wird es mal damit etwas.


    LG Luise & Amy

    Liebe Astrid,


    Aber die jeweils 2 Stunden an den 2 Sonntagen im Monat reichen mir nicht.

    Ausserdem hat mich schon eine Trauernde auf zwischendurch, privates Treffen und Unternehmungen angesprochen. Im Prinzip möchte ich das ja auch, bin im Moment nur "gebranntes Kind".

    LG Luise

    Lieber Uwe,


    Die Selbstzweifel kommen aus mir selbst heraus, weil ich keine sozialen Kontakte, ausser den wenigen, die ich schon Jahrzehnte habe, neu schließen kann.


    Ich muss raus aus meinem Schneckenhaus, sonst gehe ich ein. Heinz wusste es immer, wenn ich keine Menschen um mich habe, werde ich seelisch krank.


    Er brauchte es nicht. Er genügte sich selbst, ja er "ruhte" sozusagen in sich selbst. Er war zufrieden mit unsrer Zweisamkeit.


    Auch ich war glücklich mit uns beiden, brauchte aber den Kontakt und Austausch mehr als mein Mann.


    Ich war ja das letzte Jahr sowieso unser Kontakt zur Außenwelt, er konnte nicht mehr viel unternehmen durch seine Krankheit. Seine Abwechslung bestand aus Arztbesuchen, Krankenhausaufenthalten und meinen Schilderungen vom Alltagsgeschehen.


    Und das fehlt mir ungemein. Wenn ich nach Hause kam von Erledigungen, habe ich ihm immer jede Kleinigkeit berichtet.


    LG Luise

    Meine Lieben, alle,


    ich weiss, was ich an euch habe... ihr seit mein Halt... meine Seilschaft... und trotzdem bin ich im realen Leben allein...


    Die Tage und Nächte sind so lang ohne Menschen, die bei mir sind... ich kann mich fast schon nicht mehr "unterhalten", mir fehlt die Übung für Smalltalk.


    Vor Nachbarn laufe ich schon weg... oder ich "hänge" mich an Menschen, die mir eigentlich nicht gut tun... nur aus Einsamkeit.


    Astrid

    ich war schon 2x in einem Trauercafe, es findet immer am 1. und 3. Sonntag in meiner Nachbarstadt statt (mit dem Auto von mir aus gut zu erreichen, vor allen Dingen kann ich vor der Tür parken)


    Aber nach meiner Erfahrung mit einer Trauergruppe hier, bin ich mit Kontakten vorsichtig geworden. Ich ziehe anscheinend Menschen mit psychischen Problemen anderer Art an und bin dann sozusagen "die Starke", brauche aber selber Hilfe.


    Ich wurde von einer Frau sehr bedrängt, ja eigentlich gemobbt, mit Telefonaten und Mails, so dass ich leider auch zu den anderen aus Gruppe den Kontakt abbrechen musste bzw. sie haben mich aus ihren privaten Treffen ausgeschlossen.


    Das hat mich tief getroffen, da ich eigentlich die Initiative zu diesen Treffen angeregt hatte und auch den Schlüssel zu den uns zur Verfügung gestellten Raum von der Trauerhilfe erhalten hatte.


    Das hat mich noch mehr verunsichert und nachdenklich gestimmt. Ich bin mir keiner Schuld bewusst. Fühle mich missverstanden.


    Es ist alles so schwer und ich weiss einfach nicht weiter. Meine Freundin meint, dass es nicht an mir liegen kann. Aber langsam zweifle ich an meinen sozialen Fähigkeiten.


    LG Luise

    Liebe Leo,


    ja es sind einsame Hilferufe.... niemand hört sie oder nimmt sie wahr.


    Ich muss aus meiner Isolation raus... habe es nur mit meiner Behinderung so schwer... sie ist leider auch sichtbar.


    Und Menschen können so gemein und verletzend sein... und momentan bin ich extrem empfindlich.


    Ich weine schon wieder... diesmal aus Selbstmitleid... das Leben ist für mich ein hohes Gebirge, dass anscheinend jeden Tag höher wird... langsam unüberwindbar. Vor allem ohne Unterstützung einer Seilschaft.


    LG Luise

    Meine Lieben,


    es ist 22:30 Uhr und ich weiss nicht, was ich tun soll. Ich bin so unruhig und muss immer an Heinz denken.


    Sehe mich in der Wohnung um, sehe alles was er gemacht hat...sehe was er mochte...sehe seine "Handschrift" überall... sehe seinen Platz auf dem Sofa...habe noch Lebensmittel im Schrank, die er hineingestellt hat... einen von ihm gefüllten Zuckerstreuer... auf dem Balkon die von ihm befestigten Lampen... schon mit Rollatorunterstützung... sein Werkzeug... seine Wasserwaage... seine Kuscheldecke auf dem Sofa... seine Geldbörse... sein Schlüssel... sein Alles.


    Und morgen gebe ich seine Garagenschlüssel ab, die Garage ist neu vermietet.


    Es tut so weh. Er fehlt mir so. Ich brauche ihn. Kann nicht ohne ihn sein.


    Immer und immer wieder dieser tiefe Schmerz im Herzen. Und der Verstand sagt... es ist besser für ihn... er wollte noch bei mir bleiben, aber er konnte nicht mehr... er will, dass ich noch gerne lebe... aber ich kann es nicht...


    Wie lange dauert es noch? Wird es mal besser werden? Kann ich mit leichter Wehmut an ihn denken? Dankbar und zufrieden sein, dass wir so lange zusammen waren? Es als gegeben hinnehmen?


    Das Leben ist endlich, jedes Leben, keine Liebe kann es festhalten.


    Alle Menschen müssen damit umgehen... vor mir... mit mir... nach mir.


    ABER JEDER FÜR SICH ALLEIN!

    NIEMAND KANN HELFEN!


    LG Luise

    Liebe Gabi,


    ja meine Tante reagiert noch auf Musik und Streicheln. Ihr Schwiegersohn-allerdings von seiner Frau getrennt lebend- kommt noch mit Gesang und leisen Tönen durch ihre Abgeschiedenheit. Aber die Besuche sind aufgrund der Trennung von seiner Frau sehr selten.


    Liebe Grüße von

    Luise und Amy

    Lieber Uwe,


    ich denke schon an Ostern, weil man in unserer Stadt nicht daran vorbei kommt.


    Ich war heute zum erstenmal nach meiner Darmkrankheit, kurz einkaufen.

    Überall springt einem Ostern ins Auge.

    Auch im TV ist laufend die Rede davon... und wenn es nur bei der Wettervorhersage angesprochen wird.


    Und Nachbarn haben Haustüren geschmückt.


    Von mir aus kann Ostern auch ausfallen... nur darauf nimmt keiner Rücksicht. Die anderen Mitmenschen sind eben noch voll im Leben... nur unsere Gefühle kennen keine Freude mehr. Wir sind auch irgendwie innerlich tot... in Gedanken eben nur bei unseren Seelenmenschen.


    LG Luise