Beiträge von Luise

    Hallo meine Lieben,


    nun ist es mal wieder geschafft, ein weiteres WE ohne Heinz ist vorüber.


    Meine Magen-Darm - Erkrankung scheint sich ganz laaaangsam zu verabschieden. Es geht mir besser, aber noch nicht gut.


    Irgendwie bin ich aber total durcheinander. Heute Morgen bin ich von meiner eigenen Stimme aufgewacht. Habe wohl intensiv geträumt und meinen Mann nach mir rufen gehört und mit "ja" geantwortet. Es war so realistisch, dass ich nach ihm geschaut habe. Dachte er steht in der Tür.


    Doch dann wusste ich wieder... und war sehr bedrückt.


    Jetzt ist bald Ostern. Vor einem Jahr habe ich noch Marzipaneier für meinen Liebsten gekauft, er aß so gerne Marzipan. Die konnte er noch etwas essen... meinte aber davon werde er dick. Als wenn es darauf angekommen wäre!


    Es tut mir so weh... die Erinnerung daran... wie ich unsere Wohnung und den Balkon dekoriert hatte... für uns beide.


    Nun habe ich keinerlei Interesse daran.

    Keine Kraft und keine Lust dazu.

    Er sieht es ja nicht mehr. Und für mich allein verstecke ich auch keine Osterüberraschungen wie sonst immer.


    Heinz fand es zwar immer kindisch, freute sich dann aber doch und lachte beim Finden, wenn ich kalt oder heiss sagte.


    Alles vorbei... seine Freude... sein herrliches offenes Lachen... seine blitzenden Augen... seine bedingungslose Liebe zu mir.


    Ich bin so traurig.

    LG Luise

    Lieber Uwe,


    ich bin traurig über deine Reaktion auf meine Worte.


    Meinte doch nur, dass du mir soviel gibt's... und nichts nimmst.


    Deine Worte, Gedichte, selbst die Musik, die ich, wie du weisst noch nicht hören kann, geben mir viel.


    Deshalb bin ich traurig, dass meine Worte bei dir wohl falsch ankommen. Das tut mir weh... um deinetwegen... und weh... meinetwegen.


    Wir sind alle durcheinander, traumatisiert, anders und empfindlicher geworden.


    LG Luise

    Lieber Uwe,


    deine Energie und Mitmenschkichkeit findet man heutzutage eher selten.

    Deshalb bin ich froh, dass wir uns in dieser Trauersymbiose gefunden haben... leider nur virtuell.


    Du und die anderen sind mir unersetzlich geworden. Ich weiss nicht, wie oft ihr mir schon durch den Tag geholfen habt.


    In einem muss ich dir widersprechen:

    du bist in meinen Augen stark im Geben, im Nehmen musst du noch dazu lernen.


    LG Luise

    Liebe Stillcrazy,


    so einen Traum, dass mich mein Mann verlassen hat, hatte ich auch ganz kurz nach seinem Tod. Habe ihn im Traum angeschrieben und beschimpft... dann bin ich laut schreiend im Bett sitzend aufgewacht. Es war fürchterlich.


    Vielleicht ist es eine Form des Gehirns sich mit dem Verlust auseinander zu setzen.

    LG Luise

    Liebe Pewie,


    kann im Moment nicht mehr schreiben. Lese doch bitte meinen Post an Tery.

    Muss wieder zur Toilette.

    Sei vorsichtig - wegen Ansteckungsgefahr-

    umarmt von mir.


    LG Luise

    Liebe Tery,


    bist du zu dem Treffen gegangen?

    Ich war und bin wieder einmal ganz alleine mit Amy. Ich sehne mich so nach sozialen Kontakten... mittlerweile würde ich jeden einladen, damit ich nicht alleine bin.


    Mir geht es heute besser, aber nur,
    wenn ich mich nicht viel bewege, ich bewege mich nur zur Toilette ( oft, aber nicht mehr so oft wie die Tage vorher)

    und um Amy zu versorgen.


    Ich bin fast wieder total verzweifelt und könnte schreien vor Einsamkeit... weine still vor mich hin.


    Und es wird sich nichts ändern. Keine Hoffnung auf Besserung der Situation.


    War gerade in der Waschküche um meine gewaschene Bettwäsche, die unbedingt von den Spuren meiner Krankheit gereinigt werden musste, zu holen. Erst heute war es mir körperlich möglich mich "soweit" von einer Toilette zu entfernen.


    Dabei traf ich auf Nachbarn, die sich unterhielten. Sie grüßten kurz und flüsterten dann weiter. Ich wurde nicht eingebunden und frage mich nun, warum.

    Habe ich Aussatz? Werde ich schon als Witwe übersehen? Es tut mir weh, wenn ich sozusagen kaltgestellt werde.


    Gut, wir wohnen alle erst seit ca 2 1/2 Jahren hier, aber alle scheinen sich schon zu duzen. Nur ich bin Frau.....


    Mein Mann und ich waren und sind nicht so schnell dabei sich zu duzen und sofort in die Wohnung zu bitten. Es hatten es im Anfang zwar einige zum Teil relativ rigoros und unter Vorwänden versucht, aber wir haben es an der Tür belassen. Wollten erst mal schauen, wie sie so sind.


    Dann erkrankte ja Heinz schon nach kurzer Zeit, wollte sich natürlich nicht während der Bestrahlung und Chemo unbedingt mit den Beschwerden der Nachbarn über Verzögerungen von Arbeiten im und um das Haus ( war ja zum Teil noch Baustelle) mit den Beschwerdeführern darüber den Kopf heissreden.


    Bei bestimmten, in unseren Augen berechtigte, Beschwerden haben wir die von den anderen verfassten Briefe an die Vermieter, auch mit unterschrieben.


    Fanden es aber in unserer pers. Lage eigentlich meistens unwichtig, sich darüber aufzuregen. Wir sind sowieso immer bei Mietproblemen auf Gespräche, statt sofortiger Androhungen, besser gefahren.


    Ausserdem handelt es sich hier um eine Wohnungsgenossenschaft und wir haben alle Anteile.


    Es wurde auch alles gerichtet, aber manchmal ging es eben nicht sofort die Handwerker zu bekommen.


    Und nun fühle ich mich ausgegrenzt. Bin aber zum Teil auch froh, mit der Quatscherei über andere nicht beteiligt zu sein. Verhalte mich neutral und schlage mich nicht auf eine Seite.

    Hatte ja letztens eine Nachbarin zum Kaffee eingeladen, die sich sofort als Amy zu mir kam, angeboten hat bei Bedarf auf Amy aufzupassen. Bin deshalb dankbar.


    Sie erzählte aber soviel über andere Nachbarn, mit der Bitte an mich, diverse Sachen verschwiegen zu behandeln. Bin jetzt unsicher geworden, ob die angebotene Hilfsbereitschaft nicht nur Neugierde ist. Aber zur Zeit ja für jede Anteilnahme an meiner Situation dankbar.

    Bin froh auf Ansprache in jeglicher Form.


    Traurig aber wahr! Was Einsamkeit aus Menschen macht! Ich kenne mich nicht mehr wieder!


    Aber ich fühle mich schwach und kann nicht kämpfen um aus dem Tal heraus zu kommen.


    Der Termin bei meiner Psychotherapeutin ist zum 2ten Mal hintereinander ( wäre am Montag gewesen) wegen angeblicher Krankheit der Therapeutin abgesagt worden und auf Mitte April ( evtl) verschoben worden.

    Ich glaube aber aufgrund von falscher Terminplanung... zu viele Patienten.


    Und da ich anscheinend nicht suizidgefährdet bin, wird mein Termin gestrichen.Therapeutin meint nämlich, ich bewältige vieles alleine, u. a. weil sie es gut findet, dass ich mich in einem Internettrauerforum austausche.


    So, Tery, nun habe ich dich genug zugemüllt mit meinen Nöten und gar nicht nach deinem Befinden gefragt.

    Schreibe mir doch morgen - Sonntag - wie es dir ergangen ist.


    LG Luise ♥

    Liebe Tery,


    nein, einen Rückschlag habe ich nicht.


    Nur eine meiner Grunderkrankungen ( Herz) hat mich heute Nacht bis zum Morgen stark belastet.


    Jetzt - gegen 11 Uhr - geht es einigermaßen. Aber nun fängt bei mir der "Wochenend-Blues" an.


    Melde mich bestimmt wieder sehr oft hier, um das Gefühl zu bekommen, ich bin nicht ganz alleine, irgendwo sind Menschen, denen es auch so geht.


    Hast du Pläne für das WE?


    LG Luise

    Liebe Tigerlily,


    ich habe dich bewundert, weil du soviel unternimmt und an dir und deiner Trauer arbeitest.


    Nun lese ich in deinen Zeilen, dass es trotzdem nicht reicht um deine Seelenpein zu lindern.


    Ausserdem ob 9 Monate oder Jahre, jeder braucht seine individuelle Zeit. Und bei manchen Menschen wohl auch den Rest seines Lebens. Irgendwann wird es wohl nicht mehr täglich so weh tun, aber heilen kann eine Seele fast nie.

    Das haben mir viele "Kleinigkeiten" bei Mitmenschen in der Vergangenheit gezeigt. Auch bei meiner Mutter war es so.


    Sie hat meinen Vater durch einen plötzlichen Herzinfarkt nach über 30 Jahren Ehe verloren. Die ersten Jahre - sie war erst 55 als sie alleine war - ging es ihr schlecht. Obwohl ihr Sohn, ihr Enkelkind, ich, stets für sie da waren.

    Aber mein Vater war die Liebe ihres Lebens... in der Kriegszeit jung kennengelernt und hoffen müssen, dass sie beide überleben.


    Nach einigen Jahren hat sie einen Lebensgefährten gefunden und war auch glücklich mit ihm... noch über 20 Jahre.

    Zu mir sagte sie : es ist gut und schön, aber mit Papa war es was anderes. Das kommt nicht wieder. Bei diesen Worten klang ihre Trauer noch durch.


    Also, liebe Tigerlily, die Trauer- und Verlustgefühle werden zu unseren Lebensbegleitern. Deshalb ist es egal, wie viel Zeit vergangen ist... Zeit heilt eben nicht alle Wunden.


    Nur dachte ich, dass du durch deine vielen Aktivitäten mit der Trauer "besser" zurecht kommst als ich mit meiner Einsamkeit und Behinderung. Habe mir gewünscht, ich könnte es auch. Denn bei mir ist es so, dass mich die paar Sachen und Menschen, die ich ab und an habe, wenigstens meine Trauer etwas betäuben.

    Sehne mich nach dieser Dauerbetäubung, wäre froh, so viel unternehmen zu können. Und nun kommt mir durch deinen Post die Erkenntnis, dass es doch nichts helfen würde.

    Ich will nur aus meiner Einsamkeit heraus, koste es was es wolle. So wie es jetzt bei mir aussieht, halte ich nicht mehr lange durch.

    Es ist kein Zustand, der noch lange anhalten darf. Sonst drehe ich total durch.


    Und das darf ich eigentlich meinem Mann nicht antun. Das würde ihn krank machen... weil er mich liebte und mir immer wieder gesagt hat: lebe weiter mit Freude auch wenn ich nicht mehr da bin.

    Du bist zu ängstlich und pessimistisch... ändere das, sonst vergeudest du dein einziges Leben. Und mir im Jenseits tut zwar nichts mehr weh, aber dir.


    Daran muss ich immer denken. Er war so positiv und optimistisch trotz seines wirklich nicht leichten Lebens. Er hat nie geklagt oder gejammert und alles ungerecht empfunden, so wie ich es tue.

    Und so ein Mensch muss vor der Zeit gehen! Ich verstehe es nicht und bin darüber erbost.


    LG Luise

    Liebe Stillcrazy,


    nun hat es Rudi leichter.


    Trauere du so, wie es sich für dich richtig ist.


    Bin in Gedanken bei dir.

    Für Rudi eine 🕯.


    LG Luise

    Liebe Tery,


    ja, heute Morgen war ich wohl zu optimistisch. So gut geht's doch noch nicht. Aber auf jeden Fall aufwärts.


    Tery, mir bleibt doch nichts anderes übrig, als wenigstens telefonisch einige Sachen (wie jetzt den Hausnotruf) zu erledigen.


    Ich bin ziemlich der ängstliche Typ und will nicht lebend stundenlang in der Wohnung liegen, ganz abgesehen davon, dass Amy nun bei mir ist. Ihr will ich auf keinen Fall schaden.


    Obwohl ich immer wieder mit dem Gedanken beschäftigt bin, ob ich ihr nicht ein "normaleres" Hundeleben bieten sollte

    bei aktiveren Leuten und mit mehr Familie.


    Heute ist wieder der "Freitag", der Wochentag an dem Heinz starb. Das drückt mir immer das Herz ab. Es tut dann besonders oft am Tag sehr weh.


    Aber auch du hast ja auch deine "bestimmten" Tage, du weißt ja, wie man dann fühlt.

    Wie wir alle in diesem Forum.


    Ausserdem bin ich von deinen Posts immer sehr beeindruckt. Diese Vielfalt an Gedankengängen, diese zum Teil Abgeklärtheit und doch das Nachfragen nach dem Sinn, finde ich faszinierend.


    Ich ziehe oft Stärke daraus, auch wenn ich sie aufgrund der "Länge" öfter lesen muss. Beim Erstlesen bekomme ich nicht sofort alles mit. Das wollte ich dir schon länger mal sagen.


    Nun wünsche ich die eine erträgliche Nacht mit Heinrich.


    LG Luise

    Meine Lieben,


    ihr wisst gar nicht, wie gut mir eure Anteilnahme an meinem Leben tut.

    Ohne euch wäre es noch schlimmer.


    Heute Morgen ( 11 Uhr) geht es mir, glaube ich, etwas besser. Allerdings habe ich massive Kreislaufprobleme mit Schweissausbrüchen, Schwindel und allgemeine Schwäche. Das Fieber ist wesentlich niedriger und der Durchfall scheint auch nicht mehr so oft aufzutreten. Jedenfalls bis jetzt nur ca 5x seit 6 Uhr.


    Ich muss nur versuchen, dass ich etwas esse. Sonst komme ich nicht so schnell wieder auf die Beine.


    Mein Neffe, der weiter weg wohnt, hat mich gestern Abend noch angerufen. Ich hatte seiner Frau eine WhatsApp geschickt. Er wollte heute kommen, um einzukaufen, aber ich habe abgelehnt. Seine gesamte Familie - seine Frau und Säugling - und er selber, haben einen grippalen Infekt. Dann stecken wir uns mit unseren Krankheiten noch weiter an.


    Also, ihr seht, dass doch noch jemand für mich da sein kann, wenn alle Stricke reissen. Nur das sie so weit weg wohnen und er beruflich meistens viel woanders ist ( DE und EU).


    Für absolute Notfälle kommt nächste Woche jemand zu mir, der mich über einen Hausnotruf berät. Das kostet pro Einsatz 50 €, ist aber mit Schlüsselhinterlegung. Ansonsten mtl. 32 €. Wird hier vom DRK angeboten.


    Dann liege ich wenigstens nicht stundenlang ohne Hilfe in der Wohnung und Amy kann dann auch untergebracht werden, falls ich ins KH müsste.


    Es ist alles ein Elend. Was kann ich noch tun? Brauche einfach mehrere Menschen um mich, denen ich vertrauen kann und die ich nett finde.


    Am besten wäre betreutes wohnen für mich, gibt es hier auch, aber mit langen Wartezeiten, ausserdem ist ein Umzug teuer und aufwendig. Und die Wohnung dann ebenfalls.

    Oje, muss aufhören, der Darm macht sich mit Krämpfen bemerkbar.


    LG Luise