Beiträge von Luise
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Liebe Astrid,
vielen Dank für deine Anregungen.
An all das habe ich auch schon gedacht..
Aber ich muss mich erst einmal neu sortieren und mehr Selbstvertrauen entwickeln... mich an das Alleinsein gewöhnen... körperlich wieder etwas fitter werden, um solche Aktivitäten machen zu können.
Heinz ist jetzt seit 4 Monaten nicht mehr bei mir und es ist vielleicht noch zu früh.
Ich habe noch einige Baustellen, die ich erledigen muss, dafür brauche ich Mut und Kraft.
Wenn ich relativ gut drauf bin, kann ich aktiv sein... aber es gibt Zeiten, an denen ich nichts schaffe und nur in Starre und Trauer falle.
Das sind die dunklen Tage, die noch überwiegen.
Mit Amy kann ich ja leider keine weiten Gassirunden gehen, schaffe ich nicht. Dadurch ist sie wohl auch schon ängstlich gegenüber plötzlich entgegenkommenden Menschen mit Hunden. Aber ich übe mit ihr. Je öfter am Tag, desto besser klappt es. Das bemerke ich schon. Da mein Darm fast wieder in Ordnung ist, kann ich öfter mit ihr raus.
Wie du merkst, bin ich heute ganz gut drauf, vermute, weil gleich jemand kommt, um mit mir den Hausnotruf zu besprechen, ist eine Abwechslung für mich.
Ausserdem kommt heute Nachmittag nach ihrer Arbeit meine Freundin zu Besuch. Dann bin ich nicht allein und kann mal reden... nicht nur schreiben.
LG Luise
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Lieber Uwe,
was hätte ich denn regeln sollen?
Ich hätte es nur genossen!
Manchmal wünsche ich mir wirklich im Solling in diesem "verrückten" Ort zu sein.
LG Luise
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Lieber Uwe,
einfach wunderbar...deine Nachbarn... wäre gern dabei gewesen.
LG Luise
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Liebe Gabi & Mäuschen,
Die Internetseite werde ich mir mal anschauen, obwohl ich schon viel in dieser Richtung gesurft habe, kenne ich die Seite noch nicht.
Bin heute in einem Sanitätshaus gewesen, um nach einem Rollator zu schauen, der gut in meinen Kofferraum passt und den ich leicht zusammenklappen kann.
Dann bin ich etwas mobiler, mein Kassenrollator ist schwer und nicht klein zusammenfaltbar. Ausserdem muss ich immer die Rücksitze umklappen, damit er ins Auto passt. Das ist auf die Dauer zu anstrengend für mich. Da bleib ich lieber zu Hause.
Muss sehen, dass ich ein Rezept bekomme, dann muss ich nur den Differenzbetrag- ca 160 € -zuzahlen.
Das würde mir schon helfen.
Am liebsten hätte ich ein Elektromobil. Damit könnte ich mit Amy durch den Park und auch gut zum Friedhof.
Auch für die Fußgängerzone ist es, geeignet, könnte im Sommer in den Cafés draussen sitzen und Menschen sehen.
Aber vielleicht wird es mal damit etwas.
LG Luise & Amy
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Liebe Astrid,
Aber die jeweils 2 Stunden an den 2 Sonntagen im Monat reichen mir nicht.
Ausserdem hat mich schon eine Trauernde auf zwischendurch, privates Treffen und Unternehmungen angesprochen. Im Prinzip möchte ich das ja auch, bin im Moment nur "gebranntes Kind".
LG Luise
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Lieber Uwe,
Die Selbstzweifel kommen aus mir selbst heraus, weil ich keine sozialen Kontakte, ausser den wenigen, die ich schon Jahrzehnte habe, neu schließen kann.
Ich muss raus aus meinem Schneckenhaus, sonst gehe ich ein. Heinz wusste es immer, wenn ich keine Menschen um mich habe, werde ich seelisch krank.
Er brauchte es nicht. Er genügte sich selbst, ja er "ruhte" sozusagen in sich selbst. Er war zufrieden mit unsrer Zweisamkeit.
Auch ich war glücklich mit uns beiden, brauchte aber den Kontakt und Austausch mehr als mein Mann.
Ich war ja das letzte Jahr sowieso unser Kontakt zur Außenwelt, er konnte nicht mehr viel unternehmen durch seine Krankheit. Seine Abwechslung bestand aus Arztbesuchen, Krankenhausaufenthalten und meinen Schilderungen vom Alltagsgeschehen.
Und das fehlt mir ungemein. Wenn ich nach Hause kam von Erledigungen, habe ich ihm immer jede Kleinigkeit berichtet.
LG Luise
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Meine Lieben, alle,
ich weiss, was ich an euch habe... ihr seit mein Halt... meine Seilschaft... und trotzdem bin ich im realen Leben allein...
Die Tage und Nächte sind so lang ohne Menschen, die bei mir sind... ich kann mich fast schon nicht mehr "unterhalten", mir fehlt die Übung für Smalltalk.
Vor Nachbarn laufe ich schon weg... oder ich "hänge" mich an Menschen, die mir eigentlich nicht gut tun... nur aus Einsamkeit.
ich war schon 2x in einem Trauercafe, es findet immer am 1. und 3. Sonntag in meiner Nachbarstadt statt (mit dem Auto von mir aus gut zu erreichen, vor allen Dingen kann ich vor der Tür parken)
Aber nach meiner Erfahrung mit einer Trauergruppe hier, bin ich mit Kontakten vorsichtig geworden. Ich ziehe anscheinend Menschen mit psychischen Problemen anderer Art an und bin dann sozusagen "die Starke", brauche aber selber Hilfe.
Ich wurde von einer Frau sehr bedrängt, ja eigentlich gemobbt, mit Telefonaten und Mails, so dass ich leider auch zu den anderen aus Gruppe den Kontakt abbrechen musste bzw. sie haben mich aus ihren privaten Treffen ausgeschlossen.
Das hat mich tief getroffen, da ich eigentlich die Initiative zu diesen Treffen angeregt hatte und auch den Schlüssel zu den uns zur Verfügung gestellten Raum von der Trauerhilfe erhalten hatte.
Das hat mich noch mehr verunsichert und nachdenklich gestimmt. Ich bin mir keiner Schuld bewusst. Fühle mich missverstanden.
Es ist alles so schwer und ich weiss einfach nicht weiter. Meine Freundin meint, dass es nicht an mir liegen kann. Aber langsam zweifle ich an meinen sozialen Fähigkeiten.
LG Luise
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Liebe Leo,
ja es sind einsame Hilferufe.... niemand hört sie oder nimmt sie wahr.
Ich muss aus meiner Isolation raus... habe es nur mit meiner Behinderung so schwer... sie ist leider auch sichtbar.
Und Menschen können so gemein und verletzend sein... und momentan bin ich extrem empfindlich.
Ich weine schon wieder... diesmal aus Selbstmitleid... das Leben ist für mich ein hohes Gebirge, dass anscheinend jeden Tag höher wird... langsam unüberwindbar. Vor allem ohne Unterstützung einer Seilschaft.
LG Luise
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Meine Lieben,
es ist 22:30 Uhr und ich weiss nicht, was ich tun soll. Ich bin so unruhig und muss immer an Heinz denken.
Sehe mich in der Wohnung um, sehe alles was er gemacht hat...sehe was er mochte...sehe seine "Handschrift" überall... sehe seinen Platz auf dem Sofa...habe noch Lebensmittel im Schrank, die er hineingestellt hat... einen von ihm gefüllten Zuckerstreuer... auf dem Balkon die von ihm befestigten Lampen... schon mit Rollatorunterstützung... sein Werkzeug... seine Wasserwaage... seine Kuscheldecke auf dem Sofa... seine Geldbörse... sein Schlüssel... sein Alles.
Und morgen gebe ich seine Garagenschlüssel ab, die Garage ist neu vermietet.
Es tut so weh. Er fehlt mir so. Ich brauche ihn. Kann nicht ohne ihn sein.
Immer und immer wieder dieser tiefe Schmerz im Herzen. Und der Verstand sagt... es ist besser für ihn... er wollte noch bei mir bleiben, aber er konnte nicht mehr... er will, dass ich noch gerne lebe... aber ich kann es nicht...
Wie lange dauert es noch? Wird es mal besser werden? Kann ich mit leichter Wehmut an ihn denken? Dankbar und zufrieden sein, dass wir so lange zusammen waren? Es als gegeben hinnehmen?
Das Leben ist endlich, jedes Leben, keine Liebe kann es festhalten.
Alle Menschen müssen damit umgehen... vor mir... mit mir... nach mir.
ABER JEDER FÜR SICH ALLEIN!
NIEMAND KANN HELFEN!
LG Luise
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Liebe Gabi,
ja meine Tante reagiert noch auf Musik und Streicheln. Ihr Schwiegersohn-allerdings von seiner Frau getrennt lebend- kommt noch mit Gesang und leisen Tönen durch ihre Abgeschiedenheit. Aber die Besuche sind aufgrund der Trennung von seiner Frau sehr selten.
Liebe Grüße von
Luise und Amy
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Lieber Uwe,
ich denke schon an Ostern, weil man in unserer Stadt nicht daran vorbei kommt.
Ich war heute zum erstenmal nach meiner Darmkrankheit, kurz einkaufen.
Überall springt einem Ostern ins Auge.
Auch im TV ist laufend die Rede davon... und wenn es nur bei der Wettervorhersage angesprochen wird.
Und Nachbarn haben Haustüren geschmückt.
Von mir aus kann Ostern auch ausfallen... nur darauf nimmt keiner Rücksicht. Die anderen Mitmenschen sind eben noch voll im Leben... nur unsere Gefühle kennen keine Freude mehr. Wir sind auch irgendwie innerlich tot... in Gedanken eben nur bei unseren Seelenmenschen.
LG Luise
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Alle meine Lieben,
man sagt ja das erste Jahr ist besonders schlimm, weil immer der Kopf ein Jahr zurück denkt... und sagt : letztes Jahr war er (sie) noch hier.
Das ist natürlich kein Trost für uns... aber der Volksmund hat oft recht.
Ich werde an Ostern alleine sein, bisher hat mich niemand gefragt, was ich an den Tagen mache.
Als meine Familie - Mutter - Bruder - Schwägerin - der Partner meiner Mutter, noch lebten, feierten wir immer zusammen Ostern, je nach Wetter drinnen oder draussen. Sie sind ja schon ein paar Jahre tot... alle innerhalb von 1 1/2 Jahren... aber seit auch Heinz bei ihnen ist, bin ich eben ganz allein und vermisse alle noch viel mehr.
Mein Neffe mit Familie wohnt entfernt und ich weiss nicht, ob sie mich für einen Tag holen, wie Weihnachten. Aber der Besuch tat mir auch weh.... es fehlte der entscheidende Mensch.
Es ist einfach nur sch... als einzige "übriggeblieben" und zu sein.
Wann kann ich endlich zu meiner Generation? Es sind doch schon viele von Familie, Freunden, Bekannten dort - wo auch immer -. Da will ich hin.
Ich habe noch eine Tante, sie ist 86 Jahre alt und seit ca 8 Jahren im Heim... total dement... körperlich aber noch relativ gut beieinander. Sie erkennt niemand mehr und hat sogar Angst, wenn sie mich sieht.
Das ist auch kein Leben. Sie ist unruhig weil sie kein Gesicht mehr zuordnen kann. Mit Besuchen belastet man sie nur.
Das ist meinem Mann erspart geblieben. Bis zum Schluss hat er mich erkannt... dafür bin ich dankbar. Es wäre noch schlimmer gewesen stückchenweise Abschied von ihm zu nehmen, oder wenn er Angst vor mir gehabt hätte.
Daran muss ich denken und es tröstet mich.
LG Luise
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Hallo meine Lieben,
nun ist es mal wieder geschafft, ein weiteres WE ohne Heinz ist vorüber.
Meine Magen-Darm - Erkrankung scheint sich ganz laaaangsam zu verabschieden. Es geht mir besser, aber noch nicht gut.
Irgendwie bin ich aber total durcheinander. Heute Morgen bin ich von meiner eigenen Stimme aufgewacht. Habe wohl intensiv geträumt und meinen Mann nach mir rufen gehört und mit "ja" geantwortet. Es war so realistisch, dass ich nach ihm geschaut habe. Dachte er steht in der Tür.
Doch dann wusste ich wieder... und war sehr bedrückt.
Jetzt ist bald Ostern. Vor einem Jahr habe ich noch Marzipaneier für meinen Liebsten gekauft, er aß so gerne Marzipan. Die konnte er noch etwas essen... meinte aber davon werde er dick. Als wenn es darauf angekommen wäre!
Es tut mir so weh... die Erinnerung daran... wie ich unsere Wohnung und den Balkon dekoriert hatte... für uns beide.
Nun habe ich keinerlei Interesse daran.
Keine Kraft und keine Lust dazu.
Er sieht es ja nicht mehr. Und für mich allein verstecke ich auch keine Osterüberraschungen wie sonst immer.
Heinz fand es zwar immer kindisch, freute sich dann aber doch und lachte beim Finden, wenn ich kalt oder heiss sagte.
Alles vorbei... seine Freude... sein herrliches offenes Lachen... seine blitzenden Augen... seine bedingungslose Liebe zu mir.
Ich bin so traurig.
LG Luise
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Ihr Lieben,
lasst uns gemeinsam den tränenreichen Tag beenden mit ein wenig Mut für den nächsten Tag... und Tag....und Tag.
LG Luise
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Lieber Uwe,
Dir und Prinz eine erträgliche Nacht mit
Schlaf und guten Träumen.
LG Luise & Amy
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Lieber Uwe,
ich bin traurig über deine Reaktion auf meine Worte.
Meinte doch nur, dass du mir soviel gibt's... und nichts nimmst.
Deine Worte, Gedichte, selbst die Musik, die ich, wie du weisst noch nicht hören kann, geben mir viel.
Deshalb bin ich traurig, dass meine Worte bei dir wohl falsch ankommen. Das tut mir weh... um deinetwegen... und weh... meinetwegen.
Wir sind alle durcheinander, traumatisiert, anders und empfindlicher geworden.
LG Luise
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Lieber Uwe,
deine Energie und Mitmenschkichkeit findet man heutzutage eher selten.
Deshalb bin ich froh, dass wir uns in dieser Trauersymbiose gefunden haben... leider nur virtuell.
Du und die anderen sind mir unersetzlich geworden. Ich weiss nicht, wie oft ihr mir schon durch den Tag geholfen habt.
In einem muss ich dir widersprechen:
du bist in meinen Augen stark im Geben, im Nehmen musst du noch dazu lernen.
LG Luise
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Lieber Uwe,
du bist so stark in deiner Hilfe für andere.
Nur für dich bleibt nichts übrig.
Nehme dich in die Arme.
LG Luise