Abschied von meiner Sonne

  • Liebe Luise, liebe Leo,

    wie gut ich euch verstehe, geht es mir doch genau so. Überall seine Sachen, Dinge die mich ständig an ihn erinnern. Wäre es vielleicht besser, wenn man alles rigoros wegräumen würde?

    Ich kann es nicht. Glaube auch nicht, dass sich dadurch etwas ändern würde.

    Erträgliche Stunden wünsche ich euch :24:

    LG Petra

  • Liebe Leo,


    ja es sind einsame Hilferufe.... niemand hört sie oder nimmt sie wahr.


    Ich muss aus meiner Isolation raus... habe es nur mit meiner Behinderung so schwer... sie ist leider auch sichtbar.


    Und Menschen können so gemein und verletzend sein... und momentan bin ich extrem empfindlich.


    Ich weine schon wieder... diesmal aus Selbstmitleid... das Leben ist für mich ein hohes Gebirge, dass anscheinend jeden Tag höher wird... langsam unüberwindbar. Vor allem ohne Unterstützung einer Seilschaft.


    LG Luise

  • Liebe Luise,


    man darf auch aus Selbstmitleid weinen. Ich frage mich selbst manchmal, ob ich um meine Silvia weine oder ob ich meine Einsamkeit beweine.


    Das mit dem Gebirge ist ein guter Vergleich.


    Ich wünsche Dir viel Kraft.


    Liebe Grüße

    Josh

  • Liebe Luise,

    gibt es in deiner Nähe ein Trauercafé?

    Da könntest du vielleicht Menschen treffen, die ebenso in der Trauer sind und

    dich darum annehmen, wie du bist - auch mit Behinderung.


    Du darfst klagen, über den zu hohen Berg. Das ist beklagenswert!

    Lg. Astrid

  • liebe Luise,

    es stimmt nicht !!

    Du schreibst

    "niemand hört sie oder nimmt sie wahr " Deine Hilferufe.


    Wir alle hier im Forum nehmen sie wahr Deine Hilferufe und

    geben Dir gerne alle Kraft die wir haben

    damit es Dir ein wenig besser geht.


    Ich glaube wir Alle befinden uns in einer Art Isolation,

    den Weg aus dieser zu finden ist nicht einfach,

    nur wir selbst kennen den Weg.


    Liebe Luise, aufgeben ist keine Option,:30:

    der da oben (wenn es ihn gibt) will uns noch nicht,

    also kämpfen wir weiter,

    nur diese Option haben wir,weitermachen auch wenn

    es noch so schwer fällt.


    ganz liebe Grüße:24:

    und viel Kraft für den heutigen und die nächsten Tage

    aus Kroatien von


    Karlheinz & Thomas:24::30:


    umarme Dich :24:

  • Meine Lieben, alle,


    ich weiss, was ich an euch habe... ihr seit mein Halt... meine Seilschaft... und trotzdem bin ich im realen Leben allein...


    Die Tage und Nächte sind so lang ohne Menschen, die bei mir sind... ich kann mich fast schon nicht mehr "unterhalten", mir fehlt die Übung für Smalltalk.


    Vor Nachbarn laufe ich schon weg... oder ich "hänge" mich an Menschen, die mir eigentlich nicht gut tun... nur aus Einsamkeit.


    Astrid

    ich war schon 2x in einem Trauercafe, es findet immer am 1. und 3. Sonntag in meiner Nachbarstadt statt (mit dem Auto von mir aus gut zu erreichen, vor allen Dingen kann ich vor der Tür parken)


    Aber nach meiner Erfahrung mit einer Trauergruppe hier, bin ich mit Kontakten vorsichtig geworden. Ich ziehe anscheinend Menschen mit psychischen Problemen anderer Art an und bin dann sozusagen "die Starke", brauche aber selber Hilfe.


    Ich wurde von einer Frau sehr bedrängt, ja eigentlich gemobbt, mit Telefonaten und Mails, so dass ich leider auch zu den anderen aus Gruppe den Kontakt abbrechen musste bzw. sie haben mich aus ihren privaten Treffen ausgeschlossen.


    Das hat mich tief getroffen, da ich eigentlich die Initiative zu diesen Treffen angeregt hatte und auch den Schlüssel zu den uns zur Verfügung gestellten Raum von der Trauerhilfe erhalten hatte.


    Das hat mich noch mehr verunsichert und nachdenklich gestimmt. Ich bin mir keiner Schuld bewusst. Fühle mich missverstanden.


    Es ist alles so schwer und ich weiss einfach nicht weiter. Meine Freundin meint, dass es nicht an mir liegen kann. Aber langsam zweifle ich an meinen sozialen Fähigkeiten.


    LG Luise

  • Liebe Luise,


    zweifel bitte nicht an deinen sozialen Fähigkeiten.


    Lies mal all deine Texte von DIR hier im Forum.


    Ich sehe keine Aussagen: "Luise, überdenke mal deine sozialen Fähigkeiten !!!!!!!!!"


    Also bitte keine SELBST-ZWEIFEL.


    Unangebracht !!!!!


    Liebe Grüße aus dem Solling,

    Uwe & Prinz.

  • Lieber Uwe,


    Die Selbstzweifel kommen aus mir selbst heraus, weil ich keine sozialen Kontakte, ausser den wenigen, die ich schon Jahrzehnte habe, neu schließen kann.


    Ich muss raus aus meinem Schneckenhaus, sonst gehe ich ein. Heinz wusste es immer, wenn ich keine Menschen um mich habe, werde ich seelisch krank.


    Er brauchte es nicht. Er genügte sich selbst, ja er "ruhte" sozusagen in sich selbst. Er war zufrieden mit unsrer Zweisamkeit.


    Auch ich war glücklich mit uns beiden, brauchte aber den Kontakt und Austausch mehr als mein Mann.


    Ich war ja das letzte Jahr sowieso unser Kontakt zur Außenwelt, er konnte nicht mehr viel unternehmen durch seine Krankheit. Seine Abwechslung bestand aus Arztbesuchen, Krankenhausaufenthalten und meinen Schilderungen vom Alltagsgeschehen.


    Und das fehlt mir ungemein. Wenn ich nach Hause kam von Erledigungen, habe ich ihm immer jede Kleinigkeit berichtet.


    LG Luise

  • Liebe Luise,

    wie wäre es, wenn du nur zum Trauercafé gehst und nicht selbständig etwas organisierst, wie private Treffen.

    Ich kann mir gut vorstellen, dass das überfordernd ist. Und dass dann solche seltsamen Reaktionen noch mehr weh tun.


    Ich wünsche dir heute einen der leichteren Tage, auch wenn er noch nicht leicht begonnen hat.


    Lg. Astrid.

  • Liebe Astrid,


    Aber die jeweils 2 Stunden an den 2 Sonntagen im Monat reichen mir nicht.

    Ausserdem hat mich schon eine Trauernde auf zwischendurch, privates Treffen und Unternehmungen angesprochen. Im Prinzip möchte ich das ja auch, bin im Moment nur "gebranntes Kind".

    LG Luise

  • Liebe Luise,


    hier ein Link zu einer Seite die vielfältige Angebote für Senioren und Menschen mit Behinderung enthält.Vielleicht ist ja was dabei, das Dich interessieren könnt.


    https://www.metropoleruhr.de/l…seniorinnen-senioren.html


    Ich habe gelesen das Du an Deiner sozialen Kompetenz zweifelst, das sehe ich garnicht so, hier im Forum bist Du sehr sozial und engagiert, Du hast Uns allen schon soviel gegeben, dafür danke ich Dir jetzt einmal.


    Hoffentlich hatte dieser Tage doch noch ein klein wenig angenehmes er für Dich, das wünsch ich mir für DICH.


    LG Gabi & Mäuschen an Dich und die kleine Amy

  • Liebe Gabi & Mäuschen,


    Die Internetseite werde ich mir mal anschauen, obwohl ich schon viel in dieser Richtung gesurft habe, kenne ich die Seite noch nicht.


    Bin heute in einem Sanitätshaus gewesen, um nach einem Rollator zu schauen, der gut in meinen Kofferraum passt und den ich leicht zusammenklappen kann.


    Dann bin ich etwas mobiler, mein Kassenrollator ist schwer und nicht klein zusammenfaltbar. Ausserdem muss ich immer die Rücksitze umklappen, damit er ins Auto passt. Das ist auf die Dauer zu anstrengend für mich. Da bleib ich lieber zu Hause.


    Muss sehen, dass ich ein Rezept bekomme, dann muss ich nur den Differenzbetrag- ca 160 € -zuzahlen.

    Das würde mir schon helfen.


    Am liebsten hätte ich ein Elektromobil. Damit könnte ich mit Amy durch den Park und auch gut zum Friedhof.

    Auch für die Fußgängerzone ist es, geeignet, könnte im Sommer in den Cafés draussen sitzen und Menschen sehen.


    Aber vielleicht wird es mal damit etwas.


    LG Luise & Amy

  • Liebe Luise,


    das ist eine gute Idee, diesen klappbaren Rollator haben Wir vergangenes Jahr im Mai auch gekauft, er liess sich auch in der Wohnung gut nutzen.Ein Elektromobil ist noch besser, damit bist Du flexibel, hier bei mir im Viertel "düsen " einige Nachbarn damit herum.


    Das wäre so schön für Dich und Amy.


    Bei den Krankenkassen muss man lange darum kämpfen,wie um so viele Dinge die wirklich helfen können, damit Menschen mit Behinderung es leichter haben. Wenn Du wieder genügend Kraft hast, solltest Du ein Elektromobil beantragen.


    Ein Küsschen rechts und links für Dich, muss noch was tun.


    Gabi & Mäuschen

  • Liebe Luise,

    gibt es keine Gebrauchtwaren-Börse für E-Mobile?

    Vielleicht schaust du dich mal um? Das klingt wirklich verlockend.


    Und dann der zusammenklappbare Rollator als Alternative, wenn du

    mit dem Auto unterwegs bist.


    Das bedeutet Mobilität und ein bisschen mehr Freiheit. Für dich und für Amy.


    Apropos Amy, beim Spazieren triffst du keine Menschen, mit denen du ins Gespräch

    kommst? Manchmal passt bei fremden Menschen irgendwie die Chemie und es können sich

    gute Bekanntschaften oder sogar Freundschaften entwickeln. Oder du wolltest mit Amy doch

    in die Welpenschule, kannst du dir vorstellen, dort Kontakte zu knüpfen?


    Die Trauergruppe findet zwei mal im Monat statt. Haben die dort keine Empfehlungen für

    andere Gruppen, zu denen du auch gehen könntest?


    Vielleicht brauchst du auch keine Treffen in selbst organisierten Gruppen (Gefahr der Überforderung von der

    ich dir schon schrieb) sondern es kristallisieren sich 2-3 Menschen heraus, mit denen du auch außerhalb einzeln Kontakt

    haben möchtest. Einen Kaffee trinken gehen, mit Amy spazieren gehen, ....


    Eine Möglichkeit, sich vor doch sehr anstrengenden und sogar übergriffigen Personen zu schützen, ist es sich zuerst

    vor Ort für einen anderen Termin zu verabreden. Ohne Telefonnummern zu tauschen. Oder ein billiges Wertkarten-Handy,

    das du für solche Zwecke verwendest. Und damit noch ein bisschen anonym bleibst.


    Was interessiert dich denn sonst so? Kino, Theater, Lesungen, Malen, Handarbeiten,....? Auch in Kursen oder in organisierten

    Theaterfahrten oder Kinogruppen kannst du vielleicht Menschen finden, die dir wohl tun.


    Und dann gibt es bei uns noch den mobilen Hilfsdienst, der Menschen begleitet beim Spazieren, Einkaufen, im Haushalt unterstützt

    und DA sind zum Reden. Vielleicht auch eine Idee.


    Ich wünsche dir so sehr, dass du bald Menschen findest, die im realen Leben für dich da sind.

    Sei lieb gegrüßt

    Astrid

  • Liebe Astrid,


    vielen Dank für deine Anregungen.


    An all das habe ich auch schon gedacht..


    Aber ich muss mich erst einmal neu sortieren und mehr Selbstvertrauen entwickeln... mich an das Alleinsein gewöhnen... körperlich wieder etwas fitter werden, um solche Aktivitäten machen zu können.


    Heinz ist jetzt seit 4 Monaten nicht mehr bei mir und es ist vielleicht noch zu früh.

    Ich habe noch einige Baustellen, die ich erledigen muss, dafür brauche ich Mut und Kraft.


    Wenn ich relativ gut drauf bin, kann ich aktiv sein... aber es gibt Zeiten, an denen ich nichts schaffe und nur in Starre und Trauer falle.

    Das sind die dunklen Tage, die noch überwiegen.


    Mit Amy kann ich ja leider keine weiten Gassirunden gehen, schaffe ich nicht. Dadurch ist sie wohl auch schon ängstlich gegenüber plötzlich entgegenkommenden Menschen mit Hunden. Aber ich übe mit ihr. Je öfter am Tag, desto besser klappt es. Das bemerke ich schon. Da mein Darm fast wieder in Ordnung ist, kann ich öfter mit ihr raus.


    Wie du merkst, bin ich heute ganz gut drauf, vermute, weil gleich jemand kommt, um mit mir den Hausnotruf zu besprechen, ist eine Abwechslung für mich.

    Ausserdem kommt heute Nachmittag nach ihrer Arbeit meine Freundin zu Besuch. Dann bin ich nicht allein und kann mal reden... nicht nur schreiben.


    LG Luise

  • Lieber Uwe,

    Du hast so Recht,wir sollten keine selbst Zweifel haben,

    diese bringen uns nicht weiter,sie zerstören uns nur.


    Also weg mit den Selbst-Zweifeln LUISE Du brauchst sie nicht !


    liebe Grüße

    Euch beiden Luise und Uwe:24:

    Karlheinz