Beiträge von Luise

    Ach liebe Wagi,

    das alles hilft mir nicht. Ich brauche Menschen um mich... zum reden

    ... zum trösten...zum liebhaben.


    Es ist für mich schlimm, immer alleine zu sein. Mein Mann und ich hatten nicht viele soziale Kontakte, vor allem im letzten Jahr nicht, nachdem zu all unseren Krankheiten noch der Krebs dazu kam.


    Wir waren froh, wenn es uns einigermaßen ging, zumal der Sommer hier in der Stadt belastend war.

    Wir waren immer zu Hause, ausser zum Arzt ( mit Krankentransporter), oder ich ganz schnell morgens zum Einkaufen.


    Dazu kam ja auch immer alle 2 Wochen die Chemo bei meinem Mann. Dann ging es ihm nicht so gut... Erbrechen und allgemeine Übelkeit... Schwäche...

    Müdigkeit... ging oft sehr früh zu Bett.

    Trotzdem... er war da... wir konnten uns unterhalten... haben uns viel von früher erzählt... von den insgesamt 46 Jahren.

    Auch manchmal noch gelacht und gehofft.

    Jetzt sind es morgen 6 Wochen her, dass er nicht mehr bei mir ist und ich weiss nicht, ob nochmal die Sonne für mich scheint.... denn Heinz war meine Lebenssonne. Er war immer für mich da... und ich für ihn.

    Er fehlt mir jeden Tag mehr.

    Luise

    Hallo,

    ich kann nicht mehr. Weine und schluchze. Bin am Tiefpunkt. Die Trauer und das Verlassensein hat mich gerade voll im Griff. Habe schon meine Tropfen genommen, aber nichts hilft.


    Mein Hund hat auch wieder, diesmal in einem anderen Zimmer, ein Häufchen gemacht. Als macht sie es extra, wo ich sie nicht sehen kann. Wenn ich dann mit ihr schimpfe, ist sie eine Zeitlang beleidigt. Aber ich glaube, sie weiss genau, dass sie was falsch gemacht hat.


    Heute Morgen war ich mit ihr sofort nach ihrem Schlaf mit ihr draussen. Auch relativ lange, aber sie hat nichts gemacht. Nur immer Richtung nach Hause gezerrt.

    Dann oben im Sturmschritt sofort auf das Katzenklo und beide Geschäfte verrichtet.


    Liebe Hundebesitzer: was mach ich falsch, was kann ich machen? Sie ist jetzt 18 Wochen alt.

    Ich weiss nicht weiter. Weder mit ihr noch mit mir.

    Alles ein Elend. Bin total fertig. Warum lebe ich eigentlich noch? Habe keine Lust mehr. Alles zu schwer für mich. Ich bin lebensunfähig. Kriege zur Zeit nichts auf die Reihe, Weder im Haushalt noch bei mir selbst... antriebslos... lustlos... Kann nur weinen und rumhängen.

    LG Luise

    Hallo meine Lieben,

    konnte mich bis jetzt nicht melden, habe aber an euch gedacht.

    Gestern und heute vormittag war ich beschäftigt und musste viel erledigen. Das tat mir eigentlich gut, keine Zeit für Tränen.

    Aber nun geht es wieder los. Deshalb schreibe ich ein wenig. Bin allein mit Amy, wie meistens. Kann mich aber damit nicht abfinden. Heinz fehlt mir so.

    Der Tag ist unendlich lang, leider kann ich ja aufgrund meiner Behinderung und Beeinträchtigungen durch den Schlaganfall nicht weit Spazierengehen oder mal etwas in der Stadt bummeln.


    Nur die kleinen Gassirunden mit Amy.

    Ansonsten komme ich nur zum Einkaufen und Arztbesuchen aus dem Haus.

    Mir fehlt der Kontakt mit Menschen. Zwar kommt einmal die Woche meine Freundin, aber ich brauche auch mal einen Tapetenwechsel. Muss mal was anderes sehen, nicht nur meine Wohnung.

    Leide stark unter meiner Einsamkeit. Was kann ich machen? Nur virtuelle Anregungen reichen mir nicht.

    Eure traurige Luise

    Liebe Wagi,

    bitte höre auf Deine Familie, wenn sie sagen sie brauchen dich.

    Ich habe keine Familie mehr... muss trotzdem weiter aushalten, obwohl mich keiner braucht.

    Du hast noch eine Aufgabe im Leben : deinen Mann im Bewusstsein deiner Enkelkinder zu verankern. Solange jemand an ihn denkt, ist er noch da.

    LG Luise

    Liebe Astrid,

    heute ging es mir einigermaßen. Musste schon früh aus dem Haus... Arzttermin... danach Besorgungen... gegen Mittag wieder zu Hause... Hänger bekommen... kam rechtzeitig ein Anruf... wieder gefangen... ansonsten alleine mit Amy..

    irgendwie den Tag überstanden... aber so kann es nicht weitergehen... brauche Menschen um mich... brauche Ablenkung und Beschäftigung... brauche eigentlich meinen Mann...

    Aber das geht ja nicht. Also wohl weiter so allein und nicht mehr gebraucht und nicht mehr geliebt.

    Wie lange noch?

    LG Luise


    Nachtrag :

    Nun ist es schon wieder halb eins in der Nacht und ich will nicht Schlafengehen, weil ich Angst vor dem Erwachen habe.

    Meine Augen brennen vom Weinen und vor Müdigkeit.

    Immer wenn es Morgen ist, geht es mir besonders schlecht und ich muss im Bad würgen bis zur Erschöpfung. Das

    habe ich immer bei starken Emotionen. Komme nicht dagegen an... irgendwann hört es wieder plötzlich auf wie es gekommen ist.

    Lieber Uwe,

    genau, wenn du nicht in ein Trauerloch fällst, zeig ihr es das nächste Mal... du bist ein Mann des Wortes... du kannst sie bestimmt verwirren.

    So was nennt sich Therapeutin. Hat sie denn auch eine richtige Ausbildung gemacht, oder nur ein Wochenendseminar? Ich weiss nur, dass bis vor einiger Zeit der Begriff "Psychotherapeuten" nicht in Irgendeiner Form gesetzlich geregelt war.

    LG Luise

    Lieber Frank,

    taste dich doch langsam an den Gedanken heran. Es gibt auch Frauen, die nicht immer allein sein wollen. Sei einfach ehrlich und offen. Es muss doch nicht sofort eine enge WG werden, es tut schon gut, wenn man Stunden zusammen verbringt. Mal bei dir, mal bei ihr, aber auch gemeinsam etwas unternehmen und vor allen Dingen sich in Gesprächen kennenlernen und austauschen. Vielleicht ähnlich wie hier, nur im pers. Gespräch. Es muss am Anfang erst mal nur gegenseitige Sympathie vorhanden sein. Und wenn es nichts ist, hast du nichts verloren. Einsam und allein kennst du ja schon. Also nur Mut.

    Jeder Mensch ist anders, es gibt kein allgemeines " zu früh".

    LG Luise

    Meine Lieben,

    es ist nun halb eins in der Nacht und ich kann nicht ins Bett gehen. Irgendwie hatte ich vorhin den Gedanken, dass mein Mann lebt. Ich war kurz wie weggetreten. Was ist das? Innerlich wurde mir ganz warm.


    Nun hat mich die Realität wieder eingeholt....habe Amy geweckt und mit ihr geschmust und sie in meinen Arm genommen... Dabei will ich kein Schosshündchen aus ihr machen. Aber ich sehne mich nach Nähe und Liebe.

    Ich vermisse das... will getröstet und gestreichelt werden... VON MEINEM MANN.

    Und er ist nicht da... nie wieder seine Nähe spüren... nie wieder seinen Bart knuddeln... nie wieder seine Arme um mich...nie wieder ihn berühren... nie wieder mit ihm lachen, reden, schimpfen Quatsch machen... NIE WIEDER. Es ist so grausam... dieses NIE WIEDER...

    Wie soll es denn nun weitergehen? Wie soll ich weiterleben? Wie soll ich die Zukunft allein meistern? Wie haben es denn alle vor mir geschafft? WIE... WIE.. WIE.

    Soviele Fragen... Keine Antworten... Nur Leere in mir und um mich herum.


    Und dann diese Angst... vor dem Alleinsein... vor Krankheit... vor Geldsorgen... vor Menschen, die es nicht gut mit mir meinen... vor falschen Entscheidungen... vor der Zukunft...vor dem bisschen Leben, das leider noch vor mir liegt... und die grosse Angst vor hilflos in der Wohnung sein... nicht vermisst zu werden... zu leiden... keine Hand die mich hinüberleitet, wenn es soweit ist.

    Alle meine Lieben sind schon drüben... sind eventuell zusammen... nur ich bin hier... alle haben sich abgeseilt... ich bin wütend auf sie... habe alle begleitet. Wer begleitet mich? NIEMAND.

    Was habe ich verbrochen? Warum geschieht mir das? NIEMAND wird um mich weinen. War ich ein schlechter Mensch? Habe ich das verdient?

    Ich kann nicht mehr.

    Luise

    Nachtrag:

    Die Nacht ist grausam, der Tag auch.

    Liebe Ingrid,

    das hört sich gar nicht gut an. Du musst was tun. Eine Reha wird dir helfen. Achte darauf, dass die Klinik auch auf psychomatische Erkrankungen spezialisiert ist. Dort bekommst du auch psychische Hilfen.

    Dein Arzt soll es dringend machen, du hast wohl eine totale körperliche und seelische Erschöpfung. Stell umgehend den Antrag. Bitte.

    Ich bin stark besorgt,da ich vor Jahren einen ähnlichen Zustand hatte und weiss, das man da alleine nicht mehr rauskommt.

    Lass Hilfe zu.

    Deine Luise

    Liebe Wagi,

    als meine Mutter Witwe wurde, war ihr Enkelkind ( mein Neffe) knapp 3 Jahre alt.

    Sie weinte viel und sagte ihm immer, dass sie den Opa vermisst. Daraufhin meinte er: hol dir doch von Aldi einen neuen. Er kam darauf, weil seine Mama immer sagte: das holen wir von Aldi, die haben es auch.

    Da musste meine Mutter lachen... Kindermund!

    LG Luise hi

    Lieber Frank,

    auch meine Mutter hat nach dem Tod von meinem Vater noch mal eine Beziehung angefangen, sie war auch über 33 Jahre verheiratet und nie an einem anderen interessiert.

    Aber dann war sie allein... 1 Jahr...es war schlimm... sie wurde krank vom Alleinsein, obwohl wir immer für sie da waren... aber auch voll berufstätig.

    Dann lernte sie ihren Freund kennen, die beiden waren bis zu ihrem Tod fast 24 Jahre liiert... Er kam aus einem anderen Bundesland... beide haben ihre Heimat behalten... lebten 14 Tage in Hessen... 14 Tage in NRW. Es war eine gute Zeit für beide und auch für mich, da Immer jemand bei meiner Mutter war, brauchte ich mir keine Sorgen bzgl. krank oder hilflos zu machen.

    Sie sagte zu mir: Es ist nicht so wie mit Papa, aber auch schön.

    Also machs.

    LG Luise

    Hallo meine Lieben,

    hatte heute viel zu erledigen, deshalb kam ich noch nicht dazu zu schreiben.

    Wie geht es euch in der ersten "normalen" Woche des neuen Jahres?

    Irgendwie ist zwar wieder Alltag, aber ich empfinde es als neuen Verlusttag. Als wäre es erst gestern gewesen.

    Habe heute Morgen Heinz gesucht... nicht gefunden... war durcheinander...

    Dachte wohl durch einen intensiven Traum am frühen Morgen, er ist gar nicht tot.

    Nun habe ich das Wort "tot" geschrieben. Ich glaube, es ist das erste Mal.


    Die Karten der Trauer Danksagung sind heute gekommen. Werde gegen Abend mit dem Schreiben zum Verschicken beginnen. Wird wohl tränenreich.

    Am Samstag steht es dann in der Zeitung... tut bestimmt weh, seinen Namen dort zu lesen.

    Freitag sind es 6 Wochen... schon und erst.

    Morgen muss ich zu unserem Hausarzt... wird noch mal sehr schwer... mache ihm ja Vorwürfe, ist aber eine andere Sache.


    Wie ich diese ganze Woche überstehen soll, weiß ich noch nicht... und noch 51 in diesem Jahr... ohne meinen Mann... als Witwe... als Zurückgelassene... traurig und allein...

    Immer und immer sage ich mir, daß es am besten für Heinz ist... keine Schmerzen... kein Leiden... wir hatten eine lange Zeit miteinander... aber es tut mir so weh.


    Trotzdem sage ich danke für die Zeit der Liebe... der Treue... der Verbundenheit... der Zuneigung... des Verstehens- auch ohne Worte-... der gegenseitigen Achtung... dieser bedingungslosen Liebe.


    Werde nie wieder so lieben und geliebt werden.
    LG Luise


    Gute Nacht alle meine Lieben,


    nun will ich für heute aufhören zu schreiben. Vielen Dank für die guten Worte.

    Es war eben ein einsamer Tag für mich, ausser Amy kein Lebewesen gesehen oder gesprochen.

    Heinz und ich waren es ja im letzten Jahr gewohnt, aber wir hatten uns.

    Nun will ich nicht mehr Jammern, sondern mich mit TV etwas ablenken.

    Euch allen einen erholsamen Schlaf.

    LG Luise

    Liebe Ingrid, lieber Thomas,

    wird es denn irgendwann erträglicher?

    Habe keinerlei Kraft mehr.


    Heute noch mit keinem Menschen gesprochen.

    Das geht so nicht weiter.

    Bin ein soziales Wesen, brauche Liebe, Anteilnahme, Gespräche.


    Gehe kaputt daran, wenn es nicht besser wird.


    Höre nun auf zu schreiben, ich ziehe euch nur mit hinunter.

    LG Luise

    Meine Lieben, mein Trost,

    wenn ich euch nicht hätte, wäre es noch schlimmer. Könnten wir doch Zusammensein und uns in der Realität umarmen. Unseren Schmerz teilen und versuchen etwas zu heilen.


    Früher konnte ich mich immer sehr gut beschäftigen... mein Mann nannte mich oft seine kleine Leseratte und Strickliesel. Habe ihm manchmal sogar nur kurz geantwortet, weil ich so konzentriert war. Jetzt würde ich gerne von ihm "gestört".


    Aber wobei... starre ja nur vor mich hin... lasse meine Gefühle raus...

    Weine und schluchze laut... rufe seinen Namen... frage wo er ist...

    Geht es immer so weiter? Tag für Tag...Monat für Monat... womöglich noch Jahr für Jahr? Das halte ich nicht aus!!!

    Da muss eine Lösung her.


    Ich gebe mir eine gewisse Zeit, wenn ich bis dahin keine Lebenslust wiederbekomme, wars das für mich. So kann und will ich nicht dahinvegetieren.


    Bestehe ja nur noch aus Ängsten... Angst vor dem Tag....Angst vor der Nacht... Angst vor dem Alleinsein... Angst vor Krankheit, vor noch mehr Behinderung und Unbeweglichkeit... Angst vor Einsamkeit... Angst durchzudrehen ... ANGST VOR ALLEM UND JEDEM...ANGST VOR DEM LEBEN... ANGST, ANGST, ANGST... ich schreie es hinaus und keiner hört es.


    Will das alles nicht. Will wieder leben, lieben, lachen.

    Will meinen Mann zurück oder wenigstens meinen Lebensmut.

    Heinz musstes du zuerst gehen? Du wusstest um meine Lebensuntüchtigkeit ohne dich. Du warst mein Leben, meine Liebe, mein Alles. Ohne dich geht es nicht,.. nicht im Leben... nicht im Alltag.

    DU FEHLST MIR ÜBERALL!


    Nie wieder Ehefrau nur noch Witwe.


    Luise

    Leider bin ich schon wieder am weinen. Wird dieser grosse Schmerz nicht etwas kleiner? Es kommt mir vor, als wächst er jeden Tag mehr.

    Schaue laufend hier rein,ob einer von euch was Neues, vielleicht über ein kleines, positives Erlebnis postet.


    Bei mir in der Wohnung ist es ganz still. Ich höre nichts. Auch von den Nachbarn kein Ton. Dieses Haus ist total gedämmt, deshalb dringt so schnell kein Geräusch durch die Wände. Ist gut und schlecht.


    Was schreibe ich denn jetzt für einen Quatsch! Das interessiert doch keinen. Es ist wohl der Einsamkeit zuzuschreiben, ich verblöde.


    Der Tag liegt noch so lang vor mir. Wie bringe ich ihn hinter mich? Und morgen? Wieder dieses Gefühl der Verlassenheit.


    Meine ganzen Familienangehörigen sind zusammen im Jenseits... nur ich noch nicht.. haben sich früh genug "abgeseilt"...

    bin wirklich sauer, dass mich alle allein gelassen haben... warum bin ich noch hier?

    Nur die beiden jüngeren - Neffe und Nichte- sind da... Allerdings nicht in meiner Stadt und beruflich oft in ganz Deutschland und sogar Europa unterwegs. Mein Neffe ist erst gestern Abend nach einigen Tagen wieder bei Frau und Kind. Da kann ich jetzt nicht mit meiner Einsamkeit kommen. Sie haben genug zu tun.

    Nun habe ich alles durcheinander geschrieben,..tut mir leid.

    Seid gegrüßt von Luise

    Meine Lieben,

    schon wieder ein Sonntag ohne Heinz.

    Er zieht sich jetzt schon unendlich.


    Habe eure neuen Posts gelesen und bin etwas getröstet, weil ich mich dann nicht so alleine fühle.


    Amy tobt, will aber nicht nach draussen. Läuft weg, oder wenn sie die Leine sieht.

    Werde es später noch mal versuchen.


    Heute Nachmittag ist das Treffen der Nachbarschaftsgruppe "Handarbeiten". Hatte mich online angemeldet, nun aber abgesagt... kann noch nicht... Teilnehmer wissen nicht Bescheid über mich... werden Fragen nach dem pers. Umfeld stellen.... dann befürchte ich, dass ich anfange zu weinen... werde die Stimmung niederdrücken... gehe lieber nicht... ist zu früh für neue Bekanntschaften... Bin noch nicht bereit... bleibe zu Hause.


    Es grüßt euch alle und wünscht einen erträglichen Sonntag eure Luise.


    Melde mich später bestimmt noch öfter, ohne das Forum geht es nicht.