* mein Text scheint missverständlich zu sein, in meinem Thread versuche das näher zu erläutern *
Liebe Anja,
was Du schreibst tut mir sehr weh, aber ich müsste lügen würde ich behaupten nicht zu verstehen was und wie Du
denkst und vor allem empfindest nachvollziehen zu können.
Im Gegenteil.
Ich kenne diese Flucht.
Bei mir "hilft" (was heißt das schon...) eine paradoxe Intervention:
Ich fliehe nicht vor dem Gedanke, sondern gehe darauf zu - möglichst klar und sachlich.
Durch den Tod von P. weiß ich ziemlich genau, was alles zu regeln, zu organisieren juristisch und auch sozial zu bedenken
ist, wenn jemand stirbt.
Bis ins kleinste Detail.
Darüber hatte ich vor dem Tod von P. niemals nachgedacht.
Gerade auch sozial betrachtet: Wer hat noch offene Fragen und wer kommt in die Situation alles Angesprochene regeln zu müssen,
was ich nicht geregelt habe.
Wenn ich mich ernsthaft mit meinem Gehen beschäftige, wird daraus nicht zuletzt auch ein riesiger Berg an Bürokratie und Organisation.
Den gehe ich dann ganz gezielt an und beginne mit der Organisation, diese verlangt mit dann so viel Klarheit ab
dass mich die Arbeit daran erschöpft...
Wie gesagt: Diese paradoxe Intervention hilft bei mir gegen den diffusen, ohnmächtig machenden Wunsch.
Bitte verzeih' meine Offenheit und es soll ganz sicherlich kein moralisierender "Ratschlag" sein,
denn für nichts habe ich mehr Verständnis als für Einsamkeit und Verzweiflung.
Ich bin da.
Herzlichst,
Tereschkowa