Beiträge von Tereschkowa

    Liebe Karin, liebe Gabi, lieber Uwe - und natürlich alle anderen ....

    dieser Satz von Uwe "Der Tod hat euch beschissen, was Zukunfts-Pläne betrifft." kreist auch bei mir seit ich ihn gelesen habe.

    Ja, vom Leben oder vom Tod - wir wurden betrogen um unsere Zukunft.


    Deshalb reagiere ich auf alles, was mit der Konstruktion einen übergeordneten Sinn oder gar Vorbestimmung eines "Lebensplans" argumentiert

    hochgradig allergisch. Es ist Betrug. Nichts weiter.


    Herzlich,

    Tereschkowa

    PS: Wie angedroht, Uwe, ich ziehe heute wieder hier ein. Ok?

    Du bist ein sehr großzügiger Vater.

    Nein, natürlich sollst Du sie nicht am Leben hindern. Ich habe auch Verständnis für Nicoles Pläne - auch dafür, dass sie gerade jetzt

    solch eine Reise machen möchte ...


    Ach, lieber Uwe, gestern als ich mir nur noch wünschte, dass diese Restlebenszeit sofort endet fielen Dir sofort so viele Gründe ein,

    warum ich wieder aufstehen soll...und es gelang. Komm wir setzen uns nun zusammen und überlegen. Ich bin mir sicher es kommen von den anderen auch noch welche dazu... heute hütest nicht Du alle hier, sondern wir hüten Dich. (Ja, ich weiß... Du bist darin besser.) Gib mir eine Chance, ja?

    Sei umarmt,

    Tereschkowa

    Oweh, Uwe!

    Das klingt sehr, sehr schwierig für Dich... entschuldige, wenn ich mich einmische ...

    Ist die Sicherheit des Arbeitsplatzes gewährleistet, Rentenbeiträge, Krankenversicherung, Vorsorge durch Sparverträge,


    usw. usw. usw.

    Hast Du Nicole gegenüber zusätzlich zu diesen sachlichen (ausschließlich ihr Leben betreffenden) Argumenten auch Argumente eingebracht warum es für Dich besser wäre, wenn sie nicht nach Neusseland fährt oder zu einem anderen Zeitpunkt? Weil Du sie jetzt brauchst?

    Sei fest umarmt,

    Tereschkowa

    Lieber Frank,

    Du bist so still geworden.

    Erst gestern sah ich, dass ich eine Nachricht von Dir in meinem Thread gar nicht gesehen hatte.

    Du bist eindeutig geduldiger als ich mit Therapeuten... welche Art Therapie machst Du?

    Weil Du Atemübungen ansprachst...

    Seit Dienstag bin ich ja bei einer neuen Therapeutin und bin gespannt. Das Erstgespräch war sehr ausführlich und der weitere Verlauf klang für

    mich durchdacht. Nun hoffe ich wieder ...


    Herzlichst,

    Tereschkowa

    Liebe Luise,

    Du jammerst nicht. Das klingt wirklich schrecklich.

    Genau diese Art von "Kleinigkeiten" im Alltag, wenn Geräte nicht funktionieren oder etwas getan werden muss, dass zuvor der Partner (oder die Partnerin) machte bricht auch bei mir vollkommene Verzweiflung aus. Dann ist der Verlust greifbar und unerträglich.

    Mir fallen nicht ein Mal passende Worte des Trosts für Dich ein - außer hier im Forum gibt es kein

    Tut mir leid, dass ich euch die Ohren volljammere,

    dafür sind wir hier!

    Ich umarme Dich,

    Tereschkowa bzw. Tery

    Liebe Petra, liebe Gabi,


    in der Trauergruppe

    zwangsverpflichtet werden am Ende des Treffs als Abschluss an Spielen oder einem Quiz zur Stadtgeschichte teilzunehmen

    das klingt abenteuerlich grotesk. Ich suchte und suche auch noch nach einer geeigneten Trauergruppe, doch bisher bin ich nicht fündig geworden.

    Wenn alles nicht so traurig wäre, könnte man aus diesem ganzen Irrsinn der Trauernden so passiert wirklich ein Kabarett schreiben ...

    Nach dem ich das erste Entsetzen, dass ich von den meisten Menschen unseres (ich nehme an ehemaligen) Freundes- und Bekanntenkreises seit des Begräbnisses im September nichts mehr hörte (NICHTS meint wirklich NICHTS!) erreichte meine traurige Fassungslosigkeit zu Silvester/ Neujahr über dieses Nichts ihren Höhepunkt (Zumal sehr viele von ihnen gewöhnt waren ihr Silvester bei uns im Haus zu feiern). Nach diesem Schrecken zu den Feiertagen hatte ich mich gerade in meiner - wenn auch unfreiwilligen - abgeklärten Abgeschiedenheit nun eingerichtet. (Dank Euch!)

    ABER: Ich scheine eine Art "Neujahrsvorsatz" zu sein! Es setzt ein regelrechter Trauer Tourismus gerade bei mir ein.

    Seit Anfang der Woche kommen Besuchs- und sonstige Aktivitätsanfragenanfragen an.

    Vor meinem geistigen Auge sehe ich bei den Personen eine "gute Vorsatz Liste" für das neue Jahr auf den Tischen liegen:

    1. Fitnessstudio/ mehr Bewegung

    2. gesünder Essen

    3. (optional) weniger rauchen

    4. weniger Alkohl

    5. Mutter öfter anrufen

    6. weniger Geld für Fetzen ausgeben

    74. Verabredung mit Tereschkowa (zumindest via Mail anbieten)


    Vielleicht sollte ich einfach zunächst nicht antworten und abwarten ob sich dieser Aktivismus wie alle anderen „guten“ Vorsätze wahrscheinlich Anfang Februar wieder legt?

    ...

    Die Grenze zwischen Galgenhumor, Sarkasmus und Zynismus ist schwer zu ziehen, aber endscheidend.

    Ich weiß, dass ich ungerecht bin und diese Unsicherheit der anderen ein gesellschaftliches Problem ist für das ich Verständnis haben sollte!

    Rein theoretisch habe ich das auch!

    Aber ich kann mir wirklich nicht vorstellen, wie diese Treffen aussehen sollten.

    Personen (ohne Trauererfahrung), die bisher nicht wenigstens ab und zu mit mir geredet haben kann ich nicht innerhalb eines Treffens zumindest im Ansatz an einen Punkt bringen von dem aus ein anspruchsvolles Gespräch über Gedanken, Empfindungen etc. möglich wäre.

    (Ich nehme an sie kalkulieren die übliche "lunch" (!) Dauer von ca. 60-90 Minuten im Kalender ein.)

    Ablenkungsgespräche kann man mit mir nicht führen - dann kommen sofort das, was ich "diese Bilder" nenne.

    Aber alleine um diesen Umstand zu erklären, müsste ich sozusagen bereits Zeit (von Vertrauen ganz zu schweigen) haben um zumindest einen Teil der Geschichte zu erzählen. Das geht sich in 60 bis 90 Minuten nicht aus.

    Das stellt für mich tatsächlich ein Problem dar, denn natürlich möchte ich weder jemanden kränken noch verletzen, die oder der sich

    überwunden (!) und sich traut (!) mir zu schreiben. Nun feile ich an einer diplomatischen "Kofi-Annan-Antwort", eine Art Standardtext bei dem ich einzelne Bauteile individualisieren kann, die mir Zeit und Spielraum verschafft. Denn noch kann ich nicht entscheiden wie/ob/ wer vielleicht noch einmal in meiner Restlebenszeit ein Rolle spielen soll oder von wem ich derart enttäuscht bin, dass ich es nicht schaffe wieder Kontakt aufzunehmen.

    (Gabi, heute wohnen wir ein wenig bei Petra? Uwe, wo bist Du?????)

    Danke fürs Lesen,

    Herzlich,

    Tereschkowa

    PS: Mäuschen darf in der schwierigen Situation ein wenig Kummerspeck ansetzen. Oder?

    Allerdings sind zwei Kilo Übergewicht bei Katzen nicht ohne .... :-)

    Lieber Yanouk, liebe Gabi,


    ich weiß, was Ihr meint.

    Es war nur ein Versuch mit Euch ein wenig zu schreiben und Kontakt zu suchen... für mich ist heute ein ganz schrecklicher Tag.

    Noch schrecklicher als die vielen bereits vergangen..

    Tränen, nichts als Tränen... mir fällt kein Wort ein, das Lebensstarre ersetzen könnte... ich möchte nur, dass egal wie diese Restzeit heißt aufhört. Und zwar sofort.

    Bitte entschuldigt,

    Tereschkowa

    Liebe Gabi,

    ich stimme Dir in allem zu.

    Mit dem, was Du "LEBEN mit allen Facetten" nennst hat - zumindest bei mir, aber ich denke wahrscheinlich bei allen hier - gelinde ausgedrückt wenig bis gar nichts mehr zu tun.

    Mit "Die Zeit ist mein Feind" meinte ich, dass mir das verstreichen der Zeit Angst macht. Jede Bewegung, die ich mache oder die, die Zeit von sich aus macht, treibt mich weiter von diesem "LEBEN mit allen Facetten" weg.... das löst in mir, wenn ich darüber nachdenke eine große Verzweiflung aus. Es ist dann so als sähe ich auf einem riesigen See unser gemeinsames Leben immer weiter wegtreiben...

    Danke, dass Du mein Geschreibsel nicht negativ empfindest!

    Herzlichst,

    Tereschkowa

    Starre? Ja und Nein.

    - wir sind bei vollem Bewusstsein!

    - unser Leben steht leider nicht still auch wenn das gemeinhin so angenommen wird.

    Zumindest bei mir ist es so: Während ich auf der einen Ebene - auch mir selbst gegenüber - so tue als ob Bewegungen erwünscht und Erfolge wären, wehrt sich die andere Ebene tapfer und wehrhaft gegen jede dieser Bewegungen und Veränderung - und verliert. Die Zeit ist mein Feind.

    (Schon wieder negativ. Soll ich es löschen, Uwe?)