liebe traurige Speedy,
da hast du völlig recht. mein inneres findet trotz meines logischen verstands immer wieder einen weg, etwas neues zu finden, weshalb ich schuldgefühle bekomme....
z.b. am 2. weihnachtsfeiertag letztes jahr - da wurde mein roger mitsamt seinen monitoren und pulsmessern und sauerstoffgerät in den schockraum gerollt im bett - am anderen ende des klinikgeländes (uniklinik mainz) - um dort eine kopf-ct zu bekommen, weil inzwischen klar war das er wohl blutungen im gehirn hatte...
ach, ich lief hinter den zwei pflegern her die ihn durch die gegend rollten, gefühlte kilometer zu laufen durch die katakomben dort.... ich begleitete ihn also auf dem weg bis zur ct, blieb dann aber draussen..... wartete bis er wieder rausgeschoben wurde... hätte dabei sein können, dachte aber, neee, beibst mal draussen, musste ja eh dauernd mit den tränen kämpfen.
roger war gut gelaunt, war ja eh durch morphin nicht ganz bei sich - zog immer mal an seinem pulsmesser der an seinem finger hing, weil er dachte es wäre seine e-ziggi....
als er wieder rausgeschoben wurde, hatte er blutige lippe.... ständig denke ich, wer weiss was die mit ihm da drin machten.... so furchtbar ist dieser gedanke.... meine schuldgefühle sagen mir "warum bist du nicht mit hinein gegangen??? hast ihn beschützt????"
naja, sowas halt ist immer wieder in meinem kopf. ständig analysiere ich alles mögliche, was ich hätte besser machen können oder anders...
auch frage ich mich, warum ich nicht mit zum krematorium gefahren bin??? habe im kopf, ich hätte ihn begleiten müssen.... aber alles ging irgendwie wie unter schock an mir vorbei. der bestatter sagte eh, er würde nicht empfehlen mit zum krematorium zu fahren. ich denke aber nur: wieso habe ich mich von dem belabern lassen?
schuldgefühle für lauter dinge die ich hätter BESSEr machen können
liebe umarmung von Bine