Lieber Tommi,
du schreibst, jeder verarbeitet de Trauer anders, jeder braucht seine eigene Zeit. Das ist richtig.
Der eine bekommt Panikattacken, wieder andere beschäftigen sich mit Aufräumaktionen.
Laut Verena Kast, einer Schweizer Psychotherapeuten, definieren
wir uns über unsere Bindungen,
sodass der Tod eines geliebten Menschen unser Selbstbild in seinen Grundfesten erschüttert.
Du schreibst, dieser schmerzliche Verlust, ohne sich richtig voneinander verabschiedet zu haben,
die letzten beiden Atemzüge an ihrem Bett zu erleben,, sie ein letztes Mal im Arm zu haben.....
genau das, habe ich auch erlebt und kann es nicht vergessen. Ich sah im Monitor, wie
sein Herzschlag immer weniger wurde, und dann auf null ging. Das kann man nicht verdrängen.
Ziele habe ich mir nicht gesetzt, nach vorne geblickt, wie man immer wieder liest, habe ich ebenfalls nicht
Ich habe nur getrauert, exzessiv getrauert, habe alle Gedanken weggeschoben.
Unsere engen Freund haben mich akzeptiert, haben mich gelassen, kamen vorbei, haben mir Essen mitgebracht,
und mich ansonsten in Ruhe gelassen.
Morgens aufwachen und sich auf den Tag zu freuen, nein, ich freue mich nicht, habe aber auch keine Probleme .
den Tag anzunehmen. Aber diese tiefe Freude, neben dem Partner wach zu werden, den Tag zu gestalten,
werde ich wohl nicht mehr erleben. Aber ich habe es erlebt und das tröstet mich.
Die Trauer wird blasser, aber ganz vergehen wird sie nicht
Liebe Grüße
Maike