Lieber Frank,
auch ich habe jetzt deinen Leidensweg gelesen, du warst nicht bei ihr, als sie gegangen ist, aber du hast sie die ganze Zeit gepflegt und alles für sie getan.
So etwas passiert, wir sind nur Menschen. Verzeih dir selbst, deine liebe Frau hat dir schon lange verziehen.
Sie wusste doch, was du alles für machst. Du hast dein eigenes Leben für sie aufgegeben, um sie zu pflegen. Das spricht für große Liebe, und das hat sie gewusst.
Frank fast jeder Pflegende, hat Fehler begangen, ich auch.
Ich hatte meinen Mann auch kurzfristig zu Hause, bevor er wieder ins künstliche Koma gelegt wurde. Einmal war ich auch sehr ungeduldig, das tut mir bis heute leid.
Frank, im Nachhinein wirft sich vieles vor, man hätte dieses oder jenes besser machen können. Klar, hätte man, aber wir standen auch unter Stress. Aus der Sicht des Erkrankten war es vielleicht auch richtig, wie wir es gemacht haben. Wer weis.
Wichtig ist doch das wir lieben, auch nach dem Tod, wir haben Sehnsucht, weinen, trauern, können kaum leben. Jeder Tag ohne meinen Mann ist ein Martyrium
für mich, ich denke für alle, die hier schreiben. Ich denke 90% des Tages an meinen Schatz, der nun nie mehr wiederkommt. Dieses Leben ist kein Leben mehr für mich. Manchmal wünsche ich mir, ich wäre mitgegangen,
Alles Liebe Maike