Beiträge von Sora

    Hallo Helli,

    schön, dass du so liebe Menschen um dich hast, die dir Halt geben.

    Warst du dann noch in dem Café für die Lesung?

    Ich kann fremde Paare gerade auch nicht so gut ab... aber ich möchte mir von ihnen auch nicht die "Lebensfreude" nehmen lassen.

    Möchte einfach die Unternehmungen machen, auf die ich Lust habe.

    Bis jetzt kam ich im Alltag mit der Einstellung ganz gut klar. Aber auf Hochzeiten gehe ich ja schon mal nicht.

    Liebe Stille Perle,


    vielen Dank auch für DEINE lieben Worte.

    Ich lese heraus, habe es schon am Anfang herausgelesen, dass du sehr feinfühlig bist. (Das bin ich auch!)

    Bitte mach dir deine Situation nicht schwerer als sie ohnehin schon ist. Sei, wenn du es kannst, gut zu dir selbst.

    Das mit deinen gesundheitlichen Problemen tut mir Leid. Ich hoffe, du kannst deinen Zustand mit ärztlichem Rat und vielleicht auch Ernährungstipps wieder verbessern.

    Und ansonsten weißt du ja, Psyche und Körper (vor allem der Darm) hängen zusammen... Pass auf deine Psyche auf..


    Mir fällt übrigens nichts ein, wo du etwas "Falsches" geschrieben hättest.

    Kann man hier überhaupt etwas falsch machen? Wir sind ja sowieso alle in unserem Schmerz vereint.

    Und wir sind so offen miteinander, dass wir es uns gegenseitig sagen, falls wir den anderen mal NICHT verstehen sollten.

    Mir geht es ähnlich wie Gabi. Ich bin auch nicht jeden Tag hier oder phasenweise klinke ich mich auch mal aus... mache es eben so, wie es kräftemäßig ok für mich ist. Aber das heißt nicht, dass mich die Schicksale hier nicht berühren oder nicht interessieren.

    Ich kenne aber selbst auch das Gefühl, dass, wenn es einem eh schon nicht so gut geht und man dann auch noch wenig Resonanz bekommt, man dann schnell in ein Loch fällt.


    Liebe Grüße,


    Sora

    Weg der Konfrontation... das hört sich für mich richtig an.

    Auf wackligen Beinen, aber stehend...das wünsche ich mir für mich auch.
    Du bist schon einen weiten Weg gegangen und auch, wenn er hier noch nicht zu Ende ist, hast du schon viel geschafft!

    Vielen Dank, dass du mit uns deine Eindrücke teilst.

    Liebe Stille Perle,


    deine lieben Beiträge haben mir sehr geholfen als ich noch komplett aus der Welt gefallen war, kurz nach dem Unfall.

    Nun möchte ich dir sagen, dass ich hoffe, dass deine Tage wieder besser werden und dass ich an dich denke.

    Du musst nicht alles verstehen, was mit dir passiert und es uns auch nicht erklären.

    Aber bitte sorge für dich. Essen, trinken, mal weinen, dann auch wieder etwas anderes tun. Die letzten Sommertage und Sonnenstrahlen genießen.

    Wir sind da.


    Liebe Grüße,

    Sora

    Ihr Lieben,


    ich sehe schon, Kochen/Essen ist für uns eine emotionale Angelegenheit...

    Ich finde es aber gefährlich, wenn man versucht, aufgrund von Erinnerungen, Essen zu vermeiden.

    Eher gilt es, Wege zu finden damit umzugehen und "trotzdem" zu essen.


    Flora

    Ich finde, du hast da schon eine akzeptable Lösung gefunden, auch wenn du dich nicht immer super wohl dabei fühlst.

    Ohje, die Wintermonate... da muss man auch noch irgendwie durch. Aber wir sind ja nicht auf den Kopf gefallen, uns fallen schon Strategien ein.


    hasi ,

    ja, mach notfalls den Kurs von der KK mit.

    Aber wenn dir das komisch ist, dann ist das vielleicht auch eine Motivation, selbst Lösungen für die Essensfrage zu finden.

    Momentan koche ich gerne größere Portionen vor. Sodass ich eine Weile davon zehren kann. Reste werden dann einfach kurz und schmerzlos in der Mikrowelle warm gemacht.


    Astrid.

    Vielen Dank für deinen Zuspruch! Ich versuche auch, diszipliniert zu sein. Ganz ohne Disziplin geht es in dieser veränderten Lage ja nicht...

    So wie es mir aktuell geht, glaube ich nicht, dass ich seinen Platz eindecken möchte.

    Aber das kann sich auch wieder ändern. So wie jeder Tag anders ist momentan.

    Liebe Pauli,


    ich habe auch für mein eher "kurzes" Leben viele Erinnerungen mit meinem Schatz, die mir Kraft geben.

    Aber natürlich hätte ich gern noch mehr mit ihm vollendet, wäre gern noch mehr im Leben mit ihm angekommen. Aber mir hilft diese Denkweise nicht, eher zieht sie mich runter. Ich muss leider mit dem klarkommen, was jetzt ist.


    Ja, leider verläuft die Zeit nur linear vorwärts und nicht rückwärts und man passt sich an, obwohl man es manchmal gar nicht möchte.

    Eine Arbeit, wenn sie dir entspricht, wird dir sicherlich gut tun und dir neue positive Eindrücke verschaffen.

    Ein neue Abschnitt beginnt für dich, ich wünsche dir viel Kraft dafür!


    Liebe Grüße,

    Sora

    Liebe Helli,

    ja, die alltägliche Ablenkung tut dir gut und auch die Tatsache, dass du gebraucht wirst.

    Mach weiter so!

    Auch deine Trauer kann sich mit der Zeit, die vergeht, noch weiter verändern. Was nicht bedeutet, dass du Ralf vergisst.

    Wir müssen so gut es geht die Leere in unserem Leben mit kleinen Dingen befüllen, auch wenn es nicht mehr wie früher wird.

    Es wird anders.


    Wünsche dir einen schönen Samstag!

    Liebe Pauli,


    ich bin Ende 20. Man kann jetzt sagen, ich bin ja noch jung, habe mein Leben vor mir, alles halb so wild.

    Nur, ich hatte mir mein Leben bereits mit meinem Schatz ausgemalt und von mir wird nun erwartet (und eigentlich möchte ich das ja auch), dass ich mein Leben komplett neu aufziehe, es neu befülle mit anderen Dingen und dann "weitermache". Das ist ein ziemlicher Umbruch und verlangt mir einiges ab. Was ich mit meinem Schatz hatte, war eigentlich schon fast wie eine Ehe, wenn auch keine, die über Jahrzehnte ging. Aber auch ich kenne das Gefühl, dass der Herzensmensch einem quasi "reicht" und alles so harmonisch ist, dass man wenig anderes "braucht". Man ist ja schon so glücklich... Tja, das hat sich jetzt alles ver-rückt. Dass es alles nun anders ist, ist kräftezehrend...schmerzhaft...aber ich richte meinen Fokus nun öfter auf andere Dinge und Menschen...und finde darin immerhin auch Schönes.


    Ich finde 55 Jahre noch zu jung, um zu sagen "das war es mit dem Leben". Auch wenn du schon 65 wärst, könntest du immer noch 20 weitere Jahre leben. Natürlich musst du erstmal die ersten Wochen gut überstehen und langsam auf die Beine kommen. Es ist noch nicht viel Zeit vergangen.

    Aber dann es ist "leider" deine Aufgabe, die kommenden Jahre zu lebenswerten Jahren zu machen. (Ja ich weiß, es ist gerade nur schwer vorstellbar.) Das können dir andere auch nur bedingt abnehmen.

    Ich habe nur eine kleine Familie, aber dafür einen größeren Freundes- und Bekanntenkreis.

    Ich denke, man muss immer mit dem arbeiten, was man hat. Und dann auch neue Wege gehen. Sich in neue Gefilde wagen. Die Situation ist eine andere, also muss man auch neue Dinge wagen - wenn man bereit dafür ist.

    Ich finde es eigentlich gut, dass du jetzt schon sagst, dass du dich mit Babysitting nicht zufrieden geben möchtest. Und möchte dich ermutigen, dir in den besseren Momenten zu übelegen, was dich mehr erfüllen könnte. Vielleicht möchtest du ja lieber mit anderen Erwachsenen etwas machen, wertgeschätzt werden für ein Talent von dir... Nichts davon muss JETZT umgesetzt werden, aber vielleicht kannst du dir etwas überlegen.


    Liebe Grüße und viel Kraft,


    Sora

    Lieber Michael,


    auch ich nehme Anteil an deinem Schmerz.

    Du musstest leider schon einige Todesfälle miterleben.. das hat dich sicherlich viel Kraft gekostet.

    Und über deine Mutter musst du nicht "hinwegkommen", schon gar nicht nach weniger als einem Jahr!

    Die Mutter ist eine ganz besondere Bezugsperson, ihr Tod hat so eine Tragweite.. Nimm dir Zeit, um deine Trauer zu verarbeiten.

    Es wird noch dauern und solange du dich nicht komplett aufgibst, ist das auch okay.

    Es ist schön, dass du Familie hast und nun auch ein eigenes Haus.
    Redest du mit anderen Menschen im "realen Leben" über deine Mutter?

    Pflegst du ihr zu Ehren Rituale, z.B. Grabbesuche usw.? Berichtest du ihr von deinem Alltag?

    Mir helfen diese Dinge... in unregelmäßigen Abständen zumindest. So wie ich es brauche.

    Und da du trauerst, sollte es auch ganz viel um das gehen, was DU brauchst und was dir hilft.

    Hallo Nelson_180916 ,


    ja, ich finde Selbstfürsorge auch wichtig. Mir war es auch damals in der Partnerschaft wichtig, notfalls auch allein zurecht kommen zu können.

    Natürlich ist es jetzt noch mal eine komplett neue Situation für mich, weil ich weiß, dass mein Schatz mir auf ungerechte Art einfach entrissen wurde. Das macht es besonders schwer und schmerzhaft. Aber ich wollte nie zu abhängig von ihm sein und mir auch immer meinen "Sinn" für mich selbst bewahren. Sodass ich auch Dinge für mich tun kann und mir das Sinn und Zweck genug ist.

    Jemand hat mir mal gesagt, gerade beim Kochen für sich selbst sollte man sich Mühe geben und sich auch mal etwas Aufwand machen. Daran versuche ich mich jetzt öfter zu erinnern.


    Vielen Dank für deine guten Wünsche, Nelson.

    Ja, es braucht seine Zeit. Gern wäre ich irgendwo auch wieder "normal". Aber weil ich ihn so geliebt habe, tut es mir jetzt so weh. Und das ist an sich in Ordnung.

    Du wirst auch noch Zeit brauchen und das ist vollkommen okay. Ich finde es nur wichtig, dass wir uns nicht über Wochen einigeln, ich glaube, dann hätten wir verloren.


    Hallo Birgit und Fine,


    das alleine Kochen ging eigentlich relativ schnell und ich fand das noch okay. Das Auftun war dann der grausame Part. Nur ein Teller... Das führt einem noch mal alles vor Augen.

    Allein essen ist jetzt gerade komisch und wird es vielleicht noch für eine Weile sein. Es ist mir aber eigentlich nicht ganz fremd. Ich musste manchmal schon, aus beruflichen Gründen, Zeit getrennt von meinem Schatz verbringen und habe dann vor dem PC gegessen.

    Was nun alles schlimmer macht, ist das Wissen um das, was uns passiert ist und das, wie es eigentlich hätte sein sollen.

    Tagsüber quält mich das weniger, aber in solchen Momenten wie vorhin...


    Ich könnte mir auch öfter gemeinsame Abendessen mit anderen organisieren, aber da mir das auch nicht meinen Schatz zurück bringt und auch keine Lösung für jeden Tag wäre, finde ich es sinnvoller, mich mit der neuen Situation und den Gefühlen dazu allein auseinanderzusetzen. Bis das wieder etwas gesackt ist.


    Manchmal schaffe ich es auch, mich an mein Leben, bevor ich meinen Schatz traf, zu erinnern. Meine Uni-Zeit.. Da war ich auch ziemlich selbstständig, einfach weil ich es sein musste.

    Ich habe heute Abend zum ersten Mal seit Langem ganz allein gekocht.

    Ich war stolz auf mich, geschmeckt hat's auch. Aber dann flossen wieder die Tränen.

    Dass es Rituale gibt, bei denen man symbolisch für die Toten einen Teller Essen bereit stellt, kann ich gut verstehen. Ich hatte fast auch den Impuls, das zu tun.


    Ein Teller, eine Portion... So ist es leider. Ich kann es nicht ändern.

    Liebe Helli,

    vielen Dank, dass du für uns noch mal deine ganze Geschichte aufgeschrieben hast.

    Auch mich hat sie sehr berührt.

    Es war sicherlich auch sehr aufwühlend für dich, dass du im Krankenhaus weggeschickt wurdest, dann viel Zeit verging, du deinen Mann gesucht hattest und man dir am Ende noch die schlechte Nachricht überbringt.

    Man fühlt sich dann so machtlos und vor vollendete Tatsachen gestellt.

    Wenn ich deine Geschichte so lese finde ich es erstaunlich und auch schön, dass du für uns andere hier im Forum immer noch so liebe Worte übrig hast. Du hast immer noch Wärme übrig, die du anderen Menschen gibst, obwohl du viel durchmachen musstest. Da kannst du stolz auf dich sein.

    Liebe Grüße,

    Sora

    Liebe Pauli,

    ja, ich kann momentan eigentlich nur für mich selbst jeden Morgen aufstehen. Das musste auch erstmal sacken.
    Trotzdem weiß ich, dass im Hintergrund meine und seine Familie sowie auch unsere Freunde auf mich Acht geben. Ich kriege auch viel Hilfe angeboten, da es viele Leute sind, die Anteil an meiner Lage nehmen. Gleichzeitig fühle ich mich all diesen Leuten gegenüber verpflichtet, mich jetzt nicht komplett hängen zu lassen.

    Das ist zwar nicht vergleichbar mit dem Antrieb der durch Kinder entsteht, für die man sorgen muss, komme was wolle, aber auch ich möchte niemandem zu viele Sorgen bereiten.
    Beistand ist auf jeden Fall da, aber umgehen mit dem Schicksalsschlag und überstehen muss ich ihn selbst. Das kann mir keiner abnehmen.

    Meine Hoffnung ist, gestärkt aus dem Ganzen hervorzugehen.

    Liebe Grüße,
    Sora

    Liebe Gabi,

    du machst das toll!

    Und meiner Meinung nach musst du deine Sehnsucht nicht für dich behalten, du kannst es auch gegenüber anderen aussprechen.

    Du musst ja keinen Vortrag daraus machen, aber man kann schon sowas sagen wie: Ich schlage mich wacker, aber ich vermisse ihn natürlich immer noch - jeden Tag!


    Ich glaube, der Punkt ist, dass du mittlerweile deine Sehnsucht selbst besser als solche erkennst und auch schon Wege gefunden hast, damit umzugehen.
    Sie ist nicht weg, muss sie auch nicht sein.. aber du bist wirklich noch mal auf einer anderen Trauerebene angekommen. So klingt das zumindest für mich.

    Ihr Lieben,


    ja das stimmt, am besten kann man sich immer noch mit den Menschen austauschen, die das Gleiche erlebt haben.

    In meinem Alter gibt es solche (zum Glück?) kaum.. somit sind die Ansprechpartner für mich begrenzt.

    Aber ich bin dabei, mir etwas zusammenzupuzzeln aus Kontakten/Freundschaften aller Art. Und zum Glück (!) gibt es ja noch euch.

    Ich kann anderen auch nicht böse sein, wenn sie mit meiner Geschichte überfordert sind.

    Auf der anderen Seite habe ich mir das Ganze auch nicht ausgesucht und muss irgendwie da durch - und das auch halbwegs gesund.


    Bine, der Vergleich mit dem Tablett trifft es sehr gut.

    Ich habe meine Trauer eigentlich nicht kontrolliert, ich wollte ihr eher morgens und abends bewusst Raum geben. Aber das konnte ich so nicht beibehalten.

    Momentan versuche ich, nur abends in eine nachdenkliche Stimmung zu kommen, damit ich nicht alles verdränge, was auch meistens klappt.

    Natürlich kann ich die Trauer nicht richtig in Bahnen lenken, aber ich würde ihr gern den Raum geben, der ihr zusteht. Denn dass ich bei meinen täglichen Erledigungen nicht in Tränen ausbreche, habe ich schon gemerkt.

    Liebe Pauli,

    mein herzliches Beileid.

    Du fällst von einem auf den anderen Tag aus der Welt, nichts ist mehr wie vorher.

    Auch ich musste das abrupte Ende der Beziehung zu meinem Schatz verkraften, als ein schrecklicher Unfall ihn vor 2 Monaten aus dem Leben riss.

    Wir waren nicht verheiratet und hatten noch keine Kinder, aber meine Zukunftspläne für all das, für unser gemeinsames Leben, sind mit ihm gestorben.

    Du willst es vielleicht gerade nicht hören, aber irgendwie hat es auch etwas Friedvolles, dass ihr gerade erst aus dem Urlaub zurück gekommen seid und auch schon die nächsten schönen Pläne geschmiedet habt. Mit diesen Eindrücken und Gedanken ist er dann eingeschlafen und ich finde das irgendwie friedlich für ihn selbst. Das schreibe ich jetzt natürlich, ohne jetzt mehr über die Situation zu wissen oder ihn dann am nächsten Tag so vorfinden zu müssen. Dass du dann unter Schock standest und immer noch Mühe hast, mit alldem umzugehen, kann ich gut verstehen.

    Ich verstehe auch, dass du gern noch ein langes Leben mit ihm gelebt hättest und dass das Ende somit viel zu früh kam. So ein unvorhersehbarer Schicksalsschlag ist eine der schwersten Aufgaben, die einem das Leben stellen kann. Und doch glaube ich, dass du und deine Kinder es schaffen könnt.

    Da deine Kinder schon aus dem "Gröbsten" raus sind, denke ich, sie können damit umgehen, wenn ihr jetzt zusammen haltet und sie auch Rückhalt bei ihren Freunden finden. Und wenn ihr Wege findet, über eure Gefühle und auch eure Hilflosigkeit (in manchen Momenten) zu sprechen.

    Es ist auch schön, dass du so liebe Freunde hast, die dich unterstützen. Du wirst diese Unterstützung auch noch eine Weile brauchen, kann ich dir aus eigener Erfahrung sagen. Aber das ist ok, dass man auch mal hilfsbedürftig ist - gerade in so einer Ausnahmesituation.

    Hallo Schatzale,

    ich finde es toll wie du reagiert hast als du die junge Frau gesehen hast.

    Und wir wissen es ja nicht, vielleicht hat ihr das Erlebnis auch geholfen, ihre Situation noch mal zu überdenken.

    Dass unsere Liebsten gehen mussten, obwohl sie es nicht wollten, ist unglaublich ungerecht.

    Leider fragt das Leben nicht nach Gerechtigkeit.

    Vielleicht kannst du es so sehen: Deinem Schatz konntest du leider nicht mehr helfen, aber dafür dieser Frau. Und somit auch ihren Angehörigen, die sonst furchtbar traurig gewesen wären..

    Mein Schatz kam ja durch einen Unfall ums Leben, den er nicht selbst verschuldet hat. Immer wenn ich jetzt von solchen Unfällen lese, muss ich an die Angehörigen denken... dass sie sich so fühlen müssen wie ich mich damals. Und dann überlege ich, ob ich etwas tun kann, dass solche Unfälle nicht mehr passieren. Ich glaube, mir persönlich würde das helfen, wenn ich wüsste, ich kann noch andere Menschen retten, wenn auch nicht mehr meinen Schatz.

    Hallo zusammen,

    ich war abgetaucht, weil ich so viel zu erledigen hatte.. und auch ein Stück weit versucht habe, darin Ablenkung zu finden.

    Das waren alles organisatorische Dinge die mit den Unfallfolgen zu tun hatten... also an sich auch nicht schön, aber ich hatte Hilfe dabei und somit auch wieder mehr Kontakt zu Leuten, die es gut mit mir meinen. Das hat mir hier und da auch ein gutes Gefühl gegeben.

    Trotzdem finde ich es immer noch, gerade als junger Mensch, sehr schwer eine Balance zu finden und mit dem allen umzugehen. Ich wurde von der Unfallnachricht damals komplett überrumpelt und bin immer noch dabei, mich zu sammeln.

    Mein "morgens und abends trauern, dazwischen etwas abarbeiten" funktioniert schon seit Wochen nicht mehr, weil ich viel unterwegs sein musste, um Dinge zu erledigen. Der Plan kam einfach komplett durcheinander.

    Ich finde es auch schwer, andere an meiner Trauer teilhaben zu lassen. Ich merke ja auch, ob andere Leute mit mir trauern WOLLEN oder ob sie eher über andere Dinge reden möchten (worüber ich dann auch nicht böse bin). Aber ich frage mich manchmal: Kann ich nur mit euch im Forum trauern oder nur, wenn ich Dinge aufschreibe oder eben in Gedanken? Immer nur abgeschottet von anderen?
    Wo ist Raum für Trauer? Das habe ich für mich noch nicht richtig rausfinden können.


    Und den Verlust erlebe ich erst jetzt so richtig stark. Je mehr sich das Chaos, das der Unfall hinterlassen hat, lichtet, desto mehr wird mir klar, wie einsam ich jetzt bin. Das war vorher noch nicht richtig zu begreifen.

    Mein Schatz war ja mein Anker, mein Ruhepol und mein Zuhause. Ich habe seine Ratschläge und seine positive Art wirklich in meinem Leben gebraucht. Jetzt muss ich mich aus dem Loch herausarbeiten und das ohne seine Hilfe...

    Mir graut es schon vor meinem Geburtstag, vor Weihnachten usw.

    Und ich frage mich wieder, warum es uns als Paar getroffen hat. Nicht dass ich so eine Hölle jemand anderem wünschen würde, aber wir konnten einfach kaum die Früchte unserer Bemühungen ernten... Und andere können einfach unbehelligt ihr Leben weiterleben.

    Ich möchte nicht verbittert werden, aber wie soll man bei so etwas nicht verzweifeln?

    hasi

    Ich würde auch nicht nur dunkle Sachen tragen wollen... ich hatte überlegt, ob das sinnvoll ist, damit man mir ansieht, dass mit mir momentan "nicht gut Kirschen essen" ist. Aber das Problem ist erstens, dass einen die dunkle Kleidung selbst runterziehen kann. Und auf der anderen Seite würde das gerade bei einem jungen Menschen wie mir keiner richtig deuten können. Die würden noch denken, ich sei ein Grufti, aber nicht, dass ich mein Liebstes verloren habe.

    Trotzdem überlege ich manchmal, ob ich mir für lange Bahnfahrten und Ähnliches einen Sticker basteln sollte. "Bin in tiefer Trauer. Bitte nicht ansprechen. Bitte keine Witze machen."


    Mausebaer

    Das ist schön, dass die Mitarbeiterin in dem Elektronikmarkt so mitfühlend war. Ich finde auch, dass Weinen kein Problem ist.

    Klar fühle ich mich nicht total wohl, wenn ich in der Öffentlichkeit weinen muss. Aber wenn ich es dann erkläre oder erklären müsste, versteht es ja jeder.

    Ich habe das Recht, wo ich will, um meinen Schatz zu weinen.