Liebe Wagi,
Das Leben ohne den geliebten Partner ist sehr schwer . Alles was man zu zweit erledigt hat , müssen wir nun allein machen oder auf die Hilfe der Kinder zurück greifen . Dinge , die einem früher leicht von der Hand gingen , fallen heute schwer . Man denkt dann automatisch an die letzten Jahre zurück und weint , weil es so extrem weh tut und wir nichts an der Situation ändern können . Wir müssen lernen auch wenn es noch so hart ist , ohne unseren geliebten Mann , in die Zukunft zu schauen .
Ich hatte auch gehofft mit Thomas noch mindestens 25 oder vielleicht 30 Jahre verbringen zu dürfen . Wir heben auch letztes Jahr Pläne für dieses Jahr geschmiedet . Ein Leben ohne meinen Mann könnte ich mir gar nicht vorstellen und nun bin ich schon fast 9 Monate ohne ihn .
Es waren die traurigsten 9 Monate in meinem bisherigen Leben.
Meine Tochter sagt immer , als Papa gegangen ist hat er einen Teil von mir mitgenommen. Früher war ich fröhlich , habe Witze gemacht und an das positive im Leben geglaubt . Heute bin ich ein trauriger Mensch, ich lache seltener , die ersten Monate gar nicht , jetzt wird es langsam besser .Mein Ziel ist es , wieder so zu werden wie ich früher war , so hat mich Thomas ja auch geliebt und ich denke , er würde es sich auch so wünschen.
Vielleicht schaffst du es auch in kleinen Schritten nach vorn zu gehen und langsam wieder etwas Freude in dein Herz zu lassen . Unsere Männer wollen uns nicht traurig und unglücklich sehen , wir würden es umgekehrt auch nicht wollen.
Der Weg, der vor uns liegt ist hart aber wir werden es schaffen , unseren Männern , Kindern und Enkelkindern zu Liebe und auch ein bisschen für uns.
Fühl dich gedrückt und ganz viel Kraft.
Liebe Grüße
Birgit und Fine