Beiträge von Pauli29

    Liebe Maike, Sora und lieber gego,


    jedes Eurer Schicksale ist so traurig.

    Sora, Du schreibst Du warst noch nicht verheiratet und ihr hattet noch keine Kinder. Weißt Du, ich habe wenigstens meine Jungs, die ein Teil von ihm sind, und ich hatte fast 21 wunderschöne Jahre auf die ich zurückblicken kann. Ich habe meine Kinder für die ich morgens aufstehe. Du hättest das alles noch vor Dir gehabt! Ich hoffe, Du hast Familie oder gute Freunde, die Dir beistehen.

    Gego, Du sprichst mir aus dem Herzen mit Deinen Worten...

    Maike auch für Dich viel Kraft, auch bei Dir ist es noch nicht lange her.

    Alles Liebe, Pauli

    Liebe Astrid,

    vielen Dank für Deine Nachricht. Wir sind alle drei in therapeutischer Behandlung. Mein älterer Sohn geht auch gerne hin und ist auch der Meinung, dass es ihm gut tut. Mit mir redet er weniger darüber. Das ist auch bestimmt schwierig, weil er natürlich merkt, wie traurig ich werde wenn wir über mein Mann sprechen. Meistens schießen mir gleich die Tränen in die Augen, obwohl ich immer versuche, mich vor den Kindern zusammenzureißen. Der 15jährige redet sowieso schon immer wenig über seine Gefühle. Nach anfänglichen Zweifeln sieht er jetzt aber auch ein, dass er Hilfe braucht. Obwohl es ja keine kleinen Kinder mehr sind finde ich es einfach furchtbar, dass sie jetzt ohne ihren Vater auskommen müssen. Mein Mann hat im letzten Jahr von zu Hause gearbeitet und hat wahnsinnig viel Zeit mit ihnen verbracht, sei es bei sportlichen Aktivitäten, Hausaufgaben, Taxidienst etc. Jetzt muss ich versuchen, diese Lücke einigermaßen zu schließen. Aber in dem Alter braucht man doch einen Vater! Liebe Grüße, Pauli

    Vielen Dank für Eure lieben Antworten. Habe meinen Hochzeitstag heute Abend mit lieben Freundinnen verbracht und habe es zwischendurch auch mal geschafft, nicht an meinen Mann zu denken. Jetzt bin ich wieder daheim und das ganze Elend bricht wieder über mich herein. Heute Mittag habe ich ihm Blumen ans Grab gebracht und ich dachte, dass das alles gar nicht wahr sein kann.


    Liebe Adi, was für ein Zufall - gleicher Hochzeitstag. Dann geht es Dir bestimmt heute ähnlich wie mir. Man denkt an die Hochzeit und wie das gemeinsame Leben sich entwickelt hat und dann steht man plötzlich vor dem Nichts!!


    Ich wünsche Euch allen eine gute Nacht!

    Liebe Grüße, Pauli

    Hallo,

    ich bin neu hier und mich vereint mit Euch, einen geliebten Menschen verloren zu haben. Wir kamen am Samstag, 20.07.19, aus einem wunderschönen Urlaub zurück. Eine Woche Meer, zwei Wochen in unserem geliebten Südtirol wandern. Am Sonntag Abend haben wir noch überlegt, wo wir nächstes Jahr wandern wollen. Am Montag morgen lag mein Mann neben mir im Bett und ist nicht mehr aufgewacht. Meine Kinder (18 und 15) und ich haben noch versucht, zu reanimieren bis der Notarzt kam. Alles ohne Erfolg. Sekundenherztod.

    An diesem Tag ist unsere Welt zusammengebrochen. Mein Mann war meine große Liebe. Heute vor 21 Jahren haben wir geheiratet - nachdem wir uns erst acht Monate kannten und noch nicht mal zusammen gewohnt hatten. Wir haben uns spät kennengelernt, waren schon 34 Jahre alt. Immer haben wir uns gefragt, warum erst so spät? Für alle waren wir das perfekte Paar. Immer zusammen und am glücklichsten zu Hause. Fast 21 Jahre Harmonie, bedingungslose Liebe, Zärtlichkeit, Respekt, zwei wundervolle Kinder. Einen liebevolleren Mann hätte ich mir nicht wünschen können. Wir waren sein ein und alles und er hätte alles für uns getan. Warum??? Es ist so unfassbar. Ich vermisse ihn so... Und ich habe Angst. Angst vor der Verantwortung zwei junge Männer alleine großzuziehen. Wie werden Sie verarbeiten, was sie erlebt haben? Gehen diese Bilder wieder aus ihrem Kopf? Ich habe auch Angst vor der Zukunft. Wir wollten doch zusammen alt werden. Hatten Pläne gemacht. Jetzt verplane ich meine Tage mit Freundinnen, um keine Zeit zum Grübeln zu haben. Denn Grübeln bedeutet Weinen - wie gerade jetzt. Am schlimmsten sind die Wochenenden, denn da sind meine Freundinnen verständlicherweise bei ihren Männern.... Zum Glück habe ich die Kinder. Für sie muss ich stark sein. Ich weiß, ich muss der Trauer Zeit geben, aber es ist so unendlich schwer.