Beiträge von Pauli29

    Liebe Ali,

    Du hast vollkommen Recht - schlussendlich ist man allein. Die Freundinnen gehen irgendwann nach Hause zu ihren Männern. Am Wochenende hat sowieso niemand Zeit. Ich vermisse meinen Mann auch so schrecklich. Er hatte im letzten Jahr von zu Hause gearbeitet und so haben wir den ganzen Tag miteinander verbracht. Er war meine große Liebe und so wie Du auch Deinen Jens beschreibst ein wunderbarer, fürsorglicher , liebevoller Partner und Vater. Wie soll man das verkraften?? Ich weiß darauf noch keine Antwort. In meinen einsamen Stunden fließen die Tränen und ich wünsche mir nur meinen Mann wieder zurück😢. Alles Liebe, Pauli

    Liebe Ali, ich bin gerade richtig erschrocken - dachte, das könnte ich geschrieben haben... Es tut mir aufrichtig leid, was nun auch Du erleben musstest. Mein Jens ist heute vor neun Wochen am Sekundenherztod gestorben. Es gibt nichts was trösten könnte in diesen Tagen und Wochen. Man fragt sich warum, aber es gibt keine Antwort. Ich hoffe Du hast Unterstützung in der Familie und von Freunden. Mir hat in der ersten Zeit sehr geholfen, dass fast immer eine Freundin oder meine Mutter bei mir war. Auch bei der Organisation und der anfallenden Bürokratie war ich nicht allein. Ich wünsche Dir ganz viel Kraft. Hier kannst Du immer schreiben. Hier wirst Du verstanden, weil alle ihren liebsten Menschen verloren haben. Alles Liebe, Pauli

    Liebe Jutta,

    auch von mir mein aufrichtiges Beileid und willkommen im Forum. Bei mir sind es am Montag 9 Wochen seit mein Mann mit 55 Jahren neben mir im Bett am Sekundenherztod starb. In den ersten Tagen begreift man gar nicht, dass er nicht mehr wiederkommt. Man denkt, man befindet sich in einem Albtraum und muss doch gleich wieder aufwachen, so unfassbar ist das Geschehene. Die ersten Tage Rauschen an einem vorbei. Man muss die Beerdigung organisieren und den ganzen Bürokratiewahnsinn erledigen, obwohl man doch nur weinen möchte. Jetzt nach neun Wochen ist vieles erledigt und man beginnt diesen ganzen Wahnsinn zu verstehen. Zu verstehen, dass er nie wieder kommt und dass man alleine ist (trotz Familie und Freunden). Meine Kinder, die zum Glück noch zu Hause wohnen, sind mein Halt und der Grund, weiterzumachen. Ich funktioniere, aber mir fehlt meine zweite Hälfte in jeder Sekunde. Das Leben geht für alle anderen weiter wie immer. Für uns ist nichts mehr wie es war. Ich wünsche Dir sehr viel Kraft. Leider muss ich sagen, dass es auch nach Wochen nicht einfacher wird. Für Dich und Deine Kinder alles Gute! Pauli

    Liebe Yvonne,

    zunächst mein tiefes Mitgefühl für Deinen Verlust und herzlich Willkommen hier im Forum. Ich bin auch noch nicht lange dabei, aber mir tut es sehr gut, hier ab und zu zu schreiben. Du hast sicherlich gelesen, dass wir hier alle einen lieben Menschen verloren haben. Mein Mann starb vor neun Wochen neben mir morgens im Bett. Er war erst 55 und ist morgens einfach nicht mehr aufgewacht. Meine Kinder, die schon etwas älter sind als Deine, haben bei der Reanimation geholfen bzw. zugeschaut. Bilder, die man glaube ich, niemals vergessen kann. Beide Kinder sind in Therapie, was ihnen auch sehr gut tut. Zu Hause reden sie über das Erlebte nicht so viel, bei der Therapeutin öffnen Sie sich schon. Meine große Angst ist die Verantwortung für zwei pubertierende Jungs. Treffe ich die richtigen Entscheidungen? Wie Du auch, versuche ich für sie zu funktionieren. Das sehe ich momentan als meine Hauptaufgabe an. Dazu gehört auch, dass ich mir nach langer Zeit des Hausfrauendaseins wieder eine Arbeit suchen muss. Schwere Zeiten sind für uns angebrochen, aber für unsere Kinder müssen wir stark sein. Lass‘ Dir von der Familie nichts gefallen!!! Traurig, dass sie Dir in dieser Situation das Leben schwer machen, anstatt Dich zu unterstützen. Ich wünsche Dir viel Kraft für alles was da kommt. Du schaffst das zusammen mit Deinen Kindern!!! Alles Liebe, Pauli

    Liebe Helga,

    das klingt doch wunderbar. Auch wenn es jetzt vielleicht noch zu früh ist eröffnet sich ein neuer Weg, der Dich mit neuen Leuten zusammenführt und Dir zumindest für ein paar Stunden Ablenkung und Freude beschert. Wir müssen neue Wege gehen, um unser Leben weiterführen zu können. Ich hätte diese Woche durch Zufall einen Halbtagsjob haben können (war lange „nur“ Hausfrau). Auch da habe ich aber gemerkt, dass er noch zu früh ist (werden ja am Montag erst neun Wochen). Das habe ich auch so formuliert und ich kann mich wieder melden, wenn ich soweit bin. Aber ich habe es bei einem Probearbeiten zumindest versucht. Mir fällt es auch schwer, aber wir müssen mutig sein und neue Dinge zulassen, wenn wir die kommenden Jahre überstehen wollen. Alles Liebe, Pauli

    Das ist ein guter Plan! Wenn ich alleine wäre würde ich vielleicht eine Schlaftablette nehmen und den Abend verschlafen. Aber habe wenigstens ein Kind zu Hause, für das ich leider wachbleiben muss! 🥴

    Hallo Kyja,

    ich hätte gerne die Asche in seinen geliebten Dolomiten verstreut. Ich hätte mit meinen Kindern seinen Lieblingsberg bestiegen und ihn dort gehen lassen. Ein schöner Gedanke ... Das ging aber natürlich aufgrund der deutschen Gesetze (und wahrscheinlich auch der italienischen) nicht. Zu wissen, dass er unter dieser Grabplatte liegt ist für mich der blanke Horror. Da gehört er doch nicht hin mit 55 Jahren!! Schön, dass Du eine Seebestattung verwirklichen konntest. Es ist doch ein tröstlicher Gedanke, dass er jetzt dort ist, wo er auch im Leben gerne war!!!! Lieben Gruß, Pauli

    Ihr Lieben,

    vielen Dank für Eure zahlreichen Tipps und Erfahrungen. Die Zeit wird zeigen, wie ich am Besten damit umgehen kann. Bei mir ist es ja noch sehr frisch - vielleicht sieht es in ein paar Wochen/Monaten schon anders aus und ich habe dann das Gefühl, loslassen zu können. Das geht mir momentan noch völlig ab. Ich danke Euch für Eure lieben Antworten. Das sind wirklich Themen, die ich mit meinen Freundinnen nicht so besprechen kann. Liebe Grüße, Pauli

    Liebe Astrid,

    das klingt natürlich sehr vernünftig und Du hast bestimmt Recht, dass es für mich besser wäre. Aber ich kann das einfach noch nicht. Ich kann gar nichts wegräumen. Weder seine Zahnbürste, noch sein Müsli... Es gibt auch keinen anderen passenden Platz - leider. Es kommt bestimmt irgendwann der Tag... Lieben Gruß, Pauli

    Liebe Helga,

    vor diesen speziellen Tagen habe ich auch Angst. Wir hatten beide mit vier Tagen Abstand Geburtstag. Meistens konnten wir die Tage im Sommerurlaub feiern, die letzten Jahre immer in Südtirol. Da kann ich wohl nie wieder hinfahren. Abgesehen von Weihnachten kommen dann die Geburtstage der Kinder. Da darf ich überhaupt nicht dran denken. Schön, dass Du zwei Bekannte hast, mit denen Du Deinen Tag verbringen kannst. Es ist so wichtig, solche Stützen zu haben. Viel Kraft für Dich liebe Helga, Pauli

    Liebe Birgit,

    sein Kopfkissen liegt noch ungewaschen neben mir im Bett. Ich kann es weder berühren noch daran riechen - er ist darauf gestorben. Aber wegtun kann ich es auch nicht. Wenn ich im Bett liege drehe ich mich immer auf die andere Seite und versuche mit aller Macht, an etwas anderes zu denken. Am Anfang haben mir Freunde den Rat gegeben, mir ein anderes Bett zu kaufen. Wie könnte ich das - hier haben wir zwanzig Jahre nebeneinander gelegen...😭😭😭. Gute Nacht von Pauli

    Liebe Flora, liebe Bine,

    ich denke auch , dass das jeder für sich selbst entscheiden muss. Vielleicht kommt irgendwann der Tag, da wacht man auf und macht sich an diese furchtbare Aufgabe. Liebe Flora, ich kann das total verstehen. Bei uns steht im Bad auch noch alles wie gehabt. Kann noch nicht mal die Zahnbürste wegschmeißen. Dass Du auch nach 11 Monaten noch alles hast, zeigt mir wie schwierig und lang der Weg des „Loslassens“

    ist. Liebe Grüße, Pauli

    Liebe Bine,

    ich habe nur ein getragenes Shirt von ihm. Wir sind ja samstags aus dem Urlaub gekommen und am Sonntag habe ich gleich alles gewaschen. Wenn ich gewusst hätte, dass er am Montag nicht mehr lebt! Wie gerne hätte ich noch ein paar getragene Stücke😢. Eine Freundin fragte mich die Tage, was aus seinen Sachen wird, ob sie helfen kommen soll. Einerseits ist es natürlich schwer, täglich seine Sachen da hängen zu sehen. Aber ich kann sie einfach nicht wegräumen. Käme mir vor wie Verrat - es sind doch erst zwei Monate!!!! Lieben Gruß, Pauli

    Ihr Lieben,

    mir kommen die Tränen, wenn ich Eure Zeilen lese. Da ist so viel Verzweiflung und so viel Trauer. Kann heute leider nicht mehr schreiben. Ich weiß nicht warum, aber heute ist ein besonders schlechter Tag. Alles Liebe, Pauli

    Liebe Hasi, liebe Adi,

    an die Weihnachtszeit darf ich gar nicht denken. Weihnachtsdekoration dieses Jahr? Kann ich mir gar nicht vorstellen. Auch den Heiligabend hier alleine mit den Kindern und der Oma - unvorstellbar!!!! Silvester das Gleiche. Haben immer mit einem befreundeten Paar gefeiert - bin mal gespannt, ob von denen was kommt. Damit wir in dieser traurigen Zeit was haben, um uns zu freuen, fliege ich nach Silvester mit den Kinden in Urlaub. Da haben meine Männer immer zusammen Skiurlaub gemacht. Ein Kontrastprogramm musste her - jetzt geht es nach Dubai. Da wollte Jens nie hin...

    Liebe Adi, bei meinem Mann war es auch der Sekundenherztod. Man geht zusammen ins Bett, wünscht sich gute Nacht, kuschelt sich aneinander und am nächsten Tag liegt er tot neben mir. Kein Abschied, kein letztes ich liebe Dich. Diese Bilder werde ich NIE aus dem Kopf bekommen😢😢😢😢. Momentan ist sowieso alles schwer zu ertragen. Sobald ich alleine zu Hause bin fließen die Tränen. Alle sagen mir, wie toll ich das mache. Für die Kinder funktioniere ich. Aber innerlich ist alles leer.

    Liebe Grüße, Pauli

    Liebe Adi, liebe Karo,

    mein Mann ist heute vor 2 Monaten aus heiterem Himmel verstorben. Zwei Monate alleine - wieviele Monate werden noch folgen? Monate der Tränen, des Grübelns, der Trauer. Erst zwei Monate vom Rest meines Lebens. Unvorstellbar und fast nicht zu ertragen. Wenn ich meine Kinder nicht hätte würde ich morgens nicht mehr aufstehen. Wozu auch? Wir waren unzertrennlich - bis zum 22.07. Dann war alles vorbei...Liebe Grüße, Pauli