Beiträge von Pauli29

    Liebe Kornblume,

    ich finde es sehr schön, dass Du durch Deinen Glauben Kraft schöpfen kannst und einen Weg gefunden hast, mit der Trauer um Deine Mutter umzugehen. Jeder muss seinen eigenen Weg finden, meinen sehe ich leider nicht im Glauben an Gott. Wenn es für Dich der richtige Weg ist finde ich das vollkommen ok!! Alles Liebe, Pauli

    Liebe Kornblume,

    mein Mann wurde nicht von einem kranken Körper befreit. Er war 55, sportlich, Nichtraucher, hat bewusst gelebt. Wir waren 3 Tage vor seinem Tod noch im Wanderurlaub auf 2600m Höhe und er ist voller Elan da hochgewandert. Es war ganz sicherlich keine Befreiung für ihn, uns verlassen zu müssen. Und er würde es ganz sicherlich vorziehen uns hier auf Erden weiter zu lieben. Und er hätte es ganz sicher nicht gewollt, seine Kinder ohne ihn aufwachsen zu sehen. Daher kann ich mir keinesfalls vorstellen, dass er an einem anderen Ort glücklich und voller Liebe weiter existiert. Denn wenn er wirklich sieht, wie wir ohne ihn leiden, würde ihn das ganz fürchterlich traurig machen!!!! Was soll es denn für einen Grund geben, dass er uns so früh verlassen musste? Mir fehlt da leider völlig der Glaube, dass es dafür einen gottgegebenen Grund gibt!!! Liebe Kornblume, es tut mir leid, dass ich so verbittert auf Deinen Post schreibe, aber anders kann ich das momentan alles nicht sehen. LG Pauli

    Lieber Matthias,


    auch ich habe diese Bilder im Kopf - mein Mann morgens neben mir im Bett. In den Augen schon kein Leben mehr. Trotzdem haben meine Jungs und ich alles versucht, bis der Notarzt kam. Auch für mich ist eine Welt zusammengebrochen. Er war meine zweite Hälfte, meine große Liebe und gemeinsam wollten wir alt werden. Die erste Zeit habe ich nur mit Tavor (aber nur eine am Tag) überstanden. Aber am Tag nach der Beerdigung habe ich sie sofort abgesetzt und, wenn unbedingt nötig, pflanzliche Mittel genommen. Ich wollte auf keinen Fall riskieren, abhängig zu werden!!! Bitte frage Deinen Arzt um Rat - es gibt sicherlich Alternativen! Lg Pauli

    Ältere Ehepaare rühren mich jetzt auch zu Tränen. Viele Paare in meinem Alter trennen sich hier gerade, aber mein Mann und ich waren uns sicher, dass wir zusammen alt werden. Mein Mann war eine treue Seele. Die Liebe wurde für uns beide jedes Jahr noch inniger und schöner. Und was haben wir uns auf die Zukunft gefreut - auf Urlaube, irgendwann mal Enkelkinder... Jetzt erlebt er nicht mal mehr den Schulabschluss unserer Jungs😢😢😢😢.

    Ich habe am Tag nach der Beerdigung mit den Tabletten aufgehört, weil ich Angst hatte, abhängig zu werden. Ich wollte wegen der Kinder nichts riskieren. Dafür war ich sehr viel unterwegs, um mich abzulenken. Mittlerweile ist es etwas ruhiger geworden (die Freundinnen haben ja auch ihr Leben) und ich habe nach zehn Jahren wieder angefangen zu arbeiten. Ein neuer Schritt in meinem neuen Leben. Ein Leben, das ich nie mehr führen wollte - ein Leben ohne ihn. Ich weiß nicht, wie ich es ohne ihn schaffen soll! Verdient haben wir das alle bestimmt nicht!

    Ach liebe Liesel, das denke ich auch immer. Er müsste doch im Garten stehen und das Laub harken, an seinem Schreibtisch hier in Haus sitzen, mit meinem Sohn zum Fußball gehen, jetzt vor dem Fernseher sitzen und die Eintracht schauen und tausend andere Dinge tun. Und vor allem Hand in Hand mit mir durchs Leben gehen. Alles aus... Ich fühle mich auch nach vier Monaten wie im falschen Film!

    Liebe as1304,

    auch von mir mein aufrichtiges Beileid und viel Kraft in dieser schweren Zeit. Hier kannst Du immer schreiben, es gibt immer liebe Menschen, die Dich verstehen. Wir waren fast 21 Jahre zusammen und mit ihm habe ich meine große Liebe, meinen besten Freund und den wundervollen Vater meiner Kinder verloren (und das ohne jede Vorwarnung). Vielleicht magst Du ja noch mehr von Dir erzählen. Bei uns ist es jetzt 4 Monate her und ich kann nur aus meiner Erfahrung schildern: es geht weiter, Tag für Tag funktioniert man, mal ist die Verzweiflung größer, mal kann man sich ablenken. Das Leben um einen herum geht weiter und ich habe das Gefühl, es zieht an mir vorbei, ohne dass ich alles so richtig wahrnehme. Und der Schmerz lässt einfach nicht nach😢. Alles Liebe, Pauli

    Liebe Luise, ein Jahr, ein Tag, Hundert Jahre, es ist wie du schreibst, der Mensch fehlt, immer... und doch, bei mir ist es in zwei Wochen , ich lebe allein, aber nicht ohne meinen Mann. Er ist ja in allem um mich und in mir und in den Kindern, so empfinde ich es, aber mir fehlt sein Blick auf mich, sein Lachen, seine Arme um mich, die Geborgenheit in seinem Herz. Du schreibst so liebevoll von eurer gemeinsamen Zeit, ja wir haben viel bekommen und nun ist es schwer zu akzeptieren, dass der Mann tot ist. Aber beim wandern ging mein Mann immer ein wenig voraus und hat dann gewartet.... So wird es wieder sein, eine Weile ist er voraus aber er wartet auf mich, bis dahin... weitergehen... wenn ich bei dir lese, geht es mir besser, du bist so klar und empathisch. Danke Luise und eine Umarmung, Adi

    Liebe Adi,

    beim Lesen Deiner Worte musste ich gleich wieder Weinen. Wir waren die letzten Jahre in den Sommerferien auch immer Wandern (die letzte Gipfelbesteigung hatten wir drei Tage vor seinem Tod), mein Mann immer vorneweg, ich immer keuchend hinterher. Auch er hat immer auf mich gewartet. Ich bin erst 55, wieviele Jahre müssen wir wohl aufeinander warten???? Ich weiß nicht, wie ich das aushalten soll. Ich gehe zwar jeden Tag ein Stück weiter, aber im Normalfall habe ich noch eine lange Strecke ohne ihn vor mir😞. Alles Gute, Pauli

    Liebe Liesel,

    genau die gleichen Gedanken hatte ich vorhin auch! Warum er? Er war so liebevoll, hat uns umsorgt, uns beschützt, war unser Motor, hatte immer eine Antwort, hatte immer ein liebes Wort für mich, eine Umarmung, einen Kuss im Vorbeigehen... Was soll werden? Was soll noch kommen in diesem Leben? Mir gruselt es auch vor Weihnachten. Aber die Kinder wollen, dass hier alles geschmückt wird wie immer.
    Für sie muss ich die Fassade aufrecht erhalten. Es ist einfach so furchtbar alles. Ich drück‘ Dich ganz fest. Lieben Gruß, Pauli

    Lieber Bernhard,

    auch von mir mein aufrichtiges Mitgefühl. Wir alle hier können erahnen wie es Die geht. Alle hier gehen durch die schwerste Zeit, die man erleben kann. Und viele hier hätten niemals damit gerechnet. Mein Mann ist mit 55 Jahren am plötzlichen Herztod verstorben. Drei Tage vorher stand er noch auf einem Gipfel in den Dolomiten. Scheinbar kerngesund. Wie wird man damit fertig? Ich habe noch keine Antwort gefunden. Bei uns ist es Ende Juli passiert, seitdem funktioniere ich für meine Kinder und versuche, mich möglichst viel abzulenken.


    robert

    Ich denke auch mit Schrecken an die nächsten Jahre. Ich bin jetzt 55, da könnten also noch 30 Jahre ohne meinen Mann auf mich zukommen. Das ist länger als die Zeit, die wir zusammen waren!!!!


    Alles Liebe, Pauli

    Liebe Melanie,

    so unterschiedlich verarbeiten wir das Erlebte. Ich könnte im Schlafzimmer nichts ändern, weil wir es ja zusammen eingerichtet haben. Und ich möchte auch das Bett nicht hergeben - es hat uns beiden immer so gut gefallen. Aber Du tust für Dich auf jeden Fall das Richtige!
    Ich wünschte mir auch, wir hätten mehr Familie. Zum Glück habe ich ein paar gute Freundinnen, die mir zur Seite stehen. Gute Nacht, Pauli

    Liebe Melanie,

    meine Schwiegereltern leben nicht mehr. Es hätte ihnen das Herz gebrochen, dass mein Mann so früh gestorben ist. Mein Vater lebt auch nicht mehr und meine Mutter ist 85. Wenn sie mal nicht mehr ist sind wir allein. Eine fürchterliche Vorstellung auch für meine Kinder! Ich habe zwar einen Bruder, aber der hat es seit der Beerdigung nicht geschafft, sich bei uns zu melden.


    Dass Deine Tochter nicht alleine schlafen will kann ich total verstehen und für Dich ist es doch auch schön! Mein jüngerer Sohn hat immer bei mir übernachtet, wenn mein Mann mal verreist war. Mein Mann ist ja in seinem Bett verstorben, seitdem schläft mein Sohn dort nicht mehr. Ich kann das ja verstehen, aber es fehlt mir doch sehr.
    Liebe Melanie, schön dass wir uns hier im Forum austauschen können. LG Pauli

    Liebe Melanie,

    Ablenkung ist für mich auch das wichtigste. Muss mir immer Programm machen, bis die Kinder aus der Schule kommen. Im Dezember fange ich einen neuen Job an - drei Vormittage. Die restlichen zwei Vormittage bekomme ich dann rum mit Einkaufen, Wäsche, Sport. Am Schlimmsten ist es, alleine zu Hause zu sein.

    Schön, dass Du noch Unterstützung durch Eltern und Schwiegereltern hast. Ich wäre auch für meine Kinder froh, wenn wir nicht nur noch meine Mutter hätten.
    Lieben Gruß, Pauli

    Liebe traurige Speedy,

    das ist auch meine Sorge! Hatte mein Mann Schmerzen? Hat er bemerkt, wie mein Sohn und ich uns bemüht haben mit der Reanimation? Hat er gemerkt, dass er stirbt? Wollte er mich vielleicht noch wecken, konnte es aber nicht? Ich lag doch direkt neben ihm. Fragen, für die wir nie eine Antwort bekommen werden, die mich aber immer wieder quälen. Lieben Gruß, Pauli

    Ach Liesel,

    was für ein dummer Kommentar von Deiner Freundin. Traurig sind wir doch sowieso immer und es steht uns auch zu, traurig zu sein. Jeder muss das für sich selbst entscheiden und keiner, der es nicht selbst erlebt hat, kann uns da irgendwie reinreden. Bei uns stehen nicht nur Bilder, auf seinem Schreibtisch ist alles unverändert, seine Sachen hängen in seinem Schrank und seine Zahnbürste steht auch noch im Bad. Das würde Deine Freundin wahrscheinlich auch nicht verstehen, aber ich kann mich noch von nichts trennen.
    Ich rede mir mittlerweile ein, er sieht uns von oben und ist bei uns. Es bricht mir zwar das Herz, dass er physisch nicht mehr anwesend ist, aber ich versuche mich damit zu trösten, dass wir uns irgendwann wiedersehen. Allerdings bin ich erst 55 - was für ein erschreckender Gedanke vielleicht noch 30 Jahre ohne ihn zu leben!!!
    Liebe Liesel, ich drück‘ Dich auch! Alles Gute von Pauli