Liebe Gabi,
Dein Beitrag hat ja viel aufgewirbelt. Ich hab es jetzt gelesen, und glaube auch dich zu verstehen.
Als Außenstehende klingt es für mich aber, als würden Menschen die ein lebenswertes Leben anstreben, oder gar erreicht haben, hingestellt, als ob sie sich selbst anlügen. Ich weiß, dass man sich das mitten in der Trauer nicht vorstellen kann, aber es den Menschen abzusprechen die sich dort mühsam hinarbeiten fand ich schade. Denn ich bin so ein Mensch, und begleite auch Menschen die das möchten. Ich will mir das bestimmt nicht "in den Hintern" schieben, sondern ganz vielen Menschen zeigen, dass man auch MIT Trauer ein gutes Leben führen kann, und im Leben für so viel mehr Platz ist.
Ich sehe dich genau als diese Person, die nach mehr strebt, nach Antworten sucht, im Glauben Halt findet um eben ein Leben zu führen, dass lebenswert ist. Du bringst so viel Kraft auf, um anderen zu helfen, im Privatleben und auch hier. So wirkst du auf mich
Ich gebe dir Recht, nicht jeder Mensch schafft das, oder möchte das. Und auch lebenswert ist für jeden etwas anderes. Für den einen reicht es, wenn die Grundbedürfnisse erfüllt sind, ein anderer braucht viel mehr dazu.
Es gibt Dinge/Zustände die für mich unerreichbar und auch unvorstellbar wirken, die andere aber erreicht haben. Ich frage dann immer gern, wie sie dazu kamen? Welche Gedanken sie haben? Was ihnen geholfen hat? Welche Beweggründe sie hatten...
Vieles davon war für mich dann nicht erstrebenswert und ich ließ es bleiben. Aber für sie war es ja trotzdem Realität, und der richtige Weg.
Ich hoffe ihr versteht was ich sagen will
Liebe Grüße
Isabel