Mein Mann ist mit dem Flugzeug abgestürzt, seitdem ist alles anders.

  • Liebe Tigerlily,


    ich habe total verstanden was Du meintest kann es auch überhaupt nicht nachvollziehen, wenn es Ihnen nicht passt dann brauchen Sie nicht in Dein Wohnzimmer zu kommen so einfach.

    Es ist Dein Wohnzimmer und hier kannst Du schreiben was immer Du fühlst.

    Ich weiß auch ehrlich gesagt überhaupt nicht was das soll Dich so anzugreifen ich bin da völlig sprachlos um ehrlich zu sein, und das eigentlich gerade von denjenigen die sich selber sehr viel Rechte rausnehmen Dinge zu schreiben die andere verletzten könnten.


    Vlg. Linchen

  • Liebe Tigerlily,


    meine Mama hatte am Mittwoch Geb. es war schwer für mich verwirrend, hilflos, leer, einsam, alle möglichen Emotionen ausser Wut.


    Wir haben Mama einen Stern gekauft er ist im großen Bär das hätte sie geliebt. Am Mittwoch sind die Unterlagen gekommen es war wie ein Dolchstich mitten in die Brust es fühlte sich an wie an dem Tag.....nein eigentlich nicht wie an dem Tag denn an dem Tag wollte ich sterben, diesen Schmerz diese Wucht mit dem mein Herz herausgerissen wurde ich keine Luft mehr bekam das war kaum auszuhalten.

    So einen seelischen und körperlichen Schmerz hatte ich noch nie erlebt und ich habe schon viele liebe Menschen verloren seit meiner Kindheit.


    Vlg. Linchen

  • Was für eine schöne Idee, liebe Linchen!

    Trotzdem dieser tiefe Schmerz, leider gibt es das eine nicht ohne das andere.


    Beim Tod meines Mannes ist es ganz ähnlich!

    Ich dachte immer ich könne mit Trauer gut umgehen und habe auch schon viele liebe Menschrn verloren.

    Aber seit Hannes nicht mehr da ist, ist alles ganz anders. Mit ihm ist mein Leben mitgestorben, ich hätte vorher nie gedacht, dass so etwas Extremes möglich ist.

    Es scheint tatsächlich so zu sein, dass es diesen einen Lebensmenschen gibt, ohne den man nicht leben zu können vermeint.

    Bei dir war es deine Mutter, bei mir mein Mann.

    Es ist eine nahezu übermenschliche Aufgabe trotzdem weiter zu machen und erschwerend kommt hinzu, dass Menschen, die "nur" die normale Trauer kennen, nicht einmal im Ansatz verstehen können wie es uns geht.

  • Liebe Tigerlily,


    ja da hast Du bestimmt recht.

    Ich muss aber für Mama weiter machen denn so hätte sie es gewollt ganz ganz sicher.


    Ich kann mir im Ansatz vorstellen wie es Dir geht.

    Doch ist es etwas anders eine Mama zu verlieren oder den Partner oder gar ein Kind.

    Ich weiß das Mama will das ich weitermache und sie gibt mir so viele Zeichen das ich ganz sicher weiß das sie bei mir ist.

    Nun muss ich mein Gleichgewicht finden oder zumindest etwas ähnliches um weiter zu gehen egal wie schwer es ist, auch wieder leben irgendwie ich habe noch keine Ahnung wie....?????


    Bei Dir ist das anders was soll Dich weitet antreiben, was soll Dich weiter machen lassen.....das sind Fragen die ich mir stellen würde.

    Doch Du machst ja weiter und siehst auch schöne Dinge aber es ist eben nicht mehr das gleiche er fehlt dein zweites ich deine zweite Hälfte. Ist bei mir zwar auch so, und das bunte fehlt, die Freude fehlt und trotzdem nehme ich Dinge viel viel bewusster war als davor die Jahreszeiten welcher Baum gerade anfängt welcher schon in voller Blüte steht welche Blumen also gerade was die Natur angeht nehme ich das viel bewusster war als davor.


    Ich habe mich verändert, und ja der Schmerz wird immer und immer da sein ich wehre mich nicht mehr dagegen ich akzeptiere ihn er gehört zu mir, es gibt ein davor wie ein Traumland ein Leben aus einer anderen Zeit.

    Ein danach ein Alptraum der begann auf der Suche nach Gleichgewicht doch es funktioniert nicht so richtig.


    Vlg. Linchen

  • Mich treibt der Glaube an ein Weiterleben nach dem Tod an und die Gewissheit, dass es einen Grund geben muss warum ich noch hier bin.

    Ich versuche meiner Intuition zu folgen und die Dinge fließen zu lassen.

    Mein größtes Handicap ist meine Ungeduld.

    Die Situation ist so unangenehm dass ich ihr am Liebsten sofort entfliehen möchte, egal wie.

    Nur leider funktioniert das mit der Trauer nicht auf diese Art und Weise.

  • Liebe Gabi, ich habe gerade nachgelesen seit Mittwoch und alles was mir zu den Aktivitäten mancher unserer Forenmittrauernden einfällt, ist, dass ich da gerne eine Button dislike hätte. Für so ein Verhalten ist jedes weitere Wort zu viel.

    Für dich eine von Herzen kommende Umarmung, bleib so wie du bist und schreib alles was du empfindest bitte weiter hier, ich bin dir sehr dankbar dafür, denn sooft beschreibst du damit was auch ich empfinde.

  • Liebe Gabi,

    Dein Beitrag hat ja viel aufgewirbelt. Ich hab es jetzt gelesen, und glaube auch dich zu verstehen.

    Als Außenstehende klingt es für mich aber, als würden Menschen die ein lebenswertes Leben anstreben, oder gar erreicht haben, hingestellt, als ob sie sich selbst anlügen. Ich weiß, dass man sich das mitten in der Trauer nicht vorstellen kann, aber es den Menschen abzusprechen die sich dort mühsam hinarbeiten fand ich schade. Denn ich bin so ein Mensch, und begleite auch Menschen die das möchten. Ich will mir das bestimmt nicht "in den Hintern" schieben, sondern ganz vielen Menschen zeigen, dass man auch MIT Trauer ein gutes Leben führen kann, und im Leben für so viel mehr Platz ist.


    Ich sehe dich genau als diese Person, die nach mehr strebt, nach Antworten sucht, im Glauben Halt findet um eben ein Leben zu führen, dass lebenswert ist. Du bringst so viel Kraft auf, um anderen zu helfen, im Privatleben und auch hier. So wirkst du auf mich <3

    Ich gebe dir Recht, nicht jeder Mensch schafft das, oder möchte das. Und auch lebenswert ist für jeden etwas anderes. Für den einen reicht es, wenn die Grundbedürfnisse erfüllt sind, ein anderer braucht viel mehr dazu.


    Es gibt Dinge/Zustände die für mich unerreichbar und auch unvorstellbar wirken, die andere aber erreicht haben. Ich frage dann immer gern, wie sie dazu kamen? Welche Gedanken sie haben? Was ihnen geholfen hat? Welche Beweggründe sie hatten...

    Vieles davon war für mich dann nicht erstrebenswert und ich ließ es bleiben. Aber für sie war es ja trotzdem Realität, und der richtige Weg.


    Ich hoffe ihr versteht was ich sagen will :/


    Liebe Grüße <3

    Isabel

  • Liebe Isabel,


    was Gabi sagen wollte war einfach nur es ist und wird ein anderes Leben bleiben als es mal war, nicht mehr unbeschwert nicht mehr so bunt ect. eigentlich genau das warum ich in dieses Forum kam.

    Weil ich diese Sätze es wird alles gut....

    das ist der Lauf des Lebens....

    es geht vorbei.... usw. diese dummen Sprüche nicht mehr hören konnte und sehr sehr aggressiv reagiert habe, weil niemand gesehen hat oder sehen wollte das ich am Abgrund stand hinunter starrte und geschrien habe und niemand half im Gegenteil es kamen wieder diese Sätze.


    Ich ertrage sie immer noch nicht, kann aber besser damit umgehen weil hier viele viele liebe Menschen waren die mich aufgefangen haben, als ich nicht mehr wusste was ich tun sollte.

    Doch ich weiß es wird anders aber nicht besser, dieser Schmerz wird immer da sein und er geht auch nicht weg er wird nicht ausgelöscht es ist eine Wunde die nie heielt.


    Es waren ihre tiefsten Empfindungen in diesem Moment und ganz ehrlich ich verstehe die Aufregung darüber überhaupt nicht.

    Ich habe das auch schon einer Person geschrieben das sie sowas solche Sätze bitte lassen soll wobei sie mich angeschrieben hatte.

    Sie hat in ihrem Wohnzimmer ihre tiefsten Empfindungen geschrieben und wenn man das im Zusammenhang liest versteht man auch was sie damit zum Ausdruck bringen wollte bzw. wie es gemeint war.


    Ich verstehe sie total denn es wird nicht mehr gut wie könnte es denn gut werden??????????

    Anders ja aber gut nein.


    Vlg. Linchen

  • Liebe Isabel,

    Den Staub habe nicht ich aufgewirbelt, dafür haben einige wenige andere gesorgt.

    Ich habe lediglich, in zugegebenermaßen etwas drastischer Weise meine Enttäuschung darüber zum Ausdruck gebracht, dass mir in meiner Trauerzeit, die nun immerhin schon fast drei Jahre dauert, von Anfang an und immer wieder erklärt wurde, dass das Leben prinzipiell schön sei und dass ich, wenn ich nur meine innere Einstellung diesbezüglich ändern würde, nach einer gewissen, mir zugestanden (eher kurzen) Trauerzeit, dieses auch entdecken würde und dann wieder glücklich und zufrieden, dankbar für das Geschenk des Lebens wäre.

    Meine innere Grundeinstellung, nämlich diese permanente Sehnsucht nach drüben, das Leben aber in Kauf nehmend und die Lebensfreude aus der inningen Liebe zu meiner Familie ziehend, wurde zeitlebens von dem Großteil der Menschen die ich kenne entweder als Spinnerei ignoriert oder aber als potentiell pathologisch angesehen.

    Ich selber habe lange Zeit geglaubt, dass mit mir etwas nicht stimmt, hatte Schuldgefühle deswegen und habe letztendlich nie wieder jemand davon erzählt.

    Bis zu dem Zeitpunkt als mein Mann starb und mit ihm mein Leben zu Ende war.

    Die ersten zwei Jahre habe ich verzweifelt versucht, meine Trauer und Todessehnsucht zu überwinden, das Schöne am Leben und an den kleinen Dingen zu sehen. Mit mir alleine nicht nur zurechtzukommen, sondern auch mich selber zu lieben, um letztendlich zu erreichen mit mir alleine glücklich zu sein, dankbar für meine Vergangenheit, über die ich ebenfalls nur mit mir alleine nachdenken konnte, weil niemand mehr da war, den das betroffen oder wenigstens noch interessiert hätte.

    Einen neuen Sinn in dieser Karikatur eines Lebens zu finden, das mir als Trost einen verlorenen Cousin spendiert hat, nur um ihn nach kaum einem Jahr an einem sehr aggressiven Krebs sterben zu lassen.

    Nicht nur stehe ich jetzt wirklich alleine da, musste ausgerechnet der einzige Mensch gehen, der nach Hannes Tod immer für mich da war und der das Leben mit fast fanatischer Passion geliebt hat.

    Was hat ihm das genützt?

    Eben.

    Gar nichts!

    Das Einzige, was diese Liebe zum Leben bewirkt hat, war der Umstand, dass diese Liebe zum Leben sein Ende doppelt grausam gemacht hat.

    Du hast keine Ahnung wie seine letzten Tage waren, als ich an seinem Bett saß als er langsam begriff, dass er tatsächlich sterben muss, dass er nie wieder sein schönes neues Zuhause, das ich ihm von Herzen gern überlassen hatte, sehen würde, dass er nie mehr wieder mit seinem kleinen Ben die Umgebung von Kufstein erkunden würde, dass er nie mehr seine alte Heimat Österreich bereisen würde, weil Corona ihm in diesem Jahr einen Strich durch die Rechnung gemacht hatte und es diese vielen anderen Jahre, die er noch vor sich gesehen hatte nicht mehr geben würde.

    Ich kann dir sagen wie es war.

    Es war grausam.

    Ich saß sprachlos daneben, habe seine Wangen gestreichelt und seine Hand gehalten, bis er wieder in gnädigen Schlummer gefallen ist.

    Ich konnte nicht um ihn weinen, meine Trauer gilt einzig und alleine meinem Mann, meiner zweiten Hälfte und meinem besten Freund und ich bin unendlich dankbar, dass er so einen gnädigen Tod mitten aus dem Leben haben durfte.

    Aber ich bin voller Mitgefühl und auch Entsetzen, dass alle die Menschen, die so gern gelebt haben, ob sie mir die Welt bedeutet haben, wie mein Hannes oder aber mich getröstet haben, wie mein Cousin Uli so früh sterben mussten, während ich, die ich mehr als bereit wäre zu gehen, die ihre Aufgaben alle erledigt, ihr Haus bestellt und von allen wichtigen Menschen in ihrem Leben zwangsweise Abschied genommen hat, immer noch da bleiben muss, ja nicht nur einfach irgendwie da sein, sondern, um irgendein sehr seltsames universales Gesetz zu befolgen, auch noch unbedingt GERN da sein muss, oder zumindest wenn es mir noch nicht gelingt nach dieser unendlich langen Zeit nach dem Tag X, dieses gefälligst um jeden Preis anstreben muss!


    Das ist die Langversion meines kurzen und knackigen Spruchs, ich habe es dir gern erklärt nach deiner Nachfrage, in der ich ehrliches Interesse gespürt habe.


    Der Grund warum ich hier schreibe, immer noch schreibe, im Gegensatz zu vielen anderen Trauernden, die sich inzwischen zurück gezogen haben ist der Umstand, dass ich inzwischen keine Schuldgefühle mehr habe, dass ich so bin, wie ich bin, seit ich entdeckt habe dass es viele wie mich gibt, viele die nicht mit aller Konsequenz am Leben hängen, aus welchen Gründen auch immer und weil ich diesen vielen, die durch diese strengen Anforderungen an ein angeblich gelungenes Leben entmutigt aufgegeben haben sich zu äußern Mut machen möchte, zu sich selbst zu stehen und sich nicht gewaltsam in eine Form pressen zu lassen, die für sie nicht passt.

    Im Gegensatz zu den lauten Stimmen, die mich und meinesgleichen verurteilen, freue ich mich über jeden und jede, die ihre Trauer integrieren und wieder zu innerem Frieden finden konnte. (Vielleicht kannst dich noch an den Beitrag mit Barbara Pachl Eberhart erinnern, den ich kommentiert habe, ich bewundere diese Frau)


    Also liebe Isabel, ich stehe zu meiner Meinung und zu jeder Zeile die ich je geschrieben habe.

    Mit diskussionsbereiten Menschen wie dir stehe ich jederzeit gern in Dialog und gewinne auch manchmal neue Einsichten, die ich dann ebenfalls wieder gerne aufschreibe, um andere daran teilhaben zu lassen .

    Alles andere lasse ich gerne bei denjenigen Personen, die sich auf ihre Art damit befassen möchten.

    Die Gla­cé­hand­schuhe habe ich schon lange ausgezogen, wer mich nicht lesen möchte soll es ganz einfach bleiben lassen.

  • Liebe Isabel,


    So und nicht anders, habe auch ich die Zeilen von Gabi verstanden, wie sie es hier darlegt. Und so und nicht anders, Stimme ich ihr zu. Ich vermute, das das einfach falsch verstanden wurde, oder eben ständig Flöhe gesucht werden, eines von den zweien, oder beides.


    In meinem Wohnzimmer, hab ich schon des öfteren, von genau dem von dir angesprochenen Satz, gesprochen.


    "Sich selber anlügen", und an manchen Tagen, empfinde ich das auch so. Das könnte genauso falsch interpretiert werden, und trotzdem, ist das eben das was ich, nicht täglich, aber doch, manchmal so empfinde.


    Ich und sicher auch nicht Gabi, und warscheinlich auch viele andere hier nicht, laufen nicht den ganzen Tag, heulend , und verbittert, herum, und bemitleiden uns selbst, und haben permanent den Wunsch zu sterben.

    Ich weiß ja nicht was für Vorstellungen manche haben, aber natürlich ist dies, unser Wohnzimmer, in diesem von jeden einzelnen von uns freiwillig besuchten Forum, der Ort, wo wir unser Leid klagen können, wo denn sonst, bitteschön.?

    Deshalb bin ich da, um mit Gleichgesinnten, die mich verstehen, meine Ängste, Sorgen, Kummer, Wut, auszutauschen, und wenn ich Glück habe, Trost, Hilfe, einen guten Rat, zu bekommen. Und das genauso, versuche wieder zurück zu geben.


    Natürlich schreiben wir auch über, Wohnmobile, Hunde, Weingärten oder eben Cabrios, weil wir eben nicht verbitterte, alte, ewig heulende Witwen sind, zumindest nicht durchwegs.


    Liebe Gabi, entschuldige, wenn ich dir dein Wohnzimmer voll Pflastere, ich verschiebe es gerne, egal wo hin du es willst.


    Jetzt geh ich schlafen,

    :19: Eine müde, Renate

  • huch

    ich wollte eigentlich nicht mehr in den HERZENS<3Räumen von Partnerschaftstrauernden mehr schreiben...

    Doch ich habe ja heute in meinem letzten Beitrag geschrieben

    " was ist schlimm am revidieren "

    eigentlich nichts ....


    Liebe Gabi<3:24::30:<3

    ich könnte wieder jedes, ja wirklich jedes Wort von dir zitieren um das tiefe Gefühl des MIT<3Gefühls MIT Dir auszudrücken...

    und ja, wir haben alle bestimmte gelesene Schilderungen die uns besonders TIEF berühren

    Das Einzige, was diese Liebe zum Leben bewirkt hat, war der Umstand, dass diese Liebe zum Leben sein Ende doppelt grausam gemacht hat.

    Du hast keine Ahnung wie seine letzten Tage waren, als ich an seinem Bett saß als er langsam begriff, dass er tatsächlich sterben muss, dass er nie wieder sein schönes neues Zuhause, das ich ihm von Herzen gern überlassen hatte, sehen würde, dass er nie mehr wieder mit seinem kleinen Ben die Umgebung von Kufstein erkunden würde, dass er nie mehr seine alte Heimat Österreich bereisen würde, weil Corona ihm in diesem Jahr einen Strich durch die Rechnung gemacht hatte und es diese vielen anderen Jahre, die er noch vor sich gesehen hatte nicht mehr geben würde.

    Ich kann dir sagen wie es war.

    Es war grausam.

    Das war bei meinem Seelenmann insofern anders , da er wirklich wusste dass ihm nur eine kurze Lebenszeit noch bliebe nach der Diagnose

    DOCH

    wir empfanden es trotz aller Spiritualität und wirklich HILFE gefunden haben durch ein vielseitiges Leben im HIER und JETZT nach vielen traurigen Lebenserfahrung

    dennoch GRAUSAM !!!

    das er strahlend im Februar in die Küche kam und sagte "wir haben es geschaft !!" Ich habe gute Aufträge bis einschliesslich Oktober die uns ein gutes Leben bescheren...

    und

    im Juli durfte ich dann Absagen an diese Kunden schreiben , weil er nicht mehr an Maschinen arbeiten konnte und durfte...

    Das war grausam...

    erst einmal...


    Ich danke gerade DIR , <3:24::30:<3weil du mich als erste aus "alten Zeiten" so liebevoll wieder begrüsst hast... und ich finde das wir beide uns verändert haben...

    und

    Vielleicht kannst dich noch an den Beitrag mit Barbara Pachl Eberhart erinnern, den ich kommentiert habe, ich bewundere diese Frau)

    ich auch <3:)

    im realen sehe ich SEHR viel Schmerz in einem Gesicht ...trotz lächeln...

    Ich versuche jetzt auch zu schlafen

    mehr wie übrigens

    meine Seelenpartnerin schreibt gerade ihre Bachelorarbeit als bald examinierte Socionomin (Sozialarbeiterin) und sie hat folgendes Thema gewählt

    "Wie kann sich die eigene Spiritualität und Glaube auf die Arbeit auswirken?" Naturlich alles wissenschaftlich beschrieben mit Interviews und Zitaten und anderen gemachten Studien heranziehend ...und...und... und...

    ich bin da ja auch kein Profi;)


    Sie hat aber festgestellt , das alle interviewten Menschen ihre Spiritualität und ihren Glauben als eine sehr wichtige Ressource ansehen und dadurch eine Stärkung in doch der sehr schweren Arbeit ansehen...

    Soooooo

    jetzt endgültig

    eine friedvolle , möglichst gue Nacht habend

    wünsche ich uns ALLEN

    deine <3 Sverja

    DANKE für dein VERSTEHEN bei meinem letzten Beitrag in meinem einen HERZENS<3HAUS <3:24::30:<3

  • Liebe Gabi,


    ich fühle mich, wenn ich Dich lese, oft sehr verstanden, ja akzeptiert in dem Dasein, das ich nun führe. Das Leben ohne meine Schwester lässt nur schwer Sinnhaftigkeit finden. Ich will nicht jammern, aber an die Oberfläche schwimmen, um scheinbar lebensbejahende Aspekte zu finden, schaffe ich nicht.


    Ich suche und finde Trost in der Natur. Ich kann mich auch freuen, wenn es anderen gut geht. Anderen zur Seite zu stehen, ist wichtig und auch heilsam.


    Du hast mich sehr beeindruckt und es gibt mir Frieden, zu erfahren, daß ich mit meinem Empfinden nicht alleine bin.


    Ich danke Dir und sende


    verstehende Grüße


    Sommermond

  • ihr lieben TRAUERNDEN ALLE<3


    ich schreibe jetzt doch noch einmal hier hinein da dieser HERZENSRAUM am meisten im Moment besucht wird...

    Stellt euch einmal vor

    es würde keiner mehr seine wahrhaftig nicht schriftstellerischen Gedanken und Gefühle mehr hier schreiben...

    ich LIEBE Bücher

    ich LIEBE Schriftliches

    ICH LIEBE altmodische Postkarten und persönliche Briefe


    Ich bin immer völlig berührt wenn "hier" und real etwas Geschriebenes über jegliche Trauergefühle steht...


    Liebe TRAUERNDE<3

    schreibt...

    dazu ist das Forum erschaffen worden

    Für die TRAUER , die man INDIVIDUELL spürt...


    Ich hoffe , das keiner mehr "geht"... Wirklich NICHT<3

    Ich bin auch vielleicht zu idealistisch

    ich möchte das TABU TOD und Krankheit von "allen SICHTEN" beleuchtet wissen... sehen ...lesen...

    und

    wenn hier immer und immer weniger geschrieben wird , gibt es auch nichts mehr zum lesen...


    SHANTI <3 PEACE <3 FRIEDEN<3

    wünscht sich eure Sverja

  • Meine innere Grundeinstellung, nämlich diese permanente Sehnsucht nach drüben, das Leben aber in Kauf nehmend und die Lebensfreude aus der inningen Liebe zu meiner Familie ziehend, wurde zeitlebens von dem Großteil der Menschen die ich kenne entweder als Spinnerei ignoriert oder aber als potentiell pathologisch angesehen.

    Liebe Gabi,

    Danke für deine ausführliche Nachricht. Ich wollte mit meiner Nachricht auch nur ausdrücken wie es bei mir ankam, weil ich dachte du wärst der Meinung es wäre grundsätzlich nicht möglich. Und ich stimme Linchen1 zu, so wie es war, kann es nie wieder werden.


    Bei deiner beschriebenen Sehnsucht finde ich mich selbst wieder, da ich das als Kind schon hatte, und mich selbst auch nie als normal empfand. Das hat sich auch nicht verändert, und inzwischen kann ich es auch annehmen. Auch wenn alles mal sehr gut läuft und ich glücklich bin, diese Sehnsucht begleitet mich immer.


    Es tut mir auch leid, dass du zusätzlich soviel er-tragen musst. Das du deinen Cousin begleiten musstest, der nicht gehen wollte. Wir werden hier nie erfahren warum etwas geschieht, und warum es den einen trifft und den anderen nicht. Mein Glaube ist es, dass wir alles erfahren werden, wenn wir selbst dort sind. Jede Frage wird beantwortet sein, nichts ungeklärtes mehr, und es werden keine Worte dafür notwendig sein.

    Das ist meine persönliche Vorstellung, mein Trost, mein Halt.


    Alles Liebe <3

    Isabel

  • Danke liebe Isabel,

    für deine liebe Antwort.

    Grundsätzlich ist für mich gar nichts, außer der Gewissheit, dass wir letztendlich alle sterben müssen und ich sehe den Tod als das größte Geschenk des Lebens.

    Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir nach unserem Tod, von den Fesseln des physischen Daseins befreit, viel freier sein und auch sehr viel mehr wissen werden, wenn auch nicht alles.

    Ihr werdet lachen, aber wenn ich dann nach Hause gehen darf freue ich mich nicht nur darauf meinen Liebling und den Rest meiner Familie wiederzusehen, ich freue mich auch auf diesen Lebensrückblick, von dem in der Literatur so oft die Rede ist!

    Auch wenn manches unangenehm sein wird, so überwiegt bei mir doch die Neugier zu erfahren, warum manches in meinem Leben so geschehen musste wie es geschah.

    Außerdem kann ich mir nichts Schöneres vorstellen, als meine Zeit mit Hannes noch einmal erleben zu dürfen.

    Das alles und noch mehr sorgt dafür, dass ich das Ende meiner Tage herbeisehne, anstatt das Leben wie es sich täglich neu vor und in mir entfaltet richtig genießen zu können.

    Im Rückblick betrachtet sehe ich sehr wohl, wie alles was je geschehen ist in meinem Leben wie ein gut geöltes Uhrwerk zusammenpasst.

    Meine Zweifel und meine Ungeduld machen es allerdings nahezu unmöglich das Vertrauen zu entwickeln, das für eine positive Lebensführung notwendig ist.

    Es liegt an mir, es liegt IMMER an einem selber.

    Es ist wohl meine Aufgabe, die es zu bewältigen gilt.

    Das weiß ich wohl, aber mein innerer Widerstand lässt mich verschnupft reagieren, wenn andere mich in wohlmeinenden Ratschlägen mit der Nase auf meine Unzulänglichkeiten stoßen.