Liebe Claudia,
mein tiefempfundenes Beileid zu deinem Verlust!
Unser Leben hat sich auf den Kopf gestellt, nichts mehr ist, wie es mal war. Auch bei dir kam der Tod wohl ganz plötzlich.
Darauf kann einen nichts und niemand wirklich vorbereiten, aber dass man sich nicht verabschieden konnte, ist hart.
Das hängt mir auch unheimlich nach, denn man wurde der Chance beraubt, den Liebsten nochmal zu umarmen, ihn zu streicheln und ihm zu sagen, wie sehr man ihn liebt. Manches hätte man vielleicht anders gemacht, hätte man gewusst, dass der Tod kommt.
Du hast Recht, unser Umfeld geht anders mit dem Tod um, auch unsere Kinder trauern anders. Sie haben den größten Teil ihres Lebens noch vor sich,
Partner, die ihnen zur Seite stehen und sie trösten. Da fällt es leichter, nach vorne zu schauen.
Ich lebe auch in einem Haus, was jetzt still und leer wirkt. Ich weiß noch nicht, ob ich hier bleiben werde.
Alles ist mit Erinnerungen verbunden, das schmerzt so furchtbar.
Ich habe das Gefühl, mit jedem Teil, was ich verändere oder weggebe, verliere ich meinen Mann noch mehr.
Das kann ich kaum ertragen, also bleibt erst mal alles wie bisher.
Ich denke, dir wird es ebenso gehen.
Auch ich bin stiller und nachdenklicher geworden.
Ich wünsche dir viel Kraft und seelische Stärke, um den Alltag zu bewältigen.
Fühle dich gedrückt,
Sabine