Beiträge von Kohlrabenschwarz

    Liebe Markiin,

    ich glaube auch, dass die Seele meines Mannes irgendwie noch in der Nähe ist und mir oft Gutes tut.

    Das ist ein schönes Gefühl.

    Ich rede viel mit ihm, sage ihm, wie sehr ich ihn liebe und vermisse und dass ich dankbar dafür bin, dass er versucht, bei mir zu sein.

    Lieber Dieter,

    dein schwerer Verlust tut mir sehr leid und ich fühle mit dir!

    Ihr wart sicherlich auch schon viele Jahre zusammen und du musst dich jetzt ganz langsam an ein Leben ohne deine geliebte Frau gewöhnen.

    Schreibe dir hier alles, was dich bewegt, von der Seele.

    Wir sitzen alle im gleichen Boot und können dich gut verstehen.

    Ich hoffe, du hast liebe Menschen an deiner Seite, die dich unterstützen.


    Sei herzlich gegrüßt

    Sabine

    Liebe Luise,

    ich habe erst heute gelesen, was dir widerfahren ist.

    Es ist sehr gut, dass du dich entschlossen hast, ins Krankenhaus zu gehen!

    Ich kann gut verstehen, dass du keine Reanimation möchtest. Aber wie schon einige geschrieben haben, kann ein Schlaganfall dich zwar am Leben lassen, aber schlimme Beeinträchtigungen hinterlassen, die dich zum Pflegefall machen.

    Du hast deine kleine Hündin und doch noch Menschen, die sich um dich sorgen. Wir gehören dazu!

    So liebe Nachbarn, die sich um Amy kümmern, eine Freundin und jemand aus deiner Whatsapp Gruppe, das ist schon viel wert.

    Durch Kummer und Schmerz geprägt, sieht man vor allem das, was man nun nicht mehr hat.

    Noch nie sind mir so viele Paare in meinem Alter begegnet, wie seit dem Zeitpunkt, als mein Mann starb.

    Wo ich auch hinschaue, sehe ich das Glück, was mir nicht mehr vergönnt ist.

    Auch in deinem Krankenhaus wird es viele Leute geben, die nur selten oder gar einen Besuch bekommen und auf die daheim niemand wartet.

    Ich kann dich so gut verstehen, bei mir daheim ist auch nur noch meine Hündin.

    Aber nun versuche bitte, wieder auf die Beine zu kommen, Amy wird sich sooo sehr freuen, wenn du wieder bei ihr bist!

    Alles Liebe wünscht dir

    Sabine

    Liebe IK,

    sei willkommen in diesem Forum, wo du deinem Schmerz und deiner Trauer Ausdruck verleihen kannst.

    Wir alle hier fühlen mit dir, weil wir wissen, was du durchmachst.

    Jeder Mensch trauert so lange, wie er es braucht, da gibt es keine Grenze, kein richtig oder falsch.

    Der Austausch darüber hilft ein bisschen, weil man sich der Gemeinschaft Trauernder nicht so furchtbar einsam fühlt.

    Jeder Mensch ist anders, dem einen tut es gut, sich viel zu beschäftigen und zu arbeiten.

    Andere wiederum brauchen es, sich zurückzuziehen, eine Auszeit zu nehmen.

    Tu das, womit du dich etwas besser fühlst, dann ist es richtig für dich.

    Den fehlenden Antrieb in der dunklen Jahreszeit kenne ich auch. Es kostet viel Überwindung, auch nur die allernötigsten Sachen anzufangen.

    Vielleicht hilft dir eine Tageslichtlampe? Ich habe auch schon darüber nachgedacht, mir eine anzuschaffen.

    Der fehlende Schlaf ist purer Stress für deinen Körper und die Seele.

    Wie Isabel schrieb, kannst du es mit Atemübungen und schlaffördernden Tees, Schüssler-Salzen oder ähnlichem versuchen.

    Auch eine Psychotherapie kann dir helfen, die Trauer zu verarbeiten und damit umzugehen.

    Vielleicht täte es dir aber auch gut, ein Antidepressivum zu nehmen?

    Ich habe eins verschrieben bekommen, was nicht abhängig macht, sondern vor allem den Schlaf anstößt.

    Nach der ersten Tablette habe ich fast 12 Stunden am Stück geschlafen, daran habe gemerkt, wie ausgelaugt und erschöpft ich inzwischen war.

    In den Tagen danach hat sich das eingespielt, jetzt schlafe ich ganz normal meine 7-8 Stunden, bin dazwischen auch 1-2 mal kurz wach, kann aber immer gleich wieder einschlafen, weil das Gedankenkarrussel in meinem Kopf nicht kreist. Dafür bin ich sehr dankbar.

    Tagsüber trauere ich, weine viel und habe so schreckliche, unstillbare Sehnsucht nach meinem Mann. Aber der Schlaf hilft mir dabei, diese Tage durchzustehen, ohne zusammenzubrechen oder gar krank zu werden.

    Im nächsten Monat werde ich eine Psychotherapie beginnen und hoffe, dass ich irgendwann auch ohne ein Antidepressivum wieder zu einem normalen Schlafrythmus finde.

    Ich hoffe, du hast liebe Menschen, Familie oder Freunde um dich, die dich ein bisschen unterstützen!


    Sei lieb gegrüßt

    Sabine

    Liebe Markiin,

    wir kennen uns ja schon, schön, dass du hierhergefunden hast.

    Jetzt kann ich verstehen, dass Silvester für dich ein ganz besonders harter Tag ist.

    Ich drücke dich ganz lieb und streichle dir virtuell über den Rücken.

    Weine so viel du willst, es ist einfach nur schlimm, da gibt es nicht viel anderes zu sagen.

    Ich wünsche dir eine erträgliche Nacht!

    Liebe Still Crazy,

    ich habe deinen Thread heute durchgelesen und finde es einfach schön und ermutigend, wie du dein Leben seit Rudis Tod meisterst und uns daran teilhaben lässt.

    Gerade für diejenigen unter uns, bei denen der Verlust noch sehr frisch ist, ist deine Geschichte ein Lichtstreif am dunklen Horizont.

    In der ersten Zeit, wenn der Kummer so entsetzlich groß und ständig präsent ist, kann man sich nicht vorstellen, dass sich daran jemals etwas ändert.

    Auf der Suche nach Trost habe ich nicht nur in diesem Forum viel gelesen.

    Dabei habe ich gemerkt, dass es nur wenige Leute gibt, die von Fortschritten berichten.

    Meistens endet der Thread irgendwann mit einem letzten schmerzerfüllten Beitrag.

    Dann frage ich mich immer, was ist aus diesen Menschen geworden?

    Wie leben sie ihr Leben weiter, was hat ihnen geholfen, wieder auf die Füße zu kommen?

    Wir Trauernden brauchen etwas, das uns Mut macht. Die Vorstellung, auf ewig in dieser Trauer zu verharren, sich gedanklich im Kreis zu drehen und ohne Hoffnung weiterleben zu müssen, macht mir große Angst, denn das ist die Hölle auf Erden.

    Da ist es tröstend zu lesen, dass es nicht so bleiben muss, dass sich etwas ändern kann, auch wenn man es sich im Moment noch nicht vorstellen kann.


    Du singst auch in einem Chor, ich habe mir fest vorgenommen, im neuen Jahr wieder an den Chorproben teilzunehmen.

    Das ist ein erster Schritt in die Welt da draußen. Er wird mir schwer fallen, weil mein Mann zu Hause gestorben ist, während ich mit meinem Chor ein Konzert gegeben habe. Der Gedanke, dass ich mit frohem Herzen gesungen habe, während er alleine sterben musste, hat mich tief bedrückt und unendlich traurig gemacht.

    Ob ich bei den Proben mitsingen kann oder erst mal nur zuhöre, weiß ich noch nicht. Das ergibt sich, wenn es soweit ist.


    Ich würde mich freuen, weiterhin von dir zu lesen!

    Liebe Grüße

    Sabine

    Liebe Adi,

    ja, diese Sehnsucht ist so unendlich groß, dass man sie eigentlich nicht beschreiben kann.

    Das Wissen, dass sie unstillbar ist, macht das Herz bleischwer.

    Auch inmitten von anderen Menschen fühlt man sich entsetzlich einsam und verlassen.

    Der eine, der diese Sehnsucht stillen könnte, kommt nie mehr wieder.

    Ich kann keinen Trost bieten, dir nur sagen, dass ich mit dir fühle, so wie wir alle hier.

    Für uns alle:


    Weil Deine Augen so voll Trauer sind,

    und Deine Stirn so schwer ist von Gedanken,

    lass mich Dich trösten, so wie man ein Kind in Schlaf einsingt,

    wenn letzte Sterne sanken.


    Die Sonne ruf ich an, das Meer, den Wind,

    Dir ihren hellsten Sonnentag zu schenken,

    den schönsten Traum auf Dich herabzusenken,

    weil Deine Nächte so voll Wolken sind.


    Und wenn Dein Mund ein neues Lied beginnt,

    dann will ich Meer und Wind und Sonne danken,

    weil Deine Augen so voll Trauer sind,

    und Deine Stirn so schwer ist von Gedanken.


    Mascha Kaleko

    Danke für euren Zuspruch, Helga und Isabel,

    ja, es ist sicherlich alles erlernbar und ich kann bestimmt jemanden fragen.

    Aber es macht einem halt wieder einmal bewusst, was man verloren hat. Nicht nur die Liebe und das vertraute Beisammensein, es hängt noch viel mehr dran.

    Man wird sich erst so nach und nach bewusst, wie hilflos man in einigen Bereichen ist.

    Ich glaube, Geborgenheit ist das, was mir jetzt am meisten fehlt.

    Ich gebe mein Bestes und grüße euch alle lieb

    Sabine

    Lieber Deep_Dish,

    mein tiefempfundenes Beileid zu deinem Verlust und willkommen in diesem Forum.

    Jeder von uns hat diesen Verlust erlebt, wir können dich also sehr gut verstehen.

    Bei mir ist es auch noch nicht lange her, dass ich meinen geliebten Mann verloren habe. Um einigermaßen funktionieren zu können, nehme ich zur Zeit Antidepressiva, werde mir für regelmäßige Treffen eine Trauergruppe suchen und beginne im kommenden Jahr eine Psychotherapie.

    Man kann und muss nicht alles alleine schaffen.

    Das Schreiben hier hilft ungemein, weil man weiß, man ist unter Leuten, die verstehen, was man gerade durchmacht.

    Ich wünsche dir viel Kraft und Beistand von lieben Freunden!

    Sabine

    Die W-Feiertage sind überstanden. Ich hatte dafür gesorgt, dass ich an keinem Tag Leerlauf hatte, um die trüben Gedanken wegzuschieben.

    Heiligabend habe ich bei meiner Tochter verbracht, am 1. Feiertag habe ich mit einer Freundin ein Konzert besucht, anschließend sind wir essen gegangen

    und am 2. Feiertag waren die Kinder bei mir zu Besuch.

    Heute bin ich das erste Mal wieder alleine zu Hause und es überkommt mich mit Wucht.

    Habe schon so viel geheult, dass ich fast eine Überschwemmung produziert habe.

    In vielen Momenten komme ich mir wie ein Kleinkind vor, dass alles erst erlernen muss.

    Mein Mann war immer für das Entkalken und Reinigen unseres Kaffeevollautomaten zuständig. Kurz vor seinem Tod hatte er das noch mal gemacht,

    aber jetzt zeigte die Maschine an, dass sie wieder fällig ist.

    Also habe ich mir die Gebrauchsanleitung geschnappt und bin fast daran verzweifelt. Das Entkalken ging ja noch, aber das Herausnehmen, Reinigen und Fetten der Brühgruppe... Die Gebrauchsanleitung ist diesbezüglich für mich ein Buch mit sieben Siegeln.

    Ist ja eigentlich kein Drama, irgendwann werde ich das wohl schaffen, aber heute war es zuviel.

    Dann merke ich, dass ich mich mit vielen Dingen im Haus gar nicht auskenne, das hat immer mein Mann erledigt und ich habe mich auf ihn verlassen, nie zugeguckt und gelernt.

    Vom Einstellen und Programmieren der Heizungsanlage und vielen anderen technischen Sachen habe ich null Ahnung.

    Wenn ich an die Einkommenssteuererklärung im kommenden Jahr denke, wird mir ganz übel. Das hat er auch immer für uns gemacht.

    Ich denke mit Grauen an die Gartenarbeit im Frühjahr, er hat immer die Terrasse gekärchert, die schweren Blumenkübel und Erdsäcke getragen, weil ich das nach einem schlimmen Bandscheibenvorfall nicht mehr schaffe.

    Wir hatten so viele Pläne, wollten im kommenden Jahr im Vorgarten einen neuen Zaun setzen, danach das Wohnzimmer renovieren und und und...

    Ich komme mir total hilflos vor, wenn ich daran denke. Vieles wird allein finanziell nicht mehr realisierbar sein, schließlich ist sein gutes Einkommen weggefallen.

    Wir konnten unseren Kindern jeweils ein Studium und die eigene Wohnung finanzieren, wir haben das auch wirklich gerne gemacht.

    Jetzt, wo das letzte Kind in diesem Jahr in den Beruf eingestiegen ist und wir keinen Unterhalt mehr zahlen müssen, wollten wir es uns gut gehen lassen und aufgeschobene Projekte verwirklichen. Alles vorbei.

    In den ersten Wochen nach dem Tod meines Mannes ist mir sowas nicht in den Sinn gekommen, aber jetzt drängen sich diese Gedanken auf.

    Werde ich es überhaupt schaffen, das Haus alleine zu halten und zu bewirtschaften?

    Will ich überhaupt die Sommerabende alleine auf der Terrasse verbringen? Mit dem geliebten Mann war es wunderschön.

    Wir hatten uns zur Silberhochzeit gegenseitig einen XL Strandkorb geschenkt, in dem haben wir seitdem bei gutem Wetter schon im zeitigen Frühjahr immer mit Decke und heißem Tee gesessen. Ich kann mir nicht vorstellen, sowas noch mal genießen zu können.

    Im Moment stelle ich alles in Frage.

    Alleine macht alles irgendwie keinen Sinn.

    Ich möchte ihn einfach nur wieder bei mir haben!!

    Ja Petra, wir haben es geschafft, mit viel Wehmut und Sehnsucht im Herzen, aber geschafft.

    Es gab Momente an diesem Tag, da habe ich den Kummer für kurze Zeit vergessen können.

    Meine Kinder haben mir dabei geholfen, dafür bin ich sehr dankbar.

    Die nächsten Herausforderungen liegen vor uns, ich hoffe und wünsche uns, dass wir auch das packen.

    Alles Liebe

    Sabine

    Liebe Tereschkowa, du musst deinen Beitrag nicht verschieben, ich habe ja ähnliche Gefühle.

    Mein Leben ist wie ein Kartenhaus zusammengestürzt und ich weiß noch nicht, wie ich es wieder zusammensetzen soll.


    Heute habe ich mir ein volles Programm auferlegt, für morgen Kuchen und Kekse gebacken.

    Beim Werkeln in der Küche ist mein Kopf so wunderbar leer und ich muss nicht ständig an meinen verlorenen Schatz denken.

    Nun bin ich fertig geworden und die Gedanken kreisen wieder.

    Mein Mann hätte jetzt gesagt, es duftet so gut in der Küche und dann versucht, Kekse zu stibitzen, ach, nie wieder...

    Dieses "nie wieder" ist so schwer zu begreifen.

    Das erste W ohne meinen geliebten Mann, es liegt wie ein riesiger Berg vor mir.

    Die Stille und Leere im Haus ertrage ich schlecht. Meistens mache ich gleich nach dem Aufstehen Radio und Fernseher an, damit sich etwas bewegt

    und Stimmen zu hören sind.

    Ich wünschte, meine Mutter würde noch leben, mich in den Arm nehmen, herzen und trösten wie ein Kind.

    Danach sehne ich mich jetzt oft.

    Mausebär-Bine, du hast in einem anderen Thread geschrieben, das eine alte Frau gesagt hat, sie hätte regelrecht Heimweh nach ihrem Mann.

    Heimweh beschreibt mein Gefühl gut, so geht es mir auch.


    Ich wünsche euch allen, dass ihr in den kommenden Tagen jemanden an eurer Seite habt, der euch stützt und euch hilft, diese schwere Zeit zu überstehen.

    Ganz liebe Grüße

    Sabine

    Ach ihr Lieben,

    diese Weihnachtszeit ist einfach nur schlimm. Ich muss ständig an die vergangenen Jahre denken, als die Welt für mich noch in Ordnung war.

    Die Adventszeit war immer so gemütlich und wir haben wundervolle Weihnachtsfeste im Kreis der Familie gefeiert.

    Ganz früher in riesigen Runden mit Eltern, Schwiegereltern, teilweise noch deren Müttern und unseren Kindern.

    Von Jahr zu Jahr wurden die Runde kleiner, erst starben unsere Großmütter, dann unsere Eltern, schließlich blieben nur wir und unsere Kinder übrig.

    Aber auch das war immer so schön und mein Mann hat das Weihnachtsfest genossen, er war ein richtiger Familienmensch.

    Dieser Heiligabend wird ganz anders, ich werde ihn das erste Mal seit 38 Jahren nicht zu Hause verbringen, sondern mit meinem Sohn bei meiner Tochter und ihrem Lebensgefährten sein. Ich bin sehr froh, dass ich an diesem Tag nicht alleine sein muss.

    Tatsächlich steht bei mir jetzt ein Weihnachtsbaum im Wohnzimmer, den haben meine Kinder mit mir gekauft.

    Ich habe ihn wie jedes Jahr geschmückt und hoffe, dass auch mein Mann sich noch irgendwie daran erfreuen kann.


    Liebe Charlott, ich danke dir für deine guten Wünsche!

    Du hast auch so viel Schlimmes erlebt, einfach unglaublich. Ich bin für dich froh, dass du deine Patentochter hast, die sich um dich sorgt.

    Alles Liebe für dich

    Sabine


    Ich nehme euch jetzt alle mal virtuell in den Arm und drücke euch!

    Liebe Doris,

    meine Tochter und ihr Lebensgefährte haben letzte Woche eins meiner Lieblingsfotos auf Leinwand ziehen lassen, das hängt jetzt schon an der Wand.

    Darauf sind mein Mann und ich in unserem letzten wundervollen Andalusien Urlaub zu sehen.

    Ich bin so froh, dass er das noch erleben durfte, er hatte sich schon das ganze Jahr drauf gefreut.

    3 Wochen nach unserer Rückkehr ist er gestorben.


    Liebe Mausebär-Bine,

    auf so eine Nachbarin kann man verzichten. Jeder geht anders mit einem Verlust um, sich darüber ein Urteil zu erlauben, ist ziemlich daneben.

    Ich umgebe mich auch mit Fotos meines Mannes, weil ich ihm so nah wie möglich sein will.


    Liebe Kornblume,

    in der westlichen Zivilisation ist Trauer unangenehm geworden, weil man sich ungerne mit dem Tod beschäftigt und ihn so gut wie möglich verdrängen will.

    Früher war das Trauerjahr für eine Witwe selbstverständlich, sie trug ein Jahr lang nur schwarze Kleidung und wurde von ihrem Umfeld auch dem Kummer entsprechend behandelt. Da war es eher merkwürdig, wenn eine Witwe früher als üblich wieder normal am Leben teilnahm. Das war schon eine Art gesellschaftlicher Zwang.

    Meine Pfarrerin war vor der Beisetzung 3 Monate zu Studienzwecken in Mexiko. Da geht man ganz anders mit dem Tod um, er gehört zum Leben,

    man darf laut weinen, schreien, ausgiebig trauern und alle machen mit. Der Glaube sagt, dass die Verstorbenen einmal im Jahr zu uns zurückkehren.

    Dafür werden Häuser, Wege und Friedhöfe mit gelben und orangefarbenen Blumen geschmückt, um den Toten den Weg zu weisen.

    Man isst, trinkt und feiert mit ihnen, das finde ich irgendwie tröstend.

    Hier sollen wir möglichst unauffällig sein und die anderen mit unserer Trauer nicht stören.

    Die Leute wissen meistens nicht, wie sie mit uns umgehen sollen.

    Es gibt gute Bücher zu diesem Thema, zwei habe ich schon gelesen:

    "Kein Abend mehr zu zweit" von Uta Schlegel-Holzmann

    "Alleine weiterleben" von Eva Terhorst


    Alles Liebe

    Bine

    Liebe Mausebär-Bine,

    danke für deine lieben Worte!!

    Ich habe die letzen Tage damit verbracht, auf dem PC alle Fotos durchzugehen und die Fotos von meinem Mann in einen Ordner zu ziehen.

    Davon werde ich mir ganz viele ausdrucken lassen und überall im Haus aufstellen oder aufhängen.

    Ein paar habe ich schon, eins davon liegt auf meinem Nachtisch, darauf sieht er so verschmitzt aus und ich sage ihm jeden Tag guten Morgen und gute Nacht.

    Ich glaube auch, dass er noch irgendwie da ist. Bisher musste ich mit unserem Hund noch nie bei Regen raus, immer wenn ich gehe, hört der Regen auf.

    Ich umarme dich auch ganz fest :30:

    Liebe as1304,

    ich fühle mit dir und umarme dich ganz lieb.

    Das Schlimmstmögliche was passieren konnte, ist eingetreten.

    Dein Schmerz ist noch ganz frisch und kaum zu ertragen. Nichts kann einen darauf vorbereiten, auch wenn der Partner vorher krank war.

    Wir alle hier sitzen im gleichen Boot, haben unseren geliebten Partner verloren.

    Die einen nach längerer Krankheit, die anderen ganz plötzlich und überraschend. Beides ist sehr sehr schlimm.

    Das Umfeld kann oft nicht damit umgehen, das erlebe ich gerade selbst. Mein Mann ist vor 7 Wochen ganz plötzlich und zu früh verstorben.

    Aber da fallen Worte wie, du musst nach vorne schauen, das Leben geht weiter...

    Diese Worte schmerzen sehr, denn das Leben geht im Moment nur für die anderen weiter, nicht für uns.

    Es wird noch lange dauern, bis wir wieder daran teilhaben können.

    Du kannst dir deinen Kummer hier von der Seele schreiben, wir verstehen dich!

    Liebe Grüße

    Bine

    Liebe Doris,

    auch ich möchte dir mein tiefes Mitgefühl aussprechen und dich hier willkommen heißen.

    Jeder von uns hat seinen geliebten Partner verloren, wir können dich sehr gut verstehen.

    Mein Mann ist am 26. Oktober auch ganz plötzlich verstorben, viel zu früh, er war erst 59. Ich vermisse ihn ganz entsetzlich!

    Bei uns beiden ist der Schmerz noch so frisch und kaum auszuhalten.

    Sich alles von der Seele schreiben, tut oft gut!

    Sei lieb gegrüßt und umarmt

    Bine