Abschied von meiner Sonne

  • Meine Lieben,


    ich bin so traurig heute morgen. Alle werden angerufen von ihren Liebsten, wie dir Nacht war. Nur mein Liebster kann nicht mehr anrufen. Wir haben immer schon morgens telefoniert wenn er im KH war.

    Das fehlt mir so.


    Er sagte damals mal zu einem Mitpatienten, der alleinstehend war, er wäre so froh, dass zuhause jemand sehnsüchtig auf ihn wartet.


    Und nun wartet keiner auf mich. Wenn Heinz das wüsste... oder weiss er es?

    Wenn er mir doch ein Zeichen geben würde....

    So ist das alles noch schlimmer... Alles alleine durchstehen.. die Untersuchungen sind nicht alle angenehm... und kein Trost und Handhalten.

  • Meine Lieben,


    gerade war Ärztin da... und mehr Untersuchungen vorgesehen... aber alle erst ab Montag...

    Da ich nun mal hier bin, lasse ich es machen, Ärztin meinte, noch mal gut gegangen aber vielleicht nächste Mal nicht so glimpflich. Sehr wahrscheinlich Auslöser vom Herzen.

    Hat mir aber versprochen, daß mein Willen zur nicht Reanimation entsprochen wird. Kann plötzlich auftreten... herzmässig... Vielleicht bin ich schnell bei Heinz und die Sehnsucht hat ein Ende. Nur meine kleine Amy, das macht mich traurig... sie ist so lieb.

    Möchte sie noch mal im Arm halten.


    Aber vielleicht kann ich doch noch ein wenig bei ihr bleiben.


    Ich hoffe, ich belästige euch nicht mit meiner Schreiberei,.... kann euch zur Zeit keinen Trost geben... keine Kraft... weine nur..

    LG Luise

  • Liebe Luise ,


    Du nervst überhaupt nicht . Ich freue mich von dir zu lesen .

    Das dein Heinz dir fehlt , gerade in solchen Momenten noch mehr als sonst , kann ich nachvollziehen. Er wird bei dir sein und wegen des Zeichens, vielleicht war es schon ein Zeichen von ihm , dass Amy bei deinen Nachbarn erstmal bleiben darf .

    Und die Besuche, die du hattest und dich freuen durftest.


    Ich drücke dich ganz lieb :30: und hoffe , dass deine Untersuchungen schnell vorbei sind und du zurück nach Hause, zu Amy darfst , sie wartet auf dich . Aber erst erhol dich bitte gut .


    Ganz liebe Grüße

    Birgit und Fine

  • Liebe Luise! Das hört sich gut an! Und dass du noch bei Amy bleiben willst noch 1000 mal besser!!! Die kleine Maus braucht dich!!! Ich weiß wovon ich schreibe...

    Die Untersuchungen gehen fix vorbei - wirst sehn! Und dann bist du wieder "generalüberholt" :S Dein Heinz wäre stolz auf dich!

    Und siehst du: Mit ein bisschen Vertrauen ist doch alles in gute Bahnen gekommen: Deine Nachbarn kümmern sich um deine Amy, du hattest lieben Besuch...und hier denken wir auch alle an dich!!! Du bist nicht alleine - und schon gar nicht ohne deinen Heinz...

    So du Liebe...nun werd wieder ganz fit und wann immer dir danach ist: Schreib...:8::24:<3 Und: Lass dir Zeit!

  • Liebe Luise<3


    ich schliesse mich den Worten und Wünschen meiner Vorschrieberinnen voll und ganz an...

    und möchte noch einmal betonen

    dass du durchaus uns etwas gibst... Du bist am LEBEN und schreibst uns<3:)


    eine liebevolle Umarmung sende ich dir. <3:24:<3

    deine Sverja

  • Liebe Luise,

    ich habe erst heute gelesen, was dir widerfahren ist.

    Es ist sehr gut, dass du dich entschlossen hast, ins Krankenhaus zu gehen!

    Ich kann gut verstehen, dass du keine Reanimation möchtest. Aber wie schon einige geschrieben haben, kann ein Schlaganfall dich zwar am Leben lassen, aber schlimme Beeinträchtigungen hinterlassen, die dich zum Pflegefall machen.

    Du hast deine kleine Hündin und doch noch Menschen, die sich um dich sorgen. Wir gehören dazu!

    So liebe Nachbarn, die sich um Amy kümmern, eine Freundin und jemand aus deiner Whatsapp Gruppe, das ist schon viel wert.

    Durch Kummer und Schmerz geprägt, sieht man vor allem das, was man nun nicht mehr hat.

    Noch nie sind mir so viele Paare in meinem Alter begegnet, wie seit dem Zeitpunkt, als mein Mann starb.

    Wo ich auch hinschaue, sehe ich das Glück, was mir nicht mehr vergönnt ist.

    Auch in deinem Krankenhaus wird es viele Leute geben, die nur selten oder gar einen Besuch bekommen und auf die daheim niemand wartet.

    Ich kann dich so gut verstehen, bei mir daheim ist auch nur noch meine Hündin.

    Aber nun versuche bitte, wieder auf die Beine zu kommen, Amy wird sich sooo sehr freuen, wenn du wieder bei ihr bist!

    Alles Liebe wünscht dir

    Sabine

  • Liebe Luise!

    Das ist doch mal eine gute Nachricht,das finde ich wirklich nett,auch von deinem Nachbarn,war es eine liebe Geste.

    Ja und dein Heinz würde lächeln und sich freuen,das du so tapfer bist.Ich wünsche dir alles Gute und das es dir

    wieder bergauf geht.Liebe Grüße Helga

  • Meine Lieben,


    es 23:30 Uhr und es alles still im KH. Bin immer noch auf der Stroke unit und an Monitor usw angeschlossen.


    Ich denke mal wieder viel nach. Es ist das KH in dem Heinz die letzten Tage auf der Palliativstation war.


    Ich liege genau 2 Stockwerke höher.


    Das Leben nimmt keine Rücksicht. Vielleicht wollte ich deshalb nicht, ich wusste, es ist bei uns das einzige KH von zweien in unserer Stadt, die diese Schlaganfallstation hat.


    War ja schon bei meinem ersten Schlaganfall hier... und Heinz aufgrund seiner MS oft genau gegenüber auf dem Flur... in der Neurologie... dahin werde dann auch verlegt. Selbst einen Pfleger... der meinen Mann noch mitgepflegt hat... habe ich wiedererkannt.


    Es wie ein Alptraum... nur real.


    Das wusste ich euch mitteilen.


    Es war vor

    1 Jahr und 1 Monat und 1 Woche


    Schicksal... Zufall... was wäre wenn ich nun auch hier... und Heinz ganz nah...

    wir beide wieder zusammen?


    Hier im KH...ein gemeinsamer Sterbeort.


    LG Luise

  • Ich meine, Heinz zu spüren... hier in meinem Zimmer... es er hier?

    Will er mir Kraft geben.... oder mich abholen?

    Ist er bei mir? Hilft er mir?

    Soll ich weiterleben oder aufgeben?

    Mich fallen lassen?

    Gib mir ein Zeichen!

    Ich warte...Heinz?

  • Liebe Luise<3

    es ist leider so...

    Je älter wir werden und je häufiger wir in einem Krankenhaus behandelt werden, umso mehr häufen sich Erlebnisse,.... stellen sich Erinnerungen und Tatsachen ein, die wir zu meistern,... zu verkraften haben.


    Wie ich die Untersuchungen im Herzzentrum der Uniklinik Köln gemacht habe, damit ich wieder ein einigermassen gutes Leben haben konnte, da war ich auch mit dem Anblick und der Erinnerung konfrontiert , dass genau da mein _Seelenmann seine Diagnose, zwei der bösartigsen Gehirntumore gestellt bekam, unheilbar, absolut unheilbar......

    Wir haben dort ein Gelübde , eigentlich eine Trauung celebriert..

    wir werden zusammenbleiben bis dass der Tod uns "scheidet"...

    das haben wir auch...<3<3


    und jetzt

    lebe ich mein Leben mit ihm im Herzen... dass Herz hat viel Platz... und die Liebe ist unermesslich gross...

    Ich LIEBE<3<3<3<3

    sehr viele Menschen in den ebenso grossen unermesslichen Facetten der LIEBE


    Ich wünsche dir in deinem begreiflichen sinnieren, dass du lebendig verbunden fühlst...

    ganz tief und dich inniglich lebendig verbunden fühlst....


    Fühl dich sanft umarmt <3

    deine Sverja

  • Meine Lieben


    ich drehe durch. Bin hier im KH total unglücklich. Kann mich nicht richtig waschen, habe morgens Hunger, weil es abends um 17:30 Uhr das letzte gibt.... und morgens erst um 9:00 Uhr, dafür mittag schon wieder um 11:30 Uhr.


    Weiss nicht,wie ich meiner Freundin erklären soll, welche Kleidung ich möchte... sie kennt sich nicht in meinem Kleiderschrank aus.


    Und momentan bin ich selber zu durcheinander,um zu wissen, was ich brauche.


    Lebe hier aus der Tasche, weil es täglich heisst, das ich verlegt werde.

    Habe nur das nötigste mitnehmen können

    ... mein Notfallköfferchen.


    Heinz würde mir alles bringen... und mich trösten...


    Mein Neffe will heute kommen, aber zum trösten ist er ungeeignet.... für ihn war ich immer die starke Tante...für alle in der Familie, seit mein Vater tot war.

    Aber nun ist keine Kraft mehr da.


    Es ist sieben Uhr... und ich lebe zwar... bin aber sehr angeschlagen... seelisch und körperlich.


    Eigentlich will ich nur schlafen... schlafen... und nie mehr wach werden

    Keine Gedanken.... keine Gefühle... einfach loslassen.


    LG Luise

  • Liebe Luise,

    lass Dir abends doch eine Scheibe Brot mehr geben und belege es mit Butter, Käse oder Wurst und leg es auf die Seite,

    für den Notfall, wenn Du später oder morgens hungrig sein solltest. Das Obst dass man bekommt kann man auch

    später essen. Viele heben sich auch ihren Nachtisch für Abends auf. Ich selbst habe im Krankenhaus kaum großen

    Hunger, weil ich da so viel im Bett liege und mich nicht an der frischen Luft bewegen kann. Aber wir Menschen sind

    halt alle unterschiedlich. Ja, das mit der Kleidung ist echt schlimm, wenn man niemanden mehr hat, wo Dich und Deine

    Kleidung gut kennt. Auch ich musste schon über einen längeren Zeitraum nur vom Krankenhaus versorgt werden, von

    Kleidung, Waschzeug etc. War zwar auch gewöhnungsbedürftig, aber es ging dann doch alles. Denn alle, die mir

    meine Sachen hätten bringen können sind in den letzten Jahren gestorben. (Meine Mutti, meine Tante und meine beste

    Freundin). Jetzt hab ich mir eine größere Tasche für den Notfall gerichtet, da kann ich dann gut 1 - 1,5 Wochen im Kranken-

    haus sein. Seitdem ich nun alles gut vorbereitet habe, musste ich bis jetzt nicht mehr eingeliefert werden.:)

    Falls Du aufstehen darfst und im Flur draußen laufen kannst, das half mir auch immer die Zeit rumzubringen, da man sich

    immer wieder mal mit Mitpatienten unterhalten konnte. Ein Smartphone oder Laptop besitze ich nicht, so lese ich noch

    viel im Krankenhaus. Ich weiß, trotz allem vergeht dort die Zeit in Zeitlupe. Und zuhause ist ein Tag immer so schnell vorbei.

    Im Krankenhaus lernt man Geduld zu üben. Mit den Launen der Schwestern, Ärzte und Mitpatienten klarzukommen und

    glücklich zu sein über jedes freundliche und mitfühlende Wort. Ich schreibe im Krankenhaus immer Gedichte und gebe sie

    dann den Schwestern und diese leiten sie dann an die Ärzte weiter. Das ist mein Computerersatz.

    Ich wünsche Dir trotz all der Probleme, dass es Dir bald besser geht und Du wieder stabil bist, dass Du nach Hause darfst.

    Ich bete weiterhin für Dich

    Alles Liebe

    Kornblume

  • Liebe Luise<3


    genauso wie es Kornblume beschrieb habe ich es auch gemacht. Ja, die Essenszeiten sind leider etwas anders , wie zuHause. Ich freue mich aber , dass du mit uns kommunizierst und das du von deiner Freundin und deinem Neffen Besuch bekommst.


    Ja, die Krankenhauszeit vergeht sehr langsam. Wenn du aus der Intensiv draussen bist und auf einer "normalen" Station liegst, wird die Zeit ja schneller vergehen. Auch durch die Untersuchungen und auch Anwendungen die du da bekommst. Auch ich habe im Krankenhaus immer Bücher gelesen... und manchmal habe ich auch gemalt:).


    Jetzt hast du dein Sonntagsfrühstück wohl schon bekommen und bald bekommst du Besuch.

    ühl dich lieb umarmt von deiner Sverja<3:30:<3:24:<3

  • Meine Lieben,


    eure aufmunternden Wörter haben mir gut getan. Habe mich etwas gefangen

    Um 15 Uhr komme ich auf ein "normales" Zimmer.


    Was meine Zukunft angeht, muss ich überlegen. Wenn es doch noch weitergehen sollte, ohne auf ständige Hilfe angewiesen zu sein, muss ich einiges organisieren. Falls wieder mal alles so schnell gehen muss.


    Liebe Kornblume, wie machst du es denn? Du bist doch auch ganz allein. Hast du jemanden der dann in deiner Wohnung nach dem Rechten sieht? Post und auch Überweisungen u. ä. für dich macht?


    Darf ich mal fragen in welcher Ecke du wohnst? Ich wohne im Ruhrgebiet.


    Vielleicht kann ich von dir lernen, wie ich alleine alles regeln kann. Krankenhausaufenthalte usw.


    Ist ja schon ein Problem, wenn man noch verderbliche Lebensmittel im Kühlschrank hat und frisches Obst... der Mülleimer

    mu

    ss auch geleert werden... es ist so vieles, was man bedenken muss....Fenster zu.... Blumen giessen... evtl. noch Schmutzwäsche im Wäschekorb... und und und.


    Das alles geht mir Kopf rum.... und macht mir Sorgen.


    LG Luise

  • Liebe Luise,

    seid dem all meine Lieben gestorben sind, habe ich Niemanden mehr für die Wohnung. Die Post wird wenn sie oben

    aus dem Schlitz heraus schaut von der Frau, welche hier die Treppenputzt heraus genommen und vor meine Wohnungstür

    gelegt. Länger wie eine Woche war ich bisher nie im Krankenhaus, und in dieser Zeit ist eigentlich nie etwas groß ver-

    dorben und die Wäsche hat auch nie gemüffelt. Ich bringe alles wieder in Ordnung, wenn ich selbst wieder zuhause bin.

    Bisher hat es immer gut geklappt. In einer Woche kann auch nicht wirklich viel passieren. Für die großen Mulleimer und

    Kehrwoche ist hier eine Dame angestellt, die das jede Woche macht und auch die Treppen putzt. Ich hab mich mit ihr

    angefreundet, so kümmert sie sich auch noch um meine Post, wenn ich nicht da bin. Wenn sie in Urlaub ist, übernehme

    ich oder ihr Sohn dann für sie die Mülleimer.

    Du fragst mich aus welcher Ecke ich komme. Ich bin in Baden Württemberg zuhause.

    Fenster mache ich immer zu, wenn ich meine Wohnung verlasse, schaue das der Herd aus ist, so dass nichts passieren

    kann, falls mit mir unterwegs etwas sein sollte. Wenn was ganz Wichtiges anstehen würde, könnte ich auch noch meinen

    Bruder anrufen, aber das tu ich nur im Notfall, weil ich dort immer das Gefühl habe, dass ich lästig bin. Leider.

    Ich freue mich mit Dir, dass Du nun auf ein normales Zimmer kommst und vielleicht darfst Du auch bald wieder nach Hause.

    Ich schließe Dich jeden Tag in meine Gebete mit ein.

    Alles Liebe

    Kornblume

  • Liebe Kornblume,


    danke für deine schnelle Antwort.


    Schreibe heute abend noch mal.


    Jetzt warte ich auf meine Zimmerverlegung... noch passiert nichts. Wenn es noch länger dauert, müssen sie mich noch mal "abkabeln" und zur Toilette bringen.

    LG Luise