September 2019 ist schon so lange her. So lange habe ich kein Wort mit Flori gesprochen.
Ich habe sehr viel gelesen und recherchiert, um zu verstehen. Sehr oft las ich auch, mit Trauerbegleitern und Psychologen muss die Chemie stimmen. Ich hatte und habe Angst davor, so stark zu sein, mich zu überwinden, eine der genannten Personen zu kontaktieren und dann festzustellen, es passt nicht. So große Angst....
Immer mehr merke ich, dass ich eigentlich mit niemanden tatsächlich über Flori sprechen kann. Kommt es doch dazu, beginne ich zu heulen. In meinen Gedanken dreht sich fast alles um Flori. Überall lauern Trigger. Aber irgendwann kann ich besser mit allem umgehen...
Gestern erhielt ich eine Mail von einer Kollegin. Sie hat sehr umfangreich recherchiert, schreibt sie, und viele lange Gespräche geführt. Sie hat mir die Kontaktdaten einer Trauerbegleiterin aufgeschrieben, mit der sie sehr lange über mich und meine Situation insbesondere am Arbeitsplatz gesprochen hat. Bin gerade völlig konfus. Macht es Sinn, JETZT NOCH das Gespräch zu suchen? Wozu soll es gut sein, was soll es bewirken? Bin ich nicht schon so weit, dass ich wieder auf eigenen Beinen stehen kann, wenn auch oft wackelig? Was macht das mit mir? Alles wird wieder aufgewühlt?
Inzwischen kann ich ab und zu wieder meine Späßchen treiben. Klappt nicht immer. Ab und zu wirft mich ein Trigger um. Ab und zu ergibt es sich, dass ich über Flori spreche und die Tränen nehmen kein Ende. Vieles kann ich nicht, noch nicht oder nie wieder. Ich weiß es nicht.