Beiträge von Mutz

    Liebe Sverja,

    ja, es ist manchmal schwierig. Was soll ich sagen...

    Gestern wurde mir bewusst, dass ich meinen Sohn schon sehr lange nicht mehr gesehen und mit ihm gesprochen habe, dass nur noch 2 Monate kommen und dann ist es ein Jahr her... Diesen Gedanken folgten alle, wirklich alle Details seines Lebens, seiner wenigen wichtigen Lebensabschnitte, bei denen ich ihm zur Seite stand, ihn begleitet habe und er zu dem Menschen wurde, der er ist... war... und dann diese furchtbare Nacht im September... Jedes, wirklich jedes Detail ist glasklar in mir...


    Ich konnte letzte Nacht ewig nicht einschlafen, mein Gehirn powerte und machte mich fertig. ;(


    Es ist, glaube ich anders. Anders als bei Menschen, die ihren Partner vermissen. Ich habe nicht das Gefühl des Verlassenseins, nicht das Gefühl der Einsamkeit, nicht das Gefühl der Ungewissheit und plötzlichen finanziellen Nöte oder das Gefühl von Liebeskummer (Ich lese darüber viel in anderen Threads).


    Ich hadere auch damit, von Verlust zu sprechen. Verlust definiere ich mit materiellen Dingen. Ich habe dieses oder jenes verloren... Aber es besteht ja die Möglichkeit, es wieder zu finden oder zu ersetzen. So ist es NICHT.


    Mein Gefühl ist blankes Entsetzen. Entsetzen darüber, dass ich dem Leben niemals trauen kann, dass es weder Krankheit noch Mord, Unfall oder anderer Fremdeinwirkung bedarf, um ein junges Leben abrupt enden zu lassen. Mehr möchte ich darüber nicht philosophieren.


    Ich danke dir Sverja. Deine vielen <3<3<3<3 tun gut.

    Liebe Sabrina,

    ich habe deine Beiträge gelesen und das Bedürfnis dir zu sagen, du bist durch dein bisheriges Leben eine sehr starke Frau und eine Löwenmutter geworden. Du kämpfst für dich und deine Kinder. Ja, auch für Riccardo.<3Du bist am Verzweifeln, weil die Sturheit, Ignoranz und Dummheit der Behörden und der Bahn absolut unverständlich sind. Ja, es kostet dich unsagbar viel Kraft, mit dem Tod deines Jungen klar zu kommen und du musst dir Ruhezeiten schaffen, um neue Energie zu schöpfen. Bitte gib nicht auf, Löwenmama. <3

    Ich möchte dich ganz vorsichtig umarmen :30:

    Alles Liebe

    Iris

    Liebe Gitte Klaus,

    danke, dass du hier schreibst und danke für deinen Rat. Damit ich dich zuordnen kann, schreibe bitte, was dich auf meinen Tread geführt hat. Bist du auch eine Mutter, deren Kind viel zu früh gestorben ist? Oder gibt es andere Beweggründe?

    Liebe Sverja,

    danke für deine lieben Zeilen. <3:)


    Es ist nicht leicht sein Innerstes nach außen zu drehen. Und doch... Ich kann über meine "Traumerlebnisse" nicht sprechen. Und doch möchte man vieles loswerden. Das geht hier im Schreiben. Auch..., obwohl ich bereits festgestellt habe, dass das Forum wirklich SEHR transparent ist und ich JEDES meiner geschriebenen Worte googeln kann. Sofort wird JEDES Detail meines Tread von Google angezeigt. Manchmal hält mich dieses Wissen über die vollständige Transparenz ab...

    Liebe Grüße

    Iris <3

    In den letzten Tagen ging es mir nicht besonders gut. Jeder noch so geringe Anlass hat sich in Tränen geäußert, in Nicht begreifen, dass man plötzlich und ohne Vorwarnung sterben kann, dass Kinder vor den Eltern gehen müssen... ;(


    Trotzdem haben wir die Geburtstage meines Mannes und meiner Tochter gefeiert. Es war sehr schön. Wir denken bei jedem Anlass gründlich darüber nach, wie wir ihn begehen wollen. Es muss immer schön sein und anders. Es muss immer abweichen vom vorher Üblichen. So sind diese Tage auch besonders, aber eben nicht so, wie die gemeinsamen mit Flori. <3


    Heute morgen war ich beim Aufwachen ein klitzekleines Bisschen entspannter. Beinahe möchte ich sagen, es ging mir gut. Habe seit langem wieder geträumt. Es war ein schöner Traum, ich habe Flori gesehen, er war da, stand mit mehreren anderen Personen an einem Stehtisch bei einer Feier oder einem Treffen und winkte mir zu. Er war da und lachte. Er trug ein unscheinbares helles Shirt, keines seiner tollen bunten... und er hatte 3 kleine Hunde, die mir entgegen liefen und mich zu ihm geführt haben. Leider haben wir nicht miteinander gesprochen, ich lief und lief und kam kaum näher an ihn heran. Aber er lachte und sah entspannt aus. Dann wurde ich wach...

    Während ich das hier schreibe, ist meine Anspannung wieder da und das Heulen auch.

    Liebe Anja, :30:


    wir sind alle in diesem Forum, weil wir dringend Gespräche, wenn auch im Schreiben, mit Menschen suchen, die uns verstehen, von denen der eine oder andere gute Tipps und Erfahrungen weitergeben kann, virtuell tröstende, wärmende Worte für uns hat, und auch auf Lebenswertes, Schönes und Helles zeigt. Jeder hat andere schlimme Erfahrungen gemacht, aber jeder gibt sein Bestes. Das alles tut gut und hilft wieder einen weiteren Schritt zu gehen.


    Bitte glaube mir, du bist nicht die einzige, die hin und wieder den Gedanken hat "was wäre, wenn..." Auch ich habe solche Gedanken, aber niemals würde ich "nachhelfen ". Es ist eher so, dass ich denke, wäre ich jetzt "dran"... Bitte schön. Ich habe keine Angst davor.


    Auch bei mir überwiegt JETZT die Fassungslosigkeit und ich habe das Gefühl, wieder ganz am Anfang zu stehen. Plötzliche Tränen, die schwer zu kontrollieren sind und immer in den unmöglichsten Situationen und an den unpassendsten Orten ausbrechen, ein absolutes NICHT Begreifen.

    Jedoch irgendwie müssen wir -du, ich, und alle hier- wieder den Boden unter die Füße bekommen. Die Patentlösung hätte ich auch gern. Doch diesen Wunsch erfüllt uns niemand. Wenn es geht, halte ich mich draußen an der Luft auf.


    Ich gebe Svenja vollkommen recht. Bitte gib nicht der Versuchung nach, dich mit Antidepressiva vollzustopfen. Tu es NICHT. Rede mit uns hier im Forum, rede mit der Psychologin. Es ist gut, dass sie eine neutrale Sicht hat! Das kann ein schlimmes Gedankenkarussell unterbrechen und deine Sicht ein wenig ändern.


    Liebe Anja, du hast eine Tochter und ich habe auch eine Tochter. Meine Tochter ist furchtbar traurig, weil sie ihren Bruder verloren hat. Ich würde NIEMALS auf die Idee kommen, ihr noch mehr zu schaden, indem ich freiwillig aus dem Leben gehe. Sie soll wieder ein glücklicher und fröhlicher Mensch werden. Vielleicht kannst du diesen Gedanken auch haben.


    Alles Liebe

    Iris <3

    Liebe Sverja :30:,


    es tut mir so leid, dass du wieder um einen dir lieben Menschen trauern musst. Es tut mir so leid, dass nun auch du Abschied von einem Kind nehmen musst, das sein ganzes Leben noch vor sich haben sollte....

    Mein tiefes Mitgefühl für euch.:30:<3<3<3


    Alles Liebe

    Iris

    Liebe Nebelschleier:30:, lieb Olga:30:,


    es ist so. Auch ich friere ein, wenn ich ein Moped oder Motorrad höre oder eines an mir vorbei fährt und der Fahrer könnte in seiner Kluft meinem Sohn ähnlich sehen. Genauso geht es mir, wenn ich Martinshorn höre und den RTW sehe. Wenn ich meine Mutter besuche, muss ich am Bestattungshaus und an Floris Wohnung vorbei. Es stellt sich noch immer keine Gelassenheit ein, es ist mir nicht egal. Keine Ahnung, wie lange so etwas auszuhalten ist, bis man einigermaßen neutral mit solchen Triggern umgehen kann.

    Vielleicht hilft ja schon zu wissen, dass man nicht allein damit ist.

    Alles Liebe

    Iris <3

    Liebe Olga :30:


    ich weiß nicht, was ich sagen soll. :( Ich hadere mit so vielem und finde solche Motivationssprüche zum ko... und wünschte, dir wären die Bilder erspart geblieben.

    Ich war in der Nacht in der Nähe meines Sohnes und bei meinem Sohn und musste hilflos sehen, was ich niemanden zumuten würde.


    Ich verstehe deinen Jungen. Die Welt ist aus den Fugen gerissen und niemand kann ihm verbindlich sagen, wie es weitergeht. Er ist ja noch ein Kind, auch wenn er es vermutlich nicht gern hört. Eine Trauerbegleitung oder psychologische Hilfe würde ich für ihn auch richtig finden. Aber hier bin ich wieder an dem Punkt, an dem ich nicht weiß was ich sagen soll :(


    Meine Tochter ist viel älter als Denis, hat allein einen Arzt aufgesucht und eine Überweisung an einen Psychologen bekommen. Da auch für sie nichts mehr normal ist, wird professionelle Unterstützung die beste Lösung sein.


    Floris Freundin kommt auch nur schwer klar. Sie bekommt die Bilder nicht aus dem Kopf, Ihre Wahl sind Antidepressiva, was ich nicht gut finde. Das böse Erwachen kommt immer, wenn die Wirkung nachlässt. Auch ihr habe ich geraten, psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen und es mit einem Achtsamkeitskurs zu versuchen. Ich habe ihr das Trauertagebuch besorgt, dass ich bereits meiner Tochter geschenkt hatte.


    Liebe Grüße

    Iris <3

    Danke Maik 🌤


    *******


    Liebe Martina:30:,

    auch ich halte immer noch Ausschau nach Zeichen von meinem Sohn, suche in den Wolken..., in den Bäumen, in der Ferne 😥 und habe doch Angst davor, irgendetwas zu sehen oder zu bemerken.


    Ich stelle mir dann wieder vor, wie er in dieser und jener Situation reagiert hätte und welcher Spruch von ihm gekommen wäre. 《Orrrr... Mutter, nun bleib doch mal ruhig. Ist eben nicht zu ändern.》 Dann denke ich: Ja, genau das würdest du jetzt sagen. Und es beruhigt mich für wenige Sekunden.

    Liebe Sverja,

    es gibt gar nichts zu entschuldigen. <3Du hast gar nichts falsch gemacht. :24:

    Die kleinen Momente zum durchatmen gibt es. Die anderen, schmerzhaften leider auch.


    Ich habe auch deinen neuen Tread und auch Isabells Moderation zum gestrigen "Streit" oder besser zu den unterschiedlichsten Arten der Trauer gelesen. :thumbup:gut gewählte Worte.



    Ich benötige viel Energie für das ungeplante, ungewollte, neue, andere Leben, in das ich mich hinein finden muss... ob ich will oder nicht...

    Das ohne Vorurteile auf- und angenommen werden in diesem Forum ist Balsam, den hier jeder benötigt. Warum also die Trauer anderer werten und beurteilen... Warme Worte, die einen einhüllen wie eine Decke, gute Ideen, die einen nachdenken und vielleicht handeln lassen, Erzählen von Begegnungen und Begebenheiten helfen und beruhigen viel besser.

    Alles Liebe

    Iris

    Liebe Ria,


    du verstehst, dass es mir gerade sehr schwer fällt... weil auch dein Sohn Florian heißt. Trotzdem möchte ich dir sagen, es tut mir leid, dass dein Sohn gehen musste, fühl dich hier willkommen. <3

    Wer, wenn nicht die Mamas hier auf diesem Tread, kann dich verstehen und mitfühlen. Wir alle sind irgendwie so etwas wie Trauerbegleiter geworden, für uns selbst und unsere Trauer und für alle, die ebenso um ihr Kind trauern und den Weg ins Forum gefunden haben.


    Und ja, es dauert elendig lange, bis offiziell eine Todesursache festgestellt wird. Die Erfahrung mussten wir auch machen.


    Mein soziales Umfeld versteht das nicht, ich hörte vor einigen Wochen sogar den unglaublichen Klassiker - nun muss aber mal gut sein, das ist doch schon so lange her. Du musst endlich loslassen

    Beinahe jeder hat solche verletzenden Kommentare schon gehört. Es ist überhaupt nicht lange her. Es ist auch nach Jahren nicht so lange her. Niemals lasse ich meine Kinder los. Niemals!!!

    Tod ist eben ein Tabuthema in unserer Gesellschaft, der Tod von Kindern erst recht.

    Liebe Grüße

    Iris

    :30:


    Genau das verstehe ich auch nicht. Warum wurde euch die Akte zugeschickt? Ihr habt doch einen Anwalt. Wenn er Akteneinsicht eingefordert hat, hätte er die Akte bekommen müssen.


    Ich wünsche dir so sehr, dass es dir schnell wieder besser geht und umarme dich

    Liebe Olga,

    wenn es nicht zwingend erforderlich ist, dass du es dir anschaust..., lass dir Zeit und entscheide später für dich, nicht jetzt, nicht sofort. Vielleicht reicht es zunächst aus, dass dein Mann es gelesen und gesehen hat. :30:


    Mein Mann hat vor ca 3 Wochen einen Anruf von der Kripo erhalten. Erst am Abend konnte er mir sagen, dass das Ergebnis da ist. Es soll eine Ischämie die Ursache sein. Unsere Vermutung hat sich bestätigt. Wir können bei Bedarf Akteneinsicht bei der Staatsanwaltschaft nehmen. Das macht es nicht besser. Nichts macht es besser. Er hatte keine Chance, es vorher feststellen und behandeln zu lassen. So jung werden keine tiefergehenden Checkups gemacht. Ich will noch immer aus dem Albtraum wach werden.

    Die furchtbaren Bilder, wie er an uns vorbei getragen wurde und wir ihn im Schockraum noch einmal sehen konnten, sind sehr tief in mir und sie werden mich nie wieder loslassen. Es war ein schlimmer Anblick.

    Bitte lass dir Zeit mit deiner Entscheidung, ob du den Bericht des Statsanwaltes sehen willst. :30:

    Liebe Sverja,

    Man ist glaube ich fachlich der Meinung, das dein geschildeter Traum ein Verarbeitungstraum ist... Die Frage die sich mir stellt:" wie empfindest DU diesen Traum??

    Nicht zum aushalten? oder bittere Realität empfinden?

    nach diesem Traum bin ich aufgesprungen und habe panisch mein Handy durchsucht, um dann festzustellen, es war ein Traum. Mir war ganz klar bewusst, dass es keine Wiederholung von Floris Verschwinden war. Ich hatte furchtbare Angst, dass wieder etwas passiert ist...mit seiner Freundin, ihren Eltern oder ...ich weiß nicht. Ich war voller Panik, dass ich geschlafen und es nicht sofort mitbekommen habe, dass Floris Freundin verzweifelt um Hilfe ruft. Panik, wieder kein Bauchgefühl gegabt zu haben, dass etwas nicht stimmt, Panik, wieder nicht da zu sein..., Panik, geschlafen zu haben und es ist wieder ein Unglück passiert.

    Jetzt hat sich mein Inneres wieder dazu entschieden, mir ein wenig Erholung zu gönnen und schickt mich in traumlose Nächte.


    Liebe Sverja, bei uns wird es von Tag zu Tag wärmer. Es ist sehr angenehm, draußen zu sein. Es ist natürlich auch deshalb angenehm, weil man an der frischen Luft keinen Mundschutz tragen muss.


    Ich hoffe, dir geht es gut und du genießt die Natur in vollen Zügen.


    Sei lieb gegrüßt ☀️

    Iris

    Liebe Kristiane,


    ja, ich weiß, wie du dich fühlst und die Trauer dir das Herz zerreißt. Ich kann dir mein tiefes Mitgefühl versichern. :30: Es ist furchtbar, sein eigenes Kind, sein Fleisch und und Blut plötzlich zu verlieren und nichts dagegen tun zu können. Ist es doch vorrangig die Mutti, die ihr Kind beschützt und irgendwann stolz ist, dass es auf eigenen Beinen steht und seinen Weg ins Leben geht... Und dann passiert etwas, was nicht vorhersehbar ist und man kann einfach nichts tun...


    Trotzdem bin ich froh, gerade diesen Thread eröffnet zu haben. Fühle dich hier bitte willkommen. Versuch es bitte. Schreib hier, schreib über alles, was dich quält, schreib von dir, deinem Sohn...


    Mir hilft es, hier zu schreiben und mich verstanden zu fühlen. Hier findet ein, so meine ich, sehr wertvoller Erfahrungsaustausch statt, der unterstützt und manchmal auch andere Sichtweisen auf verschiedenes entstehen lässt.

    Es ist genauso, wie Olga beschrieben hat. Das Forum ist ein Ventil, wenn es einen zerreißt. Wohin soll man sonst mit dem Schmerz? Die Menschen um uns herum haben sich schon längst wieder der Tagesordnung zugewandt und verstehen nicht, dass man immer noch leidet.


    ...und mir geht gerade durch den Kopf.... und wieder ist es ein Sohn... 😔


    Liebe Grüße

    Iris