Leider mußte ich hier lesen, daß einige liebe Mitglieder krank sind bzw. es ihnen nicht gut geht. Das tut mir sehr leid, und ich wünsche allen
Lilifee
Leider mußte ich hier lesen, daß einige liebe Mitglieder krank sind bzw. es ihnen nicht gut geht. Das tut mir sehr leid, und ich wünsche allen
Lilifee
Liebe Steffi,
da hast Du schon recht. Die Frage kann immer nur im Nachhinein beantwortet werden. Die Trauer als Teil unseres restlichen Lebens zu akzeptieren ist auch richtig und mildert bei mir etwas die Wut die ich ja auch wegen dem Verlust von Andreas empfinde. Aber der Schmerz ist für mich gleichbedeutend mit der Sehnsucht nach Andreas. Und die wird nie vergehen. Daß aus dem "Wir" wieder ein "Ich" geworden ist wird immer schmerzen.
Ich gönne es aber jedem wenn der Schmerz weniger wird.
Liebe Grüße
Lilifee
Liebe Annie,
die Tage verbringe ich sehr geruhsam, zurückgezogen und unaufgeregt. Mit einem Wort, für viele vermutlich ziemlich langweilig. Nächsten Monat werde ich 68 J und habe mein Berufsleben schon eine Weile hinter mir. Ich stehe vormittags auf wann es mir behagt, trinke dann erstmal Kaffee und lese Zeitung. Und bis der Kaffee Trinktemperatur hat schmeckt die erste Zigarette des Tages auf dem Balkon. Ich mache die Hausarbeit wobei ich mich aber nicht überschlage, gehe einkaufen wenn es nötig ist, verträume manche Stunde, höre Musik, lese auch gerne Bücher und mache dieses und jenes am Laptop, z.B. im Forum sein. Ich telefoniere und maile regelmäßig mit den Geschwistern von Andreas. Da sie in Berlin wohnen können wir uns leider nicht mal eben so treffen. Mit der noch vorhandenen Verwandtschaft von meiner Seite bin ich auch telefonisch und online in Kontakt, aber nur unregelmäßig. Mit meiner Freundin und Bekannten aus der Nähe treffe ich mich ab und zu. Da ich alleine lebe hat sich mein Wach/Schlafrhythmus seit Andreas` Tod sehr verschoben. Meistens gehe ich erst nach 2 Uhr morgens ins Bett.
Andreas ist nicht durchgehend in meinen Gedanken, das geht ja auch gar nicht, aber oft. Und jetzt kurz vor seinem Todestag noch öfter. Ich bin gerade dabei die Anzeige zu seinem 3. Todestag zu gestalten. Die wird dann wieder in unserer Tageszeitung erscheinen. Und mein Andreas ist mir während des Gestaltens besonders nahe. Aber das ist ja kein Wunder. Ansonsten ist es manchmal so daß mir völlig grundlos eine Begebenheit in den Sinn kommt, oder ich sehe sein Bild (es hat Monate gedauert bis ich nach seinem Tod wieder ein Bild von ihm angucken konnte), und es trifft mich wie ein Hammerschlag. Andreas ist nicht mehr da und kommt auch nicht mehr wieder. Und dann ist sofort der Schmerz wieder da und ich könnte Löcher in die Tischkante beißen.
Manchmal kann ich aber auch für eine Weile an die Zeit mit ihm denken ohne daß es weh tut. Dann kann ich auch lächeln oder sogar herzhaft lachen, wenn mir dies oder das durch den Sinn geht, z.B. wie er beim letzten Besuch bei seiner Schwester auf den Rand vom Katzenklo getreten ist. Dieses hat natürlich abgehoben und seinen Inhalt weiträumig verteilt. Meine Schwägerin sagte kürzlich, was wäre es doch so schön wenn Andreas noch mal das Katzenklo umtreten könnte. Das fand ich auch. Tja, und so wird es wohl bis an mein Lebensende sein. Mal geht es, und dann wird der Schmerz wieder übermächtig.
Und nein, ich empfinde mein Leben nicht mehr als lebenswert. Da liegst Du völlig richtig. Rein äußerlich geht es mir sogar sehr gut. Ich bin gesund, habe keine finanziellen Probleme, eine nette Wohnung und für meine Bedürfnisse genug soziale Kontakte. Das Dummer ist nur daß mich nichts mehr wirklich freut seit Andreas nicht mehr da ist. Ich sehe keinen Sinn mehr in meinem Leben, frage mich immer wieder warum ich noch hier aushalten muß. In mir ist eine große Sehnsucht nach meinem Andreas, mal wieder in den Arm genommen zu werden, lieben dürfen und geliebt zu werden. Aber das wird in diesem Leben nicht mehr so sein. Ein anderer Mann ist nicht vorstellbar. Das würde sich anfühlen wie fremdgehen. Natürlich könnte ich mich ehrenamtlich betätigen, habe ich auch schon mal gemacht. Aber ich sage es ganz ehrlich, ich will mich nicht mehr verpflichten zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort sein zu müssen. Ich möchte spontan entscheiden können ob ich vor die Tür gehen will, oder eben nicht.
Du schreibst, daß Du/Ihr wohl noch lange ohne Deinen Papa leben müßt. Das kann natürlich niemand wissen, aber nach menschlichem Ermessen müßt ihr damit rechnen. Ich weiß nicht wie alt oder jung Deine Mama ist. Du hast zwei kleine Kinder, bist vermutlich noch nicht mal halb so alt wie ich, wirst also noch etliche Jahre vor Dir haben. Da bin ich schon sehr froh, daß es für mich wohl nicht mehr so viele Jahre sind, obwohl es noch genug sein werden. Und bei dem Gedanken daß es vielleicht noch 10 oder gar 20 Jahre sein können wird mir ganz anders. Wie das auszuhalten wäre weiß ich auch noch nicht. Meine Freundin hat vor einiger Zeit zu mir gesagt, irgendwann verwandelt sich die Trauer in Wehmut. Papperlapapp. Bei Gelegenheit werde ich sie mal fragen ob ihr Mann für sie irgendwann nur noch eine wehmütige Erinnerung wäre. Vermutlich und wie ich sie kenne und einschätze eher nicht.
Wie schon mal gesagt, ich habe kein Patentrezept, mache einfach weiter, Tag für Tag.
Außerhalb des Forums versuchen viele immer das Thema zu umgehen. Und hier wird jede Aussage ernst genommen, Verständnis aufgebracht.
Viele Menschen verdrängen den Gedanken an den Tod obwohl ihm ja keiner entkommen kann. Dementsprechend ist dann der Umgang mit Trauernden. Sie werden mit ihrer Trauer als lästig empfunden weil man dadurch an die eigene Vergänglichkeit erinnert wird. Das mag manchmal gar keine böse Absicht sein, ist aber wie ein Schlag ins Gesicht. In diesem Forum ist das anders weil wir alle wissen wie es ist. Wenn der Schmerz ohnmächtig und hilflos macht, wenn die Gefühle nicht wissen wohin, wenn der seelische Schmerz körperlich spürbar wird. Niemand kann den eigenen Verlust oder den der anderen Trauernden rückgängig machen, aber wir trösten uns und fangen uns auf weil wir eben wissen wie es ist. Und jede Trauer, jedes Befinden wird ernst genommen, denn es ist ernst.
So, nun habe ich ganz offen und ungeschminkt über mich und meine Gefühle geschrieben. Hoffentlich war es nicht zu langweilig. Aber nun höre ich auf, es ist auch schon wieder gleich 2 Uhr.
Ich würde Dir gerne sagen können der Schmerz vergeht, irgendwann tut es nicht mehr weh. Aber das kann ich nicht. Es wird immer schmerzen und weh tun. Andernfalls hat man nicht wirklich geliebt. So sehe ich das jedenfalls. Und es heißt ja nicht umsonst, Trauer ist der Preis den wir für unsere Liebe bezahlen. Aber wahre Liebe ist jeden Preis wert.
Ich denke an Dich/Euch
Lilifee
Liebe Annie,
das freut mich. Es tut mir aber leid daß Du krank bist und nicht bei der Messe dabei sein konntest. Die Messe am Grab war aber ein schönes Gedenken an Deinen Papa. und es war bestimmt kein Zufall daß der Regen aufgehört hat, als der Brief von Deinem Großen verlesen wurde. Ich bin sicher daß Dein Papa mit dabei war. Und Du schreibst ja selbst, es hat sich einiges ereignet was kein Zufall gewesen sein kann. Das waren auch keine Zufälle, das war Dein Papa.
Er will euch damit zeigen daß er immer noch da ist, wenn auch für euch unsichtbar. Du hast ja in unserem Thread "Zeichen von Verstorbenen" gelesen, daß viele Mitglieder unerklärliche Dinge erlebt haben. Einige auch mehrfach. Haben die sich alle etwas eingebildet? Ganz sicher nicht. Ich bin keine Psychologin oder sonst etwas psychomäßiges, aber ich denke auch, Du stehst Dir noch etwas im Weg. Nicht mit Absicht. Vermutlich ist die Wut über den Verlust noch so groß daß Du diese Hinweise noch nicht annehmen kannst.
Pia hat ganz recht wenn sie schreibt daß sich Gefühle nicht erzwingen lassen. Es geht eben nicht alles über den Verstand. Kann denn Deine Mama die Hinweise annehmen? Ach Mensch, ich würde Dir so gerne mehr helfen. Als ich den schönen Text von Pia gelesen habe stand mir auch das Wasser in den Augen. Aber er ist sehr tröstlich und ich stelle mir gerne vor daß es so ist. Ich finde das Leben nicht mehr schön, aber alles andere ist sehr zutreffend. Gib Dir einfach Zeit. Jeder trauert und realisiert in seinem eigenen Tempo, und das ist auch völlig ok. Hoffentlich habe ich jetzt nicht zu verschwurbelt geschrieben. Ich wünsche Dir so sehr daß die Zeichen Deines Papas Hoffnung sein können. Der Tod ist nicht das Ende, und es gibt ein Wiedersehen.
Liebe mitfühlende Grüße
Lilifee
There`s no sickness, toil nor danger in that bright world to which I go. Come carry me home. (In der hellen Welt, in die ich gehe, gibt es weder Krankheit noch Mühsal noch Gefahr. Komm und führe mich nach Hause.)
There`s a better day acom`in` . I´ve gotta home in the other side. (Es wird ein besserer Tag kommen. Ich habe ein Zuhause auf der anderen Seite.)
Und das ist das künftige Zuhause mit meinem lieben Andreas. Daran glaube ich ganz fest, und darauf freue ich mich jeden Tag den ich noch lebe.
Liebe Pia1962,
Du hast uns etwas sehr Schönes und Hoffnungsvolles dagelassen. Dieser wunderbare Text drückt aus was ich empfinde. Bitte gerne mehr davon.
Der Verstand nicht er weigert sich sogar manchmal.
Ich lasse ihn nicht gewinnen ich höre auf mein Herz.
richtig so. Verstand ist wichtig, den sollte man auch nicht außer Acht lassen, aber das Herz ist genauso wichtig. Und manchmal weiß das Herz viel besser was richtig und wichtig für uns ist.
Liebe Annie,
das ist völlig ok. Du bist noch mittendrin in der Phase des Begreifens und Realisierens. Da ist man manchmal einfach nur stumm und fassungslos, das ist ganz normal. Ich weiß nicht ob man meine Gedanken Weitsicht nennen kann. Vielleicht ein wenig. Dieses Forum mit seinen lieben Mitgliedern hat mir beim Bewältigen und Sortieren meiner Gefühle sehr geholfen. Auch wenn sich die Situation nicht ändert, es hilft sehr daß man nicht alleine ist, und daß andere Trauernde dieselbe Palette der Gefühle wie Kummer, Schmerz und Verzweiflung, Sehnsucht aber eben auch Wut durchleben.
Diese Gefühle sind auch immer noch in mir, aber man lernt besser damit umgehen zu können. Das braucht allerdings Zeit und ein verständnisvolles Umfeld. Ich habe das große Glück dieses Umfeld auch in der realen Welt zu haben, und dieses Forum dazu.
Ich schrieb es ja schon, Du bist in meinem Wohnzimmer herzlich willkommen. Gerne auch als stummer Gast wenn die Worte fehlen. Und genauso darfst Du über Deine Trauer, Ängste und Zweifel schreiben. Du wirst hier immer ein offenes Ohr und Anteilnahme finden.
Eine sanfte und ein Kraftpäckchen für Dich/Euch
Lilifee
Liebes Linchen,
für das Teilen von Deinen Erlebnissen. Sie bestätigen mich wieder in meiner Hoffnung und Überzeugung daß unsere vorausgegangenen Herzensmenschen weiter bei uns sind, wenn auch unsichtbar. Sie warten auf uns und werden uns abholen wenn unsere Zeit auch gekommen ist. Und es bestätigt für mich daß hier nicht das Ende ist, sondern daß Schöneres und Besseres auf uns wartet.
Dieser Gedanke ermutigt mich immer wieder wenn der Weg hart erscheint und die Schritte schwerfällig sind. Aber jeder noch so kleine zurückgelegte Schritt ist ein Näherkommen zu meinem geliebten Andreas. Und irgendwann ist auch der letzte Schritt getan.
Nochmal für Deine einfühlsamen Beiträge die ich immer sehr gerne lese.
Lilifee
Liebes Linchen,
immer wieder für die schönen Spruchbilder. Sie ändern nichts an unserem Verlust, aber sie helfen und trösten. Vor allem der letzte von den dreien.
Liebes Linchen,
es ist unerheblich wer nun gestorben ist. Ob es Großeltern, Eltern, Kinder, Partner, Geschwister oder Freunde sind. Der Verlust ist riesig und der Schmerz ist der gleiche. Da kann man nicht sagen meine Trauer ist aber schlimmer als Deine. Jede Trauer ist gleich schlimm. Was Du schreibst ist auch immer sehr berührend, und ich bin froh daß wir uns hier gegenseitig haben.
Liebe Grüße
Lilifee
Liebes Linchen,
das hast Du wunderschön geschrieben. Du bist sehr einfühlsam und durch Menschen wie Dich lebt dieses Forum. Bleibe uns bitte noch lange erhalten.
Lilifee
Lieber Robert,
es ist schön mal wieder von Dir zu hören. Wie es Dir geht frage ich lieber nicht, denn ich kann es mir denken. Es ist aber auch schön, daß der Thread den Du für uns angelegt hattest wieder auf- und weiterlebt.
Ich denke an Dich und Deine Christie
Lilifee
Liebe Annie,
Du brauchst Dich nicht zu entschuldigen weil Du in meinem Wohnzimmer schreibst. Hier ist jeder willkommen. Glaub mir, ich kann Deine Gemütsverfassung sehr gut verstehen. Auch ich fühle nicht nur Schmerz, sondern manchmal eine gehörige Portion Wut weil mein Andreas viel zu früh gehen mußte. Und diese Wut richtet sich durchaus auch gegen Gott. Ich sage es auch ganz ehrlich daß ich auf Menschen die ihren Partner noch haben dürfen neidisch bin. Es tut einfach nur weh andere Paare zu sehen, und ich vermeide das nach Möglichkeit. Immer geht das natürlich nicht, aber da ich sehr zurückgezogen lebe muß ich es wenigstens nicht so oft sehen.
Mein Mann hat aus erster Ehe zwei Töchter. Die vermissen ihren Papa natürlich sehr und haben auch um ihn getrauert. Aber ihr Leben mit ihren Partnern geht trotzdem ganz normal weiter. Sie haben nach wie vor jemanden mit dem sie ihr Leben teilen können. Das gönne ich ihnen auch von ganzem Herzen, aber es tut eben auch weh, wenn man das selbst nicht mehr hat. Wie es Deiner Mama geht kann ich aus erster Hand nachempfinden. Es geht ihr gar nicht gut, um es mal vorsichtig auszudrücken. Trauer ist auch kein Schönmacher und kein Weichzeichner. Trauer wird sehr sichtbar. Auch das kennen wir hier alle.
Ob die Wut nur eine Phase ist weiß ich leider auch nicht. Wenn, dann ist sie bei mir noch nicht beendet. Ich hasse nicht die ganze Welt, denn die kann ja nichts dafür. Aber ich bin traurig über manche Gedankenlosigkeit von nahestehenden Menschen, auch wenn die nicht beabsichtigt ist. Meine beste Freundin hat mich beim letzten Telefonat in fröhlichem Ton gefragt, und geht`s Dir gut? Hallo??? Ich habe gesagt, was willst Du denn jetzt von mir hören? Da war sie für einen Moment erst mal still. Sie hatte das nicht böse gemeint, aber offensichtlich ist es für viele Menschen doch schwer nachzuempfinden was der Verlust eines geliebten Menschen bedeutet. Bei manchen habe ich sogar das Gefühl sie halten es für selbstverständlich und ihnen zustehend mit dem Partner alt werden zu dürfen. Und dann hadere ich auch mit Gott und bin wütend, weil Andreas und mir das nicht vergönnt war.
Die Welt dreht sich weiter und das hasse ich. Ich hasse es, wenn Menschen helfen wollen und ich hasse es, wenn sie es nicht tun.
kann ich sehr gut verstehen, daß Du mit Deinen Gefühlen nicht weißt wohin, und Deine Wut wegen dem Verlust Deines Papas ist auch normal. Die entstandene Leere ist zerstörerisch. Das kann jeder bestätigen der geliebt hat. Für Deine Kinder ist das auch schlimm. Je nach Alter verstehen sie nicht warum der geliebte Opa auf einmal nicht mehr da ist. Und vielleicht haben sie sogar Angst Dich auch noch zu verlieren.
Leider habe ich auch nach fast 3jähriger Trauerzeit kein Patentrezept. Ich weiß nur daß es gut tut mit wirklich verständnisvollen Menschen reden zu können, und sich verstanden zu fühlen. Das ist hier im Forum der Fall, und sollte auch in der realen Welt gegeben sein, hat nur leider nicht jeder. Aber im Forum ist immer jemand da mit dem man sich austauschen kann. Und wenn es Dir in meinem Wohnzimmer gefällt bist Du herzlich eingeladen. Bleib einfach solange Du möchtest.
Die Welt ist für mich zum Jammertal geworden, und ich bin manchmal sehr wütend auf Gott. Aber ich habe trotzdem die feste Überzeugung daß hier nicht das Ende ist, sondern daß Gott am Ende alles für uns gut machen wird. Auch wenn das im Hier und Jetzt kaum vorstellbar ist.
und liebe Grüße
Lilifee
Liebe Annie,
die Seele existiert, auch wenn es dafür keine Beweise gibt. Sie ist ja das was uns Menschen letztlich ausmacht. Ohne Seele wären wir nur Hüllen aus Fleisch und Blut. Und die Seele ist unsterblich, denn sie ist nicht aus Fleisch und Blut sondern Materie. Was stirbt ist nur der leibliche Körper. Deinen Papa gibt es noch, genauso wie alle Verstorbenen. Er wird sich auch bei euch "melden". Durch Zeichen die nur euch etwas sagen. Wenn Du willst schau Dir mal den Thread "Zeichen von Verstorbenen" an.
Dort sind Beiträge über Zeichen die Mitglieder von ihren lieben Verstorbenen erhalten haben. Ich habe mir nach Andreas` Tod verschiedene Bücher gekauft, u.a. eines von Raymond A. Moody. Es heißt "Das Licht von drüben: Neue Fragen und Antworten". Dr. Moody berichtet über Nahtoderlebnisse von Menschen die klinisch tot waren, aber erfolgreich reanimiert wurden. Man kann diese Berichte natürlich als unbewiesene Spinnerei abtun. Nach dem Motto, da kann ja einer viel erzählen wenn der Tag lang ist.
Aber es gibt sehr viele Übereinstimmungen in dem was diese Menschen, Männer wie Frauen, Alte wie Junge erlebt haben. Alle konnten genau sagen was sie während der Reanimation gesehen und gehört haben. Obwohl sie nachweislich klinisch tot waren. Und was sie berichtet haben ist auch genauso gewesen. Wie sollte das möglich sein wenn es nicht die Seele war, die hören und sehen konnte.
Mir hat das Buch sehr gefallen, und ich beneide die Menschen die so ein Erlebnis haben durften. Die Berichte machen viel Mut für das was uns nach dem Tod erwartet. Und daß mit dem irdischen Tod eben nicht alles zu Ende ist. Ich weiß nicht ob Du gläubig bist. Ich glaube an Gott, und daß wir zu ihm zurück kehren. Deshalb bin ich auch so zuversichtlich daß es ein Wiedersehen geben wird.
Angehörige leiden zu sehen schmerzt manchmal mehr als der eigene Kummer. Was ihr tut ist völlig richtig. Beieinander sitzen, auch wenn es stumm ist, miteinander trauern und weinen. Den Schmerz nicht verdrängen, das verbindet und gibt Kraft. Ich fühle mich Deiner Mama sehr verbunden, und damit auch Dir. Was Du über die Liebe zwischen Deinen Eltern schreibst trifft auch für Andreas und mich zu. Wir waren auch eins, und deshalb empfinde ich mein Leben ohne Andreas auch nur noch als sinnlos. Aber wir müssen aushalten und durchhalten bis wir unseren Lieben endlich folgen dürfen.
Es gibt ja viele durchaus auch sehr schöne Sprüche für Trauernde. In meinem und anderen Threads kannst Du etliche davon finden. Diese Sprüche ändern natürlich nichts an dem Verlust, aber tröstlich sind sie schon.
Ein Spruch der mir gut gefällt heißt: Sie sind nicht gestorben, sie sind nur vorausgegangen. Daran halte ich mich fest, und wir werden ihnen folgen. Irgendwann, auch wenn es noch dauert. Aber einmal sind wir auch am Ziel.
Liebe verstehende Grüße
Lilifee
Liebe Annie,
zunächst einmal ganz herzliches Beileid zu Deinem/Eurem Verlust. Es ist immer schlimm wenn ein geliebter Mensch stirbt, und es ist auch unerheblich ob der Tod plötzlich kommt, oder ob das Sterben eine Weile dauert und man sich darauf einstellen kann. Wenn man realisiert daß der geliebte Mensch nicht mehr wiederkommt bricht eine Welt zusammen, und man fällt in ein tiefes Loch. Das ist ganz normal und das hat jeder von uns hier erleben müssen. Als ich Deinen Text gelesen habe ist mir so vieles gleichzeitig durch den Kopf gegangen daß ich jetzt erst mal überlegen muß mit was ich anfange.
Danke, daß Dir meine Art zu schreiben und meinen Gefühlen Ausdruck zu verleihen gefällt. Deine Mama will euch bestimmt schützen. Vielleicht ist sie aber auch ein Mensch der seine Gefühle lieber mit sich abmacht. In einem Trauerforum unter Mitbetroffenen zu schreiben ist sicher auch etwas anderes als Gefühle in der realen Welt zu äußern. Dort kommt es leider nicht immer gut an, weil der Gedanke an Tod und Vergänglichkeit gerne verdrängt wird.
Und ja, es wird noch schlimmer. Es kommt einem vor als ob das eigene Leben auch zu Ende gegangen ist. Und in gewisser Weise ist es ja auch so. Denn das Leben wird nicht mehr so sein wie es vorher war. Der Tod reißt eine Lücke die sich nicht mehr schließen läßt. Ich kann sehr gut nachempfinden wie Euch, und ganz besonders Deiner Mama jetzt zumute ist. Ihr müßt nun ein Leben weiterleben daß ihr so nicht gewollt habt. Und wenn zwei Menschen ein Herz und eine Seele waren ist das ganz besonders hart.
Aber auch für Euch, die ihr den Opa, den Papa und den Freund verloren habt, ist es ein großer Verlust. Ich kann euch nur wünschen daß ihr als Familie zusammen steht und euch gegenseitig stützt so gut es eben geht. Mein lieber Andreas ist nun fast 3 Jahre tot, aber ich werde den Verlust nie überwinden. Äußerlich ja. Ich habe mich damit abgefunden daß er nicht mehr wiederkommt, und daß ich mein Leben ohne ihn zu Ende leben muß. Aber innerlich ist und bleibt alles wund. Der Schmerz und die Sehnsucht nach ihm werden nicht weniger, und das wird sich auch nicht mehr ändern. Man lernt nach einiger Zeit mit dem Schmerz zu leben, aber das ist auch alles.
Durchstehen kann man das nur in kleinen Schritten. Von Tag zu Tag, von Woche zu Woche und immer ein bißchen weiter. Was anderes bleibt ja auch nicht übrig. Und irgendwann werde ich meinen Andreas wiedersehen. Das ist mein Trost und meine Hoffnung. Irgendwann sind wir alle wieder mit unseren geliebten Herzensmenschen vereint. Daran glaube ich ganz fest, und das hilft mir ein wenig wenn der Schmerz mal wieder übermächtig wird.
Es ist gut, daß Du Dich in dieses Forum eingeklinkt hast. Zu wissen daß man nicht alleine ist und Trost und Zuspruch von lieben Usern bekommt war für mich eine große Hilfe, und ist es auch noch. Ich wünsche Dir, daß es für Dich auch eine Hilfe sein kann.
Hier
eine sanfte und einen lieben Gruß für Dich
Lilifee
Liebes Exilhessemedsche Sverja
danke, und ich drück Dich auch. Es ist schön wieder von Dir zu hören. Hoffe es geht Dir gut.
Alles Liebe dei Lilifeeche