Liebe Wunderblume, liebes Bettinalein, liebe Niobe,
niemandem muß etwas leid tun. Ich habe es schon einige Male geschrieben und wiederhole es gerne. In meinem Wohnzimmer darf jeder schreiben wie ihm zumute ist, und niemand muß etwas löschen. Trauernde sind empfindlicher, reagieren auf Dinge die sie sonst gar nicht belastet hätten, und fühlen sich dann persönlich angegriffen. Das ist ein Stück weit auch normal möchte ich sagen. Nur schaukelt sich dann leider schnell etwas hoch. Als ich ins Forum kam gab es noch Moderatoren, die sich in solchen Fällen eingeschaltet und auch vermittelt haben. Seit einiger Zeit gibt es leider keine mehr. Sparmaßnahme oder findet sich niemand der den Part übernehmen will? Seitdem müssen wir Forumsmitglieder es selbst richten, aber als Betroffene ist das nicht immer so einfach.
Jeder Mensch, jeder trauernde sollte das tun und das glauben, was IHM gut tut. Das ist so verschieden, wie die Menschen verschieden sind. Jeder sollte dem anderen dies lassen, auch wenn er selber darüber ganz anders denkt. Ich reagiere wirklich "allergisch", wenn dann jemand daherkommt und einem die Welt, die Trauer und das, was uns später nach dem Tod erwartet, erklären will. Niemand weiß, wie es nach dem Tod sein wird und das ist auch gut so, denn so kann eben jeder an das glauben, was ihm in seiner Trauer gut tut. Egal, was das ist und egal, was die Menschen im Umfeld davon halten. Wichtig ist doch, das man SEINEN Weg geht. Denn das kann einem keiner abnehmen.
Das trifft es ganz genau. Jeder von uns hat sein Trauerpaket zu tragen, und wir wünschen uns doch alle Unterstützung, Verständnis und Mitgefühl. In der Realität gibt es das nach einer gewissen Zeit kaum noch, weil das Umfeld -nicht von Trauer belastet- immer mehr die Geduld verliert. Jetzt ist doch mal gut, werde endlich wieder normal. So oder so ähnlich heißt es dann. Dabei sind wir ja nicht unnormal, wir trauern, und das tun wir so und solange wie es sich für uns richtig anfühlt.
Ich schlage vor, es mit Henry David Thoreau zu halten: One world at a time.
.... und jedem/r die eigenen Erfahrungen zu belassen. Vielleicht gibt es ja auch mehr als nur eine Wahrheit.
Auch das ist möglich, warum auch nicht? Jetzt können wir nur hoffen und vermuten, aber irgendwann werden wir es wissen. Und bis dahin soll jeder wünschen, hoffen und glauben dürfen was wenigstens ein bißchen Trost gibt. Es ist so schade daß es auch hier immer mal wieder Mißverständnisse gibt.
Liebe Wunderblume, unsere Männer sind an bzw. nach einem Schlaganfall gestorben. Für sie war es mit Sicherheit besser so, aber für uns nicht. Deine Krebserkrankung kam für Dich noch erschwerend dazu. Das verändert natürlich die Sicht und verschiebt Perspektiven, noch mehr als es die Trauer alleine tut. Jeder muß seinen Weg gehen. Das kann einem niemand abnehmen, und niemand weiß was das Leben noch bringt. Vielleicht doch noch etwas Gutes, vielleicht auch nicht. Sicher ist nur der Tod und daß wir irgendwann auch alles überwunden haben.
Liebe Grüße
Lilifee