Beiträge von Lilifee

    Lieber Dieter,


    Verträge umschreiben lassen brauchte ich nicht, aber alles andere hat voll und ganz gereicht. Offensichtlich hat es sich für Dich auch so angefühlt als ob Du Ursels Existenz eliminieren mußtest. Ich dachte nämlich schon daß meine Empfindung übertrieben ist, weil ich das noch nirgends sonst gelesen habe.

    Ich muss mir jeden Tag von neuem sagen dass es ihr jetzt gut geht, sie keine Schmerzen mehr hat und dort wo sie jetzt ist in kein Krankenhaus mehr muss.

    Mein Gott, jetzt laufen schon wieder die Tränen.

    Das sage ich mir auch immer wieder. Andreas hatte zwar keine Schmerzen, aber er war mit Diabetes Typ1 chronisch krank. So langsam hatten sich auch Folgeschäden bei den Augen gezeigt, und man weiß nicht was sonst noch gekommen wäre. Wegen der Augen wäre er im schlimmsten Fall blind geworden. Keine schöne Vorstellung. Das kann nun alles nicht mehr passieren, und das ist auch für mich ein Trost. Aber ansonsten, die Seele weint ...


    Liebe Grüße und eine sanfte :24:

    Lilifee

    Lieber Dieter,


    bei mir sind es nun fast 6 Jahre. Der Verstand weiß natürlich daß Andreas für immer in einer besseren Welt ist, und nicht mehr zurück kommt. Aber vom Gefühl her ist es trotzdem nicht zu begreifen. Wie kann es sein, daß der geliebte Mensch auf einmal nicht mehr da ist? Als hätte es ihn nie gegeben. Nach seinem Tod mußte ich ja auch so profane Dinge wie Büroschlüssel zurückgeben, Personalausweis abgeben, Abos kündigen usw. erledigen. Das letzte war die Auflösung des Bankkontos. Das hat sich angefühlt als hätte ich Andreas nun endgültig ausgelöscht. Der Verstand versteht es, aber die Seele nie. Sie weint.:33:


    Liebe Grüße

    Lilifee

    Lieber Dieter,


    wie gut ich Dich verstehe, und wie ich mich in Deinen Empfindungen wiederfinde. Bei mir hat es noch viel länger gedauert bis ich mir wieder Bilder von Andreas ansehen konnte. Mit der Zeit wird alles etwas ruhiger, aber Sehnsucht, Trauer, Schmerz und die Unfaßbarkeit bleiben bis wir auch irgendwo da oben sind.


    :24:Lilifee

    Deine Eichhörnchendame ist ja putzig und auch gar nicht schüchtern. Ja, das sind Momente die das Herz erwärmen. Gleichzeitig machen sie aber auch traurig, weil wir sie nicht mehr mit dem geliebten Menschen erleben können. Das ist bittersüß in Reinkultur.

    Lieber Dieter,


    immer wieder aufrappeln, auch wenn uns der Schmerz fast umbringt. Das müssen wir wohl, und unser Leben bis zum Ende durchstehen. So wie es uns bestimmt ist. Ob es uns noch lebenswert erscheint oder nicht. Und unsere Lieben helfen uns dabei. Mal spüren wir es mehr, mal weniger. Aber sie sind da und warten bis sie uns in einer besseren Welt in Liebe empfangen können.



    Mein Gott, jetzt laufen wieder die Tränen, ich bin einfach ganz nah am Wasser gebaut.

    Beim Lesen Deiner Antwort hatte ich auch Tränen in den Augen. :33: Ist es denn ein Wunder daß wir empfindsamer und auch empfindlicher geworden sind?


    Dir auch ganz liebe Grüße

    Lilifee

    Lieber Dieter,


    wie gut ich Dich verstehe. Die Wunde heilt nie mehr, und der Hammer kommt wann er will. Meistens unerwartet aber dafür mit großer Wucht. Mich hat er am Anfang der Woche auch wieder erwischt. Autsch. :4:

    irgendwie hab ich's geschafft. Gott sei Dank bin ich niemand im Treppenhaus begegnet.

    darüber war ich auch sehr froh.


    Hier eine liebe :24:für Dich

    Lilifee

    Liebe Kathi57, lieber Dieter, liebe Maike, liebes Linchen,


    ganz bestimmt guckt Andreas von oben zu. Alle unsere Lieblingsmenschen tun das. Diese Vorstellung finde ich sehr tröstlich, besonders wenn die Sehnsucht unerträglich ist. Und so weit weg wie die Sterne sind sie auch gar nicht. Sie sind näher als wir denken.


    Liebe Grüße

    Lilifee

    Lieber Reinhard,


    Deine Worte sind es aber auch, und wieder genau auf den Punkt gebracht. Genau darum geht es. Durch die Trauer sind wir empfindsamer und sicher auch empfindlicher geworden. Hier erfahren wir Verständnis und Mitgefühl, auch wenn es manchmal Unstimmigkeiten gibt.

    Unsere Wege sind richtig, unsere Gemeinschaft ist wichtig. Weil wir fühlen, trauern. Und gesehen und verstanden werden...

    Dem ist nichts hinzuzufügen, und das sollten wir uns alle immer wieder bewußt machen.


    Liebe Grüße

    Lilifee

    Liebe Wunderblume, liebes Bettinalein, liebe Niobe,


    niemandem muß etwas leid tun. Ich habe es schon einige Male geschrieben und wiederhole es gerne. In meinem Wohnzimmer darf jeder schreiben wie ihm zumute ist, und niemand muß etwas löschen. Trauernde sind empfindlicher, reagieren auf Dinge die sie sonst gar nicht belastet hätten, und fühlen sich dann persönlich angegriffen. Das ist ein Stück weit auch normal möchte ich sagen. Nur schaukelt sich dann leider schnell etwas hoch. Als ich ins Forum kam gab es noch Moderatoren, die sich in solchen Fällen eingeschaltet und auch vermittelt haben. Seit einiger Zeit gibt es leider keine mehr. Sparmaßnahme oder findet sich niemand der den Part übernehmen will? Seitdem müssen wir Forumsmitglieder es selbst richten, aber als Betroffene ist das nicht immer so einfach.

    Jeder Mensch, jeder trauernde sollte das tun und das glauben, was IHM gut tut. Das ist so verschieden, wie die Menschen verschieden sind. Jeder sollte dem anderen dies lassen, auch wenn er selber darüber ganz anders denkt. Ich reagiere wirklich "allergisch", wenn dann jemand daherkommt und einem die Welt, die Trauer und das, was uns später nach dem Tod erwartet, erklären will. Niemand weiß, wie es nach dem Tod sein wird und das ist auch gut so, denn so kann eben jeder an das glauben, was ihm in seiner Trauer gut tut. Egal, was das ist und egal, was die Menschen im Umfeld davon halten. Wichtig ist doch, das man SEINEN Weg geht. Denn das kann einem keiner abnehmen.

    Das trifft es ganz genau. Jeder von uns hat sein Trauerpaket zu tragen, und wir wünschen uns doch alle Unterstützung, Verständnis und Mitgefühl. In der Realität gibt es das nach einer gewissen Zeit kaum noch, weil das Umfeld -nicht von Trauer belastet- immer mehr die Geduld verliert. Jetzt ist doch mal gut, werde endlich wieder normal. So oder so ähnlich heißt es dann. Dabei sind wir ja nicht unnormal, wir trauern, und das tun wir so und solange wie es sich für uns richtig anfühlt.

    Ich schlage vor, es mit Henry David Thoreau zu halten: One world at a time.


    .... und jedem/r die eigenen Erfahrungen zu belassen. Vielleicht gibt es ja auch mehr als nur eine Wahrheit.

    Auch das ist möglich, warum auch nicht? Jetzt können wir nur hoffen und vermuten, aber irgendwann werden wir es wissen. Und bis dahin soll jeder wünschen, hoffen und glauben dürfen was wenigstens ein bißchen Trost gibt. Es ist so schade daß es auch hier immer mal wieder Mißverständnisse gibt.


    Liebe Wunderblume, unsere Männer sind an bzw. nach einem Schlaganfall gestorben. Für sie war es mit Sicherheit besser so, aber für uns nicht. Deine Krebserkrankung kam für Dich noch erschwerend dazu. Das verändert natürlich die Sicht und verschiebt Perspektiven, noch mehr als es die Trauer alleine tut. Jeder muß seinen Weg gehen. Das kann einem niemand abnehmen, und niemand weiß was das Leben noch bringt. Vielleicht doch noch etwas Gutes, vielleicht auch nicht. Sicher ist nur der Tod und daß wir irgendwann auch alles überwunden haben.


    Liebe Grüße

    Lilifee

    Liebe Wunderblume, liebes Linchen,


    ich bin ganz bei euch und ja, Meinungen gehen natürlich auseinander. Das ist ganz normal und wird auch immer so sein. Leider konnte ich die Beiträge von Eyla nicht mehr lesen weil sie schon gelöscht sind. Ich denke aber wie Linchen dass es eher nicht böse gemeint war. Die eigene Perspektive liegt sicher nicht immer jedem. Vielleicht habe ich auch schon mal etwas geschrieben womit ich andere ungewollt verletzt habe. Wenn das so war, dann tut es mir leid.


    Jeder soll so trauern dürfen wie es richtig anfühlt. Und niemand sollte Trauernden den Glauben, die Hoffnungen und den damit verbundenen Trost nehmen. Was anderes bleibt uns doch nicht mehr. Andere, die noch nicht den liebsten Menschen verloren haben, mögen das gerne belächeln. Vielleicht erfahren sie noch wie schlimm das ist, vielleicht gehören sie auch zu denen die nicht übrig bleiben müssen. Wer weiß das schon.


    Aber wir hier wissen wie es ist und wie weh das tut. Und je nach Lebenssituation und Alter gibt es keine Hoffnung mehr auf Besserung. Das ist doch schon trostlos genug. Da muß nicht auch noch der Trost den man im Glauben oder in Wünschen findet genommen werden.


    Ich bin nun seit über fünf Jahren im Forum, und es gab immer wieder Phasen in denen genau das geschehen ist. Warum eigentlich? Wir trauern doch alle und sitzen im selben Boot, sonst wären wir ja nicht hier.


    Liebe Grüße

    Lilifee

    <3 Mein lieber Schatz, <3


    gestern vor 17 Jahren sind wir uns zum ersten mal begegnet, und 3 Wochen später waren wir ein Paar. Irgendwie war das ganz selbstverständlich und ging gar nicht anders. Abgesehen von der kurzen Zeit die Du im Krankenhaus verbringen mußtest, waren wir jeden Tag und jede Nacht zusammen. Auch das war für uns selbstverständlich und unser beider Wunsch. Das Leben mit Dir war leicht und bunt und schön. Alles war selbstverständlich, nur das viel zu frühe Ende nicht. :33:


    Vor fast 6 Jahren bist Du von jetzt auf gleich zur Erinnerung geworden, und das tut so weh. Deine körperliche Anwesenheit fehlt jeden Tag.


                 


    Für immer. Bis wir uns endlich wiedersehen

    Deine Lilifee