Ihr Lieben,
gestern
bin ich zufällig auf den Thread
Die
Welt steht plötzlich still,sie ist nicht mehr da, meine geliebte
Frau unsere gemeisame Zukunft
von Karlheinz gestoßen.
Der Thread aus dem Jahr 2019 ist nur kurz, aber Karlheinz hatte
damals einen Vorschlag gemacht den ich gerne für uns aufgreifen
möchte. Ich denke nicht, dass er etwas dagegen hätte, und habe mir
erlaubt seinen Beitrag zu kopieren und hier einzustellen.
Er
schrieb am
05. Mai 2019:
Hallo
meine Lieben,
es
geht uns allen sehr sehr schlecht,
wir
sind ständig mit den Gedanken bei unseren geliebten verstorbenen
Partnern.
Möchte
gerne auch mal etwas positives lesen hier im Forum,
ich
weis jeder von uns hat furchtbares durchlebt und wir alle leiden
jeder auf seine Art.
Vielleicht
könnte jeder eine schöne Erinnerung kurz niederschreiben die er mit
seinem geliebten Partner hatte.
"SCHÖN"
ist positiv,welches unserem Herzen gut tut,ODER ??
meine
Kurzgeschichte:
Wir
hatten mal Stromausfall in Kroatien, gibt es da öfters !
Meine
Mira wollte kochen.
Der
Herd zum kochen ging nicht ohne Strom,logisch
Meine
Mira sagte ganz erleichtert und vollen ernstes :
"das
ist nicht schlimm,wir haben zum Glück ja noch die Mikrowelle"
mehr
sage ich dazu nicht,
ja
so war sie und dafür liebte ich sie von Herzen
LG
Karl-Heinz
Als
ich das gelesen habe mußte ich herzhaft schmunzeln, aber mir ist
auch ganz warm ums Herz geworden. Karlheinz wußte dass wahre Liebe
auch Unzulänglichkeiten, die wir ja alle in irgendeiner Form haben,
mit einschließt. Die Idee mit den positiven Erinnerungen gefällt
mir sehr gut, und ich habe überlegt was ich hier über meinen lieben
Andreas schreiben könnte.
Spontan
ist mir eine Begebenheit eingefallen die sehr gut zeigt wie Andreas
war. Dazu muß man wissen, Andreas hatte keinen Führerschein, war
Nichtraucher, und abgesehen von seiner Arbeitszeit waren wir immer
zusammen.
Wir
haben uns zu Weihnachten und Geburtstagen nichts geschenkt weil wir
uns gegenseitig als größtes Geschenk gesehen haben. Aber in einem
Jahr hat er mir doch ein Geburtstagsgeschenk gemacht, und es heimlich
besorgt.
Für
ihn hieß das, in der Mittagspause von seiner Arbeitsstelle einen
langen steilen Berg bis zu den Geschäften im Ort runter zu laufen,
und zurück natürlich wieder hoch. Das Geschenk war ein hübsches
Feuerzeug. Bis dahin hatte ich nur Einwegfeuerzeuge, aber nun sollte
ich ein gutes haben, und ich habe mich mit sehr feuchten Augen sehr
liebevoll bedankt.
Während
ich dies schreibe ist mir noch eine zweite Begebenheit eingefallen,
bei der es auch ums Rauchen geht:
Als
die netten Bilder auf die Zigarettenschachteln gedruckt wurden hatte
ich mir ein Etui gekauft, und da ich von Haus aus faul bin war es
eines in das die komplette Schachtel hineingeschoben wurde. Einmal
hatte ich die letzte Zigarette aus der Schachtel im Etui geraucht,
aber noch keine neue Schachtel hineingetan. Und dann sehe ich wie Andreas mit einem seligen Lächeln die Zigaretten aus der neuen
Schachtel einzeln in die Schachtel im Etui umsteckt. Er wollte mir eine Freude
machen und vor lauter, lauter, kam er überhaupt nicht auf die Idee
die leere Schachtel einfach gegen eine volle auszutauschen. So war er, und ich hätte
heulen können. Seine Liebe war so groß und umfassend daß er mir das Rauchen nicht nur gegönnt, sondern mir auch dafür nur Gutes getan hat.
Vielleicht
möchte ja noch jemand eine Erinnerung mit uns teilen. Ich würde
mich freuen.
Liebe
Grüße
Lilifee