Posts by Alika168

    Oh je, da musste ich doch tatsächlich lachen! Danke, liebe Linchen! Denn tatsächlich war mir gerade einfach nur zum Heulen und da hat mir dein Beitrag jetzt wirklich geholfen :8::2:


    Tja, das frage ich mich auch. Vielen ist nicht bewusst, dass es besser wäre, würden sie einfach nichts sagen. Man muss nicht immer zu allem seinen Senf dazugeben. Und das Schlimme ist ja: meist sind es Leute, die nicht mal in den näheren Bekanntenkreis gehören. Die kennen einen nicht mal! Ich klingle doch auch nicht wahllos in meiner Straße und teile irgendwelche Weisheiten aus an mir Unbekannte. Aber manche denken, sie hätten dazu alles Recht. :4:

    - und sind dann noch beleidigt, wenn man das als übergriffig empfindet.

    Na ja...

    Sei herzlich gedrückt :24:

    Liebe Mirachen,

    vielen Dank für deine lieben Worte!!!!! Bei den :cursing: musste ich doch tatsächlich schmunzeln! :2:

    Die herzliche Umarmung gebe ich zurück:24: Ich hoffe, du hast die Möglichkeit von home office oder Ähnlichem und bist halbwegs geschützt. Pass gut auf dich auf <3

    Hallo ihr Lieben,


    am Wochenende hatte ich digitale Konferenzen - ein Glück, denn momentan bin ich mal wieder ständig am Weinen. In den banalsten Momenten "fällt mir auf", dass meine Mama physisch nicht mehr da ist und sie fehlt.

    Andererseits sind es oftmals gerade solche "Ereignisse", die dazu führen, dass ich sie noch mehr vermisse. Das Gespräch mit einer Freundin, ein ereignisreicher Arbeitstag, Entwicklungen im Ehrenamt, usw. usw. - was ich alles nicht mit ihr besprechen kann. Woran sie alles nicht teil hat. Jeden neuen Tag erlebe ich ohne sie, das ist schon schrecklich genug und weiß ich unterbewusst ja auch. Aber sobald es konkrete Dinge gibt, die ich mit ihr gerne teilen möchte - naja...


    Kürzlich meinte jemand zu mir, das läge daran, dass ich nun lernen müsste, allein Entscheidungen zu treffen. Das hat mich ziemlich aufgeregt. Ich habe immer Entscheidungen alleine getroffen, aber bei Dingen, wo ich mir gerne einen Rat von meiner Mama eingeholt habe, habe ich das auch getan. Schließlich war sie mir Jahre von Erfahrungen überlegen. Es ärgert mich, dass man hier gleich als unselbstständig deklariert wird. Keine Ehefrau, die ihren Mann um seine Meinung oder seinen Rat bittet oder ein Mann, der mit seinem besten Kumpel spricht, wird das im gleichen Maße wie erwachsene "Kinder", die Wert auf die Meinung ihrer Mutter legen.

    Nein, es ist also nicht meine vermeintliche Unfähigkeit, selbstständig zu sein. Zumal ich mir in 99% der Fälle sicher bin, was meine kluge Mama mir geraten hätte. Es geht um Erlebnisse, die ich nicht mehr mit ihr teilen kann. Auch wenn ich denke, sie sitzt auf ihrem Stern und schaut mir zu, so ist es ja doch nicht das gleiche. Wir haben kein gemeinsames Leben mehr, was wir miteinander teilen. Und darum geht es.


    Gestern schrieb ich ihr mal wieder. So, wie andere Tagebuch führen, schreibe ich seit ihrem physischen Tod meiner Mama. Ich hörte "passende" Musik und war schlichtweg nur am Weinen. Und plötzlich musste ich mich zusammen nehmen, mich nicht umzudrehen, weil ich das Gefühl hatte, jemand stünde hinter mir. Jemand lege mir seine Hand auf meine Schulter.

    Und ich wusste: dieser jemand war meine Mama.

    Ich bin so dankbar, dass unser Band den physischen Tod überdauert. Es ist ein unfassbar kleiner Trost, aber immerhin ist er existent.


    Meine liebe Mama: es tut mir leid, dass du da auf deinem Stern keine Ruhe findest und mich so oft noch beschützen und trösten musst. Auch wenn ich weiß, dass es dich nicht stört. Ich weiß, du wärst lieber noch bei mir geblieben, so wie vorher. Aber ich danke dir, dass du mich nicht gänzlich verlassen hast. Ich liebe und vermisse dich!

    Liebe Alika,


    ich finde die auch schön die Sprüche und Bilder würde das aber immer mit etwas ganz persönlichen von Mama verbinden, weil mir das sonst zu banal wäre nicht falsch verstehen viele haben die ohne darüber nachzudenken was sie eigentlich bedeuten sollen aus einer Laune Mode heraus und das stört mich.


    Vlg. Linchen

    Verstehe ich gar nicht falsch! Das ist ja auch noch das, was mich momentan stört. Ich möchte einerseits ein relativ kleines Tattoo, weil es ja vorrangig für "mich" ist und nicht für die anderen. Dann möchte ich es auch personalisieren. Vielleicht mit ihrem Lieblingsspruch (L'amore vincerà [Die Liebe wird siegen]) ... Ich weiß es nicht. Bis ich es genau weiß, werde ich mir einfach weiter Bilder anschauen und hoffen, dass eines Tages der Groschen fällt.


    Aber das mit dem Elefanten finde ich sehr schön. Finde ich auch bemerkenswert als Lieblingstier. Sind großartige Tiere, Elefanten. Meine Mama hat Katzen geliebt, genau so wie ich. Egal ob Raub- oder Hauskatze. Sie fand z.B. auch den Roten Panda entzückend, der ja nicht umsonst auch "Katzenbär" genannt wird, weil er wirklich wie eine Katze im Bärenfell aussieht.

    Wenn ich diesen mal im Fernsehen sehe, fange ich sofort an, zu heulen.


    Überhaupt bin ich ja scheinbar nur noch am Heulen. Oder zumindest wesentlich näher am Wasser gebaut als früher. Ich habe nie dazu geneigt, schnell zu weinen. Außer bei Tieren, tatsächlich. Da fließen bei mir sehr schnell die Tränen. Bin auch Vegetarierin, weil ich das nicht ertragen konnte. Aber sonst konnte ich mich immer gut zusammen nehmen. Gerade in der Öffentlichkeit.

    Und nun? Ein bestimmtes Lied: ich weine. Eine bestimmte Szene oder Worte im Fernsehen/in einem Film: ich weine. Der Verlust meiner Mama hat unverkennbare Risse hinterlassen. Nicht nur in meiner Seele, auch in meiner Fassade.


    Jetzt wird es wieder Abend... mich quälen seit Tagen schreckliche Träume. Wobei ich mich immer freue, von meiner Mama zu träumen. Meistens erzähle ich ihr, was gerade so passiert und sie antwortet mir. Aber die letzten Träume waren einfach Resultate meiner vielen Ängste...

    Tja, wie dem auch sei...

    Auch das wird rumgehen.

    Irgendwann.

    Irgendwie.

    Liebe Alika, wir haben auch 2 Samtpfoten. Sie lagen immer bei meinem Mann auf der Couch und da war er so glücklich. Die eine Samtpfote war schon 15 Jahre alt und der Liebling meiner Tochter seit ihrem 5. Lebensjahr. Die beiden sind praktisch miteinander aufgewachsen und immer ein Herz und eine Seele. Als mein Mann letztes Jahr starb, dachten wir, sie stirbt auch, weil sie sich kaum noch auf den Beinen halten konnte, sehr schwach wurde plötzlich. Ein Besuch beim Tierarzt hat sie wieder stabilisiert. Doch 5 Monate später wurde sie direkt vor unserm Haus überfahren, tot. Für meine Tochter brach wieder eine Welt zusammen. Sie hat sich auf der Strasse vor ihre Lieblingskatze hingekniet und geweint und geschrien. Warum ausgerechnet ihre Lieblingskatze, ihr ein und alles??

    Auch ihre 2 Hasen wurde zuvor schon von Hunden totgebissen.

    Dann ist auch noch ihre Oma kurz vor Weihnachten gestorben.....ein schreckliches Jahr ....2020 !!!!

    Liebe Nasch,

    das ist wirklich... Worte können das nicht beschreiben. Zu viele Verluste in einem Jahr. Mir ging das ähnlich. Ich habe 2020 auch nicht "nur" meine Mama gehen lassen müssen, sondern auch meine eine Samtpfote. Völlig unerwartet und plötzlich. Beide.

    Keine Ahnung, wie man das ertragen soll... kann...

    Meine Verlustängste waren ja schon immer da und schon immer in einem viel zu starkem Umfang. Aber mir scheint, jetzt wird es einfach zu viel. Gestern Nacht habe ich stundenlang geweint, weil ich Angst habe, dass meine Samtpfote bald von mir gehen wird. Dabei habe ich keinen richtigen Anlass - sie frisst und trinkt und spricht und ist ganz normal. Ok, sie ist, befürchte ich, ein bisschen erkältet. Aber das ist auch für eine fast 18jährige Katze kein K.O.


    Und trotzdem bin ich komplett hysterisch. Wollte direkt mit ihr in die Tierklinik. Andererseits ist dann die Angst da, dass die es nur schlimmer machen. Oder was entdecken, was niemand wissen will. Was natürlich auch nicht der beste Weg ist.

    Ich hasse mich in solchen Momenten...


    Na ja, momentan ist es einfach... schlimm. Habe wieder das Gefühl, keinen Boden mehr unter den Füßen zu haben und mehr oder weniger plan- und schutzlos im Meer des Lebens zu treiben. Auch dieses Gefühl hasse ich. Aber keine meiner Taktiken hilft mir derzeit. Da muss ich wohl durch... In der Hoffnung, dass es bald wieder besser wird...

    Ich will etwas das mir niemand nehmen kann das nur mir gehört und mein Schmerz und die Sehnsucht zum Ausdruck bringt aber auch die Liebe die wir für einander hatten, das wir eins sind, waren.

    Liebe Linchen,

    genau so geht es mir auch. Deine Beschreibung klingt interessant. Warum ein Elefant, wenn ich fragen darf?

    Ich hatte das Unendlichkeitszeichen im Sinn, habe aber wie gesagt wunderschöne Ideen gefunden:



    Allerdings möchte ich kein so riesiges. Aber ich finde die Sprüche sehr schön... Na, mal sehen....

    Liebe Linchen,

    danke für deine lieben Worte :*

    Wann ist der Geburtstag deiner Mama? Der Geburtstag meiner Mama war tatsächlich das erste "Ereignis", mit dem ich umgehen musste, und ich fand es schrecklich. Meine Mama ist am 22. Juli geboren. Zwischen den 13.02. und zum 22.07. sind es gerade mal 5 Monate, das war... extrem schwer. Und ich finde, man merkt erst jetzt, wie solche Tage einem zusetzen. Früher verstand ich nie, warum solche Tage schlimmer sein sollten als andere. Vermisst und trauert man nicht immer? Ja, natürlich tut man das. Aber um den Todestag herum tauchen diese schrecklichen Erinnerungen auf. Und um Tage wie den Geburtstag fühlt man sich plötzlich verloren, weil man nicht mehr das tun kann, was man gewohnt war, zu tun...

    Ich wünsche dir viel Kraft!!!


    Oh, das finde ich interessant mit dem Tattoo!! Tatsächlich habe ich mir das auch schon überlegt und einige schöne Ideen auf Pinterest gefunden. Eigentlich bin ich nicht so der Tattoo-Fan bzw. habe ich keine und wollte auch nie eines. Aber irgendwie... Zwar habe ich meine Kette, die Herzkette, deren einen Teil ich habe und deren anderen Teil meine Mama trägt, aber ich würde gerne etwas... Ewiges haben. Etwas, das nicht verloren oder kaputt gehen kann. Etwas, das ich auf mir trage wie die Liebe zu und den Kummer um meine Mama in mir. Und so kam ich auf ein Tattoo. Am linken inneren Handgelenk, hatte ich mir überlegt.

    Was schwebt dir denn vor?

    :24:

    Ihr Lieben,


    wo sind die letzten Tage und Wochen geblieben? Ich lebe zur Zeit in einer Blase. Deswegen habe ich auch nicht regelmäßig hier geschrieben, das tut mir leid. Aber irgendwie... ging es nicht.


    Meine Gedanken kreisen und kreisen und kommen nicht zur Ruhe. Überhaupt fühle ich mich unruhig. Ich muss etwas ändern in meinem Leben und fühle mich gleichzeitig in meinen Möglichkeiten beschränkt. Meine Mama fehlt mir so entsetzlich sehr, der Gang in ihr Zimmer ist unerträglich grausam geworden...

    Ihr Todestag war wider Erwarten... "schön". Mit der Freundin, mit der ich zum Grab fuhr, habe ich sowohl geweint als auch gelacht und ich finde, das hat wunderbar zu meiner Mama gepasst. Meine Mama, die so wenig geweint, aber so unsagbar viel gelacht hat. Die so viele Schicksalsschläge hinter sich gebracht hat, so viele dunkle Phasen in ihrem Leben und trotzdem fand, sie hätte es wunderbar getroffen. Die trotz Schmerzen gerne gelebt hat, die nie ihren Glauben an die Liebe und das Leben verloren hat.

    Und niemals den Glauben an mich.

    Mir fehlt ihr Lachen und dieser unerschütterliche Glauben. Mir fehlen unsere Gespräche. Mir fehlt, sich einfach anzuschauen und genau zu wissen, was die andere denkt. Mir fehlen ihre Umarmungen. Mir fehlt ihr Ausruf "Haben wir zwei es nicht schön zusammen?". Mir fehlen unsere gemeinsamen Träumereien über unser Leben in Italien, was wir doch eigentlich hatten führen wollen und geplant haben. Mir fehlt alles. Jede Kleinigkeit und jede große Geste. Ihre Liebe. Einfach sie selbst.

    Auch wenn ich oft weiß, was sie mir sagen oder raten würde: es ist nicht das Gleiche. Auch wenn ich mir sicher bin, dass sie bei mir ist: es ist nicht dasselbe. Ich möchte jetzt in diesem Moment gerne zu ihr rüber gehen und sagen: "Hörst du die Amsel auch? Ist das nicht schön?!" Ich möchte gerne die Campanula, die Glockenblumen, kaufen und ihr mitbringen und dabei ihr Strahlen und ihre Freude sehen, als hätte ich Juwelen mitgebracht.

    Ich möchte gerne ihr Kopfschütteln sehen und ihr grinsendes "Du verwöhnst die Katze zu sehr!" hören, wobei wir beide wissen, dass sie es nicht anders täte. Mir fehlt unser gemeinsames Leben so sehr, dass ich glaube, es nimmt mir die Luft.


    Und ich kann so wenig und selten über sie reden, das zerreißt mich. Aber ich denke jede einzelnen Tag an sie. Beim Aufstehen und einschlafen und jede einzelne Minute dazwischen.

    Diesen wunderbaren Menschen kann ich nicht vergessen. Und ich werde nie aufhören können, sie zu vermissen.


    Mama, meine geliebte Mama: du fehlst mir so entsetzlich sehr!


    Seid alle gegrüßt und umarmt :30:

    Liebe Linchen,

    danke für deine Wünsche! Auch ich versuche, meine Gefühle nicht nach außen zu zeigen. Es verstehen ohnehin die wenigsten. Ich merke, dass viele der Auffassung sind, dass nun nach 1 Jahr "genug getrauert wurde".

    Wie könnte diese Trauer jemals vorüber gehen?!

    Die Geschichte mit den Blümchen.... so schön! Danke für's Teilen!!! :24:<3

    Liebe Kerstin,

    vielen Dank!

    Schon drei Jahre... Ich finde, die Zeit ist auf der einen Seite so kurz und auf der anderen so lange... Goethes Ausspruch finde ich sehr passend. Er war halt ein Genie, was will man sagen....:2:

    Dann hast du aktuell wohl eine besonders schwere Zeit mit vielen unschönen Erinnerungen... Komm gut durch diese Zeit! Ich drück dich!:30:

    Liebe Alika, ich wünsche dir so viel Kraft für dieses "ein Jahr"... meine Gedanken sind bei dir.

    Es ist gut, dass du Begleitung hast und nicht alleine sein musst.

    Ich schreibe gerade nicht so viel hier - und wenn du mein Geschreibsel nicht in deinem Wohnstübchen möchtest, dann packe ich es auch gerne wieder weg...

    Liebe Mirachen,

    nein, überhaupt gar nicht! Im Gegenteil: ich freue mich immer, wenn ich sehe, dass du mir geschrieben hast!!! :8:

    Ihr Lieben,


    die vergangenen Wochen habe ich einfach versucht, zu überleben. Nicht in Stillstand zu kommen, damit ich nicht ins Nachdenken gerate. Dennoch finden diese furchtbaren Bilder ihren Weg in meinen Kopf und spätestens nachts suchen mich die Alpträume heim.


    Morgen ist der 1. Todestag, ich kann es nicht fassen. Noch immer schockiert mich diese Endgültigkeit. Ich kann es nach wie vor nicht greifen, nicht erfassen, dass ich meine über alles geliebte Mama tatsächlich NIE MEHR sehe, NIE MEHR umarme, NIE MEHR höre... "NIE MEHR" - das ist eine Ewigkeit. Das ist unmenschlich. Das ist unerträglich.


    Sie fehlt mir nach wie vor jede einzelne Sekunde. Nichts hat sich im Vergleich zum vorigen Jahr geändert, nur die Art des Umgangs mit diesem Schmerz. Ich verdränge besser, weiß eher, wann ich den Schmerz zulassen und verkraften kann und wann nicht. Aber ich fühle mich nach wie vor "aus der Bahn geworfen", nach wie vor habe ich keinen Boden unter den Füßen mehr. Ich strauchle auf dem großen Meer des Lebens, klammere den einzigen Rettungsring fest, den man mir noch gelassen hat - meine geliebte Samtpfote- und suche verzweifelt nach Land. Land, das nicht voll ist von Wunden und Scherben und Trauer und Verlusten. Gleichzeitig habe ich Angst, auf dieses Land zu treffen. Habe ich mich doch auf dem Meer mittlerweile eingerichtet. Es ist holprig, aber ich habe mich dran gewöhnt.


    Auch das schlechte Gewissen und die Vorwürfe sind nach wie vor da. Und seitdem ich meine eine Samtpfote im November auch noch verlieren musste, sind sie und meine Mama oft für mich ein Gedanke.

    Wie viel kann ein Mensch ertragen?

    Zu viel. Zumindest nach außen hin. Innerlich kleben wir einfach nur die Wunden und lernen, wieder aufzustehen und weiterzumachen. Aber die Knitter bleiben.


    Auch wenn es entsetzlich kalt und verschneit ist und auch wenn ich deswegen nicht lange am Grab sein kann, werde ich dennoch morgen hinfahren. Eine Freundin hat sich freundlicherweise angeboten, mich zu fahren (meine Muskeln finden die Kälte nicht so dolle). Ich wollte ihr Angebot erst nicht annehmen. Aber irgendwie ist es mir wichtig, morgen dort zu sein. Sie soll nicht denken, ich hätte sie vergessen oder es wäre mir egal.

    Obwohl sie das nicht denken würde. Sie weiß, wie sehr ich sie vermisse und wie sehr ich leide. Und sie möchte nicht, dass ich das tue. Aber Mama, wie könnte ich das nicht? Wie könnte ich einen so wundervollen Menschen wie dich nicht vermissen? Wie könnte ich ohne dich, meine über alles geliebte Mama, mein anderes Ich, einfach weitermachen als wäre nichts gewesen? Wie könnte ich, nun mehr "Halbiert" und nicht mehr ganz, problemlos weiterleben?


    Und natürlich werde ich morgen auch an meine Oma denken, die morgen vor 31 Jahren gestorben war...


    Ich fühle mich entsetzlich allein und klein. Alles andere als stark, auch wenn mir das viele sagen. Aber wahrscheinlich ist das normal.


    Seid gegrüßt und umarmt :13::24:

    Liebe Melina,


    diese Frage war auch für mich die am meisten Verhasste. Ist sie eigentlich immer noch. Aber ich habe gelernt, sie zu akzeptieren. Zumal: Freunde (die echten!) möchten auch wirklich wissen, wie es uns geht, wie wir uns fühlen. Natürlich wissen sie, dass es uns nicht gut gehen kann. Manche möchten uns damit mitteilen, dass sie uns zuhören werden, wenn wir reden möchten. Andere möchten uns signalisieren, dass sie sich um uns sorgen und es nicht anders ausdrücken können. Meine beste Freundin fragte mich in der ersten Zeit nach dem Tod meiner Mama nie, wie es mir geht, sondern wie ich den Tag verbracht habe oder schickte mir einfach so einen Gruß. Und das tatsächlich täglich. Weil sie Angst um mich hatte und genau wusste, was der Verlust für mich bedeutete.

    Eine andere gute Freundin schrieb sehr oft: "Ich weiß, die Frage ist total doof, aber: wie geht es dir? Klar, nicht gut, aber... ich weiß gerade nicht, wie ich es anders beschreiben soll und ich möchte doch wissen, ob alles in Ordnung ist bei dir - obwohl es das natürlich nicht ist... ach, du weißt schon.".

    Und ich finde, damit hat sie das Dilemma, dass unsere FreundInnen haben, auch sehr gut beschrieben.


    Ich denke, Trauernden würde es helfen, wenn sich die Menschen nicht abquälen würden, irgendetwas zu sagen. Der Satz "Ich weiß nicht, was ich sagen soll" ist doch gar nicht so falsch. Was soll man schon bei dem Tod eines geliebten Menschen sagen? Es gibt keine Worte, die diesen Schmerzen beschreiben und keine, die ihn lindern können. Alles, absolut alles klingt in diesen Momenten nach reiner Phrasen-Drescherei. Trotzdem fühlen sich alle verpflichtet, etwas zu sagen. Auch irgendwie verständlich. Aber du bist definitiv noch nicht in der Phase, wo du Verständnis haben kannst. Und das musst du auch nicht, Melina.


    Ich träume auch nach elf Monaten sehr, sehr oft von meiner Mama. Die meisten Träume laufen nach dem gleichen Muster ab. Sie sitzt plötzlich neben mir und ich rufe aus: "Mama! Ich wusste doch, du bist nicht weg!" und dann erzähle ich ihr, was alles so passiert ist. Das sind tatsächlich sehr oft reale Dinge, die gerade in meinem Leben/meinem Alltag aktuell sind.

    Seit etwa einem halben Jahr hat sich eine kleine, aber bedeutende Sache in diesen Träumen verändert. Meine Mama antwortet mir seitdem: "Natürlich bin ich nicht weg, das werde ich nie sein. Ich werde immer bei dir sein."

    Und ich bin davon überzeugt, dass dem auch so ist.

    Auch wenn es mir lieber wäre, wäre sie in ihrer körperlichen Hülle bei mir, dass ich sie noch umarmen könnte, in ihre liebevollen Augen blicken dürfte und ihr wunderbares Lachen hören könnte. Aber sie lassen uns nicht allein, wenn sie merken, dass wir sie brauchen.


    Fühl dich gedrückt, liebe Melina, und sei nicht zu streng mit dir, gib dir Zeit - auch wenn du das gerade absolut gar nicht hören möchtest. Zeit ist unser Feind und Freund zugleich. Ich bin fassungslos, dass meine Mama fast ein Jahr nun tot ist. Wo sind diese Tage geblieben? Doch ich bin auch dankbar dafür, dass die Zeit so schnell vergeht. Wenigstens eine Erleichterung in diesem schweren Verlust.


    :30:

    Hallo ihr Lieben,


    nun sind es tatsächlich elf Monate...


    11 Monate

    384 Tage

    23.040 Stunden,


    die ich ohne meine über alles geliebte Mama, mein anderes Ich, sein muss. Diese Zeit ist auf der einen Seite so kurz und auf der anderen so lang. So oder so, sie erscheint surreal.


    Vor elf Monaten wusste ich nicht, wie ich die nächsten 60 Minuten überleben soll.

    Jetzt weiß ich nicht, wie ich die letzten 23.040 Stunden überlebt habe.


    Ich weiß, dass ohne meine Samtpfoten diese Stundenzahl nicht zustande gekommen wäre. Dass ich die eine von den beiden treuen Begleiterinnen am 06.11. habe gehen lassen müssen, war ein weiterer unerträglicher Schlag. Aber jetzt sitzt sie bei meiner Mama, zusammen mit ihren Geschwistern und den anderen tierischen Begleitern, und schaut ohne Schmerzen und Kummer auf Scarly und mich hinab.

    Ist das ein Trost?

    Ja.

    Nein.

    Sowohl als auch.


    Die verschneiten und eisigen Tage haben bei mir zu stärkeren Gelenkschmerzen geführt und so dachte ich oft: Schau, Mama, diese Schmerzen musst du jetzt nicht mehr aushalten. Denn ihre Schmerzen waren so viel schlimmer als meine. Sie hätte jetzt wieder mit Schmerzen im Bett oder auf der Couch gelegen. Ohne Medikamente, die wirklich helfen.

    Aber sie hätte trotzdem gelacht. Dieser besch*** Welt trotzdem so viel Schönes abgewinnen können. Mir ein Lächeln auf das Gesicht und Leichtigkeit und Liebe ins Herz gezaubert. Mich jeden einzelnen Tag gestärkt und mir das Gefühl gegeben, wertvoll zu sein, gebraucht zu werden. Das Gefühl, "ich zu sein" und dass das ok ist.

    Ich bin so verloren ohne sie.


    Ja, ich kämpfe weiter. Will sie stolz machen. Will nicht diejenige sein, die in unserer Familie die Tradition der Kämpferinnen unterbricht und aufgibt. Aber dieser Kampf ist so unglaublich kräftezerrend. So zermürbend.

    Definitiv der anstrengendste Kampf meines Lebens. Und der, den ich am wenigsten führen möchte.


    Fühlt euch von mir umarmt - einfach so, denn ein bisschen Wärme und Kraft können wir alle hier gut gebrauchen :30:

    Hallo ihr Lieben,


    ihr seid hoffentlich alle gut ins neue Jahr gekommen?


    Meine Gedanken kreisen ständig um "Heute vor 1 Jahr..." :33: Am 23.01. kam meine Mama ins Krankenhaus. Da habe ich das letzte Mal mit ihr gesprochen. Ohne es zu wissen. Ich kann nicht glauben, dass es sich tatsächlich schon jährt. :13:


    Meine beste Freundin, die mir auch zu dieser Zeit sehr beigestanden hatte, mit mir im Krankenhaus war, etc., hatte mich kürzlich gefragt, dass ich überlegen solle, ob ich sie gerne bei mir hätte am 13.02. Ob wir zusammen zum Friedhof fahren wollen oder irgendetwas anderes. Das hat mich sehr gerührt, zumal sie nicht sehr oft darüber spricht, sie wartet ab, ob ich etwas dazu sage. Irgendwie möchte ich diesen Tag gerne mit so vielen Menschen wie möglich begehen, damit alle daran denken, welch ein wunderbarer Mensch an diesem Tag vor 12 Monaten diese Erde verlassen hat.

    Auf der anderen Seite möchte ich mich auch nur verkriechen und einfach nur weinen.


    Natürlich träume ich mal wieder schlecht. Zwar träume ich oft von meiner Mama, was schön ist. Aber oft sind die Träume total wirr und beängstigend und ich wache schweißgebadet auf. Ich bin zu kaum irgendwelchen Dingen in der Lage, bin müde und erschöpft, funktioniere nur. Ängste kommen hoch. Ängste vor der Zukunft. Ängste davor, wie ich weiterleben soll. Obwohl ich auch weiß, dass ich gerade erst angefangen habe, allmählich wieder zu mir zu finden und innerlich zur Ruhe zu kommen...


    Wie habt ihr den ersten Todestag eurer Lieben begangen? Haben sich Rituale entwickelt? Ich weiß nur, dass ich tatsächlich zum Grab "möchte". Meine Mama hatte immer am Todestag ihrer Mama "Ghost" geschaut. Ich habe diesen Film nie ertragen. Er ist großartig, ja, aber ich fand ihn auch so furchtbar. Ich habe mir überlegt, ob ich ihn gucken soll. So richtig offen bin ich aber, glaube ich, nicht dafür. Außerdem möchte ich ein "eigenes Ritual" anfangen. Etwas, was MICH mit MEINER Mama verbindet. Nicht, was sie mit ihrer Mutter verbindet.

    Ach, keine Ahnung. Alles ist furchtbar.


    Seid umarmt und gegrüßt :24:<3