Beiträge von Anja Evers
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Entweder schaffe ich es allein wieder an die Oberfläche zu schwimmen oder ich schaffe es nicht. Für Freunde und Familie brauche ich es nicht zu tun, das ist mir jetzt klar .
In den ersten Tagen haben wir uns gesagt ....wir schaffen das zusammen .In den ersten Tagen ...aber da ist kein Zusammen.
Wenn ich meine erwachsenen Kinder anrufe weiß ich garnicht mehr was ich eigentlich sagen soll. Ich würde so gern hören ...wir schaffen das zusammen Mama aber das kommt nicht.
Für mich ist mein Lebensinhalt einfach weg....mein Lebensinhalt war mein Ronald ....nicht unsere Freunde nicht unsere Kinder, denn es war klar das die ihr eigenes Leben führen, planen und ihre eigenen Ziele verfolgen. Was ja auch gut ist und so lange kein Problem war solange Ronald und ich uns zusammen hatten.
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bin grade in einer komischen Stimmung .....ziehe irgendwie Bilanz.
Wie sieht mein Leben zur Zeit aus.
All die Menschen für die wir immer da waren egal wie es uns ging , keiner meldet sich mehr ....bei einigen tut das richtig weh.
Der beste Freund , den ich jederzeit anrufen kann ...versinkt selber so in Trauer
Meine erwachsenen Kinder....der eine meldet sich garnicht , meine Tochter verdrängt und erledigt banale Dinge für ihren Lebensgefährten...wie eine Motorhaube für seinen Wagen abholen obwohl er das auch selber machen könnte und er selber hat sich bei mir noch garnicht gemeldet nichtmals sein Beileid bekundet...nichts obwohl er ja schon irgendwie zur Familie gehört.
Mein jüngster sitzt den ganzen Tag vorm PC in seinem Zimmer.
Ich stehe jeden Morgen auf und es spielt sich immer das gleiche ab. Kurz nach dem wachwerden wieder die Erkenntnis....der wichtigste Mensch ist nicht mehr da. Mein Blick schweift durchs Haus, durch die Zimmer...ich seh die Dinge die noch genauso stehen oder hängen wie vor dem Tag X.
Ich stopfe mich mit beruhigungsmitteln voll um überhaupt irgendetwas auf die Reihe zu bekommen und selbst damit klappt es mehr schlecht als recht.
Ich beschäftige mich damit das die Seelen weiterleben, erfahre das sie uns angeblich nicht vermissen.
Niemand in meinem direkten Umfeld ...egal wer macht sich Gedanken darüber was für eine Qual jeder Tag für mich ist. Vielleicht die ersten 1- 2 Wochen war das so.
Keiner trauert von meinen direkten Menschen mit mir zusammen.
Wenn ich an die Worte denke du must da sein für.......
Ja für wen denn? Die kommen alle gut ohne mich klar. Wenn ich tot bin wird es einen kurzen Aufschrei geben und das wars.
Ich sehe keinen Grund um weiterzuleben...weder für Freunde noch für die Kinder.
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Hab es heute morgen endlich geschafft zum Arzt zu gehen. Das war gut so...unser Hausarzt hat ja auch Ronald betreut. Er hat mir einige Beispiele aus seiner Praxis erzählt, weil ich es einfach nicht begreifen konnte das es jemandem gut geht und dann zack tot.
Er erzählte mir, das er einen Anruf von einem Professor bekam den er kannte aus einer Herzklinik in unserer Nähe. Der war völlig aufgelöst ...sein Kollege hat in der Klinik einen Herzinfarkt bekommen und sie haben es nicht geschafft ihn zurückzuholen und noch andere Beispiele, die noch fassungsloser sind als das was uns passiert ist.
Und trotzdem sehe ich mich mit unserer Situation so isoliert....alles andere ist so weit weg, als wenn ich in einer Blase lebe.
Ich hab erstmal ein Antidepressiva bekommen das 2 Wochen braucht bis es wirkt und so lange soll ich meine Beruhigungstabletten weiternehmen. Ich brauch das auch um einigermaßen stabil zu sein . Auch bin ich erstmal bis die Tabletten wirken krankgeschrieben.
Hab das meiner Reinigungsfirma mitgeteilt....und zack hatte ich blitzschnell gestern Abend meine fristlose Kündigung im Briefkasten.
Ich weiß eigentlich garnicht mehr was ich sagen oder denken soll nur das auch das schon wieder eine Situation ist wo all der Schmerz und die Verzweiflung hochkommt....wo mir Ronald als Halt fehlt.
5 Wochen ist es jetzt her seit dem Tag X und unser Leben steht Kopf und die Trauer kommt noch dazu und immer wieder die Frage ....warum passiert das jetzt mit uns und die Tatsache das es keine Antwort darauf gibt macht alles noch schlimmer.
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Hallo,
ich danke Euch für Eure lieben und tröstenden Antworten ....das bedeutet mir unendlich viel auch weil all meine Freunde und Bekannte inzwischen nichts mehr von sich hören lassen. Ich meine ....es sind jetzt gerade mal etwas mehr als 4 Wochen seit dem Tag X an dem sich alles geändert hat. Aber daran werd ich mich wohl gewöhnen müssen. Auch von Verwandtenseite .....nichts...ganz traurig. Von einigen nicht mal Beileidsbekundungen nicht von seiner Tante und seinem Onkel ...die er immer sehr geschätzt hat und sehr möchte.
Meine erwachsenen Kinder helfen bei dem ganzen Papierkram aber sie sind jeder auf seine Art traumatisiert zeigen bei mir kaum Traurigkeit, geben sich beherrscht....sie haben einfach Angst weil ich am Tag X einen so heftigen Zusammenbruch hatte. Ich kann sie verstehen....sie kommen selber kaum damit klar und versuchen alles in meiner Gegenwart zu vermeiden was dazu führen könnte das es mir wieder so schlecht geht.
Ich funktioniere mit meinen Beruhigungsmitteln aber die machen müde und ich darf so eigentlich nicht Autofahren....ich muss aber zum Stall die Pferde versorgen.
Morgen gehe ich zum Arzt und lass mir was anderes verschreiben. Mein grosser Sohn kommt damit auch ganz gut über die Runden. Und ich werde mich krankschreiben lassen. Das hat so keinen Sinn . Vielleicht kündigt die Reinigungsfirma mir auch...egal dann finde ich was anderes.
Ja ...dieser Schwebezustand bis alles geklärt ist ...das braucht in der Situation kein Mensch.
Dann hab ich mir das Buch bestellt und auch schon bekommen....von John Holland...Brücke zum Jenseits. Ich hab auch schon einige Seiten gelesen.
Nun kenne ich meinen Ronald und er ist ja plötzlich gestorben. Hier bei uns war noch vieles was zu erledigen war ob im Haus, ob am Stall ....Ronald hätte uns nie in der Situation allein gelassen....er hätte mich nicht damit nicht allein gelassen. Nach 36 Jahren kennt man sich in und auswendig.
Seine Seele hat seinen Körper verlassen ist in der geistigen Welt, Frieden, Liebe und er ist mit den bereits vor ihm gegangenen wieder zusammen seinen Grosseltern, seinen Eltern ...die früh verstorben sind ...seine Mutter mit 44 und sein Vater mit 50, mit unser kleinen Tochter Antonia die 2009 gestorben ist. Wir sollen versichert sein, das es unseren Lieben dort gut geht.
Das freut mich auch, das gönne ich Ronald ....wirklich von ganzem Herzen aber gleichzeitig taucht bei mir der Gedanke auf....sind die nicht auch traurig das sie ihre Liebsten die noch hier auf der Erde bleiben nicht mehr so um sich haben wie vorher?
Flattern die jetzt fröhlich alle da rum und freuen sich , das sie sich wiedersehen während gleichzeitig für uns das Leben einfach nur schrecklich ist ...so voller Kummer und Schmerz? Ich weiß das hört sich jetzt blöd oder auch unfair an ....aber das sind die Gedanken die eben auch bei mir aufkommen.
Ja ich jammere jetzt...es heißt sie sind noch immer unter uns, um uns herum und versuchen uns beizustehen ....da fällt mir ein...er könnte den Papierkram machen, eine neue Heizungsanlage einbauen ( er war Feuerungstechniker) denn mit der alten Anlage kannte nur er sich aus ...die ist alt und kompliziert und geht gern mal auf Störung und das heißt im Winter...keine Heizung , kein warm Wasser. So lange er noch da war...war das kein Problem, er hat das immer hinbekommen....aber jetzt?
Ich weiß...hört sich alles gemein an an aber das kreist in meinem Kopf rum.
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heute fängt der Tag schon richtig mies an. Eigentlich wollte mein Arzt mich krankschreiben ich bin aber trotzdem arbeiten gegangen. Es ist nur ein 450 eurojob in einer Reinigungsfirma. Vor 4 Wochen hat man noch Verständnis geheuchelt ...ich hab mich zur Arbeit geschleppt...anders kann man das nicht nennen und meine Arbeit trotz der Umstände korrekt ausgeführt....das hat mich unheimlich viel Energie gekostet und mache Tage in den letzten 4 Wochen waren wirklich sehr schwer. Natürlich wissen die davon und auch das ich das Geld brauche . Jetzt nach 4 Wochen machen sie genauso weiter wie vorher...Druck, falsche Anschuldigungen...
Bin grad sowas von niedergeschlagen...wie empathielos Menschen doch sein können. Dazu schleicht sich seit gestern so langsam bei mir die Erkenntnis ein ....Ronald kommt in der Form wie vorher nicht wieder. Das war gestern richtig schlimm. Ich musste noch zum Stall die Pferde versorgen war aber eigentlich garnicht in der Lage Auto zu fahren...musste öfter rechts ran und mich übergeben. Mich überkam so eine Welle von Schmerz,Trauer,Verzweiflung und ein riesen Berg vor mir wie ich das alles schaffen soll. Die Erkenntnis jetzt allein für alles verantwortlich zu sein...ich fühl mich total überfordert. Meinen 16 jährigen bekomme ich nicht zur Schule....nur wenn ich ihn fahre. Er hört die ganze Nacht Musik....braucht das im Moment wohl aber dann kommt er morgens nicht hoch und ich bin verzweifelt weil ich nicht mehr klar denken kann, was jetzt das beste für ihn ist. Auch er trauert ja und muss er nach 4 Wochen schon wieder zur Schule? Hier hat sich noch nichts eingespielt...wir haben noch keinen geregelten Ablauf, noch keinen Plan.
Dadurch das wir so plötzlich vor einer Situation standen mit der keiner gerechnet hatte und gleichzeitig so viel Schmerz über uns hereingebrochen ist. Die ganzen Behördensachen....das mit der Witwenrente läuft auch nicht reibungslos. Erst hieß es die Bestatterin kümmert sich....mein Sohn hatte das übernommen ....und das wäre im Preis mit drin. Ich hab das alles nur dumpf nebenbei wahrgenommen. Jetzt ist das doch nicht so ....bis das nicht alles durch ist ....auch das nicht mit der Bank ...kann hier nichts geregelt laufen . Mir ist das grad alles zuviel ...ich verlier schon wieder den Boden unter den Füssen. Während ich bei der Rentenkasse immer weggedrückt worden bin hat mein Sohn gestern da angerufen....jetzt wird das heute telefonisch gemacht und die Unterlagen die sie brauchen wie Sterbeurkunde etc. per Post zugeschickt. Da halte ich gestern die Sterbeurkunde in der Hand ....und es trifft mich wie ein Hammerschlag.....Ronald , mein Leben, ist tot...ich halt es schwarz auf weiß in der Hand und kann und will es immer noch nicht glauben. Er war doch grad noch da, hier bei uns? Warum? Wieso? Wie kann das sein?
Ich möchte mich am liebsten in das tiefste Erdloch verkriechen . Ich kann im Moment einfach nicht mehr funktionieren.
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Heute ist so ein Tag der mich mal wieder total überfordert. Hatte heute Termin im Rathaus....brauche neuen Personalausweis für die Bank....damit ich einen online Zugang bekomme, denn unsere Bank ist in Hamburg. Gestern Abend wollte ich noch schnell Passbilder machen lassen....einziger Automat bei uns im Ort ....außer Betrieb. Dann heute im Rathaus....wegen Corona geht ja nur mit Termin......Automat außer Betrieb. Hat dann aber zum Glück doch noch funktioniert. Aber die Bilder....furchtbar....hab mir Mühe gegeben....aber mein ganzer Schmerz steht mir ins Gesicht geschrieben . Mit dem Ausweis lauft ich jetzt jahrelang rum.
Dann Termin machen wegen Witwenrente.....kein Durchkommen...bin immer weggedrückt worden. Ruf dann bei der 0800 nr an ...Termin in meiner Nähe erst Ende Oktober....ich hab nur gefragt wovon ich denn bitte leben soll. Termin Ende Oktober heißt ja nicht Geld Ende Oktober. Dann ruft mein Sohn an ...und zack Termin morgen 11 Uhr telefonisch....unterlagen können wir zuschicken.
Das war mir heute einfach alles zuviel.Ich hab mir schon jobs gesucht und arbeite ....obwohl das für mich im Moment noch eine Qual ist .....meine erwachsenen Kinder sind noch krankgeschrieben.
Jetzt wünschte ich Ronald wäre da....einfach nur da...wir haben immer alles gemeinsam überstanden.😭😭😭 Ich bräuchte jetzt sein....wir schaffen das schon....stattdessen sitz ich hier und nehme noch mehr Beruhigungsmittel. Er fehlt..
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Auch ich möchte Dir mein Beileid aussprechen. Dein Bericht zeigt mir das es immer schwer ist wenn man einen so vertrauten Menschen verliert. Ich hab vor 4 Wochen meinen Mann Ronald verloren...plötzlich ...ohne Vorwarnung. Ich habe 4 Kinder mein Ältester ist jetzt 30. Ich hab in den letzten 4 Wochen nicht nur einmal gedacht.....was soll ich noch hier, welchen Sinn soll mein Leben noch haben den ohne ihn ist Alles nichts. Da hat auch die Tatsache nicht getröstet das ich Kinder habe. Jetzt sehe ich bzw.lese ich wie es Dir geht und denke.....meine Kinder brauchen mich und es hilft mir weiterzumachen. Auch stehe ganz am Anfang meiner noch langen traurigen Reise. Ich hab immer noch nicht realisiert was passiert ist. Ich nehme Beruhigungsmittel weil sonst gar nichts mehr gegangen wäre. Laufe heulend durch den Supermarkt....schaue auf die Lebensmittel die ER gern gegessen hat und mich überkommt so ein Elend. Und jetzt lese ich , das es dir als Tochter, die ihre Mutter verloren hat genausogeht wie mir die ihren Mann verloren hat und denke dabei an meine Kinder.
Ich bin eigentlich überzeugt davon das die Seele noch existiert und das unsere Lieben noch um uns und bei uns sind aber auch ich schwanke in meinen Gefühlen denn ich möchte meinen Mann eigentlich in Fleisch und Blut bei mir und um mich haben.
Das wird aber so nicht mehr sein und das tut schrecklich weh . Ich denke aber auch das ist ein Prozess der stattfindet...zu akzeptieren das er in seiner jetzigen Form noch bei mir ist und ich nicht allein und ohne ihn bin. Vielleicht hilft es Dir dich mit diesen Themen zu beschäftigen und das Verständnis dafür zu vertiefen. Man kann nur leider mit wenigen darüber reden weil die sonst schnell denken man hat nicht mehr alle Tassen im Schrank oder man versucht sich verzweifelt an etwas zu klammern weil man den Tod nicht akzeptieren kann. Ich denke aber nicht das es so ist. Es ist im Moment nur ein kleiner Trost denn trotzdem ist damit der Schmerz das der geliebte Mensch in der Form wie man ihn um sich hatte nicht automatisch weg.
Leider mache auch ich die Erfahrung das jetzt nach nur 4 Wochen viele unserer Freunde nicht mehr so viel davon hören möchten wie sehr man verzweifelt ist . Mich ruft keiner mehr an und die anfänglichen Hilfsangebote gehen gegen Null.....nach nur 4 Wochen....so sind die Menschen. Sie wollen so schnell wie möglich wieder....wie ich es nenne...in ihrem Scheinglück Leben und ich bin im Moment nunmal das personifizierte Traurige. Dabei verdrängen sie wie schnell das gehen kann. Von einem Tag auf den anderen. Wie bei mir und anderen auch. Ich rufe nirgends mehr an...ich kann nicht das bieten was sie hören und sehen möchten. Denn ich sehe das so, wenn jetzt einer sagt....du must stark sein, nach vorne schauen, dann meinen sie es in erster Linie gut mit sich selber. Ich muss es schaffen damit die anderen daraus für sich Hoffnung und Kraft für sich selber ziehen können und ich denke dann....einen Scheiss muss ich.
Deine Mama ist bei Dir...ganz sicher.Rede mit ihr...sag ihr alles was dich bedrückt , welche Gedanken du hast. Sie hört Dich.
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Hallo,
auch ich bin ein Neuzugang.....leider 😔Ich wünschte mir es wäre nicht so. Ich hätte mir alles vorstellen können aber nicht, das ich mich in so einem Forum anmelde. Vor 4 Wochen war meine Welt noch in Ordnung und von einem Tag auf den anderen ist nichts mehr wie es war. Ich finde mich in dieser neuen Welt noch nicht zurecht. Fühl mich als wenn ich hier in dieser Welt keinen Platz mehr habe. Ich fühl mich wie unter einer Glocke ....und außerhalb sind die Menschen deren Leben normal weiterläuft.
Ich bin noch nicht in der Lage bei anderen hier viel beizutragen ....warum...ich glaube ich scheue mich, denn in dem Moment wird es zu real für mich , das das eingetreten ist wovor ich am meisten Angst hatte. Mein Kopf akzeptiert das noch nicht ...noch nicht mal wo ich jetzt schreibe ! Es fühlt sich immer noch vollkommen unreal an. Aber ich lese hier mit ....und so traurig und schmerzlich jeder einzelne Bericht von Euch ist gibt er mir das Gefühl ....ich bin nicht allein und das ist eine wahnsinnig grosse Hilfe. Da draussen in der realen Welt zeigt niemand welches Leid er durchmacht oder schon durchgemacht hat...da funktionieren alle. Mir würde es viel mehr helfen wenn sie es zeigen würden. So bin ich die einzige im Ort die heulend durch den Supermarkt läuft. Dabei sind da bestimmt auch Menschen die ähnliches oder gleiches durchmachen ....aber sie zeigen es nicht. Mir sieht man sowas aber immer an , ich bin nicht gut im verstellen. Ich erlebe es jetzt schon ...nach nur 4 Wochen das Freunde nicht verstehen können das ich immer noch am Boden bin und es sagt keiner zu mir ....toll das du Dir noch weitere Arbeit gesucht hast um die plötzlich eingetretene finanzielle Situation zu entschärfen und das obwohl es erst 4 Wochen her ist. Ablenkung ist das auf keinen Fall für mich ....es ist eine Qual. Ich hab eigentlich noch gar keine Kraft dafür...brauch eigentlich noch Ruhe....denn die Trauer und der unglaubliche Schmerz kostet schon alle Kraft die ich habe.
Gestern gings mir richtig scheisse....so schlecht , das bei mir wieder die Gedanken aufgekommen sind mein Leben zu beenden. Dann klick ich mich verzweifelt durch meine whatsappliste in der Hoffnung das irgendwer Zeit hat mit mir ein bisschen zu schreiben bis die schlimmsten Gedanken weg sind.
Seit dem Tag X hatte ich 3 mal einen Seelsorger hier....ich schaue dann auch nur in die ratlosen Gesichter dieser mir völlig Fremden die weder seelischen Beistand leisten noch praktischen Rat geben . Das bringt mir nichts. Das das alles schrecklich ist weiß ich selber. Das eine Therapeutengespräch war gut aber auch hier....wer das selber noch nicht durchgemacht hat ist offenbar nicht in der Lage richtig zu helfen und Tabletten kann mir auch mein Hausarzt verschreiben . Geschweige denn das man für solche Fälle Therapieplätze frei hält...
Dieses Forum ist die einzige echte Hilfe die ich im Moment habe. Hier sind Menschen die 1:1 verstehen , was man durchmacht, welche Gedanken aufkommen, wie man sich fühlt. Hier kann ich schreiben und werde verstanden. Es wird immer Neue geben , es werden immer Neue dazukommen....leider.Die, welche schon länger hier sind können die Neuen liebevoll an die Hand nehmen . Irgendwann werde auch ich hier nicht mehr ...die Neue...sein . Dann nehme ich die Neuen liebevoll an die Hand .
Dieses Forum braucht auch die, die schon länger auf ihrem traurigen, schmerzhaften und steinigen Weg gehen.
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Bin grad in einem furchtbar tiefen Loch. Hab heut Vormittag gearbeitet 3 Putzstellen.....ich war froh als ich nachhause konnte. Ich versuche tapfer zu sein, den Laden zu schmeißen wie man so schön sagt....vielleicht mach ich auch zu viel.Ich kann es einfach nicht begreifen ....schaue auf die Bank auf der wir am Abend vor dem Tag X noch abends zusammengessen haben....ist noch garnicht lange her ...und nun? Ich fühl mich so ko. Meine Tochter war vorhin da....ich hätte mir gewünscht das sie mich mal in den Arm nimmt. Sie macht das immer irgendwie mit sich aus....das war schon immer so. Dann musste sie los.....ich hätte mir gewünscht sie bleibt noch....ich bin hier nur mit meinem 16 jährigen der sich mit seinem PC ablenkt. Ich fühl mich allein und im Moment alles andere als stark. Die Verzweiflung ist grad so gegenwärtig, so heftig. Ich will kein Leben ohne ihn .
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Wir waren auf dem Weg den eigentlichen Sinn im Leben wiederzuerkennen.....und jetzt....jetzt bin ich damit allein. Unsere Wertvorstellungen hatten sich verändert.....gemeinsam Zeit verbringen ...mit uns , mit den Kindern. Ich bin innerlich so zerrissen. Ich weiß, das wenn ich gehe hier Menschen zurückbleiben denen es dann so geht wie mir jetzt und gleichzeitig sehne ich mich danach das meine Zeit hoffentlich so schnell wie irgendmöglich kommt damit ich mit ihm wieder zusammen bin.
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Ich sehe in den Familien ...uns. Über was haben wir uns alles Gedanken gemacht....wann wir es endlich schaffen das Bad zu renovieren , welche Fliesen fürs Wohnzimmer, welche Farbe für die Wand usw. Das schien uns alles wichtig. Jetzt weiß ich wichtiger wären andere Dinge gewesen . Sich mehr Zeit für UNS zu nehmen . Wir wollten zusammen alt werden ....das war für uns so klar , so real , so wahr, das es so sein wird ....wir hatten keine Zweifel daran.....wie naiv. Mir kommt im Nachhinein vieles so überflüssig vor...wir waren in den letzten 2 Jahren schon auf dem Weg das zu erkennen, zu erkennen was wirklich zählt . Es hätte noch etwas gedauert, etwas mehr mit, etwas weniger Bequemlichkeit gebraucht um es letztendlich auch umzusetzen.
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Heute wieder eine ernüchternde Erfahrung noch oben drauf als Wenn's nicht so schon schlimm genug wäre. Ich dachte die Begleitung durch einen Psychologen und so etwas wie eine Gesprächstherapie würden mir auf meinem Weg helfen.
Eine Adresse und Nr. hatte ich durch eine sogenannte Terminvergabe bekommen . Mir wurde zwar gesagt, das dies nicht unbedingt bedeutet das ich dort auch eine Therapie machen kann aber es würde auch nicht ausgeschlossen. Also bin ich heute hin. Sehr sympathisch und ich hab mich wohl gefühlt. Trotzdem hat es gedauert bis mir die Worte über die Lippen gekommen sind . Mein Mund war wie zugeklebt, es viel mir unglaublich schwer zu sagen das mein Mann verstorben ist. Das Gespräch lief gut .....aber ich kann dort keine Termine bekommen....mindestens 1 Jahr Wartezeit...also wie überall wo ich bis jetzt angerufen habe. Dafür wurde mir vorgeschlagen für 6-8 Wochen in eine Psychosomatische Klinik zu gehen. Das kommt für mich aus mehreren Gründen nicht infrage....das hab ich auch gesagt. Ich hab mich so verloren gefühlt, den Termin hätte ich mir sparen können.
Ich hab für mich erkannt.....ich muss meinen eigenen Weg finden und gehen. Mein Plan war, das ich so viel Zeit wie möglich bei unseren Pferden verbringe....da ging es uns gut, da hat auch er sich wohlgefühlt.....das sagte sogar mein 16 jähriger Sohn zu mir. Auch er hat das gespürt. Dazu noch einen Psychologen ....leider wird das so nichts. Die Pferde....ja, aber was das andere betrifft gehe ich einen anderen Weg. Der war zwar schon in meinem Kopf aber noch nicht so richtig ausgereift weil das auch immer bedeutet zu akzeptieren das er in der Form wie ich es mir wünsche nicht mehr da ist. Ich habe Kontakt mit einem Medium aufgenommen. Ich glaube daran das hier nur die irdische Hülle gestorben ist ....die Seele aber lebt ohne das ich einer Religion angehöre. Ich bin froh das ich mit meinem Mann in den Wochen vorher schon öfter darüber gesprochen habe. Irgendwie spüre ich das er darauf wartet...ist schwer mit Worten zu erklären. Das wird mein Weg sein. Ich sitze hier schaue auf die Dinge die noch genauso stehen und liegen als er noch da war..es ist so schwer zu begreifen.
Schwer ist auch zu arbeiten..ich habe Purzstellen angenommen in Familien....ich sehe sie zusammen....sehe ihr Glück, ihre Vertrautheit, ihr gemeinsames Leben. Ich sehe aber auch eine geschäftig sie Dingen nachgehen die für sie von Bedeutung sind und denke ....schenkt euch mehr Zeit ...das ist wichtiger als alles andere denn die gemeinsame Zeit, das gemeinsame Leben kann von einem Tag auf den anderen vorbei sein.
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hab grade wieder so ein Tief. Ich kann mir ein Leben ohne Ronald einfach nicht vorstellen ...nicht jetzt und auch nicht später. Seine Jeans liegt noch auf dem Korbstuhl wo er sie zuletzt hingelegt hat , weil er auf der Arbeit ja seine Arbeitshosen trägt. Sie liegt da noch genauso ...ich schaue sie an ..es gibt mir ein Gefühl als wäre noch alles so wie vorher.....ist es aber nicht. Ich kann es einfach immer noch nicht fassen. Ausgerechnet der Mensch der einfach alles für mich war, der immer an meiner Seite stand , mit dem ich jeden Sturm überstanden habe ....ausgerechnet dieser Mensch stirbt.
Wenn die Kinder nicht wären ...ich würde schluss machen .Jeder Tag ist eine Qual ....😭💔💔💔
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Ich möchte mal allen hier schreiben wie dankbar ich für Eure Worte bin und das obwohl Ihr ja in der gleichen Weise betroffen seid.
Mir fällt es noch schwer bei anderen hier etwas zu schreiben obwohl ich auch so gern Trost spenden würde. Es hilft mir aber im Moment sehr hier mitzulesen....es zeigt mir das ich nicht allein damit bin und das meine oft chaotischen Gefühle oder besser meine chaotische Gefühlswelt, die mich irritiert und verunsichert normal ist. Das hier Dinge verstanden werden die andere nicht verstehen oder nachvollziehen können und das ich hier einen Raum habe wo ich alles schreiben kann .....das ist eine grosse Hilfe. Danke
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