Liebe Puzzle,
Die Beschreibung deines Hauses , deines " zu Hauses" ist sehr so wie ich mein Zuhause empfinde. Wobei ich es nicht gebaut habe, ich nicht viel gemeinsame Zeit darin verbracht habe, es nicht Mal meines ist, nur zu einem Drittel, da das Gesetzt es so bestimmt hat, und wir zu doof waren, ein Testament zu machen, weil wir eben so gehofft haben das es nicht nötig ist, und ich das jetzt zu spüren bekommen, da niemand sonst solch eine Verbundenheit mit diesen Ziegeln hat , solch ein Gefühl des" da gehör ich hin" .
Als ich hier her zog, war unsere liebe noch jung, sie war stürmisch und voller Gier, und diese vier Wände boten uns den nötigen Schutz, vor den blicken der anderen, den wispern, den Neid und den nackten fingern die auf uns zeigten. Wir lebten in unserer Welt, und trotzten all den Widersachern. Türe zu, und Zuhause sein, das habe ich immer noch. Die tickende Uhr , der Handabdruck, das lachen, die Kerzen, das Bild, und auch der Fahrer vom Kleiderständer an der Wand, den ich im Zorn um stieß, sind Erinnerungen die hier geboren sind, und hier weiter durch die leeren Zimmer huschen, und in meinem Herzen leben. Ich verstehe erst jetzt, was du mit " deinem Puzzleversum" meinst, und kenne dieses Gefühl sehr genau.
Dieses Haus, mit allen Nebengebäuden, baute mein Mann, jeden Ziegel hielt er in seinen Händen, und im Haus gegenüber, das Haus seiner Eltern, wurde er groß gezogen. Er wohnte sein Leben lang hier, er packte niemals seine Koffer, es war sein Zuhause. Als ich damals , vor 13 Jahren hier einzog, stand sein Vater im Hof, ölte gerade eines unserer Geräte, Estro unser Hund lief jeden Vogel hinterher, und Walter und ich karrten die Sachen von mir ins Haus. Ich war angekommen, und dieses Haus lebte, es bebte vor Energie, und auf den rund 2000 qm Grund, zwei Häusern, vier Nebengebäuden, und riesigen Hof wo zwei Traktoren mit Anhänger leicht reversieren können, lebte ich von nun an.
Jetzt liegt es im Dornröschen Schlaf, und wird im Frühjahr wieder geweckt, und auf ein neues tummeln wir uns , und schaffen. Nur zwei sind weg, und fehlen, sehr sogar, beide. Nicht nur im Herzen, auch bei der Arbeit. Auf Dauer werde ich es nicht halten können, das weiß ich auch, aber wie du schreibst, kommt Zeit kommt Rat.
Das wird mir nochmals ordentlich einen Rückschlag geben, aber es ist so, und nicht zum ändern, ich werde nicht jünger.
Das sind nicht nur Steine, die zu einem Haus geworden sind, das ist mein Zuhause, aber keiner hat diese Verbundenheit, nicht einmal Walters Geschwister die ja auch hier groß geworden sind, haben ihr Herz hier verloren, für sie sind es nur Ziegel, dessen erhalt jede Menge Geld kostet.
Nur Estro, dem stört das alles nicht. Er jagt nach wie vor, seinen Vögel nach.
Hab einen schönen Tag