liebe Anja
Ich bin erst seit gestern in diesen Forum, und beim durch lesen, bin ich auf dich gestoßen. Meine große Liebe, ist am 11 .April gestorben , vor 154 Tagen...und alles was du schreibst, hab auch ich mitgemacht, und tu es teilweise immer noch.
Die Witwenpension ist bei mir immer noch nicht durch, die Existenz Ängste, das Gefühl nicht mehr leben zu wollen, bei ihm sein , geborgen, nicht mehr so einsam. Auch ich habe 4erwachsene Kinder , die völlig überfordert sind, mit mir und meiner trauer, und auch seine Familie, die sich völlig abgewandt hat, und Freunde die verschwunden sind, so wie mein gesamtes Leben.
Den Hut ziehe ich vor dir, das du gleich weiter machen konntest, oder musstest, und das auch bewältigt hast, auch wenn mehr schlecht als recht, wie du sagst. Ich war gute 6 Wochen, unfähig....zu allen.
Die anti depressiva hab ich kurzzeitig auch genommen, um etwas Ruhe zu finden, aber ich merkte bald schon, das ich die Trauer nur unterdrücke, dann kommt sie eben später aber sie kommt, muss sie ja auch, ein Schutz, ohne trauer würden wir den Druck nicht aushalten. Wie ein Topf wo ein Deckel drauf ist, da siehst du den Inhalt auch nicht, aber er ist immer noch da.
Ich weine immer noch täglich, öfter sogar, hab manchmal richtige schrei und wein Krämpfe, aber das ist eben so .
Lernen , begreifen was da passiert ist, weit davon entfernt...unser jetziges Leben annehmen...nein will ich nicht...was soll daran schön sein. Die Einsamkeit, die Stille....was bitteschön...
Ich durfte nur fast 10 Jahre, mit meiner großen Liebe verbringen, und ha auch ich denke oft wie viel Zeit wir mit so viel unnötigen vergeudet haben. Er war nicht meine erste Liebe, aber meine große und mit Sicherheit meine letzte. Auch ich erst 53... er war erst 52, ...muss ich noch 30 Jahre oder länger hier ausharren, während in seiner Welt es keine Zeit giebt...wenn es denn so ist...seh ich ihn den wieder, ....auch ich hab einen Termin bei einen Medium, aber erst Ende Jänner...du siehst viele Gemeinsamkeiten.
Rat kann ich dir keinen geben, schaff ich ja nicht mal für mich einen zu finden, nur das eind denke ich aus diesen Wochen gelernt zu haben.... unsere lieben wollen nicht das wir so leiden, das wir solch Gedanken haben, und ich glaube auch das mein Walter immer bei mir ist, ganz fest denk ich daran das gibt mir Kraft...und die brauchen wir.