Liebe Susanne
Erstmal, ich kann dein Befinden gut nachempfinden, als ich bei acht Monaten angelangt war, dachte ich," wann hört das endlich auf, das kann doch nicht immer so weiter gehen. "
Steffi formuliert es sehr gut, es hört nicht auf. Es wird ein Teil von uns, und man lernt langsam damit klar zu kommen. Manchmal kommen dann heftige Schübe. Die heißt es durch zu stehen. Heute noch, fast drei Jahre nach Walters gehen, habe ich Tage, da Falle ich von nichts auf gleich auf Tag eins zurück. Da brennt mein Herz, da drückt mir jemand auf die Brust,so mein Gefühl, da fällt mir das Atmen schwer. Tränen laufen, das warum wir, und das , das kann doch nicht tatsächlich uns passiert sein, stellt sich in den Vordergrund, jeglicher Vernunft zum Trotz. Und von neuen beginne ich mich wieder auf das hier und jetzt zu konzentrieren, und Versuche etwas schönes, was mir immer noch schwer fällt, an meinem jetzigen leben zu sehen, weil da ist ja, nur nicht für mich. Oder besser gesagt, auch für mich, nur ich nehme es nur schwer waar. Das vermissen und die Sehnsucht, ist das was stärker wird, zumindest ist es bei mir so, aber auch damit lernt man um zu gehen .
Was die anderen betrifft, ja das kenne ich zu gut. Sie wollen das wir wieder die alten werden, aber das wird nicht passieren, dieses Ereignis hat uns verändert. Ich habe die Erfahrung gemacht, das ich mir leichter tue, mit neuen Bekanntschaften. Die wissen nicht wie ich davor war, kennen meinen Mann nicht, und uns nicht. Sie kennen mich, so wie ich jetzt bin, und das funktioniert ohne Vorhaltungen, und ohne Erwartungen mir gegenüber, und da kann ich viel leichter ich sein, so wie ich jetzt eben geworden bin.
Eine Hilfe anzunehmen kann nie verkehrt sein. Versuchs einfach. Hilft es dir, dann ist's gut, wenn nicht musst du ja nicht mehr hingehen. Meine Erfahrungen sind diesbezüglich nicht so rosig, aber ja, vielleicht hatte ich auch nur Pech.
Es wird erträglicher, dauert aber sehr lange. Fühl dich verstanden, und fest in den Arm genommen.