Beiträge von Renate 1967

    Liebe Susanne

    Erstmal, ich kann dein Befinden gut nachempfinden, als ich bei acht Monaten angelangt war, dachte ich," wann hört das endlich auf, das kann doch nicht immer so weiter gehen. "

    Steffi formuliert es sehr gut, es hört nicht auf. Es wird ein Teil von uns, und man lernt langsam damit klar zu kommen. Manchmal kommen dann heftige Schübe. Die heißt es durch zu stehen. Heute noch, fast drei Jahre nach Walters gehen, habe ich Tage, da Falle ich von nichts auf gleich auf Tag eins zurück. Da brennt mein Herz, da drückt mir jemand auf die Brust,so mein Gefühl, da fällt mir das Atmen schwer. Tränen laufen, das warum wir, und das , das kann doch nicht tatsächlich uns passiert sein, stellt sich in den Vordergrund, jeglicher Vernunft zum Trotz. Und von neuen beginne ich mich wieder auf das hier und jetzt zu konzentrieren, und Versuche etwas schönes, was mir immer noch schwer fällt, an meinem jetzigen leben zu sehen, weil da ist ja, nur nicht für mich. Oder besser gesagt, auch für mich, nur ich nehme es nur schwer waar. Das vermissen und die Sehnsucht, ist das was stärker wird, zumindest ist es bei mir so, aber auch damit lernt man um zu gehen .


    Was die anderen betrifft, ja das kenne ich zu gut. Sie wollen das wir wieder die alten werden, aber das wird nicht passieren, dieses Ereignis hat uns verändert. Ich habe die Erfahrung gemacht, das ich mir leichter tue, mit neuen Bekanntschaften. Die wissen nicht wie ich davor war, kennen meinen Mann nicht, und uns nicht. Sie kennen mich, so wie ich jetzt bin, und das funktioniert ohne Vorhaltungen, und ohne Erwartungen mir gegenüber, und da kann ich viel leichter ich sein, so wie ich jetzt eben geworden bin.


    Eine Hilfe anzunehmen kann nie verkehrt sein. Versuchs einfach. Hilft es dir, dann ist's gut, wenn nicht musst du ja nicht mehr hingehen. Meine Erfahrungen sind diesbezüglich nicht so rosig, aber ja, vielleicht hatte ich auch nur Pech.


    Es wird erträglicher, dauert aber sehr lange. Fühl dich verstanden, und fest in den Arm genommen.

    Es beunruhigt mich, und es ist offensichtlich nicht wirklich zu stoppen. Aber was können wir als Mitglieder dieses für uns doch schon wertvollen Forums dagegen tun, das ist jetzt für mich die Frage, und auch der Grund dafür das ich momentan nicht wirklich schreibe.

    Mein jüngster Sohn fragte mich das vor kurzem. "Was Mama würdest du anders machen". Vieles, und vieles nicht, war meine Antwort.


    Den Sprung sich für das Leben zu entscheiden, jetzt, nach dem . Schwierig. Jedoch nicht unmöglich.


    YOLO , wie die Jugend von heute, heute sagt.

    Na Bumm, da hattest du ja einen turbulenten Abend beziehungsweise Nacht.


    Manchmal ist es eine Reihe von Ereignissen, die wenn man es dann in Nachhinein betrachtet, ja schon zum Lachen sind.


    Schade das du und Jussi dieses Thema, Leben nach dem Tod, nicht öffentlich besprechen wollt, denn ich hätte gerne mit gelesen, aber kann es natürlich verstehen den gerade in Glaubens Diskussion kommt es dann oft zu unterschiedlichen Meinungen die dann leicht aus den Ruder geraten können.

    Einen schönes Tag, und Gib acht das du nicht wieder in Turbulenzen gerätst 8o.:)

    Liebe Maike, das empfinde ich ähnlich.


    Nur das ich Freude schon Empfinden kann, nur ist sie nicht mehr so pulsierend, und nicht mehr so Herzklopfen bringend.


    Und Freude bringen mir jetzt völlig andere Dinge.


    Mein Mann war die Freude meines Lebens. Auch wenn wir natürlich nicht immer wie zwei frisch verliebte unterwegs waren( was im übrigen, fällt mir gerade ein, viele gesagt haben selbst noch nach seinem Tod, ) ( ihr benehmt euch als hättet ihr euch gestern kennen gelernt) ( ja unsere liebe konnte jeder fühlen) ich schweife ab.


    Diese Freude kann mir ein Sonnenaufgang, eine Winterlandschaft, das Meer, ein Weingarten ja selbst die Momente mit meiner Familie, nicht so intensiv geben, aber trotzdem ist der Funke da, und ein Funke kann zum Feuer werden, vorausgesetzt man löscht ihn nicht.


    Hoffnung, auch wenn ich oft, sehr oft zweifele, ist der beste Freund den ich zur Zeit habe.


    Ich verstehe dich sehr gut.

    :24:

    Lieber Ron,


    Einen Menschen der in deinem Herzen wohnt, den du niemals gedacht hättest so schnell zu verlieren, den du wieder haben willst, koste es was es wolle, der fehlt, fehlt, fehlt, ist auch etwas was verdammt weh tut. Damit kann da draußen so gut wie keiner umgehen. Sie fürchten die Anwesenheit des Todes, und hoffen alle insgeheim, das nur ihnen das um Himmels Gottes Willen nicht passieren mag.



    Es ist verletzend, das zerreißt einen, da möchte man in die Gesichter schreien," habt ihr eigentlich ansatzweise eine Ahnung, was ich da gerade mitmache," aber man tut es nicht. Man zieht sich zurück, wie ein geschlagener Hund.


    Ron, so sind die meisten, es ist nicht die Seltenheit, sondern die Norm, leider.


    Zumindest empfinde ich es so, in meiner Umgebung.

    Einige wenige bleiben, und selbst die ziehen sich zurück, werden immer rarer und ab und an erkenne ich in ihren Gesichtern das "nicht verstehen", das sich anhören,was ich wieder einmal zu klagen habe, aber genauso gut könnte ich mit dem Kleiderständer über's Wetter sprechen.


    Und selbst in diesem Forum, ist es so, das unterschiedliche Denkweisen über das " weiter leben" herrschen, was ja auch gut ist, nicht falsch verstehen, schließlich öffnen sich so Türen auf die ich selbst überhaupt nicht gekommen wäre, und es wird versucht, und erprobt, und geweint, und die Verzweiflung packt einen, und die Wut, und eigentlich will doch keiner von uns wirklich viel, und trotzdem ist es so unendlich schwer es zu erlangen. Was ich damit sagen möchte, ich weiß.


    Lieber Ron, auch wenn ich nicht oft bei dir schreibe, das tue ich bei niemanden, lese ich oft dein geschriebenes, und denke mir oft" ja das kenne ich, ich weiß was gemeint wird."


    Egoistisch gedacht, würde es mich freuen, ab und an von dir zu hören. Wenn es dich aber zu sehr einnimmt, dann nicht.

    Fühle dich verstanden, und sei dir sicher, das immer irgendwer von uns da ist, wenn du es brauchst, wir alle, das wage ich jetzt zu behaupten, verstehen dich, wir wissen .

    Liebe Puzzle,

    Die Beschreibung deines Hauses , deines " zu Hauses" ist sehr so wie ich mein Zuhause empfinde. Wobei ich es nicht gebaut habe, ich nicht viel gemeinsame Zeit darin verbracht habe, es nicht Mal meines ist, nur zu einem Drittel, da das Gesetzt es so bestimmt hat, und wir zu doof waren, ein Testament zu machen, weil wir eben so gehofft haben das es nicht nötig ist, und ich das jetzt zu spüren bekommen, da niemand sonst solch eine Verbundenheit mit diesen Ziegeln hat , solch ein Gefühl des" da gehör ich hin" .


    Als ich hier her zog, war unsere liebe noch jung, sie war stürmisch und voller Gier, und diese vier Wände boten uns den nötigen Schutz, vor den blicken der anderen, den wispern, den Neid und den nackten fingern die auf uns zeigten. Wir lebten in unserer Welt, und trotzten all den Widersachern. Türe zu, und Zuhause sein, das habe ich immer noch. Die tickende Uhr , der Handabdruck, das lachen, die Kerzen, das Bild, und auch der Fahrer vom Kleiderständer an der Wand, den ich im Zorn um stieß, sind Erinnerungen die hier geboren sind, und hier weiter durch die leeren Zimmer huschen, und in meinem Herzen leben. Ich verstehe erst jetzt, was du mit " deinem Puzzleversum" meinst, und kenne dieses Gefühl sehr genau.

    Dieses Haus, mit allen Nebengebäuden, baute mein Mann, jeden Ziegel hielt er in seinen Händen, und im Haus gegenüber, das Haus seiner Eltern, wurde er groß gezogen. Er wohnte sein Leben lang hier, er packte niemals seine Koffer, es war sein Zuhause. Als ich damals , vor 13 Jahren hier einzog, stand sein Vater im Hof, ölte gerade eines unserer Geräte, Estro unser Hund lief jeden Vogel hinterher, und Walter und ich karrten die Sachen von mir ins Haus. Ich war angekommen, und dieses Haus lebte, es bebte vor Energie, und auf den rund 2000 qm Grund, zwei Häusern, vier Nebengebäuden, und riesigen Hof wo zwei Traktoren mit Anhänger leicht reversieren können, lebte ich von nun an.


    Jetzt liegt es im Dornröschen Schlaf, und wird im Frühjahr wieder geweckt, und auf ein neues tummeln wir uns , und schaffen. Nur zwei sind weg, und fehlen, sehr sogar, beide. Nicht nur im Herzen, auch bei der Arbeit. Auf Dauer werde ich es nicht halten können, das weiß ich auch, aber wie du schreibst, kommt Zeit kommt Rat.


    Das wird mir nochmals ordentlich einen Rückschlag geben, aber es ist so, und nicht zum ändern, ich werde nicht jünger.


    Das sind nicht nur Steine, die zu einem Haus geworden sind, das ist mein Zuhause, aber keiner hat diese Verbundenheit, nicht einmal Walters Geschwister die ja auch hier groß geworden sind, haben ihr Herz hier verloren, für sie sind es nur Ziegel, dessen erhalt jede Menge Geld kostet.


    Nur Estro, dem stört das alles nicht. Er jagt nach wie vor, seinen Vögel nach.


    Hab einen schönen Tag

    Ich bin wohl noch nicht so alt, aber einsam. Und das wird auch oft ausgenutzt. Schade eigentlich, das unsere Menschheit so geworden ist.


    Ich wage es nicht mich auf einer Plattform für Dating an zu melden. A weil ich es nicht will, B weil ich Angst davor habe. Ganz ehrlich.


    Ich habe vor ca einem Jahr, einmal eine angeschrieben. Ich dachte mir wenn jemand vielleicht in der Nähe wohnt, und man könnte gemeinsam etwas unternehmen, nicht alles alleine. Ich habe deshalb Männer und Frauen angegeben, und Freundschaft, nicht was weiß der Herrgott alles.


    Nach zehn Minuten habe ich versucht da wieder raus zu kommen, was sich dann gar nicht als so einfach heraus stellte, ich mit meinem Null wissen, am Computer. Heute noch bekomme ich e Mail die sehr Sex bezogen sind, von Männern und Frauen. Ich bin nicht prüde, aber da bleibt oft mir sogar die Spucke weg. Mitlerweile lese ich sie nicht mehr, lösche sie gleich, aber einmal Email angegeben, immer drinnen.


    In meiner Naivität, unbeholfen, dachte ich wirklich an nichts böses, aber da schrieben gleich was weiß ich was für Leute, und lauter schmutziges Zeug.


    Mein Sohn hats dann gerichtet, und meine Kinder lachen heute noch darüber.


    Jetzt im Nachhinein finde ich es auch witzig, aber nochmal passiert mir das nicht. Warscheinlich hab ich nur ne falsche Seite erwischt, kenn ich mich aus. Nein.


    Gute Nacht allesamt, und danke liebe Gastgeberin, das wir dein Wohnzimmer nutzen dürfen.