Beiträge von Renate 1967

    Ich verstehe das. Nur Zuhause fühle ich mich geborgen. Was soll ich irgendwo, ohne ihm, ständig im Kopf, wenn er jetzt noch da wäre, dann wäre das jetzt so und so, nein danke. Ich hab's versucht, hat nicht funktioniert. Vielleicht später einmal. Wer weiß.

    Nein, es geht nicht, es funktioniert nicht, es zu überspringen, es holt dich ein. Es wird besser, lass dir Zeit. Ich weiß, es ist schrecklich, aber da muss, ob wann will oder nicht, jeder von uns durch. Ich wünsche dir Kraft dafür. An eines immer denken. Aufgeben ist keine Option. Das hatten sie nicht gewollt. Eine Umarmung von mir, ich verstehe genau wie es dir geht. Alles selber durch gemacht. Aber wie gesagt, es wird erträglicher. Nicht immer, aber immer öfter. :30:

    Liebe Manu, ich finde es auch bewundernswert, wie gut du dich da medizinisch auskennst. Klar mit der Krankheit seines Partners wächst man mit, und wird mit allerhand konfrontiert, aber das übersteigt diese Grenze an wissen um ein Vielfaches denke ich.


    Wenn es dir gut tut, und dich beruhigt, es dir hilft, ein wenig zumindest, ist es nicht sinnlos.


    Schön, nun ja, weiß wohl was gemeint ist, aber weder so noch so, will sie jemand, hätte gerne darauf verzichten können. Verstehe.

    Liebe Manuela, ich weiß.


    Ich kann dir keinen Rat geben, nur einfach da sein. Es ist ungerecht, und die Vorwürfe quälen einem lange. Und es ist mega schei...


    Aber es ist leider so.


    Ich drück dich Mal, wenn ich darf.:24:

    Wow, ich finde die Natur am schönsten anzusehen. Welch Wunder sie hervorbringen kann. Ich bin zu Tränen gerührt. Walter wollte immer die Nordlichter sehen. Im Spital als er schon lag sprach er sogar einmal davon. " Glaubst du ich werde die noch sehen," ach ihr lieben danke für eure Bilder. Ihr wisst gar nicht welche Freude ihr mir damit gemacht habt.

    Also wirklich Rita, was du da mitmachst ist ja unbegreiflich. Was hat die den für eine Art bitteschön.

    Anscheinend merkt sie gar nicht wie dreist sie ist. Sag es ihr. Genauso wie du es hier geschrieben hast.


    Entschuldige bitte, aber ich bin nicht deine Oma, und deshalb möchte ich auch nicht auf dein Kind aufpassen, und mich auch nicht von dir Zurecht weisen lassen müssen, und schon gar nicht dir Rechenschaft ablegen. So in der Art. Die wird dich dann warscheinlich Hassen, aber was soll's, du bist sie los.


    Viel Kraft. Das durchzuhalten raubt dir Kraft, was ich verstehen kann, Kraft die du ohnehin nicht hast . Kein Wunder daß du so müde bist.


    Ahhh mich kotzen solche Menschen so an. Macht mich zornig.


    Immer auf die mit gebrochenen Flügeln losgehen. Wie schwach das ist. Einfacher, bei anderen würde sie auf die Schnauze fallen, warscheinlich.


    Sorry, aber das musste jetzt raus.

    Liebe Manu, gerade lese ich deine Recherche über die Todesursache deines Mannes. Ohhh wie bekannt kommt mir das vor. Irgendwo in meinem Wohnzimmer, auf einen der über 200 Seiten wirst du es finden, mein Zweifel, meine Nächte langen internet Recherchen, ja seinen letzten Befund ließ ich sogar von mehreren Fachärzten überprüfen. Es machte mich wahnsinnig, ich könnte damit nicht aufhören und wusste genau das es ihm mir nicht zurück bringen würde, aber immerhin, eine Art Ruhe mir bringen könnte. Brachte es nicht. Denn die Wahrheit wollte ich nicht hören, auch wenn es alle Ärzte immer und immer wieder bestätigten. Ich suchte einen Fehler, wollte einem Schuldigen, da muss doch etwas schief gelaufen sein, sonst würde er doch noch leben. Niemand ist Schuld, selbst er nicht, auch wenn er ungesund gelebt hat, zu spät zum Arzt ging, und und und. Niemand ist Schuld.


    Natürlich will ich dir das nicht unterstellen, das du das ebenso machst wie ich es damals machte, ich sah nur so viele Gemeinsamkeiten.


    Hätte, wäre, und Warum fragen , kommen immer wieder, bringen aber nichts, außer schlaflose Nächte.


    Ich hab gerade eine davon.


    Was ich grundsätzlich sagen will, ich verstehe dich.:24:

    33 Monate, und ich habe alle Sachen von meinem Mann noch im Haus. Teilweise in Kisten verstaut, auf den Dachboden, und andere dort wo sie immer waren. Er hat einen kleineren Kleiderschrank bekommen, mit seinen lieblings Klamotten, und auch ich umarme sie manchmal und rieche an ihnen, obwohl sein Geruch schon lange weg ist. Ich weiß aber noch wie er roch, nicht sein Aftershave, oder Parfum, sondern er. Lange Zeit wusste ich es nicht, und fürchtete es zu vergessen. Nein ich weiß es noch.

    Im Bad, ist die rechte Seite des Spiegelschrankes, immer noch genauso wie immer. Da steht seine Zahnbürste, sein Rasierer, alles noch da. Keine Ahnung wann ich das weg mache. Jetzt nicht.


    Im Weinkeller hängt auf einem Nagel seine Kappe, so wie er sie hin gehängt hat. Ich kann mich genau erinnern was dazu führte warum er sie dort auf gehängt hat. Er reinigte die Tanks, und hatte sie auf, und sie fiel ihm einige Male vom Kopf, weil sie einfach bei der Arbeit störte, und mit den Worten " scheiß Ding", hing er sie zornig dort auf den Nagel. Walters Bruder, sagte mir Mal, ich solle das endlich mal Weg räumen.


    Ich sagte nichts, und sie ist immer noch dort, und dort bleibt sie auch.

    Liebe Rita,


    Es ist ein Wahnsinn wie Oberflächlich manche Menschen sein können, und noch mehr weh tut es wenn es Familie ist. Du kennst ja meine Geschichte, und weißt daß es bei mir manchmal auch drunter und drüber geht.

    Es ist nur Schade, das sie , die die beim austeilen der Empathie nicht dabei waren, felsenfest davon überzeugt sind im Recht zu sein, und wir ja selbst Schuld an allen sind. Wir bräuchten ja bloß wieder die alten werden, dann wären wir auch wieder gut genug für sie. Ja schwierig, aber nicht zu ändern. Ich versuche es auch gar nicht mehr, und auch nicht Erklärungen für mein handeln oder sein zu bringen, habe ich mir mitlerweile angewöhnt. Erschreckend für mich ist nur die Tatsache daß es mir nichts mehr ausmacht mich selbst von guten Freunden, ja sogar Familie ab zu wenden, ja ich sogar eine Art Erleichterung darin empfinde. Die Stille und Einsamkeit ist manchmal mein bester Freund. Dann wenn alle denken sie wüssten wie es mir geht, oder wie ich mich zu benehmen hätte. Dein Bauchgefühl zeigt dir den richtigen Weg. Du darfst es nur nicht überhören.


    Mir ist es einmal passiert das ich nicht auf mein Bauchgefühl gehört habe, nur ein einziges Mal, denn ansonsten war es immer mein Wegweiser.


    Hätte ich nur hingehört, und auch darauf gehört was es mir geraten hat, dann würde ich hier heute nicht schreiben.


    Es ist manchmal nötig, sich von Menschen zu trennen, die einem nicht gut tun. Oder zumindest es ihnen in Option zu stellen. Oft ist das dann schon ausreichend, um eine Änderung des Wesens des Gegenübers wahrzunehmen. Zumindest bei welchen die einem lieb haben, und uns nicht verlieren möchten.


    Ich drück dich Mal, wenn ich darf.

    Liebe Manuela,

    Ich habe erst jetzt deine Zeilen gelesen. Heute ist, oder war dein schlimmer Tag, der Tag der Beerdigung. Ich denke jeder hier hatte Angst vor diesem Tag, ich zitterte , meine Tochter Stütze mich, ich hatte solche Angst, ich weiß was du heute durchmachst. Ich lese du bist gut behütet von Familie und Freunden, das ist gut so. Lass dir Zeit, und mach nur so viel wie du auch schaffen kannst. Ich bin wochenlang zu nichts im Stande gewesen, selbst an den alltäglichen Dingen bin ich gescheitert, es braucht Zeit.


    Auch die Warum fragen, sind ganz normal. Und so viel geht einem durch den Kopf, alles normal, du bist traurig, und das darfst du auch, du hast deinen lieben Mann verloren, und das tut weh. Fühl dich verstanden, und in den Arm genommen. Ich hoffe du hast diesen schweren Tag mit viel Unterstützung halbwegs ertragen können.

    Herzlich

    Renate

    Herzlich willkommen, hier wird dir zugehört.


    Über ein Jahr, waren die schlimmen Bilder, und die Zeit der Krankheit, wo er doch gar nicht mehr er war, immer vordergründig. Ich hatte Angst ich könnte vergessen wie er wirklich war, und diese Bilder würden für immer seinen Platz einnehmen. Das ist nicht so. Das gute kommt zurück, die schöne Zeit und die liebevollen Dinge werden dein Schatz, die Erinnerung kann nicht verschwinden. Es dauert nur. Mein Beileid, zum Verlust deines Mannes. Das Schreiben hier hat mir sehr geholfen, und das tut es immer noch. Es ist immer wer da, der dir zuhört, und dich auch versteht.


    Renate