Liebe Rita,
Ich lese mit, und melde mich nur noch wenn ich das Gefühl habe , vielleicht helfen zu können.
Wie du weißt, hab ich einen Betrieb, einen Recht großen sogar, und die Verantwortung dafür ist oft eine schwere Last auf meinen Schultern. Doch eines ist sie auch auf jeden Fall. Mein Seil, auf den ich mich hochziehen kann, aus dem tiefen Loch, in das ich nach wie vor oft Falle.
Es ist meiner Meinung mit Nichten bewundernswert was ich tue, viel mehr ist es das einzige was mich auf dieser Welt am leben hält. Sprich, es hilft mir.
Ich denke, das es nicht gut ist nichts mehr zu tun, außer zu existieren. Ja ich weiß, es ist sehr sehr anstrengend den ersten Schritt zu machen. Das " wozu" dröhnte auch in meinem Kopf. Und die ersten Monate kommt es immer wieder, und ließ mich oft Wanken.
Weißt du warum ich es durchgehalten habe, nicht aufgegeben habe, und mich nicht nur noch verkrochen habe. Ich dachte mir, wenn Walter tatsächlich immer bei mir ist, na der wird so was von enttäuscht von mir sein, wenn ich nur weine, und mich nicht aufraffe, und vielleicht nervt ihm das so sehr, das er dann weg geht, ganz weg geht von mir, und davor hatte ich Angst. Ich weiß es ist Quatsch, schließlich ist er weg, ganz weg, aber diese Vorstellung half mir.
Es ist verdammt wichtig, denke ich, sich eine Aufgabe zu stellen, ganz egal welche das ist, ob es jetzt ein Betrieb zu führen ist, so wie ich das tue, oder ob es sich um ein Tier kümmern zu müssen, ein Haus zu renovieren, ein leben zu suchen, das erträglich ist handelt, ist nebensächlich. Nichts tun, was ich auch monatelang hatte, ist die falsche Richtung die eingeschlagen wird.
Ich will nicht besserwisserisch wirken, bei Gott nicht, nur aus meiner Erfahrung berichten.
Und eines sei dir gewiss, es gibt nach wie vor Tage, manchmal sogar Wochen, wo verkriechen meine einzige Strategie ist.
Jedoch es ist nicht die Norm, sondern die Ausnahme.
Alles liebe, und raus aus dem Loch.
Und übrigens, es ist völlig egal was Gott und die Welt von dem was du tust, wie du bist, oder dich verhältst denken. Auch deine Nachbarn sollten dir deshalb egal sein. Wichtig ist, einen Weg raus zu finden aus diesem Labyrinth, was ohnehin schon alle Kräfte kostet.
Nicht aufzugeben.