Beiträge von Verbuendete

    Liebe Ruth1962, dass du um deinen Völker trauert und kein Stein mehr auf dem anderen sitzt, das ist mal sicher. Schade und tragisch, dass Ärzte*innen so fern ab jeglicher Gefühle leben. Hast du schon mal an eine Therapie gedacht. Ich meine deine Trauer ist noch sehr frisch, ich weiß nicht ob es da schon ratsam ist, aber stützen und etwas hilfreich wäre es vielleicht doch zumal man lange Wartezeiten hat. Du kannst direkt bei deiner Krankenkasse nachfragen oder bei einer Psychotherapeutin*en nachfragen. Die sagen dir was du machen kannst. Und können dich in eine Warteliste eintragen. Ich wünsche dir viel Kraft. Dein Volker ist nicht vergessen. Ich bin beim Campingurlaub und werde heute Abend bei Sonnenuntergang zu Jürgens und Walters Kerze auch eine für Volker anzünden.

    Waltraud

    Hallo Nick. Ja, alles ist normal was man empfindet in dieser Situation. Traurigkeit, Hilflosigkeit, Gereiztheit, das Gefühl dass man verrückt wird, leere, das Gefühl, alles nicht zu schaffen, und dazu kommt das Verloren sein. Übrig zu sein. Als Jürgen gestorben war, da war ich erleichtert und irgendwie auch froh(fröhlich). Im Nachhinein betrachtet unangebracht fröhlich. Ich regelt, was zu regeln war und räumte innerhalb 2 Tagen sein Hospiz-Zimmer leer. Ich glaube da fühlte ich nichts. Vor Erschöpfung schlief ich beim Ausräumen dort in seinem Bett ein. Das schlimmste waren die inneren Schmerzen. Doch dann kamen erst viel später, die Gedanken, dass er jetzt real nicht mehr kommt und ich habe ständig nur geweint. Aber heute kann ich es manchmal nicht fassen. Eine alte Schulfreund, deren Mann gestorben ist sagte neulich bei einem Spaziergang, sie denkt immer noch er ist im Urlaub auf Ibiza und kommt jeden Moment zur Tür herein. Und wie Hedi sagt, wir schützen uns vor einem Zusammenbruch indem wir nur soviel zu lassen, wie wir verkraften. Der Rest liegt im Nebel. Daher können viele auch gar nicht weinen. Ich finde es gut, dass du deine Gedanken hier schreibst. Sie sind es wert gehört und bearbeitet zu werden. Alles erdenklich Liebe. W.

    Du, ich wollte dir nur noch schreiben, dass ich es ganz wichtig finde, was Hedi geschrieben hat. Du musst nicht immer stark sein. Ich finde es auch wichtiger wenn die Kinder merken dass du traurig bist, dass du es ihnen sagst, dass du traurig bist, weil deine Frau, also ihre Mama krank war und du ihr nicht helfen konntest. Weißt du, wenn meine Mutter geweint hat, dann habe ich mir als Kind Sorgen gemacht. Und als ich sie fragte:Mama warum weinst du? Dann sagte sie zu mir. Es ist alles gut, mach dir keine Gedanken. Ich habe also gelernt:wenn jemand weint, dann muss ich mir keine Sorgen machen. Das hat mich mehr verstört, als wenn sie gesagt hätte:ich bin traurig, weil meine Schwester gestorben ist und ich immer denken muss, ich hätte sie vielleicht öfter besuchen sollen. Aber jetzt habe ich ein ungutes Gefühl. Das liegt mir schwer im Magen..... Ich habe keine Kinder Nick, aber ich war mal eines und hatte oft das Gefühl, dass ich schuld bin, wenn meine Eltern stritten. Einfach, weil keiner mir etwas sagte.

    Ich finde es sehr gut, dass du momentan die Kraft hast diesbezüglich was zu unternehmen. Das nagt ja auch ganz heftig am Nervenkostüm. Du bist wichtig. Du bist jemand, nämlich der Nick, der immer für seine Kinder da sein möchte, der arbeiten geht, der ein schlechtes Gewissen hat, wenn er nicht arbeiten geht, der dann aber das Gefühl hat, nicht genug für seine Kinder dasein zu können... Du bist wichtig. Für die Kinder, für uns. Aber es wäre sehr schön, wenn du es auch für dich sein könntest. Denn wir möchten dass es auch dir wieder irgendwann erträglich geht und auch deine Kinder möchten das. Ich drücke dir die Daumen. Es würde mich interessieren was die Kasse sagt. Wenn du magst, berichte uns, wenn du etwas erzielt hast. Liebdrücker.

    Verbündete

    Hallo Nick. Bei mir war es so, dass meine Hausärztin mir ein Rezept ausgestellt hat und ich habe dann bei 20 angerufen und den 1. Termin genommen den ich kriegen konnte. Das war 3 Monate später. Ich hatte dann 3 Sitzungen, nachdem besagte Dame mir sagte, dass es nicht passt zwischen uns und sie mit meinen Problemen nicht umgehen kann. Sie hatte es noch nicht bei der Kasse beantragt. Die ersten 3 Sitzungen sind eher so zum Kennen lernen. Die kann sie bei der Kasse abrechnen ohne Bewilligung. Dann hatte ich von einer Bekannten eine Adresse bekommen von einer Psychologin, die gleichzeitig Ärztin (Neurologie) ist oder war. Dort habe ich angerufen und eine Mail hingeschickt. Sie hat mich zurückgerufen und ich habe damals keinen Satz am Telefon sagen können ohne zu weinen. Sie hat gemerkt, dass ich am Limit bin und gefragt ob sie mich auf die Liste setzen darf. Dann hat sie mich 4 Wochen später angerufen und mir gesagt dass ein Platz frei wird und ob ich den möchte. Da hätte ich keine Überweisung! Das mit der Krankenkasse hat dann alles sie gemacht. Die Kasse muss dann ihr ok geben und dann kann los gehen. Seither habe ich immer 1 x die Woche einen festen Tag dort. Ich habe mir überlegt, was passieren würde, wenn du bei deinem cef angibst, dass du 1 Tag in der Woche weniger arbeitest! Oder wenn du eine Vater-kind-Reha beantragen würdest. Als bei meinem Bruder damals seine Frau plötzlich verstorben ist, da hat er von der Kasse eine 6 eöchige Reha mit seiner Tochter verschrieben bekommen. Du kannst dich auch bei deiner Krankenkasse über die Möglichkeiten informieren, wie man dir helfen kann. Viel Erfolg. W

    Lieber Nick. Ich denke es gibt ein Unterschied zwischen Trauerbegleitung und Psychotherapeutin. Ich bin bei einer Ps. Therapie. Hier hätte ich wirklich Glück, denn meine Therapeutin hat viel Verständnis. Sie erklärt mir mein Verhalten wenn ich es selber nicht verstehe und sie urteilt nicht. Seit Jürgen gegangen ist haben sich zu der Trauer auch Angst gesellt. Wir haben gemeinsam herausgefunden, dass Jürgen die ganze Zeit dafür gesorgt hat, dass meine Angst gedeckelt würde. Ich habe mich bei ihm sicher gefühlt. Er war quasi das Pflaster auf einer Wunde. Und nun ist nicht nur er weg sondern auch das Pflaster. Verstehst du, was ich sagen möchte. Meist kommen in so einer Trauma Krise oft noch andere Sorgen an die Oberfläche, die man nicht greifen kann. Ich wünsche dir auf jeden Fall dringend Hilfeleistung. Dass du dir Vorwürfe machst, weil du fortgerannt bist...... Das verstehe ich. Es war wie eine Art Flucht. Die Nerven lagen blank. Du hattest nicht viel Zeit zu reagieren. Entweder am Bett bei deiner Frau zusammenbrechen oder aus der Situation gehen. Du könntest nicht anders!! Das ist nicht ungewöhnlich unter der Belastung. Und wie Charlotte schreibt. Deine Frau hatte wahrscheinlich keine Schmerzen und keine Angst. Und das finde ich sehr beruhigend. Übrigens finde ich es sehr ehrlich und auch sehr mutig, dass du uns so offen schreibst, wie du dich fühlst und was euch passiert ist. Deine Gefühle und diese schlimme Ohnmacht und auch die Vorwürfe sind in deiner momentanen Lage verständlich. Ich hoffe du findest jemand der dir hilfreich zur Seite steht. Waltraud

    Trauer Begleitung hatte ich nicht! Denn so wie ich Weiss wird da oft die Trauer begleitet, wS zwar sinnvoll ist, aber oft bringt die Trauer andere Probleme zum Vorschein.... Die auch bearbeitet werden können.. Weißt du was ich meine? Wenn du magst kann ich dir meine Gedanken dazu erläutern. Wenn es dir im Moment zu viel ist, dann versteh ich das auch. W.

    OK. Da fällt mir ein Stein vom Herzen. Danke für dein Feedback. Ach übrigens, ich brauchte 2 Jahre um bei einer Psychotherapeutin anzurufen. In den 2 Jahren habe ich auch nur funktioniert. Und heute weiß ich nicht wo die Zeit hin ist. Ich glaube, Zeit ist nicht wirklich beschreibbar, weil jeder sie anders lang oder kurz empfindet oder spürt oder eben nicht spürt. Also kann man sagen, jeder sollte sich so viel Zeit(!!!) nehmen, wie gebraucht wird. W.

    Lieber Nick.

    Ich denke, das erste was wichtig ist, dass du dir selber Hilfe suchst. Das kannst du machen, indem du dich krank meldest ( denn du bist krank, weil du keine Kraft mehr hast und deine Seelischen Sorgen und dein Trauma dich auffressen).

    Wenn du dich krank meldest, dann kannst du erst mal ein paar Tage nur das notwendigste tun und dann über deinen Arzt oder deine Krankenkasse einen Therapieplatz suchen.

    Ich könnte mir vorstellen, dass du ( so wie alleinerziehende Mütter) auch unterstützung bekommen würdest , wenn du deine Arbeitszeit reduzieren würdest, damit du für die Kinder und dich da sein kannst.

    Evtl. liegt ein Berg vor dir weil du nicht genau weist, wie du das alles anpakcen kannst, dann könnte ich mir vorstellen , erst mal eins nach dem anderen anzugehen.

    Nochnicht einmal ein gesunder Mensch kann

    3 Schichten durchhalten. Du darfst an dich denken, damit du auch wieder Kraft hast, deine Gedanken zu sortieren.

    Wichtig ist , dass du deine Bilder mit jemandem besprechen kannst.

    Hast du einen guten Hausarzt. Wichtig ist dass du dich jemandem anvertrauen kannst, der dich unterstützt.

    Wie kommen denn die Kinder damit zurecht ?

    Ich drücke dir ganz fest die Daumen.

    Und wenn du skrupel hast dich krank zu melden: dann kann dir das helfen: wenn du heute zusammenbrichst, weil gar nichts mehr geht, dann ist deinem Chef auch nicht geholfen.

    Ich hoffe , du siehst, dass wir verloren sind, wenn wir nicht selber an uns denken.

    Daher wünsche ich dir viel Kraft . Ich weiss es ist sehr schwer, ich wünsche und hoffe, dass du die Energie aufbringst.

    Eine Umarmung für dich.

    Waltraud

    Lieber Nick, es tut mir leid, dass du nun mit deinen beiden Kindern ohne deine geliebte Frau zurückbleibst. Magst du uns erzählen, was passiert ist....damit wir verstehen können, warum du denkst, dass du etwas dafür kannst. Wir alle sitzen ungewollt im gleichen Boot. Komm erst mal an und lass dich in den Arm nehmen. Du hast die Kinder f<r die du sorgen musst, dafür brauchst du deine ganze Kraft. Sie können deine Frau nicht ersetzen. Wen. Du dich alleine fühlst, dann kannst du hier alles schreiben. Es hört dir immer jemand zu. Ich hoffe wir können dir etwas halt geben. Waltraud

    Liebe Scream, mein Beileid an dich und deine Familie.

    Ich bin tief bestürzt , zumal deine Mama hier bei uns

    wirklich oft die passenden Worte des Trostes für uns

    gefunden hatte.

    Wenn du magst, dann kannst du gerne hier schreiben.

    Wir alle werden versuchen dir beizustehen.

    In Traurigkeit

    Waltraud

    Liebe turicum, mein herzliches Beileid. Wie du schreibst, dass du vom Zahnarzt kommt und keiner mehr im Auto auf dich wartet, der dich abholt. Auch die Heimfahrt allein war dann sicherlich schrecklich. Es tut mir alles so leid. Lass dich in den Arm nehmen. Alles Liebe. Waltraud

    Liebe Sumazo. Es tut mir leid, was dir geschehen ist. Ich hoffe es ist ok, wenn ich in deinem WZ ein paar Gedanken äußere. Das schönste was passieren kann, wäre, wenn wir einen Menschen finden, mit dem wir gerne zusammen sind und der jederzeit Verständnis hat, dass man seinen Seelenmenschen noch liebt und sich wünscht, dass er immer in der Nähe ist. Nur mit diesem Verständnis im Hintergrund könnte ich mir zutrauen, mich neu zu öffnen. Momentane Gedanken.

    Liebe Umarmung.

    Waltraud