Beiträge von Manu-ela

    Hallo Martina,

    mein Mann ist seit 10 Monaten und 2 Wochen tot. Die erste Zeit verging irgendwie ,Schock, viel Stress und Trubel. In den letzten Wochen ist der Schmerz und die Trauer immer größer geworden.

    Wir waren auch oft mit dem Wohnwagen unterwegs, am liebsten in Dänemark. Unser Wohnwagen stand immer bei uns auf dem Hof. Ich konnte es dann einfach nicht mehr ertragen, ihn ständig zu sehen und habe ihn verschenkt. Ich kann mir nicht vorstellen Urlaub ohne meinen Mann zu machen.

    Ich habe zwei Enkeltöchter ( 2 1\2 und 1 Jahr). Sie wohnen allerdings weiter weg und ich sehe sie nicht so oft. Wenn sie hier sind, erzählt die Große auch ständig Opa Himmel. Mir brennen dann die Augen und ich muss mich zusammenreißen, damit ich nicht vor dem Kind in Tränen ausbrechen.

    Ich muss noch einige Jahre arbeiten. Mir fällt es jetzt schon von Tag zu Tag schwerer. Ich sehe für mich zur Zeit auch keine Perspektive.

    Viele Grüße

    Manuela

    Helmut und ich sind jedes Jahr mindestens einmal zu einem Musical oder Kabarett gefahren. Heute vor einem Jahr waren wir bei Johann König.

    Es war so ein schönes Wochenende, trotzdem weine ich schon seit Stunden. Es wird mir immer bewusster, dass wir solche gemeinsamen Erlebnisse nie wieder haben werden. Es tut so weh, Abend für Abend allein zu sein. Helmut fehlt mir so sehr.

    Das Haus mit dem großen Grundstück - es wächst mir alles über den Kopf.

    Tagsüber muss ich für Schwiegermutter die Starke spielen, abends bin ich ein Häufchen Elend. Ich weiß nicht, wie lange ich das noch aushalte.

    Liebe Riechen,

    Am Wochenende war meine Tochter mit ihrer Familie da. Ich habe meine Enkel seit Weihnachten nicht mehr gesehen. Die Große (2 1/2Jahre ) sieht aus wie ich. Sie hat auch in meinem Schlafzimmer sofort das Kissen gesehen und Opa gerufen. Es ist schön erstaunlich, dass sie sch noch erinnert. Oder doch nicht?

    Sonntag Abend kam mal wieder meine Schwägerin unangemeldet vorbei und brachte auch noch ihren Kater mit. Sie weiß genau, dass ich Tiere in der Wohnung nicht mag. Muss das dann sein? Ich habe mich so geekelt beim Abendessen, als sie ihren Kater ständig vom Tisch gefüttert hat. Versteht mich nicht falsch, ich habe nichts gegen Tiere, möchte sie nur nicht in der Wohnung. Ich würde auch nie auf die Idee kommen, zu anderen ein Tier mitzubringen.

    Im Moment habe ich ziemlich Stress auf Arbeit. Bin meistens abends ziemlich fertig.

    Helmut ist jetzt 10 Monate tot . Ich durchlebe zur Zeit unsere letzten Wochen. Das letzte Februarwochenende 2020 haben wir unsere letzte Fahrt gemacht, die er von meinen Geschwistern zum 60. Geburtstag bekommen hat. Er hat sich so darauf gefreut. Das Wochenende war auch einfach toll. Aber danach ging es rapide abwärts.

    Mir geht es im Moment einfach nicht gut. Mir fehlt auch die Kraft, regelmäßig zu schreiben.

    Viele Grüße

    Manuela

    Ich habe jetzt ein paar Tage nicht geschrieben, hatte mit mir zu tun. Gestern hat mir meine Patentochter ein Video von ihrem Kleinen geschickt: Ich bin jetzt 9 Monate alt. Es freut mich einerseits schon. Aber gestern vor zehn Monaten ist mein Helmut gestorben. Da sitze ich hier, sehe den Film und denke nur an meinen Mann. Morgen Nachmittag sollte ich zu ihr zum Kaffee kommen. Ich habe abgesagt, ich kann einfach nicht.

    Manuela

    Über mir bricht alles zusammen. Jetzt habe ich Tage mit Schnee schippen verbracht. Mir tut inzwischen jeder Knochen weh. Bei Helmut sah das imnmer so einfach aus. Ich besitze keine Mütze, also habe ich eine von Helmuts aufgesetzt. Da hat sich gut angefühlt. Vor ein paar Tagen habe ich festgestellt, dass es im Vorbau reintropft. Also habe ich einen Eimer hingestellt. Inzwischen tropft es an mehreren Stellen. Helmut hätte gewusst, was zu tun ist. Ich weiß es nicht. An den Ziegeln sehe ich nichts, die sind total vereist. Ich habe einfach noch mehr Eimer hingestellt, die ich regelmäßig leere. Es ist alles so be... Warum plage ich mich damit rum? Es wäre doch viel schöner, wenn ich endlich zu ihm könnte. Ich

    habe einfach keine Lust mehr weiter zu leben. Nächstes Jahr werde ich 60,muss also noch einige Jahre arbeiten. Wofür? Ich sehe/ finde im Moment keine Perspektive für mich. Wenn meine Schwiegermutter nicht wäre, hätte ich lângst Schluss gemacht.

    Ich bin einfach nur verzweifelt.

    Manuela

    Heute hatte meine Schwiegermutter Namenstag ( wir sind katholisch). Sonst habe ich ihr immer eine Schale mit Frühlingsblumen mitgebracht. Bei dem Wetter konnte ich aber heute nicht raus. Also habe ich Waffeln gebacken und bin dann mit einer Kanne Kaffee zu ihr gegangen. Sie hat sich so gefreut. Von ihren Töchtern hat keine an den Namenstag gedacht.

    Ich bin heute um 4 Uhr aufgestanden und habe meine Aufgaben vom Home-Office erledigt, dann habe ich viele Male Schnee geschoben.Vorhin hat meine Mutter angerufen, wann ich das nächste Mal einkaufen gehe. Ich habe ihr erklârt dass ich bei dem Wetter das Auto nicht raus hole. Sie wohnt direkt gegenüber vom Supermarkt. Ich will auch nicht, dass sie bei dem vielen Schnee selber einkaufen geht, weiß aber, dass ihr Kühlschrank und Truhe voll sind.

    Die andere Schwester von meinem Helmut redet auf einmal auch nicht mehr mit mir. Ich weiß nicht , was das soll. Schwesternloyalität?

    Ist mir auch egal. Ich bin nicht auf sie angewiesen, sie aber auf mich, weil ich ihr so oft beim Computer helfen muss .

    In meinen Augen ist das alles Kleinkinderkacke.

    Ich war der Meinung, wir hätten jetzt andere Sorgen.

    Aber egal irgendwie komme ich schon zurecht.

    Schwiegermutter ist der Meinung, sie braucht mich doch.i

    Ich denke,wir brauchen uns.

    Liebe Grüße Manuela















    h

    Liebe Linchen,

    Ja , ich habe eine super Schwiegermutter . Leider ist sie schon 95

    Vorhin hat Mutti angerufen, sie braucht unbedingt grauen Zwirn Habe ich da, bin aber bei der Wetterlage nicht bereit, das Auto rauszuholen.Ich denke, das hat auch bis Montag Zeit . Es geht um einen kaputten Reißverschluss. Bin ich wirklich unnöglich, weil ich diesen blöden Zwirn

    nicht sofort hinbringe

    Gestern war meine kleine Schwester hier und hat mir erzählt, dass sie sich auch über Mutti aufgeregt hat und ihr auch gesagt hat, wie unfair sie wäre. Mutti behauptet wohl überall, dass ich mich nur noch um meine Schwiegermutter kümmern würde und für sie keine Zeit mehr hätte.

    Ich koche regelmäßig mehrmals die Woche für sie, gehe jede Woche für sie einkaufen, besuche sie immer mittwochs länger und wenn es sein muss, mache ich auch noch mehr. Aber wenn ich höre, dass sie erzâhlt, fremde Personen kümmern sich und kaufen ein usw, platzt mir bald der Kragen.

    Meine Schwägerin war dieses Wochenende auch schon wieder da. Ich bin bald am Verzweifeln Was bin ich froh, wenn ich diese Frau nicht mehr ertragen muss. Meine Schwiegermutter hat die ganze Zeit meine Hand gestreichelt und gesagt: Ich bin so froh, dass du so ruhig bleibst. Ich habe die ganze Zeit an den ehemaligen Nachbarn von meiner Schwägerin gedacht, der gesagt hat, was für eine schreckliche Frau. Die ganze Zeit, als sie mich angeschrieen hat, habe ich nur gedacht, er hat Recht.

    Gott sei Dank ist meine Schwägerin Langschläferin, da hatten Schwiegermutter und ich die frühen Morgenstunden für uns.

    Jetzt ist sie zum Glück wieder weg.

    Im Moment bin ich am Boden zerstört

    Liebe Linchen,

    es ist wirklich schön, wenn du so eine tolle Mutter hattest. Bewahre dir die schönen Momente.

    Gestern wäre mein Vater 88 Jahre geworden, er ist vor 10 Jahren gestorben. Papa war so ein toller Mann. Ich vermisse ihn wirklich sehr.

    Er hat die letzten Monate im Krankenhaus gelegen, ich war ganz oft bei ihm Die letzte Woche hat man mir ein Bett neben seines gestellt.

    Ich hatte meinen Schwiegervater im Arm, als er gestorben ist, war bei meinem Vater, habe meinen Helmut begleitet bis zum Schluss.

    Ich kann einfach. nicht mehr.

    Ich wünsche mir so oft, morgens einfach nicht mehr aufzuwachen.

    Aber ich muss ja für meine Schwiegermutter da sein. Und meine Mutter macht mir mein Leben nicht leichter.

    Da beneide ich dich sehr um das Verhältnis zu deiner Mutter.

    Ich umarme dich

    Deine traurige Manuela

    Liebe Birgit,

    Ich kann dich so gut verstehen. Mir fehlt Helmut auch jede Minute. Morgen muss ich wieder zur Arbeit. Ich arbeite nur Teilzeit, weil Helmut wollte, dass ich viel bei ihm bin. Das will ich jetzt auch nicht mehr ändern.

    Ich glaube, es bringt auch nichts, wenn ich den ganzen Tag arbeite.

    Deswegen wird die Sehnsucht auch nicht weniger.

    Durch die Pflege von Schwiegermutter und meiner Mutter sind die Tage trotzdem ausgefüllt.

    Wie kommst du zurecht? Hat sich finanziell etwas ergeben?

    Liebe Grüße

    Manuela

    Liebe Kerstin,

    du hast Recht, so ein positiver Tag wie gestern tut einfach mal gut. Ich kann zwar nicht vergessen, aber wenigstens mal kurzzeitig abschalten.

    Vorhin hat meine Tochter angerufen. Sie wollen sehen, dass sie übernächstes Wochenende mal wieder kommen trotz Corona. Ich hoffe so sehr, dass das klappt. Ich habe meine Enkel seit Wochen nicht gesehen und habe so große Sehnsucht nach ihnen.

    Mit der großen (2 Jahre) komme ich besonders gut zurecht. Den anderen ist jetzt aufgefallen, dass sie aussieht wie ich als Kind. Vielleicht kann sie sich auch noch vage an ihren Opa erinnern. Sie plappert auf alle Fälle ständig, Opa Himmel, Opa Himmel.

    Die Kleine (1 Jahr) kommt nach ihrem Vater, ist aber auch ein echter Wonneproppen.

    Mir graut es vor diesem Wochenende, da will meine Schwägerin wieder kommen Diesmal hat sie sch wenigstens angekündigt.

    Liebe Grüße

    Manuela

    Heute habe ich meine Patentochter besucht Sie ist Ende Dezember in ihr neues Haus gezogen. Sie hat mich schon so oft eingeladen, aber irgendwie habe ich es nicht geschafft. Heute bin ich also hingegangen. Es war einfach nur schön. Sie hat die Tür aufgemacht und zu ihrem Baby gesagt, endlich ist die Oma Pati da. Den Kleinen konnte ich auch sofort auf den Arm nehmen, er hat mich einfach nur angestrahlt. Mein Bruder hat schon 5 Enkel und weil ich ja meine beiden nur selten sehe, hat meine Patentochter beschlossen, dass ich doch auch Oma für ihren Sohn sein könnte. Es tat einfach nur gut, dieses kleine Wesen mal so lange auf dem Arm zu haben und mit rumzualbern.

    Dann habe ich ich mich mit meinem Bruder getroffen. Er kann einfach Mutti nicht verzeihen , aber ich denke inzwischen, obwohl ich auch oft wütend bin, es ist unsere Mutter und wer weiß, wie lange wir sie noch haben.

    Morgen treffe ich mich mit meiner älteren Schwester bei meiner Mutter. Das wird wieder ziemlich anstrengend.

    Am Freitag will mich meine kleine Schwester besuchen. Das ist zwar schön, ersetzt mir aber meinen Helmut nicht.


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    Ihr Lieben,

    ich habe jetzt ein ziemlich ruhiges Wochenende hinter mir. Heute habe ich außer der normalen Hausarbeit einfach mal nichts gemacht.

    Auf Arbeit ist heute die Frau von meinem Bruder für mich eingesprungen. Ich habe meine Knochen vorhin mit Voltaren eingerieben, im Moment geht es einigermaßen.

    Meine Schwiegermutter hat Angst, dass mir irgendwas passiert, weil sie nicht weiß, was dann aus ihr wird.

    Vorhin habe ich fast eine Stunde mit meiner Mutter telefoniert. Diese Gespräche ziehen mich aber immer nur runter. Sie klagt immer nur, hört mir nie zu. Außer ihren Wehwehchen existiert einfach nichts. Sie fragt nie, wie es mir geht. Nach Helmut hat sie eigentlich auch nur selten gefragt.

    Helmut war früher selbstständiger Handwerker. Nach der Wende kamen plötzlich ganz viele Betriebe. Bei uns im Dorf waren es auf einmal vier aus seiner Branche.

    Helmut war der letzte, der aufgegeben hat. Es fiel ihm unwahrscheinlich schwer, seinen Angestellten zu kündigen. Leider hat er damit zu lange gewartet, wir saßen da auf einem Haufen Schulden. Für meine Mutter war er von da an ein Versager. Es war ihr einfach nur peinlich, dass es den Betrieb nicht mehr gab.

    Die nächsten Jahre hat Helmut auf Montage als Angestellter gearbeitet . Das waren schöne Jahre. Helmut hat sich in den Pensionen nicht wohlgefühlt, also haben wir unseren Wohnwagen dorthin gezogen. Immer,wenn ich frei hätte, war ich bei ihm. Das war wirklich eine schöne Zeit.

    Im Moment gehe ich gern abends ins Bett. Da wartet Hemuts Kissen mit meinem Lieblingsbild auf mich. Das beruhigt mich sehr.

    Jetzt habe ich schon wieder so viel geschrieben. Ich hoffe, ich nerve euch nicht.

    Manuela



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