Beiträge von Niobe

    Liebe Piddy,


    Mein tiefstes Mitgefühl zu deinem grausamen Verlust ...


    Wie man den Schmerz aushält ... der Körper überlebt ihn - irgendwie auf unvorstellbare Weise. Ich schrie und schreie auch noch jetzt manchmal bis zur Erschöpfung in die Decken und Kissen. Mit der Zeit habe ich geübt, den Schmerz zu betäuben, zuzulassen oder zu transformieren. Anfangs aber überflutet er dich und du bist ihm ausgeliefert bis er sich wieder für einen Moment lang zurückzieht.


    Roland Kachler schreibt:

    "Im Schmerz brennt meine Liebe zu DIR!

    Es gibt nichts Größeres zu verlieren als den geliebten Menschen. Der Schmerz brennt in mir ein, was ich mit dem geliebten Menschen verloren habe, nämlich alles. Was schmerzt und brennt, ist die Wunde in der Liebe selbst. Sie ist verwundet, sie ist verletzt bis ins Innerste – und sie zeigt das im Schmerz. Der Schmerz im Verlust ist der tiefste Liebesschmerz, den ein Mensch, der liebt, erleben kann.

    Es gibt keinen schlimmeren Schmerz, als dich zu verlieren. Der Schmerz zeigt mir, wie unendlich wichtig, wertvoll und bedeutend du für mich bist. Mein Schmerz ist jetzt genau richtig."


    :24:

    Ganz herzlich

    Niobe ***

    wenn ihr versteht ,was ich meine<3

    ...


    In meinem Gedächtnis wohnst Du

    Mein Leib ist dein Haus

    Mir aus den Augen siehst du den Frühling

    Noch immer die rote Kastanie.


    Ihr sollt in mir sehen

    Einen von zweien

    Und hinter meinen Worten

    Unruhig horchen

    Auf die andere Stimme


    (Marie Luise Kaschnitz)

    ich habe hier auch vieles aus mamas wohnung mitgenommen und jetzt sieht es sehr vollgstellt aus bei mir. ich kann es aber nicht entsorgen...sind doch Mamalines sachen:33:

    NEEEIIIN .... nicht entsorgen! Es geht um Bewahrung, nicht um Entsorgung (wer hat uns diesen Blödsinn vom Loslassen eingeredet? Sigmund Freud, der sich aber später, nach dem Tod seiner Tochter und dem eigenen Verlusttrauma selbst korrigierte). Die Sachen bleiben da, solange du das brauchst. PUNKT.

    Bettinalein, ich kann dich so gut verstehen! Die sinnlose Trennung von unserem DU überschattet jeden nur denkbaren Lebenssinn. Welchen Sinn sollte ein Leben haben, an dem der geliebte Mensch nicht mehr teilnehmen darf....


    Lass uns erstmal ohne Sinn weitermachen, ja? Überleben tun wir doch auch ohne jegliche Motivationsstrategie - ob wir wollen oder nicht. Wir müssen nicht wollen, hab ich beschlossen. Wir halten das Unaushaltbare aus und überleben die Trennung ohne irgendetwas tun, schaffen, sollen, wollen, werden zu müssen.


    Mich überkommt die Todessehnsucht auch mehr als oft. Ich stelle mir dann vor, was alles zu organisieren und zu regeln wäre ... das ist mir dann auch zuviel, sodass ich weitere Vorhaben in diese Richtung bis auf weiteres "vertage".


    Bitte verzeih mein besserwisserisches Getexte - sieh es als den Versuch einer Ertrinkenden, einander Rettungsringe zuzuwerfen...


    🫂 *** Niobe

    Manchmal hoffe ich,ich sterbe einfach so..:33:

    ....Ich auch... aber damit können wir leider nicht rechnen. Wenn du einem ernstzunehmenden Arzt von deinen Gedanken und Wünschen erzählst, dann sollte er dich erst einmal krankschreben können ("depressive Verstimmung" - völlig egal welchen Namen das Elend hat, Hauptsache du bekommst zumindest ein wenig Abstand von der Arbeitssituation)


    *** Niobe

    Liebe Bettinalein,


    Mein absolutes mitfühlendes Verständnis für deine Worte. Solche Gedanken habe ich auch oft. Warum ich sie nicht umsetze, wurde ich in einer Therapiestunde gefragt, woraufhin ich nicht antworten konnte. "Weil Sie nicht gewalttätig sind, auch nicht gegen sich selbst...", las der Therapeut in meinem Wesen.


    Ich versuche, nicht nach Sinn und Lösung zu fragen. Es gibt für mich weder das eine noch das andere. Zur Zeit reicht mir meine Nicht-Gewalttätigkeit als Grund, mir (vorerst?) NICHT das Leben zu nehmen, auch wenn es gute Gründe gibt, die dafür sprächen.


    "Bevor ich mich umbringe, kann ich jetzt auch dies oder jenes...." versuche ich dann zu denken. Das habe ich von

    Von Joyce Carol Oates (Meine Zeit der Trauer) übernommen: "Eine Tatsache der Witwen*-Existenz: alles geht gleichermaßen in die Tiefe und ist dabei gleichermaßen trivial, vergeblich und sinnlos. Genauso sind alle Tätigkeiten und Handlungen – alles Tun - für die Witwe** Alternativen zum Selbstmord und daher von mehr oder weniger gleicher Bedeutung"


    *und Waisen-

    ** oder Waise


    Ganz herzlich

    *** Niobe