Liebe Gaby,
Es gibt kein Mittel, keine Lösung- nur ausharren und aushalten. Ähnlich wie bei dir stapelt sich auch bei mir die Lektüre über Trauer und Verlust, Tod und Jenseits. Das Lesen (aber nur zu diesem Themenkreis) ist für mich eine der wenigen Möglichkeiten, kurz aus dem Gedankenkarussell auszusteigen, ohne mich vom Thema "abzulenken" (was mir unmöglich ist - ich kann nichts anderes denken oder reden).
Irgendwann habe ich begonnen, Dinge zu gestalten für den Gedenkplatz und das Grab. Es bringt mich über die Zeit.
Es sind dies alles wackelige Krücken und windige Schutzmaßnahmen vor dem allumfassenden Schmerz, dem ich damit davonzulaufen versuche. Doch oft genug holt er mich ein, wenn das Ausmaß der Katastrophe für Momente mein emotionales Bewusstsein erreicht. Dann breche ich in vollkommener Verzweiflung zusammen.
Kennst du den Blog von Silke Szymura?
Sie schreibt nach dem Tod ihres Lebensgefährten "In lauter Trauer".
Z.B. Warum tut das so sch... weh
Heilungsphantasien, wie dort beschrieben, habe ich persönlich allerdings nicht. Mag der Schmerz vielleicht irgendwann nachlassen, aber wie soll ein amputiertes Herz nachwachsen?
Ach Gaby, verzeih mein besserwisserisches Getexte ...
Ich habe keinen Trost und keinen Rat, kann mich nur ein wenig zu dir setzen
*** Niobe