Beiträge von reineich

    Liebe Linda,


    danke für den Tip. Dann sollte das Thema "Tröstende Texte" in dem Thread "Gedichte, Sprüche und Geschichten" fortgesetzt werden.


    Liebe Grüße
    Reinhold

    Noch ein Text:


    Wenn ich tot bin,
    darfst du gar nicht trauern.
    Meine Liebe wird mich überdauern
    und in fremden Kleidern dir begegnen
    und dich segnen.


    Joachim Ringelnatz

    Hallo,


    ich weiß nicht, ob es im Forum so etwas schon gibt, habe es jedenfalls nicht in dieser Form gefunden: Eine Sammlung tröstender kurzer Texte, ob jetzt Gedichte, Gebete, Sprüche, vielleicht auch Kurzgeschichten, oder was auch immer. Ich möchte hier eine solche Sammlung anregen und hoffe, dass sich viele finden, die solche Texte einstellen.


    Euch allen liebe Grüße
    Reinhold


    Ein kleiner erster Beitrag:


    Weine Nicht Um Mich, Wenn Du Mich liebst


    Der Tod zählt nicht
    Ich bin bloß ans andere Ufer hinübergefahren
    Ich bin das Selbe und du bist auch das Selbe geblieben
    Alles, was wir füreinander bedeuteten, das bleiben wir für immer
    Sag meinen Namen so, wie du ihn immer gesprochen hast
    Wähle keinen anderen Tonfall
    Weder einen feierlichen noch einen traurigen
    Lach’ darüber, worüber wir zusammen gelacht haben
    Bete, lächle, denk an mich, bete mit mir
    Mein Name soll zu Hause so ausgesprochen werden, wie er immer ausgesprochen wurde
    Das Leben ist das Gleiche: gestern und heute
    Wieso könnte ich nicht weiterhin ein Teil deiner Gedanken sein?
    Nur deswegen, weil ich mich aus deinem Blickfeld entfernt habe?
    Ich bin nicht weit, nur auf der anderen Seite der Straße
    Siehst du, alles in Ordnung
    Du findest mein Herz und darin meine makellose Zärtlichkeit wieder.


    -Hl. Augustinus-

    Hallo Ihr Lieben,


    ich finde es einfach großartig, wie man hier im Forum aufgenommen wird und wie freundlich alle sind (soweit ich es bisher mitbekommen habe). Dir, liebe Salome, herzlichen Dank für Deine hilfreichen Hinweise und den Text von Juliane Grodhues.


    Ich kann es auch nur aus persönlicher Erfahrung bestätigen: Die Begegnung mit den Verstorbenen hat eine starke heilende Wirkung. Ich selbst bin von der Echtheit der Begegnung mit meiner verstorbenen Frau überzeugt, so wie es ja, lt. den Berichten über die IADC-Therapie, auch fast alle erfolgreich Behandelten sein sollen.


    Leider weiß ich nicht, ob ich das aktuelle, auf deutsch übersetzte Buch von Allan Botkin nennen darf, oder ob das unzulässige Werbung ist. Aber jeder, der will, kann ja selbst danach im Web suchen, man findet es sofort.


    Die Berichte der Patienten erinnern sicher an Moody und Kübler-Ross. Aber Botkin hält sich mit einer Erklärung zurück, er vermeidet metaphysische und esoterische Spekulationen, wenn er auch auf Ähnlichkeiten mit Nahtoderfahrungen hinweist. Heutzutage bestreitet niemand mehr ernsthaft, dass es Nahtoderfahrungen gibt, die Frage ist immer nur, wie sie zu erklären sind, ob es sich um einen wirklichen Kontakt mit dem Jenseits handelt oder um so etwas wie Halluzinationen. Durch die Forschung ist belegt, dass Nahtoderfahrungen die Betreffenden oft verändern, hin zu weniger Angst vor dem Tod, zu sozialerem Verhalten, zum Glauben an Gott oder eine höhere Wirklichkeit. Oft bringen diese Änderungen der Betroffenen auch Probleme mit sich, man kommt häufig nicht mehr mit dem Partner und Freunden zurecht usw. Ähnlich könnte ich es mir bei der IADC-Therapie vorstellen: Manche Menschen, die durch die Therapie einen Nachtod-Kontakt hatten (ob jetzt echt oder nur vermeintlich) und die, im Gegensatz zu früher, jetzt an ein Weiterleben nach dem Tod glauben und vielleicht ihr eigenes Leben verändern, könnten Probleme mit ihrem bisherigen Lebensumfeld bekommen. Vielleicht werden sie durch ihre Erfahrung auch stark irritiert und bekommen Probleme mit sich selbst. Das alles sollte wissenschaftlich erforscht werden. Wenn aber die Berichte über die Heilung von tiefer Trauer, auch traumatischer Trauer, durch IADC stimmen - und warum sollte ich daran zweifeln? - dann ist die Therapie auf jeden Fall wertvoll. Immerhin hat Dr. Botkin (und manche seiner Kollegen) die Erfahrungen in einem sehr realistischen Umfeld gemacht: in einem Krankenhaus für Kriegsveteranen, wo Soldaten mit Kriegsbeschädigungen, z.B. schweren Trauer-Traumata, therapiert wurden. Viele von ihnen wurden durch "Begegnungen mit Verstorbenen" geheilt, und die Trauer kehrte auch nach längerer Zeit nicht zurück. Es war also keine "Räucherstäbchen"-Umgebung, wo diese Begegnungen stattfanden.


    So, jetzt habe ich etwas lange geredet. Es lag mir auf der Seele.


    Euch alles Gute!
    Reinhold

    Hallo,


    bin neu in diesem Forum, hoffentlich ist es in Ordnung so, wie ich mich an Euch wende.


    Meine geliebte Frau starb vor einem halben Jahr. Seither spüre ich häufig ihre Anwesenheit - nicht mit den fünf Sinnen, sondern als ein Gefühl des Glücks, des Geliebtseins, auch irgendwie eine Leichtigkeit. Dann weiß ich ganz einfach, dass sie bei mir ist. Und dieses Gefühl bewirkt, dass die Trauer fast vollständig verschwunden ist. In letzter Zeit habe ich viel zum Thema gelesen, auch einiges über Nachtod-Kontakte, und welchen Trost sie bewirken. Auch eine neue Therapie, IADC, Induced After-Death Communication, baut auf Nachtod-Kontakten auf und soll sich in vielen Fällen tiefer Trauer als hilfreich erwiesen haben. Der Entwickler der Therapie, Alan Botkin, lässt die Frage, ob die Kontakte mit den Verstorbenen echt sind, unbeantwortet. Die Therapie soll auch wirken, wenn man nicht an ein Weiterleben nach dem Tod glaubt.


    Ich habe festgestellt, dass ich die "Glücks- und Liebesausstrahlung" meiner Frau oft (aber nicht immer) gerade dann besonders deutlich wahrnehme, wenn ich mir einfach vorstelle, sie befinde sich neben mir, an meiner Seite. An psychologische Erklärungen für diese Wirkung glaube ich nicht, da meine Vorstellungskraft ziemlich unterentwickelt ist (bin nicht in der Lage, mir willentlich groß was einzubilden) und "positives Denken" bei mir noch nie funktioniert hat.


    Nun zu meiner Frage: Mich interessiert, ob diese Vorstellung ("Du bist an meiner Seite") auch anderen, die geliebte Menschen verloren haben, hilft. Hat jemand schon die gleiche Erfahrung gemacht? Oder hilft es dem einen oder anderen jetzt, wenn er einmal versucht sich vorzustellen, der geliebte Verstorbene befinde sich neben ihm und umfange ihn mit seiner Liebe? Aber bitte Vorsicht! Lasst es lieber sein, wenn Ihr glaubt, es funktioniert nicht und die Enttäuschung könnte zu groß sein. Ich bin kein Therapeut, aber wenn so etwas helfen sollte, dann wäre es wunderbar! Kann sein, dass dabei auch eine gewisse Offenheit für diese Erfahrung des Geliebtwerdens eine Rolle spielt; dass man es eben einfach zulässt und nicht von vorneherein abblockt.


    Bin gespannt auf Eure Antworten!


    Reinhold