Beiträge von reineich

    es tut mir leid, dass Dein Mann gestorben ist. Und es freut mich, dass Du Deine Gedanken, Nöte und Freuden in diesem Forum äußerst.


    Deine Erlebnisse sind schon wunderbar. Sie als "Zufall" abzutun, wäre zu einfach. Besonders das Foto mit den Tränen beeindruckt mich sehr. Das erinnert mich daran, dass, nach mehreren Berichten, auch die "Verstorbenen" uns anscheinend vermissen, dass auch sie in gewisser Weise um uns trauern. Ich bin fest davon überzeugt, dass eines Tages die Trennung überwunden ist und wir uns wiedersehen.


    Alles Liebe Dir und Lenchen,
    Reinhold

    Du hast, meiner bescheidenen Meinung nach, natürlich recht: Toleranz darf nicht nur in eine Richtung gehen, sondern muss allem Denken und Glauben zugestanden werden. Hinterfragen ist ganz wichtig und kann alle Seiten weiterbringen. Es sollte aber, und das gehört ja gerade mit zu dieser Toleranz, auch geglaubt werden dürfen, was die Mehrheit nicht glaubt. Die Mehrheit glaubt aber gerade nicht an die Echtheit von Nachtodkontakten. Oder vielleicht ist das gar nicht richtig so: vielleicht ist der Zweifel an der Echtheit nur die "veröffentlichte Mehrheit", das, was die Medien rüberbringen.


    Auch was von Naturwissenschaftlern verlautbart, spricht ganz überwiegend gegen die Echtheit solcher Erscheinungen. Aber auch hier gilt: Wir kennen ja nur die Gedanken und Äußerungen von Wissenschaftlern, die veröffentlicht werden. Ein mir bekannter Wissenschaftler (Mediziner) äußerte sich kürzlich in einem Seminar über Nahtoderfahrungen, dass inzwischen eine ganze Reihe von Forschern an dem "materialistischen" Weltbild zweifelt und offen ist für andere Erklärungen, ganz einfach deshalb, weil es inzwischen so viele Erscheinungen gibt, die nicht in das frühere Weltbild hineinpassen. Aber diese Forscher, so der Mediziner, wagen entweder nicht, sich öffentlich zu äußern, aus Furcht, keine Forschungsgelder zu bekommen, oder die führenden "seriösen" Medien veröffentlichen ganz einfach nicht ihre Äußerungen. Soweit das, was dieser Insider sagte.


    Ganz sicher können viele Erscheinungen mit natürlichen Ursachen erklärt werden. Ein bekannter Parapsychologe ist der Physiker Prof. Walter von Lucadou. In einem Vortrag, den ich kürzlich hörte, erläuterte er, wie er paranormale Erscheinungen, z.B. unerklärliche Geräusche, untersucht: Er forscht immer zuerst nach natürlichen Ursachen, und oft findet er auch welche. Aber in vielen Fällen sind solche Ursachen nicht festzustellen. Das heißt nicht, dass es nicht auch hier im einen oder anderen Fall welche geben könnte. Aber selbst dann bleibt noch ein großer unerklärlicher "Rest" übrig. Inzwischen sind z.B. Psi-Phänomene auch statistisch belegt.


    Doch ganz unabhängig davon: jeder soll und darf denken und glauben, was er/sie will. Alles andere wäre schlimm.


    Liebe Grüße


    Reinhold

    ist das Leben, jedenfalls in unserer "irdischen Existenz", etwas anderes als Glauben? Religiöse Menschen glauben etwas, Atheisten glauben etwas anderes, jeder glaubt irgendetwas, jeder einzelne Mensch ein wenig anders als alle anderen. Mit Beweisen und angeblich unwiderlegbarem Wissen ist das so eine Sache. Es gibt Wissenschaftstheorien, die besagen, dass gar nichts bewiesen werden kann; so weit würde ich persönlich nicht gehen. Die moderne Atomphysik löst die Welt auf in Leere (Vakuum) und Energie - Materie existiert eigentlich gar nicht. Und jeder seriöse Wissenschaftler geht davon aus, dass alle erkannten Naturgesetze nur vorläufig sind und irgendwann widerlegt oder überholt werden können.


    Wir müssen also einfach auch auf unser inneres Wissen vertrauen, auf unsere Gefühle, unsere "Ahnungen", unsere Intuition. Warum wird sogenannte "subjektive" Erkenntnis so abgetan und vermeintliche "objektive" Erkenntnis geradezu vergöttert? Ich bin zwar fest davon überzeugt, dass es objektive Wahrheiten gibt - aber ob wir sie in unserem "Erdenleben" erkennen, das bezweifle ich. Jeder von uns sieht immer nur Teilaspekte und Ausschnitte, leider nicht das Ganze. Aber es gibt Erlebnisse, die bei den Erlebenden die Überzeugung hinterlassen, dass sie die Ganzheit, die Wahrheit erfasst haben, das sind mystische Erfahrungen und oft auch Nahtod-Erlebnisse. Viele sagen dann leider spöttisch: "Das ist doch nur subjektiv." Die meisten Menschen schweigen dann lieber über ihre Erlebnisse. Angeblich haben wir viele Tabus überwunden, aber dieses Tabu besteht weiter. Genauso ist es mit Nachtod-Kontakten. Meine ganz persönliche Erfahrung, die ich aus Gesprächen mit anderen gewonnen habe: Sehr viele Menschen hatten solche Kontakte, sind auch fest von ihrer Echtheit überzeugt, aber sie wagen normalerweise nicht, darüber zu reden. Erst wenn jemand kommt und sagt: Ich hatte so eine Erfahrung, erst dann machen auch sie den Mund auf. Und so verbreitet sich die Ansicht, unterstützt durch die Medien, solche Erlebnisse seien Ausnahmeerscheinungen. Ich wage zu behaupten, dass das Gegenteil der Fall ist: solche Erlebnisse sind fast die Regel. Sie werden zur Ausnahme durch das Totschweigen, und im Lauf der Zeit glaubt man vielleicht selbst dann, dass man spinnt oder geträumt hat.


    Liebe Grüße
    Reinhold

    Hallo Ihr Lieben,


    heute haben Du, Monika, und ich unseren 28. Hochzeitstag.


    Kurz bevor Du starbst, sagte ich zu Dir: Den Spruch "Bis dass der Tod euch scheidet" akzeptiere ich nicht. Du hast zugestimmt. Und tatsächlich: der Tod hat uns nicht geschieden. Die Trennung ist eine äußerliche - schmerzhaft genug, aber das Wesentliche konnte der Tod nicht zerstören.


    Wie wir es bisher hielten, so werde ich es auch weiterhin tun: Ich gratuliere Dir, Moni, aber ich gratuliere vor allen Dingen mir dazu, Dich kennengelernt zu haben und mit Dir verbunden sein zu dürfen. Ich danke Dir für all die Jahre, die Du mich mit Dir beschenkt hast und zukünftig noch beschenken wirst. Du warst nicht berühmt, wurdest nicht von Fans angehimmelt, und doch: ohne Dich wäre die Welt, wäre das ganze Sein sehr viel ärmer. Deshalb bin ich so glücklich und dankbar, dass Du weiterhin da bist.


    Ganz liebe Grüße Euch allen
    Reinhold


    PS: Wo Ihr auch seid, feiert einfach mit!

    ein Zitat aus dem neu erschienenen Buch "Ein Netz, das trägt" von Dorothea Stockmar (ihr Sohn war durch einen Unfall ums Leben gekommen):


    "Unsere Tochter Ati hatte kurz nach dem tragischen Unfall einen beruhigenden Traum von Cajus. Sie träumte, dass Cajus ihr im Traum ganz klar erzählte, wie das Unglück geschah: "Ich ging noch mal zurück zum Bahnsteig, da ich mein Handy vermisste, habe in dem Moment nicht aufgepasst, und dann kam der Güterzug und riss mich mit. Im selben Moment erschien ein Engel, der mir die Hände entgegenstreckte und mich mitnahm. Etwas höher in den Wolken wartete eine goldenen Kutsche auf mich ... So war es, du musst dir also keine Sorgen um mich machen, mir geht es gut!""


    Ein beeindruckendes Buch, in dem viele Briefe und Mails der Mit-Trauernden, Gedichte, Gedanken und Gemälde der Autorin veröffentlicht sind. Am Schluss des Buches stellt sie erstaunt fest, dass das Ende ein neuer Anfang ist: "Wenn ich jetzt nach mehr als acht Monaten des Schreibens und Sammelns von Briefen und Texten auf unsere Sammlung zurückblicke, stelle ich mit Überraschung fest, dass entgegen all meiner Erwartung jener Teil, der sich mit Themen wie Suche, Umbruch und Wandlung beschäftigt, mehr Seiten einnimmt als der erste Teil, der sich mit der Fassungslosigkeit in der ersten Phase der Trauer auseinandersetzt. Am Anfang meiner Trauer, als die Untröstlichkeit so viel Raum eingenommen hat, hätte ich das nie für möglich gehalten."


    Alles Liebe
    Reinhold

    von dieser Verbundenheit, die über den Tod hinaus weiterbesteht, bin ich auch felsenfest überzeugt. Ich stimme Dir zu, Claudia: die Liebe ist das Größte, daher muss es weiterhin eine Verbindung zwischen den Verstorbenen und uns geben. Und aus dieser Verbundenheit heraus - so kann man es einigen persönlichen Berichten entnehmen - fühlen die Verstorbenen mit uns mit. Eine Bekannte von mir, die durchaus keine Spinnerin ist, hat mir geschrieben, dass ihr verstorbener Mann ihr zu verstehen gegeben hat, dass er sie "dort" vermisst, dass sie ihm fehlt. Mich hat das sehr berührt. Ich kann da nur sagen: Die Liebe endet nicht mit dem Tod, sie besteht weiter, von beiden Seiten aus. Das durfte ich selbst erleben, wofür ich sehr dankbar bin.


    Ich wünschte, jeder Trauernde würde solche Erfahrungen machen. Vermutlich machen sogar viele diese Erfahrungen, aber die meisten wagen nicht, darüber zu reden. Aus Angst, als verrückt angesehen zu werden. Wenn mehr es wagen würden, darüber zu reden, vielleicht einfach nur anonym, dann könnte das für viele ein Trost sein. Sicher würden auch viele, die ihre Erlebnisse eher verdrängt haben, vielleicht aus Angst, endlich auch zu ihren Wahrnehmungen und Gefühlen stehen, statt sich zu sagen: Nein, das kann nicht sein, also weg damit. Bei meinen Bekannten kenne ich mehrere, die bisher nicht gewagt haben, über solche Erlebnisse zu reden, und erst als ich mit meinen eigenen Erfahrungen herausrückte, wagten sie auch, von ihren zu reden.


    Immerhin: in der Umfrage am Thread-Anfang haben bisher nur 26% angegeben, noch keinen spontanen Kontakt mit einem Verstorbenen gehabt zu haben. Mit anderen Worten: 74% sagen, sie hatten solche Kontakte!


    Euch allen ganz liebe Grüße
    Reinhold

    danke für Deinen Bericht von Deinem Traum. Ich kann gut verstehen, dass er Dir gut getan hat, und auch das Gefühl, das Dich tagsüber begleitet hat. Solch ein Erlebnis wirkt richtig erlösend. Es ist wunderbar, zu fühlen und innerlich zu wissen: der Verstorbene ist doch noch da, er lebt in irgendeiner Weise. Und ist mit einem auch weiterhin verbunden.


    Nochmals: danke.


    Ganz liebe Grüße
    Reinhold

    außer dem Buch "Trost aus dem Jenseits" kenne ich nur Cherie Sutherland, „Tröstliche Begegnungen mit verstorbenen Kindern“, Scherz Verlag, Bern, München, Wien 1998 (zur Zeit leider nur noch antiquarisch erhältlich), das sich ausschließlich mit dem Thema Nachtodkontakte befasst. Im Gegensatz zu dem Buch von Judy und Bill Guggenheim geht Cherie Sutherland viel eingehender auf die einzelnen Fälle ein, so dass es insgesamt auch weniger Berichte sind, die aber teilweise sehr berühren. Sie befasst sich auch mehr mit der Trauer, die die Guggenheims in ihren Kurzberichten doch eher aussparen.


    Vor einem Monat hat das "Netzwerk Nahtoderfahrung" (http://www.netzwerk-nahtoderfahrung.de) eine Tagung zum Thema Nachtodkontakte und Sterbebettvisionen durchgeführt. Hierzu soll in den nächsten Monaten ein Tagungsband entstehen, mit persönlichen Berichten ebenso wie mit allgemeinen Beiträgen zum Thema. Vielleicht wäre das auch lesenswert für Euch.


    Was meine Gefühls-Kontakte zu Monika betrifft, so sind sie manchmal so intensiv, dass ich genau weiß, sie ist bei mir. Leider ist es nicht durchgehend so, oft gar nicht oder auch nur schwach. Ich wünsche mir durchaus, ständig mit ihr in Verbindung zu stehen. Von ihrer Seite aus ist das vielleicht auch so. Von meiner Seite aus fühle ich oft nicht die Verbindung. Aber es wäre äußerst undankbar von mir, mich darüber zu beklagen, denn viele Menschen erleben solch ein Geschenk überhaupt nicht, vielleicht einfach deshalb, weil sie die Verbindung - aus welchen Gründen auch immer - nicht wahrnehmen, was nicht bedeuten muss, dass eine solche Verbindung nicht besteht. Manche wahrgenommenen Nachtod-Kontakte finden nach der Studie der Guggenheims erst nach Jahrzehnten statt.


    Das Buch "Alles wird gefügt" kenne ich nicht, ebensowenig die Bücher von Kübler-Ross. Ob Kübler-Ross das Wahre für mich wäre, weiß ich nicht, vielleicht ist sie ein wenig zu spekulativ. Auch einer Kontaktaufnahme durch spiritistische Medien oder Methoden wie "Blick hinter den Spiegel" stehe ich eher zurückhaltend gegenüber. Das geht mir persönlich zu sehr ins Esoterische. Aber ich kann verstehen, dass manche Trauernde in ihrer Verzweiflung alle nur möglichen Wege suchen, um einen Kontakt herzustellen.


    Euch alles Liebe
    Reinhold

    auch ich glaube, dass Eure Erlebnisse nicht einfach nur eingebildet sind.


    Einbildungen können manchmal natürlich vorkommen, keine Frage. Wir können uns in Sehnsüchte hineinsteigern. Aber für Kontakte mit Verstorbenen ist es typisch, dass sie in den allermeisten Fällen unerwartet kommen. Du hast es so schön gesagt, Claudia: "... aber sie überraschen uns dann doch immer wieder mit anderen Dingen, nicht wahr?" Die Erfahrungen von Judy und Bill Guggenheim in ihrer umfassenden Studie, die sie in dem Buch "Trost aus dem Jenseits" vorstellen, zeigen gerade, dass Kontakte meistens dann zustandekommen, wenn man gerade nicht an die Verstorbenen denkt, oft im ganz gewöhnlichen Alltag. Natürlich gibt es auch da Ausnahmen: In wenigen Fällen treten Nachtodkontakte auf, wenn man sie sich gewünscht hatte. Aber das ist die große Ausnahme. Meine persönliche Erfahrung mit Gefühlskontakten zu Monika ist ebenfalls, dass ich auf ihr Auftreten keinen Einfluss habe. Ich würde sagen: Sie kommen, wann sie wollen.


    Euch alles Liebe
    Reinhold

    es ist traurig, wenn Menschen Dich einfach für nicht normal erklären, weil Du so sehr trauerst. Jeder Mensch leidet anders unter einem Verlust, auch wenn es natürlich manche Ähnlichkeiten gibt, und mancher ist zutiefst getroffen.


    Meine bescheidene persönliche Meinung: Ich glaube an ein Weiterleben nach dem Tod. Und ich glaube, dass wir dabei unsere Lieben, die vor uns verstorben sind, wiedersehen. Und bin fest überzeugt davon, dass das kein trauriges Ereignis sein wird, sondern mit großer Freude verbunden. Es gibt heute so viele Berichte über Nahtoderfahrungen, und immer wieder wird dabei über die freudige Wiederbegegnung mit verstorbenen Angehörigen berichtet. Hierbei spekulieren natürlich einige Naturwissenschaftler - ohne es beweisen zu können - dass das bloße Halluzinationen sind. Aber die meisten derjenigen, die eine tiefere Nahtoderfahrung hatten und die davon berichten, sind felsenfest davon überzeugt, dass es sich um echte Erlebnisse handelt, um echte Begegnungen mit geliebten Menschen.


    Bei Nachtodkontakten kann man schon nicht mehr so schnell mit Halluzinationen argumentieren, weil oft auch Menschen solche Erlebnisse hatten und haben, die nicht von tiefer Trauer betroffen sind, oder die erst Jahrzehnte nach dem Tod diese Erfahrungen machen, oder die gar nicht wussten, dass jemand gestorben ist. Einem Bekannten von mir hat im "Traum" seine Frau gezeigt, wo er einen Gegenstand findet, der einer Nachbarin gehörte und von dessen Vorhandensein er gar nicht gewusst hatte. Solche Berichte gibt es viele. Das Erstaunliche dabei ist, dass es so viele Übereinstimmungen gibt: Bei Nahtoderlebnissen, bei Nachtod-Kontakten und auch bei dem Wiedersehen von Verstorbenen in der IADC-Trauertherapie von Dr. Botkin, sowohl was die Erscheinung der Verstorbenen betrifft (sie werden als heil und gesund erlebt, amputierte Gliedmaßen sind wieder vorhanden usw.; sie sind von Licht umgeben), wie auch, was ihre Aussagen betrifft: Liebe, fortbestehende Verbundenheit, "mir geht es gut", usw.


    Ich kann natürlich Dich nicht und niemanden überzeugen, dass solche Erlebnisse wahr sind, wenn sie nicht selbst davon überzeugt sind. Sicher kann es vorkommen, dass Medikamente den Sinnen einen Streich spielen, es kann in Einzelfällen Halluzinationen geben usw. Tatsache ist jedoch, dass etliche Menschen, die diese Nahtod- und Nachtoderfahrungen gemacht haben, überzeugt sind, sie von Sinnentäuschungen unterscheiden zu können, und dass sehr viele die Erlebnisse für echt halten, worunter sowohl Angehörige der unterschiedlichsten Religionen sind wie auch Atheisten.


    Warum manche Menschen diese Erfahrungen machen, und andere nicht, kann ich nicht sagen. Ebensowenig, warum manche diesen Erlebnissen eher gleichgültig gegenüberstehen, oder warum sie bei ihnen weniger Überzeugungskraft haben, während andere tief durch sie geprägt werden und ihre Einstellungen zum Leben ändern. Und manche werden durch Nachtodkontakte sehr getröstet, andere nur wenig. Das sind alles offene Fragen. Sicher hängt das auch von der jeweils eigenen Einstellung ab: ob man Angst hat, erinnert zu werden, ob man überhaupt Angst von solchen Erlebnissen hat, ob man offen eingestellt ist, usw.


    Vor kurzem bin ich einer Mutter begegnet, deren Sohn vor zwei oder drei Jahren gestorben ist. Sie hat sich unzählige Gedanken gemacht über ihn, wo er jetzt ist, usw. Sie hörte, aus tiefem Schlaf erwacht, ganz deutlich seine Stimme, und fing, wie auf eine Aufforderung hin, an zu schreiben. Schließlich entstand ein Theaterstück, von dem die Angehörigen ihr sagten: Das hast Du nicht geschrieben, das ist ja, als ob ... reden würde. Das Stück kommt immer wieder auf die fortbestehende Liebe und Verbundenheit zurück.


    Alles Liebe
    Reinhold

    mein herzliches Mitgefühl für Dich. Ich kann verstehen, dass Dein Papa Dir so sehr fehlt!


    Genau wie Du glaube auch ich nicht, dass Nachtod-Erlebnisse einfach nur ein psychologischer Schutzmechanismus sind. Vor allem dann nicht, wenn die sogenannten "Zufälle" sich häufen, was ja oft der Fall ist. Und auch deshalb nicht, weil so viele Menschen solche Erlebnisse haben (siehe auch die Umfrage oben), und viele sind felsenfest davon überzeugt, nicht einfach nur einem psychologischen Trick aufgesessen zu sein, sondern tatsächlich Verstorbenen begegnet zu sein. Mir ist es z.B. vor wenigen Tagen passiert, dass ich in der Stadt, in der Monika und ich unseren letzten Urlaub verbracht haben, einen Monat vor ihrem Tod, intensiv ihre Gegenwart gespürt habe.


    Auch Deine Erlebnisse kann ich mir als echte Begegnungen und echte Kontaktaufnahme sehr gut vorstellen, zumal Du selbst ja den Eindruck hast, dass sie nicht einfach Zufall sind. Das Erlebnis mit dem Kaktus z.B., den Dein Vater so sehr mochte und der genau zur richtigen Zeit ungewöhnlich viele Blüten hervorbrachte, ist ja doch sehr ungewöhnlich, nicht zuletzt auch im Zusammenhang mit den fast gleichzeitigen anderen Erlebnissen. Und was Du im Traum sprichst: "Aber Papa, du kannst ja nicht da sein, du bist ja gestorben!", habe ich fast genau mit den gleichen Worten von einem Freund gehört, der von seinem verstorbenen Sohn intensiv träumte. Bei ihm war es so, dass er über dessen Erscheinen so erschrocken ist, dass er aufwachte. Er kann sich jetzt noch sehr deutlich an den "Traum" erinnern.


    Ganz liebe Grüße, und alles Liebe,
    Reinhold

    bin aus dem Urlaub gekommen und kann erst jetzt etwas schreiben. Ich fühle mit Dir und wünsche Dir von ganzem Herzen, dass Dir viel Kraft zuwächst, um zu bewältigen, was auf Dich zugekommen ist. Viele kluge Worte kann und will ich nicht von mir geben. Hier im Forum gibt es etliche Menschen, die aus eigenem Erleben mit Dir mit-fühlen.


    Ganz liebe Grüße
    Reinhold

    Hallo zusammen,


    vergangenes Wochenende besuchte ich ein sehr interessantes Seminar in Warendorf bei Münster (Deutschland), das vom "Netzwerk Nahtoderfahrung" veranstaltet wurde: "Spirituelle Erfahrungen im Umfeld des Todes: Nahtoderfahrungen, Nachtodkontakte, Sterbevisionen". Unten findet Ihr kurz zusammengefasst das Programm. Ich durfte dabei auch von meinen Erfahrungen berichten. Es war eine ergreifende Veranstaltung, besonders die persönlichen Erfahrungsberichte und der private Austausch mit anderen Besuchern und den Referenten. Mein Eindruck war, fast jeder der unerwartet zahlreichen Besucher hatte seine eigenen spirituellen Erfahrungen im Zusammenhang mit dem Tod, sowohl Nahtoderfahrungen wie auch Nachtod-Begegnungen mit geliebten Verstorbenen (und auch andere Erfahrungen, z.B. das Erfühlen, dass jemand bald sterben wird). Sogar auf der Tagung selber kam es zu einem Nachtod-Kontakt: einer Frau, die ihr Kind verloren hatte, ging bei einem Gottesdienst ständig der Namen meiner verstorbenen Frau durch den Kopf, gänzlich unbeabsichtigt und fast gegen ihren Willen, denn sie wollte eigentlich an ihr Kind denken, und sie spürte Monikas friedvolle Gegenwart. Es war sehr schön für mich, das zu hören, und es macht mich glücklich.
    Ganz herzlich grüßt Euch
    Reinhold


    PS 1: Nähere Infos gib es zur Zeit noch unter: http://www.iands-germany.de/html/progr__lvhs.html


    PS 2: Wenn Ihr mehr von dem Seminar wissen wollt oder Kontakte sucht, fragt mich einfach.



    Programm:


    Prof. Dr. Walter von Lucadou: Paranormale Erlebnisse im Umfeld des Sterbens - beweisen sie das Überleben der Seele?


    Prof. Dr. Günter Ewald: Nachtodbegegnungen und ihre Bedeutung für unser Weltbild


    Dipl.-Psych. Juliane Grodhues: Induced after Death Communication (IADC) - ein neuer Weg zur Heilung von Trauma und Trauer (eine neue Therpieform, bei der es häufig zu Begegnungen mit Verstorbenen kommt, wodurch die Trauer sich deutlich verringert)


    Maritta Sallinger-Nolte: Sterbebettvisionen aus persönlicher und beruflicher Sicht


    Dipl.-Psych. Roland Kachler: Wie aus Trauer Liebe wird - Trauer als kreative Beziehungsarbeit


    Dr. Joachim Nicolay: Gibt es eine spirituelle Natur des Menschen?


    Dorothea Stockmar u. Sabine Mehne: Noch immer such ich Dich. Ein Theaterstück.


    Persönliche Erfahrungsberichte.

    Hallo zusammen,


    sicher kennen einige von Euch den Theologen und Autor Jörg Zink, der wohl kaum im Verdacht steht, Unseriöses zu äußern. Er schreibt in seinem Buch "Gotteswahrnehmung - Wege religiöser Erfahrung" in dem Abschnitt "Die Selbstkundgabe eines Menschen in seiner Todesstunde":


    "Es ist in unzähligen Fällen verbürgt, dass Menschen in ihrer Todesstunde einem anderen Menschen, in der Regel einem ihnen sehr verbundenen, erscheinen. Es ist nicht wichtig, ob wir dafür Erklärungen bereitstellen, entscheidend ist die Tatsache, dass es erfahren wird. Der bedeutende katholische Theologe Fridolin Stier berichtet - ich wähle seine Worte, weil er alles andere als ein Träumer oder Phantast war, sondern einer der klarsten Menschen, denen ich begegnet bin - von einem solchen Vorgang. Seine Tochter lebte in einer anderen Stadt. Sie fiel an einem bestimmten Tag einem Unfall zum Opfer. In derselben Stunde, als sie starb, erschien sie ihm: "Ich kann die Gestalt nicht vergessen, die ich sah, als mich ein Ruf oder ein Stoß von tief innen heraus aus dem Halbschlaf weckte. Ich sah sie so klar, wie sie aus der Türecke in meiner Stube aus der Wand hervortrat, nach ein paar Schritten quer durch einen schmalen Gang in der anderen verschwand, im langen, mildgrünen Gewand dahinschritt, barfuß, das Haar herabhängend, noch sehe ich sie, ihr Profil mir zugekehrt ..." Und solche Erfahrungen sind indessen beileibe nicht selten."


    Etwas später schreibt Jörg Zink: "Es wird auch berichtet, dass Sterbende mit einer letzten seelischen oder geistigen Energie im Haus des Menschen, der mit ihnen verbunden war, eine Uhr angehalten oder ein Bild von der Wand geworfen hätten. Und auch das kann in ungezählten Einzelfällen nicht als bloße Täuschung abgetan werden. Es könnte uns eine neue Klarheit verschaffen, legten wir den Hochmut unserer rationalen, an unserem eigenen Gehirn und seiner Struktur orientierten Welterklärung ab."


    Alles Liebe Euch!


    Reinhold

    möchte heute mal aus einem anderen Buch zitieren: "Positive Kommunikation - Das Gute in sich entdecken und besser mit anderen umgehen" von Ann Elisabeth Auhagen. Es handelt sich um eine Art psychologischen Ratgeber. Frau Auhagen schreibt, wie u.a. ein Erlebnis beim Tod ihrer Mutter sie zum Schreiben des Buchs ermutigt hat. "Ich blieb sitzen und betrachtete das, was der Körper meiner Mutter gewesen war. Er erschien vollkommen unbedeutend. Nun geschah etwas, womit ich niemals gerechnet hatte. Ich kann es nicht beweisen. Ich kann es nur wahrheitsgemäß berichten. Ich erlebte die "Präsenz" meiner Mutter. Nicht in ihrem ehemaligen Körper. Aber es schien mir unzweifelhaft meine Mutter zu sein. Sie lächelte mir und meiner Tante, die ebenfalls im Raum war, voller Liebe zu. Ich schwieg über das Erlebnis. Wenig später jedoch sagte meine Tante plötzlich: "Ich glaube, sie lächelt." Dann geschah noch etwas, das ich mir nie erträumt hätte. Es überkam mich ein unbeschreibliches Gefühl der Freude. Nicht Freude darüber, dass meine Mutter nun nicht mehr bei uns war. Ich kann es nur so in Worte fassen: Es war eine ganz tiefe, allumfassende, ich möchte fast sagen, überirdische Freude."


    Liebe Grüße an Euch alle,
    Reinhold

    danke, dass Du Deine Erfahrungen erzählt hast. Ich hoffe, Du hast Dich über sie gefreut, und sie haben Dich ein wenig getröstet. Bei meinen Erlebnissen war es so, dass sie mir Trost geschenkt haben.


    Ob die Verstorbenen wollen, dass wir sie loslassen? Nach all dem, was ich selbst erfahren durfte und auch bei anderen gelesen habe, wollen sie wohl nicht, dass wir um sie trauern und dass wir sie körperlich wieder bei uns haben wollen. Das ist für uns natürlich schwer, aber anscheinend tun wir ihnen damit etwas Gutes, wenn wir sie auf diese Weise "loslassen".


    Andererseits wollen sie aber wohl nicht (so meine bescheidene Erfahrung und die Erfahrung anderer), dass wir die Erinnerung an sie verdrängen, sondern sie betonen in Nachtod-Erlebnissen oft die weiterbestehende Verbundenheit mit uns, die anhaltende Liebe, und nicht selten haben Hinterbliebene von den Verstorbenen sogar ausdrücklich die Worte gehört, dass sie weiterhin bei uns bleiben und sich in irgendeiner Weise um uns kümmern. Wie genau das aussieht, kann wohl keiner so genau sagen, aber ich finde diese Äußerungen sehr, sehr tröstlich. Denn es heißt: Wir sind weiter mit ihnen verbunden, wir dürfen sie weiterhin lieben, und wir können ahnen, dass sie sich in unserer Nähe befinden.


    Ich wünsche Dir, liebe Gabriela, und Euch allen alles Liebe


    Reinhold

    möchte noch einen Bericht aus "Trost aus dem Jenseits" von Bill und Judy Guggenheim bringen:


    Pauls 14jähriger Sohn Keith war bei einem Autounfall gestorben. "Nach der Beerdigung meines Sohnes fuhren wir vom Friedhof weg. Ich saß allein auf dem Rücksitz. Da spürte ich Keith direkt neben mir. Er legte dem Arm um meine Schulter und ließ ihn die ganze Heimfahrt über da liegen. Ich fühlte, wie sein Körper sich gegen meinen lehnte, und spürte seine Wärme. Ich entdeckte, dass alles in Ordnung war. Ich empfand Frieden, Ruhe und Trost. Das blieb etwa zwanzig Minuten so, bis wir in unsere Einfahrt einbogen, und dann war Keith fort. Ich habe nicht den geringsten Zweifel daran."


    Alles Gute Euch über die Ostertage!
    Reinhold

    hier einige Sätze aus einem weiteren Bericht aus "Trost aus dem Jenseits" von Judy und Bill Guggenheim:


    Nach 57 Jahren Liebes-Ehe starb die Frau. "Nach ihrem Tod schlief ich eines Nachts tief und fest in unserem Schlafzimmer. Plötzlich spürte ich, wie Nina neben dem Bett stand. Dann hörte ich ihre Stimme in meinem Kopf sagen: ... Ich habe die Erlaubnis erhalten, zurückzukehren und dir zu sagen, dass ich hier geduldig auf dich warte. Die Zeit ist hier bedeutungslos, deshalb brauchst du dich nicht zu beeilen. ... Ich werde geduldig warten, bis der Tag kommt, an dem du bei mir bist. Dann werden wir in ewiger Umarmung vereint sein."


    Diese Worte haben mich sehr berührt.


    Euch alles Liebe,
    Reinhold

    Kontakte zu Verstorbenen in Träumen kommen wohl häufig vor, jedenfalls kenne ich mehrere Leute, die mir davon erzählt haben. Es sind irgendwie keine normalen Träume, die nur bruchstückhaft sind und die man schnell vergisst, sondern besonders lebhafte Träume, an die man sich danach noch gut erinnert und bei denen man oft das deutliche Gefühl hatte, dem lieben Verstorbenen wirklich begegnet zu sein. Der "Traum" und die Begegnung sind fast so wirklich, als ob man wach gewesen wäre. Ein Bekannter von mir hat in solchen Träumen von seiner verstorbenen Frau sogar ganz praktische Hinweise für sein Leben erhalten.


    Euch alles Gute!
    Reinhold


    "Etwa sechs Wochen nach seinem Tod erschien mein Vater mir im Traum ... Das war ein unvergessliches Erlebnis und zwang mich zum ersten Mal, über das Leben nach dem Tod nachzudenken."
    C. G. Jung