Beiträge von Sabiene

    Liebe Schnuckel, so einfach ist das ja leider nicht bei mir, meiner Seele/Psyche hat es sicher gut getan, meinem Migränekopf eher nicht... Aber ich freue mich für dich, wenn du es für dich so empfindest. Hab gerade von deinem Gespräch mit der Trauerbegleiterin gelesen.


    Liebe Mischi, genau das, ja. Ich denke ich werde schon noch mal hingehen, aber zu oft geht ohnehin nicht, das macht mein Kopf gar nicht mit. Ich muss ja nicht nur sehen, dass ich an dem Tag migränefrei bin, es dürfen auch in den nächsten Tagen keine wichtigen Sachen anstehen. Wir haben uns heute aber auch sehr auf die Umstände des Todes und die allererste Zeit konzentriert, das ist ja vielleicht nicht immer so. Vielleicht kann man ja auch mal über die Dinge sprechen, die einem geholfen haben bzw. helfen. Oder was anderes, was nicht so sehr aufwühlt. Mal sehen... Beim letzten Mal waren wir zu acht, da habe ich es als nicht so schlimm empfunden.

    Ihr Lieben,

    heute war ich im Trauercafé, zum zweiten Mal überhaupt erst. Bei uns wird das vom örtlichen Hospizdienst angeboten, coronabedingt ohne Kaffee, ohne Kuchen, im Stuhlkreis mit viel Abstand, aber immerhin ohne Maske. Wir waren nur zu fünft, zwei sehr nette und einfühlsame Trauerbegleiterinnen und wir drei trauernden Frauen, alle in diesem Jahr verwitwet. Vielleicht gerade weil wir in so kleinen Kreis waren, ich fand es sehr intensiv. Wir konnten alle drei unsere traurigen Geschichten sehr ausführlich erzählen, und was sehr schön war, es ist ganz spontan eine unglaubliche Nähe zwischen uns eigentlich sehr unterschiedlichen Frauen entstanden, einfach aufgrund des gleichen Schicksals. Aber ich war doch sehr aufgewühlt hinterher. Ich glaube es war beides, also sowohl das eigene Erlebte noch mal so präsent zu haben als auch die schlimmen Erlebnisse der anderen zu hören. Ob mir das wirklich gut tut? Meinem Migränekopf eher nicht, das spüre ich jetzt schon, aber vielleicht war es notwendige Trauerarbeit? Gut dass es nur einmal im Monat stattfindet...

    Liebe Evi,

    wie schön dass es jetzt geklappt hat. ich freu mich ja auch immer über jeden kleinen Schritt, den ich weitergekommen bin. Noch besser, wenn es mit einem freundlichen Kontakt verbunden ist.

    Die Idee mit dem Tagebuch finde ich auch gut. Bei mir ist es kein Buch, eher eine Loseblattsammlung, aber seit einigen Jahren halte ich auch immer mal was fest, Gedanken, Gefühle, Einsichten, Erkenntnisse... Und im Prinzip ist ja auch dieses Forum eine Dokumentation unseres Trauerwegs. Sieht ja so aus, als würde hier auch alles aufbewahrt, alle Themen und alle Beiträge. Kann mir schon vorstellen, dass man da in einigen Jahren mit viel Interesse (und hoffentlich auch viel Selbstmitgefühl) noch mal drauf schaut.

    Liebe Grüße - und versucht alle das schöne Wetter zu genießen! Hier ist es heute traumhaft schön, das Café macht seinem Namen gerade alle Ehre, hoffentlich bei euch auch!

    Liebe Schnuckel, oh je, da geht wohl alles schief bei dir! Das tut mir so leid! Ich wünsche dir ganz viel Kraft, um für dein Recht zu kämpfen... die wir eigentlich gerade nicht haben, ich weiß... :(

    Ja, wird es. Das ist abhängig vom Wert des Nachlasses. Ich hab gerade das Formular zur Wertermittlung geschickt bekommen, gar nicht so einfach auszufüllen. Aber die Kosten sind wohl vergleichbar mit denen für ein notarielles Testament. Das habt ihr ja dann bezahlt. Und eins von beiden muss man haben, also entweder notarielles Testament oder Erbschein, wenn man Grundbesitz hat. Immerhin kostet die Umschreibung im Grundbuch nichts, wenn man sie innerhalb von 2 Jahren beantragt.

    Liebe Evi,

    dann hattet ihr wohl ein notarielles Testament? Wir hatten nur ein selbst geschriebenes. Und eigentlich hatten wir vorgehabt, das noch durch ein notarielles zu ersetzen, damit es im Erbfall schneller und einfacher geht. War bei uns ja nicht abzusehen, dass wir es so schnell brauchen werden... :(

    Dann wünsche ich dir viel Erfolg!

    Hallo zusammen,

    ich finde das auch sehr seltsam, wie unterschiedlich das gehandhabt wird. Die Kfz-Zulassungsstelle wollte bei mir noch nicht mal die Sterbeurkunde sehen, denen reichten die Fahrzeugpapiere und die Versicherungsbestätigung aus. Die meisten Banken wollten das Testament mit Eröffnungsvermerk sehen, auf die Eröffnung des Testaments habe ich allein 5 Monate gewartet. Glücklicherweise war unser Hauptgirokonto ein Gemeinschaftskonto, damit war ich handlungsfähig. Und den Erbschein brauche ich allein für das Grundbuchamt, damit dort der Eigentumswechsel bei unserem Haus eingetragen werden kann.

    Liebe Monika,

    jetzt hab ich dein kleines Boot auch entdeckt. "Still im Gedenken", genau das Richtige heute Abend, ich setz mich gerne mit rein. Meine Migräne weicht gerade nur langsam, mein Kopf möchte nicht viel Lesen, Schreiben, Nachdenken...

    Wünsche dir und allen Mitlesenden einen ruhigen Abend,

    Sabiene

    Ja, genau, so geht es mir auch. Irgendjemand hat hier im Forum mal von seiner Rolle als "Haupterinnerer" gesprochen, genau so sehe ich mich auch. Viele in meinem Umfeld sprechen gar nicht mehr von ihm, ich weiß gar nicht so genau warum. Entweder weil sie ihn schon vergessen haben oder weil sie mich schützen wollen. Gegen beides hilft es, wenn ich es immer wieder tue: er gerät nicht in Vergessenheit und die anderen verlieren vielleicht auch die Scheu, über ihn zu reden. Und es fühlt sich gut und richtig an!

    Liebe Evi,

    danke dass du diese persönlichen Erinnerungen mit uns teilst. Es berührt mich und ich denke gerade sehr an dich und an deinen Liebsten. Bin heute auch irgendwie besonders traurig und weiß eigentlich gar nicht warum. Vielleicht das trübe Wetter? Nein, das verstärkt es nur. Es sind eher die vielen Verstorbenen, die vielen um sie Trauernden, das ganze Leid, hier im Forum und überall...

    Alles Liebe für dich

    Sabiene

    Guten Morgen,

    hab dieses kleine feine Café jetzt erst so richtig wahrgenommen. Schöne Idee, liebe Monika, und ein wunderbarer Name! Und im Moment scheint es rund um die Uhr geöffnet zu sein? Ich setz mich mit meiner Kanne grünem Tee dazu, und für heute Nachmittag hab ich noch ein paar selbstgebackene Choco Cookies übrig. Wünsche euch einen einigermaßen guten Tag, bis bald!

    Liebe Harroschatz,

    es tut mir sehr leid, dass auch du deinen lieben Mann verloren hast. Herzinfarkt ganz ohne Vorwarnung, ich hab das leider auch so erleben müssen, man kann es gar nicht fassen und doch ist es wahr. Und das schon mit 54 ... Das Lesen und Schreiben hier im Forum kann eine große Hilfe bei der Bewältigung dieser schlimmen Erfahrung sein, ich wünsche es dir, dass es auch bei dir so sein wird. Fühl dich begleitet auf dem schweren Weg der Trauer.

    Ganz herzliche Grüße

    Sabiene

    Liebe Marion,

    dein/euer Schicksal geht mir gerade sehr nahe. Mein ganz herzliches Beileid zu deinem großen Verlust! Ich bin selbst Mutter von zwei erwachsenen Söhnen und habe im Januar ganz plötzlich meinen Mann verloren, man kann es nicht wirklich vergleichen, aber die Trauer und das Erschrecken darüber, was im Leben so alles passieren kann, wird sich ähnlich schlimm anfühlen. Ich wünsche dir und euch viel Kraft für Mittwoch und die Zeit, die vor euch liegt. Fühl dich begleitet auf dem schweren Weg der Trauer.

    Mitfühlende Grüße

    Sabiene

    Ach, ihr Lieben, das freut mich, dass so viele von euch es gerne gelesen haben.


    Liebe Ralfsheidemarie, ja, ich bin mir sehr bewusst, dass ich in meinem Leben schon sehr viel Glück gehabt habe, gerade auch mit meinem Ralf. Ob das wirklich das Trauern schlimmer macht? Ich denke eigentlich gar nicht so. Dass, was in der Vergangenheit war, wird ja durch sein abruptes Ende nicht entwertet, vielleicht sogar im Gegenteil. Als meine Söhne nach ihrem Abitur bei uns ausgezogen sind, um woanders zu studieren, habe ich auch nicht über das sog. Empty-Nest-Syndrom geklagt, sondern mir gesagt, ich hatte/wir hatten eine wunderbare 20 Jahre dauernde Familienzeit. Ich habe nichts versäumt, sondern alles intensiv erlebt und ausgekostet. Und ich denke, so ähnlich kann ich es jetzt auch sehen. Natürlich wäre es schön gewesen, wenn es weitergegangen wäre, wenn wir auch seine Rentnerzeit noch gemeinsam hätten gestalten können, wenn wir gemeinsam hätten alt werden können. Aber das was war und was gut war, das bleibt ja gut, auch wenn es zu Ende gegangen ist.


    Auf deiner Seite habe ich gelesen, was dir gestern alles passiert ist. Ein wirklich merkwürdiger und schlimmer Tag und es tut mir sehr leid, dass dich das alles so sehr mitgenommen hat. Aber so wie ich dich hier kennengelernt habe, wirst du dich davon sicher nicht abhalten lassen, deine Wohnmobil-Touren weiter zu unternehmen und das ist gut so! Ich wünsche dir und Renate eine sehr schöne, anregende und tröstende Zeit zusammen, auch wenn es jetzt ein bisschen später wird. Und danke für den Link auf diese Psychologie-Seite über das Jammern, die kannte ich noch gar nicht. Eine ganz wunderbare Seite mit sehr vielen bedenkenswerten Inhalten, finde ich.


    Liebe Grüße an alle Mitlesenden!

    Guten Abend zusammen,


    so viele von euch haben sich hier schon Gedanken gemacht über die Möglichkeit oder Unmöglichkeit einer neuen Liebe, einer neuen Partnerschaft. Mir geht es heute (nach 9 Monaten) so, dass ich es mir (noch?) nicht vorstellen kann, es aber auch nicht kategorisch ausschließen würde. Klar ist mir nur, dass ich das, was mich mit meinem Ralf verbunden hat, nie mehr so erleben werde. Wir beide haben uns getroffen, da war ich 19, hatte gerade mit meinem Studium begonnen, er war 26 und hat promoviert. Fast 38 Jahre haben wir gemeinsam verbracht, das sind etwa zwei Drittel meines Lebens, im Prinzip mein gesamtes Erwachsenenleben. Wir waren sehr unterschiedlich, in vielerlei Hinsicht, aber wir haben uns perfekt ergänzt und uns zusammen ein nahezu perfektes Leben aufgebaut: in unseren beiden Herkunftsfamilien fest verwurzelt, Hausbau, zwei Kinder, intensives Familienleben, gemeinsame Interessen, aber auch Freiraum für jeden von uns für Eigenes, viele Reisen... Wir haben einander rückhaltlos vertraut, haben alles gemeinsam entschieden, uns nie gestritten (mal Genervtsein vom anderen, klar, das gab es, aber fürs Streiten waren bzw. sind wir beide nicht der Typ) und nie auch nur eine Sekunde an Trennung gedacht (auch bei ihm bin ich mir da sehr sicher). Wir gehörten einfach zusammen für dieses Leben, das wussten wir beide. Am Anfang unserer Beziehung haben wir mal über ein Jahr auf gut 20 m2 zusammengelebt, anschließend waren in der Familie alle der Meinung, jetzt könnten wir auch heiraten. ;)


    Was also könnte jetzt noch kommen? Wenn überhaupt, dann etwas ganz anderes, eine tiefe Begegnung zwischen zwei lebens- und leiderfahrenen Menschen vielleicht, die um die Vergänglichkeit und die Gefährdung alles irdischen Lebens wissen? Ja, ich denke das könnte ich mir vorstellen. Gemeinsame Unternehmungen, vielleicht Reisen, sich gegenseitig unterstützen, das auch. Aber noch einmal so eng mit jemandem zusammenleben, den Alltag miteinander teilen ebenso wie das Bankkonto, nein, ich denke das will und kann ich nicht mehr. Und noch einmal mich um jemanden sorgen müssen, vielleicht sogar noch einmal um jemanden trauern müssen? Das wäre ja vermutlich die Konsequenz ... Ein schlechtes Gewissen meinem Mann gegenüber, wenn es denn so käme, hätte ich aber nicht, denn das Leben "auf der anderen Seite" stelle ich mir so vor, dass Gefühle wie Eifersucht dort keinen Platz haben.


    Danke fürs Lesen! Ich hab das heute in erster Linie für mich geschrieben, aber vielleicht hat es ja doch irgendjemand gerne gelesen...

    Ganz liebe Grüße!

    Liebe "allein",

    mein ganz herzliches Beileid zu deinem großen Verlust! Es tut mir so leid dass auch du deinen lieben Mann verloren hast. So ganz plötzlich, ohne Vorwarnung, ohne Abschied, viele von uns haben das erleben müssen, auch bei mir war es so. Ich wünsche dir von Herzen Kraft und die Zuversicht, dass du deinen Weg durch diese Trauer hindurch finden wirst, mit der Begleitung von uns allen hier im Forum.

    Mitfühlende Grüße,

    Sabiene