Am 20.1. um 3.13 Uhr ist mein Vater für immer eingeschlafen. Fünf Wochen auf der Intensivstation zwischen Hoffen und Bangen, bis unsere letzte Hoffnung zerstört wurde. Die letzten drei Tage vor seinem Tod - ab dem Zeitpunkt als er, zum Sterben in ein Einzelzimmer gelegt wurde - sind wir kaum mehr von seinem Bett gewichen. Am Ende unserer Kräfte haben wir ihn gehalten als sein Herz den letzten Schlag getan hat und nun gibt es nicht einmal eine Verabschiedung.
Mein Papa soll eingeäschert werden und weil das einzige Krematorium Wiens gesperrt ist und jegliche Aufbahrung an einem anderen Ort stattfinden würde und somit die sterblichen Überreste hin und her gebracht werden müssten, hat meine Stiefmutter entschieden, dass es gar keine Aufbahrung oder Trauerfeier geben wird.
Ich kann mir nicht vorstellen wie ich damit fertig werden soll, dass ich mich von meinem Papa nicht in einem würdevollen Rahmen verschieden kann.
Die Vorstellung, dass sein Körper dem Feuer übereignet wird ohne mich von ihm verabschieden zu können bricht mir das Herz. Ich glaube mich wird das ein lebenlang verfolgen.