Meine Mama ist gestorben und ich vermisse sie

  • Hallo, liebe Manuela!
    Ich bin dir wirklich sehr dankbar für deine hilfreichen und treffenden Worte.
    Mit diesem Beschwerdebrief tue ich schon so lange herum. Einerseits denke ich mir, meine Mutter war ja sowieso schon sehr krank und ist jetzt erlöst von ihren Leiden, es ist jetzt gut, also was will ich denn noch?
    Andererseits habe ich eben auch das Gefühl, da wurde im Krankenhaus einiges versäumt und meine Mutter hat zu viel leiden müssen. Aber vielleicht ist es auch nur ein Gefühl. Ich weiß es nicht.
    Und du hast mich wirklich sehr getroffen mit den Worten "Quäl dich nicht mit diesen Fragen, sie reißen dich in den Abgrund".
    Und da hast du ja so recht. Denn was hilft es darüber nachzudenken, was wäre "wenn", was wäre wenn dieses so oder jenes so gemacht worden wäre. Es bringt mich nicht weiter.
    Ich muss endlich akzeptieren, dass es so ist und nach vorne schauen.
    Meine Mutter hat die letzten 10 Jahre nach dem Tod meines Vaters sehr viele Reisen gemacht. Mit ihrer Freundin Anna hat sie ganz Österreich bereist, einmal waren die zwei sogar auf dem Großglockner, was ich noch nicht geschafft habe.
    Und Anna hat schon zweimal zu mir gesagt: Ingrid, sei froh, deine Mama ist jetzt gut aufgehoben und sie hat vorher ja sowieso schon viel mitgemacht.
    Und das beginne ich schon langsam auch anzunehmen, obwohl die Sehnsucht nach dem Verlorenen schon noch groß ist.
    Du hast geschrieben, schreib den Brief, wenn es Dir hilft und Dir gut tut....
    und wenn Du dann danach sagen kannst " So, ich habe Luft abgelassen"..
    Und heute habe ich es fertiggestellt, morgen werde ich es wegschicken, dann habe ich meinen Ärger abgelassen und endlich das abgeschlosssen.
    Ich danke dir für deinen Zuspruch.
    Alles Liebe
    Ingrid

  • Hallo!
    Jetzt habe ich den Brief am Mittwoch endlich weggeschickt. Aber es hat mich sehr viel Kraft gekostet alles nochmals aufzuwühlen. Und ich hoffe, dass ich damit endlich etwas abschließeh kann und nicht mehr allzu viel vom Krankenhaus kontaktiert werde.
    Die Trauer kommt jetzt so in Wellen. Mal geht's leichter, andere Tage oder Momente sind wieder schwer zu ertragen.
    Ich habe gestern eine Kollegin getroffen. Ihre Schwiegermutter ist mit 59 Jahren an Krebs gestorben. Da war ich erst einmal ganz erschüttert. Jetzt wird mir auch meine eigene Endlichkeit so recht bewusst. Die Schwiegermutter der Kollegin hatte noch einen 19jährigen Sohn und ich habe mir echt gedacht, das muss ein Wahnsinn sein, so früh schon seine Mutter zu verlieren. Aber die Kollegin hat gesagt, er würde es ganz tapfer ertragen. Vielleicht zeigt er es nicht so.
    Ich vermisse meine Mama noch immer sehr. Meine Kollegin hat gesagt, die Trauer würde 2 Jahre dauern, man müsste alle Jahreszeiten durchleben ohne der verstorbenen Person und dann nochmals. Wie recht sie hat.
    Jetzt kommt der Sommer und da war ich immer mit meinem Sohn ein paar Tage auf Urlaub bei meiner Mama und wir haben sehr schöne Tage dort am Land erlebt. Wir waren in einem Fluss schwimmen, sind spazieren gegangen oder in die nächste größere Stadt in die Konditorei auf ein Eis. Das wird nie wieder so sein, nie wieder zurückkommen. Es ist schon traurig.
    Mein Leben bestand aus 2 Säulen, meine kleine Familie in Wien, mein Mann, mein Sohn und meine Familie, wo meine Wurzeln waren, meine Eltern. Die eine Säule ist leider jetzt weggebrochen. Das tut noch immer weh.
    Ingrid

  • Gestern war Schulschluss. Mein Sohn hat die Unterstufe des Gymnasiums mit Auszeichnung abgeschlossen. Eigentlich ein Grund zur Freude.
    Aber so recht aus tiefstem Herzen konnte ich mich nicht freuen. Denn eine fehlte, meine Mutter. Sie hätte sich sicher auch sehr über den guten Erfolg ihres Enkels gefreut. Es ist so traurig, dass sie das nicht mehr miterleben durfte. Sie wäre stolz auf ihn gewesen. Das ist so traurig.
    Heute ist mein Sohn auf Pfadfinderlager weggefahren und mein Mann zu seiner Mutter und ich sitze hier alleine in der Wohnung. Aber es ist gut so. Ich kann auch einmal meinen Tränen freien Lauf lassen. Ich glaube, mein Mann versteht meine Trauer sowieso nicht. Kein einziges Mal hat er mich noch gefragt, wie es mir geht. Dabei würde ich so gerne mit jemandem auch über meinen Verlust reden. Ich wäre so gerne jetzt wie immer zu meiner Mutter auf Besuch gefahren, hätte mit ihr getratscht, hätte mit ihr im Garten gesessen. Und sie hätte mir zugehört, mir gute Ratschläge gegeben. Schade, das wird nicht mehr sein. Mich daran zu gewöhnen, fällt mir sehr schwer.
    Ingrid

  • Heute habe ich das erste Mal seit dem Tod meiner Mutter einen ganzen Tag alleine zuhause verbracht, weil mein Sohn und mein Mann fortgefahren waren.
    Mit der Trauer allein zu sein, ist ganz schlimm, habe ich feststellen müssen und ich bewundere alle, die ihre Partner verloren haben und nun sich ganz alleine zurechtfinden müssen.
    Wenn mein Mann oder mein Sohn da sind, kann ich zwar mit ihnen nicht über meine Trauer sprechen, aber es ist wer da und ich bin abgelenkt, mache den Haushalt, umsorge meine Familie oder unternehme was mit ihnen.
    Aber heute war ich alleine mit meinen Gedanken, um meine Mutter, die ich noch immer sehr vermisse. Ich habe viel geweint, hab mir alte Fotos angesehen, habe mich an schöne Nachmittage erinnert. Vielleicht war es auch gut so, weil ich ein Stück mehr Abschied nehmen konnte.
    Ingrid 2

  • Liebe Ingrid,


    was Du an diesem "ersten" Tag so ganz allein durchgemacht hast, verstehe ich nur zu gut !Aber es erleichtert auch ein bißchen, wenn man einfach weinen kann ohne auf jemanden "Rücksicht" nehmen zu müssen :13: .


    Wenn Dich Dein Mann in Deiner Trauer nicht so "versteht", zeigt er dies vielleicht nicht so und oder er kann einfach nicht mittrauern...Trotzdem begreife ich, dass Du Deine liebe Mutter auch gerade jetzt beim schönen Schulerfolg Deines Sohnes besonders vermisst hast :33: ..Wir möchten ja auch gerade diese Momente gemeinsam mit unseren Liebsten erleben, und wenn sie dann nicht mehr da sind (unsere Mütter...), dann wird es manchmal fast unerträglich--- :wacko:


    Die Sache mit den zwei Jahren stimmt sicher, also müssen wir jede Jahreszeit im Zyklus ohne unsere Lieben durchleben und dann noch einmal, vielleicht wird´s dann ein wenig leichter.


    Sende Dir ein Kraftpäckchen und viel :24: :24: :24: !!


    Reinhold

  • Ich habe mir heute Kartoffeln mit Butter gemacht. Diese hat meine Mama früher oft für uns Kinder gekocht und wir haben das sehr gerne gegessen.
    Leider mögen mein Mann und mein Sohn das nicht als Mittagessen, aber da ich heute alleine bin, habe ich es für mich selbst gekocht und mich wieder erinnert, wie schön es war, früher in unserem kleinen Häuschen am Land, 3 Kinder und ein großer Topf Kartoffeln am Tisch.
    Es ist ein schöne Erinnerung. Nun sitze ich im heißen Wien und denke an die schöne Kinderzeit zurück. Ja, aber es geht wohl jedem einmal so. Abschied nehmen von der Kindheit tut man eigentlich erst dann, wenn die Eltern gestorben sind, wenn sie nicht mehr da sind. Ich hab's so empfunden. Die Kindheit war eigentlich eine schöne Zeit im Leben, auch wenn es auch oft nicht leicht war, wir hatten einen strengen Vater. Aber trotzedem, die Geborgenheit, das Behütetsein, die kindliche Freude, die Welt zu entdecken, all das sind schöne Erinnerungen.
    Ingrid

  • Der erste Sommer ohne meine geliebte Mutter!
    Ich denke oft daran, dass sie sehr gelitten hat, wenn es so heiß war, wie jetzt, weil sie Diabetikerin war.
    Sie liebte Eis und hat sich öfters ein Diabetikereis gegönnt. Sie hat es sich auf dem Gartenbett unter einem Baum bequem gemacht.
    Und ich habe es geliebt sie zu besuchen, aus der Stadt hinauszufahren zu ihr aufs Land. Sie hat uns immer verwöhnt mit guten Speisen, mit Süßem, mit guten Säften.
    Abends sind wir dann draußen gesessen im Garten und haben geplaudert.
    Ja, es waren immer nur ein paar Tage im Jahr, kurze Momente. Aber mein Gott, wie vermisse ich das jetzt und bin auch traurig, weil meine Mama diesen Sommer nicht mehr erleben durfte.
    Ingrid 2

  • Hallo!
    Heute bin ich wieder alleine mit meiner Trauer, weil mein Mann mit ein paar Freunden zu einem Konzert gefahren ist.
    Aber ich freue mich, denn mein Sohn kommt heute vom Pfadinderlager zuhause.
    Ich habe Ribiselschnitten gemacht nach einem alten Rezept, das meine Mama schon vor 35 Jahren gemacht hat. Diese Ribiselschnitten mit viel Schaum habe ich immer sehr geliebt und auch mein Sohn isst sie gerne.
    Ich habe ein altes Rezeptheft von meiner Mutter gefunden und darin geschmökert, schön ihre Schrift wiederzusehen, ihre Aufzeichnungen, für einen Moment fühlte ich mich wieder in die Kindheit zurückversetzt.
    Der Schmerz ist erträglicher geworden, vielleicht hat es geholfen, dass ich letzten Samstag den ganzen Tag geheult habe.
    Das Vermissen ist geblieben, aber die Erkenntnis ist da, dass es nie wieder so sein wird wie früher, dass meine Mutter nicht mehr wieder kommt und dass ich mich mit dem Vermissen und dem Schmerz arangieren muss.
    Ingrid

  • Liebe Ingrid,


    mein Gott, die Ribiselschnitten hab`ich immer so gern bei meiner lieben Tante Ridi (+ 2010), der ältesten Schwester meiner Mutter, gegessen, Sie war so eine liebevolle, wunderbare Frau, für mich wie eine zweite Mama, Sie hat uns auch über die Jahre immer unterstützt, wenn´s mal mit eng wurde (finanziell...) und ich vermisse Sie auch sehr. Auch für meine liebe Mama war es sehr schwer Sie zu verlieren...


    Aber, ich denke, Du hast es gut formuliert, wir müssen uns irgendwie mit der Trauer "arrangieren" oder die Trauer halt als Teil unserer Persönlichkeit annehmen...es wird nie wieder so werden, wie es einst war doch:


    ES WAR EINMAL,
    ES WAR EINMAL SCHÖN,
    DA GIBT ES NICHTS ZU ERKLÄREN
    UND NICHTS ZU VERSTEHEN 1


    Das Weinen hilft uns, unseren Gefühlen freuen Lauf zu lassen, denke ich...



    Alles Liebe und viel Kraft !! :24:


    Reinhold

  • Liebe Ingrid,


    mein Gott, die Ribiselschnitten hab`ich immer so gern bei meiner lieben Tante Ridi (+ 2010), der ältesten Schwester meiner Mutter, gegessen, Sie war so eine liebevolle, wunderbare Frau, für mich wie eine zweite Mama, Sie hat uns auch über die Jahre immer unterstützt, wenn´s mal mit eng wurde (finanziell...) und ich vermisse Sie auch sehr. Auch für meine liebe Mama war es sehr schwer Sie zu verlieren...


    Aber, ich denke, Du hast es gut formuliert, wir müssen uns irgendwie mit der Trauer "arrangieren" oder die Trauer halt als Teil unserer Persönlichkeit annehmen...es wird nie wieder so werden, wie es einst war, doch:


    ES WAR EINMAL,
    ES WAR EINMAL SCHÖN,
    DA GIBT ES NICHTS ZU ERKLÄREN
    UND NICHTS ZU VERSTEHEN


    Das Weinen hilft uns, unseren Gefühlen freuen Lauf zu lassen, denke ich...



    Alles Liebe und viel Kraft !! :24:


    Reinhold

  • Lieber Reinhold!
    Die Ribiselschnitten kennst du auch. Deine Tante hat sie immer für dich gemacht.
    Ich habe sie in meiner Kindheit auch oft bekommen. Wir hatten die Ribiseln im Garten, wir durften sie pfücken und für das Backen vorbereiten.
    Ja, ich denke gerne daran zurück. Wir waren auch viel im Wald mit unserem Vater und haben Himbeeren gepflückt und diese dann aufgekocht und ausgepresst.
    Er war dann alles rot, aber es wurde ein guter Saft daraus.
    Wir haben auch viele Heidelbeeren gepfückt oder Eierschwammerl.
    Du hast Recht. Es war einmal und es war einmal schön.
    Ich vermisse beide, meine Mutter und meinen Vater sehr stark. Jeden Abend muss ich auch an meinen Vater denken.
    Ich habe einen ganz kleinen rosa Wecker, gar nichts Besonderes, aber es war das erste Weihnachtsgeschenk, das er mir damals gemacht hat kurz nachdem ich meinen jetzigen Mann kennengelernt habe vor fast 20 Jahren. Und diesen Wecker stelle ich jeden Abend ein und er weckt mich immer noch zuverlässig, wie all die Jahre.
    Und für meine Mama spreche ich ein kurzes Gebet, denn sie hat auch jedes Mal vor dem Schlafengehen für uns alle gebetet.
    Lieber würde ich aber mit beiden noch sprechen können oder sie besuchen oder umsorgen. Ja, aber es ist leider nicht mehr.
    Ingrid

  • Ich vermisse meine Mama immer noch so sehr wie am 1. Tag. Ich glaube, es wird wohl nie aufhören, aber es ist erträglicher geworden, es ist ein Teil von meinem Leben geworden, diese Sehnsucht nach dem Verlorenen, nach dem, was leider nie mehr kommen kann.
    Ich habe am Wochenende mit meiner Familie einen Ausflug auf die Hohe Wand gemacht und hatte da oben keinen Handyempfang. Sofort habe ich gedacht, da kann mich ja meine Mutter nicht erreichen, was mache ich, wenn sie mich anrufen will und nicht erreicht, bis ich dann realisiert habe, es wird kein Anruf mehr kommen und das hat mir wieder einen Stich ins Herz gegeben und ich musste mich zusammen reißen.
    Obwohl ich den Tag recht genossen habe, war doch auch die Traurigkeit dabei, dass ich meiner Mutter nicht mehr davon erzählen konnte, denn sie hat die Natur sehr geliebt und ist auch oft spazieren gegangen. Ich weiß auch, dass sie es mit ihren Anrufen vielleicht etwas übertrieben hat, weil sie mich zeitwiese 2-3 Mal am Tag angerufen hat, weil sie Diabetikerin war und um meine Hilfe gefragt hat bei der Bemessung der Insulineinheiten. Damals war es mir manchmal schon zu viel, nur jetzt schaue ich immer um die bestimmte Zeit auf die Uhr, aber das Handy bleibt stumm. Aber sie ist immer bei mir und besonders in der Natur.
    Ingrid2

  • Heute hat mir mein Bruder seine neue Eigentumswohnung in Wien gezeigt und sie hat mir gut gefallen, tolle Lage, in U-Bahnnähe und auch nicht zu laut.
    Vor 3 Jahren, als er die Pläne zum Kauf hatte, hat er es noch mit meiner Mama besprochen und ihr alles gezeigt. Schade, dass sie das nun nicht mehr erleben konnte.
    Ich bin durch die neue Wohnung spaziert und war eigentlich auch traurig, weil der Wunsch meiner Mama, diese Wohnung noch zu besichtigen, leider nicht mehr in Erfüllung gegangen ist und auch so viele andere nicht, wie z.B. die Firmung ihres Enkels mitzuerleben oder wie Susanne, die Tochter eines meiner Brüder heranwächst. Sie wird im Juli 3 Jahre.
    Das hat mir weh getan und ich habe mir vorgestellt, wie ich meine Mama am Bahnhof abhole und ihr das alles zeige. Dann wäre ich noch mit ihr in den Prater gegangen und wir hätten uns dort einen schönen Tag gemacht. Leider, das sind nur mehr Tagträume, schöne Wünsche, die nie in Erfüllung gehen. Beim Verlassen der Wohnung musste ich wieder weinen.
    Ich weiß nicht, wann das Vermissen aufhört, die Sehsucht nach der Nähe zu meiner Mutter.
    Ich würde ihr gerne noch so viel zeigen, sagen oder mit ihr unternehmen. Jetzt, da mein Sohn flügge wird, hätte ich mehr Zeit dafür. Ich kann gar nicht glauben, dass es nicht mehr geht. Aber es ist leider nicht mehr möglich.
    Nur mehr in Gedanken kann ich meiner Mama nahe sein.
    Ingrid

  • Ich bin heute von der Arbeit nach Hause gegangen und wäre dabei fast von einem Autobus gestreift worden, weil ich in Gedanken versunken zu Nahe an der Straße gegangen bin.
    Immer wieder grüble ich jetzt nach über die letzten Tage meiner Mama im Krankenhaus, wie sie gelitten hat und eigentlich auch die Ärzte nicht mehr viel taten oder tun konnten, als sie auch noch den Krankenhauskeim bekommen hat. Ich habe schon eine Beschwerde weggeschickt, muss aber noch etwas Geduld haben, bevor ich eine Antwort bekomme.
    Aber es ändert nichts an der Tatsache, dass meine Mama nicht mehr wieder kommt.
    Ich habe mir am Abend alte Fotos angesehen von früher, wie wir sie besuchten, sie strahlte immer voller Wärme und Güte in den Fotoapparat.
    Und wie ich das jetzt alles vermisse.
    Meine Mutter musste dieses eine letzte Jahr wirklich sehr viel mitmachen und leiden, sie hat alles geduldig ertragen, ich hoffe, sie hat jetzt ihren Lohn dafür bekommen und ist in der ewigen Heimat von all dem Leid befreit und glücklich.
    Heute war kein guter Tag für mich, aber ich habe ja schon öfters gelesen, die Trauer kommt in Wellen.
    Ich hoffe, es wird wieder mal besser.
    Ingrid

  • Liebe Ingrid!


    Ja, die Wellen kommen immer wieder und lassen uns ganz schön "rudern". :30:


    Ja, diese Liebe, dieses Verständnis, diese Wärme, die uns unsere Mütter gegeben haben, die ist so wertvoll und geht uns so ab. Aber wir können einfach nur dankbar sein, überhaupt eine solch Mutter gehabt zu haben, nicht wahr?


    Mir geht es auch so wie dir, ich hätte meine Mama auch so gerne bei vielen Feiern dabei, Firmungen der Kinder, Zeugnistag, sie fehlen uns einfach auch als Oma für unsere Kinder, nicht wahr?


    Schade, dass nun deine Mutter die Wohnung deines Bruders nicht besichtigen konnte. Aber wer weiß, wieviel sie wohl von oben sehen. Auch bei mir konnten meine Eltern unsere gemütliche Stube nicht mehr miterleben. Man möchte so Vieles mit ihnen teilen.


    Ja, die letzten Tage deiner Mama. Immer wieder spielt man die in Gedanken durch und empfindet Trauer und Schmerz, dass man nicht mehr für sie tun konnte. :30:


    Liebe Ingrid, pass auf dich auf, wenn du unterwegs bist!!!!


    Danke dir für das neue Foto!


    Ich denke, das Vermissen hört nie auf!


    Ganz liebe Grüße


    Linda

  • Liebe Linda!
    Danke, dass du mir diese Sicht wieder etwas zurecht gerückt hast. Ich sollte nicht so viel jammern, dass ich meine Mutter nicht mehr habe, sondern vielmehr dankbar sein, dass ich so eine Mutter gehabt habe. Ja, diese Wärme, diese Geborgenheit, das Angenommensein, konnte ich nur bei ihr finden. Sie war meine beste Freundin und Vertraute.
    Meine Freundinnen wohnen etwas weiter weg und ich kann sie nicht so oft sehen, um mich mit ihnen auszutauschen. Ich versuche das jetzt, etwas mehr zu tun.
    Mein Mann ist zwar nett, aber manchmal sehr leicht grantig. Das kannte ich bei meiner Mama gar nicht. Sie war ein positiver Mensch, hat sich durch nichts aus der Ruhe bringen lassen.
    Ich bin leider oft etwas nervös und ängstlich. Ich sollte sie mir mehr zum Vorbild nehmen.
    Ich glaube auch, ich werde sie immer vermissen, ich hoffe, ich kann einmal halbwegs damit leben.
    Ingrid

  • Immer noch kann ich es nicht begreifen oder mir vorstellen, dass ich nie mehr mit meiner Mutter reden kann oder ihr von meinem Tag berichten kann. Ich bin immer noch sehr traurig, dass das Telefon stumm bleibt und sie nicht mehr anruft. Sie war eine tapfere Kämpferin und hat lange gegen ihre Krankheit angekämpft, zum Schluss aber doch verloren.
    Manchmal erfüllt es mich mit einem sanften Hauch von Erleichterung, wenn ich mir denke, sie muss nun nicht mehr leiden und ist vielleicht mit ihrer Mutter vereint. Ein anderes Mal muss ich wieder viel weinen, weil ich sie so vermisse.
    Gestern waren Freunde zum Grillen da und ich habe das alte Fotoalbum meiner Mutter hergezeigt, wie sie geheiratet hat, was für eine schöne Braut sie war und Fotos, wo wir noch klein waren. Das waren schöne Erinnerungen, die aber noch immer schmerzen und wehtun, wenn ich daran denke.
    Ich kann mir momentan noch gar nicht vorstellen, dass ich nie wieder meine Mama besuchen fahren kann oder sie sehen werde. Es ist so unbegreiflich.
    Jetzt habe ich Urlaub und im Sommer haben wir sie immer ein paar Tage auf dem Land besucht und dort schöne Tage verbracht. Nur dieses Jahr ist alles anders. Ich kann meine Mutter nur mehr auf dem Grab besuchen. Und das schmerzt schon sehr. Und es tut mir auch leid, dass sich im Vorjahr nur 3 Tage ausgegangen sind, wo ich sie im Sommer besucht habe. Wenn ich geahnt hätte, dass es ihr letzter Sommer ist, wäre ich länger geblieben. Es tut so weh.
    Ingrid

  • Liebe Ingrid 2 !
    Ich kann Dich sooo gut verstehen die Gefühle die Dich begleiten kenne ich ganz genau, obwohl es bei meinem Sohn 2 Jahre her ist.
    Es gibt Tage da würde ich am liebsten nichts sehen und nichts hören und einfach alles hinschmeißen.
    Da wird nur gegrübelt und daran gedacht was alles hätte ich für ihn noch besser machen können? Wie oft habe ich ihn unrecht getan?
    Wie oft habe ich mich über ihn geärgert zu Recht oder Unrecht?Was hätte er aus seinem Leben gemacht?
    Diese Gedanken schmerzen sehr!
    Und dann wünschte ich meine Mama wäre hier und ich könnte Ihr meine Sorgen erzählen,
    denn Sie wäre für mich da gewesen ohne wenn und aber und hätte mich verstanden.
    Aber Sie ist leider 2001 verstorben und 2005 mein Papa.
    Anderseits bin ich froh das Sie diesen schicksals Schlag dem Enkel hinterher schauen zu müßen nicht erlebt haben!
    Wie Du siehst bist Du nicht alleine mit dem Schmerz und der Trauer ich vermisse alle 3.
    Das was uns noch bleibt und wir für Sie noch tun können ist Sie am Grab zu besuchen und uns an eine SCHÖNERE ZEIT ZU ERINNERN!!!!
    Sei ganz fest :24: Liebe Grüße Renate

  • Liebe Ingrid,
    melde mich mal wieder...bin in letzter Zeit wie betäubt...nur mehr muede und leer...wollte Dir nur schreiben, dass jedes Deiner Worte ueber Deine liebe Mama
    auch mir aus tiefstem Herzen spricht ??...fuehle zutiefst mit Dir !! Dieses Gefühl der Abwesenheit unserer Muetter wird wohl ein Teil unseres Lebens werden...
    wir werden nie wieder dieselben sein...niemals wieder...auch ich muss gut aufpassen, wenn ich unterwegs bin..
    wie geht es Dir ?? Ich hab immer mehr Probleme mich zu konzentrieren...alles laesst nach..wir vermissen unsere Liebsten so sehr, dass es körperlich weh tut...
    alles Liebe fuer Dich !!!


    Reinhold :2: :24: