Möchte mich vorstellen

  • Hallo!


    Mein geliebter Mann (wir waren zwar nicht verheiratet, aber er war und bleibt trotzdem mein Mann), mußte uns heuer im Jänner nach kurzer schwerer Krankheit für immer verlassen.
    Mittlerweile sind 8 Monate vergangen und ich kann es immer noch nicht glauben, daß er nie mehr, wirklich nie mehr wieder zurück kommen wird. Ich vermisse ihn so sehr und der Schmerz ist unendlich groß. Wir haben einen kleinen Sohn zusammen, der im Oktober 4 Jahre alt wird. Es ist der erste Geburtstag, den er nun ohne seinen Papa feiern muss und allein der Gedanke daran läßt mich schon wieder weinen. Aber der Kleine wünscht sich eine Geburtstagsfeier und so werde ich auch eine für ihn veranstalten, mir graut aber schon vor dem Tag.


    Jeden Tag kreisen die Gedanken nur nach dem WARUM? WARUM ER? Ich weiß, es wird mir nie jemand eine Antwort darauf geben können und ich weiß auch, daß ich nicht alleine bin mit meinem Schicksal, aber trotzdem ist es für mich momentan auch kein Trost. Oft fühle ich mich so einsam, vor allem die Abende, wenn der Kleine schläft sind oft unerträglich. Naja, das wollte ich einfach mal los werden.


    Liebe Grüße
    Schnuppe

  • mein aufrichtiges beileid.
    finde es schön das du troz deines schmerzes für euren sohn eine geburtstagsparty machtst,
    ja leider anfangs ist immer alles sehr schmerzhaft,ob weihnachten geburtstage ostern und so weiter,im laufe der jahre wird es leichter,
    lasse dich mal lieb drücken,
    für die kinder müssen wir stark sein auch wen wir innerlich zerbrechen,und dein sohn ist noch so klein und versteht so vieles noch nett,
    aber hir im forum sind so viele die dich verstehn und immer für dich da sind,
    schreibe was immer dich betrückt,es hielft sehr,kann von mir sprechen,
    das wie warum weshalb werden wir nie verstehen,
    hast du familie und freunde die für dich da sind,
    ich drück dich ganz fest und sende dir kraft,
    sehr liebe gruße silvia

    Arme kleine Seele leid und Schmerz warn diese Welt.


    Kommt ein Engel nun vom Himmel,sanft im Arm,er dich jetzt hält.

  • Liebe Schnuppe !
    Es tut mir leid,dass Du Deinen Mann und Vater Deines Kleinen gehen hast lassen müssen,mein aufrichtiges Beileid ! es ist verdammt schwer ohne den geliebten Menschen an seiner Seite und verständlich das Du Dich einsam fühlst !
    Wenn Du die Kraft hast,mach Deinem Sohn die Geburtstagsparty,Kinder sehen die Trauer ohnehin ganz anders,fragt Dein Sohnviel nach seinem Vater ?
    Die ersten Feste ohne ...,du hast Recht wahrlich ein Graus,ein eigenartiges Gefühl,an das habe ich mich bis heute nicht gewöhnt.
    Schreib immer wenn Du magst und sei willkommen hier. Ich umarme Dich sanft Alles Liebe Chrisu :24:

  • Liebe Schnuppe,


    mein aufrichtiges Mitgefühl für den Verlust Deines geliebten Mannes. Es ist gut, dass Du hierher "geführt" wurdest. Hier kannst Du Deine Gedanken, Gefühle beschreiben ohne dass Du bewertet oder mit "gutgemeinten" Ratschlägen konfrontiert wirst. Wir alle sitzen im gleichen Boot und wissen genau wie man sich in der Trauer fühlt. Dieses auf und ab, diese Stimmungsschwankungen ... gut, dass man hier nachlesen kann, dass das "normal" ist in dieser schwierigsten Phase seines Lebens.


    Diese Jahrestage, "Feier"tage ziehen jeden von uns jedesmal wieder runter und man braucht oft Wochen, bis man sich wieder halbwegs erfangen hat.


    Das "warum" werden wir nie erfahren bzw. dann, wenn wir selbst die Schwelle übertreten. Es scheint so ungerecht, wenn ein Mensch so früh von uns gehen muss und das ist es auch.
    Ich las in einem Trauerbuch, dass es oft zwei Jahre dauert, bis dieser Verlust und diese Endgültigkeit überhaupt bis zu unserer Seele durchdringen.


    So traurig es auch ist, aber es ist gut, wenn sich Dein kleiner Sohn eine Geburtstagsfeier wünscht. Gut für ihn. Stell Dir vor er würde das nicht wollen, unter der Trauer extrem Leiden ... das hätte fatale Auswirkungen auf sein späteres Leben. Hast Du jemand zur Unterstützung für diese Feier?


    Vielleicht hilft es Dir, wenn Du Dir vostellst, dass Dein geliebter Mann bei der Feier "dabei ist" und sich riesig freut, dass du dieses Fest für Euren Sohn machst.


    Diese Einsamkeit kennen wir auch alle. Besonders beim Aufwachen, wenn man abends "zur Ruhe kommt", an den Wochenenden ... Sie fehlen uns einfach so sehr.


    Schreibe, wann immer und was auch immer. Diese Gefühle müssen raus und hier wirst Du verstanden. Wir sitzen alle in einem (im moment) sinkenden Schiff und retten uns gegenseitig vor dem Ertrinken.


    Ich wünsche Dir ganz viel Kraft
    Alles Liebe
    Susanne

  • Hallo!


    Vielen Dank für eure Anteilnahme. Gott sei Dank habe ich meine Eltern und meine zwei jüngeren Brüder die mir jederzeit zur Seite stehen. Ich kann mit all meinen Problemen zu Ihnen kommen, jedoch die Trauer muß ich alleine verarbeiten, ich kann ja nicht jeden Tag bei ihnen weinen und sagen wie sehr mir Stefan fehlt. Sie wissen es eh und stehen meinen Tränen oft hilflos gegenüber, da kommen dann auch öfter die gutgemeinten Ratschläge und die will ich nicht mehr jeden Tag hören.


    Gott sei Dank habe ich jetzt ab 1. September wieder angefangen zu arbeiten, es lenkt mich wenigstens die paar Stunden bei der Arbeit ab. Es gibt auch dazwischen wieder einmal einen Tag wo keine Tränen fließen, aber diese Tage sind momentan noch sehr selten. Ich versuche auch, nicht mehr immer vor dem Kleinen zu weinen, aber ab und zu passiert es mir doch noch. Mein Sohn sagte einmal zu mir, Mama du bist nur mehr traurig, du weinst nur noch. Wenn ich einmal groß bin, dann werde ich auch ein Papa, ich werde dich beschützen, dann brauchst du nie mehr wieder traurig sein. Das machte mich dann noch trauriger, weil der Kleine meint, er muß seine Mama beschützen. Unser Kleiner spricht ab und zu von seinem Papa, er sagt dann immer mein Papa ist jetzt ein Engel im Himmel und beschützt uns. Ja, ich glaube auch ganz fest daran, daß Stefan immer bei uns ist und ein wachsames Auge auf uns hat, daß er uns liebt und diese Liebe ist ewig und nicht vergänglich wie ein irdischer Körper.


    Ich hoffe, daß irgendwann wieder die Zeit kommt, wo man gerne aufsteht und sich wieder auf etwas freuen kann, so richtig von Herzen freuen.


    Liebe Grüße
    Schnuppe

  • Liebe Schnuppe,



    auch mein allerherzlichstes Mitgefühl zu Deinem schwersten Verlust, den niemand wirklich verstehen oder begreifen kann...ich habe es auch bis heute nicht realisiert, dass meine Mutter, mein Lebensmensch, nie mehr zurückkommen wird...bin abends auch viel verzweifelt, allein in der Wohnung... :33:


    Du musst noch dazu Dein Kind umsorgen :30:


    Sende Dir recht viel Kraft :24:



    Reinhold

  • Liebe Schnuppe


    Es tut mir so sehr leid, dass du deinen Mann hast gehen lassen müssen. Mein aufrichtiges Beileid.


    Ja, es ist nicht zu verstehen, dass sie von einem Tag auf den anderen nicht mehr da sind. Natürlich will man irgendwann wieder funktionieren, muss es auch, so wie du für dein Kind. Aber es ist so unglaublich schwer. Ich kann dich sehr gut verstehen, dass du dich nicht mehr immer bei den anderen ausweinen möchtest. Man will sich irgendwann nicht mehr "aufdrängen" - und doch muss man mit jemandem über seinen Schmerz sprechen...
    Dafür kann dieses Forum ein grosse Hilfe sein. Wie schön, dass du den Weg hierher gefunden hast! Herzlich willkommen. Hier hört immer jemand zu, wenn es dir schlecht geht, gerade auch Abends. Und dann ist glaube ich für die meisten am schlimmsten zu ertragen. Schreib wann immer du möchtest und was du möchtest. Es kann wirklich sehr helfen.


    Ich schicke dir viele herzliche Grüsse und ein grosse Kraftpaket.


    Sandra

    Auch wenn alles einmal aufhört -
    Glaube, Liebe und Hoffnung nicht.
    Diese drei werden für immer bleiben.
    Doch am höchsten steht die Liebe.

  • Liebe Sandra!


    Danke für dein großes Kraftpaket. Kann ich momentan sehr gut gebrauchen. Zu all dem seelischen Schmerz, kommen auch noch die Probleme mit der Arbeit dazu. Habe am ersten September meinen neuen Job begonnen und merke, daß ich einfach nicht mehr so belastbar bin. Es ist ein voller Stressjob (im Handel) und etwas ganz anderes, was ich vorher gemacht habe. Vor dem Tod von Stefan waren wir Selbstständig mit eigenem Restaurantbetrieb, was ich alles gekündigt habe und somit wieder ganz von vorne anfangen muß. Aber es ist ganz einfach so, daß irgendwie die Kraft dazu fehlt, aber ich werde mich schon irgendwie daran gewöhnen, muß ich ja, als Alleinerzieherin mit Kleinkind. Aber heute war es zB. so, als ich einen Fehler an der Kassa gemacht habe, bald in Tränen ausgebrochen wäre, mußte mich richtig zusammennehmen, um nicht vor der Kundschaft zu weinen. Und dann noch die ganze Verlassenschaftsabhandlung, das steht mir auch noch alles bevor, weiß noch gar nicht wie ich das alles schaffen soll. Naja, jetzt aber genug gejammert! Irgendwie wird und muß alles weiter gehen, ob ich will oder nicht. Ich werde jetzt noch ein bißchen lesen, um mich abzulenken und dann hoffentlich bald einschlafen.


    Mein lieber Schatz fehlt mir unendlich und es tut einfach nur verdammt weh, jetzt den Rest des Lebens ohne ihn weiter gehen zu müssen.


    Ganz liebe Grüße sendet Dir


    Schnuppe

  • Liebe Schnuppe,


    es tut mir wahnsinnig leid, dass ihr dieses Schicksal erleiden musstet. Es ist so ungerecht, gerade wenn die Kinder noch klein sind und ihren Papa bräuchten. Bei euch ist es noch nicht lange her, was sind da schon 8 Monate. Es dauert sehr sehr lange, bis man es überhaupt begreifen kann. Am Anfang ist man ja sowieso nur mit Funktionieren beschäftigt.
    Bei mir kam die richtige tiefe Verzweiflung und Trauigkeit erst vor einem Vierteljahr, also auch so nach 8 Monaten. Unser Sohn war auch erst 4, als er seinen Papa von einem Tag auf heute verlor. Es hat lange gedauert, bis er überhaupt damit umgehen konnte und es nicht mehr nur verdrängt hat.


    Ich fand es auch sehr schwierig, nicht vor Johannes zu weinen; anfangs konnte ich es gar nicht verhindern und habe jeden Tag immer wieder mal weinen müssen. Der Druck ist einfach zu groß und es muss ja irgendwo raus. Aber für mein Kind war es unheimlich belastend zu sehen, wie die Mama leidet. Er hat immer versucht, mich zu trösten, wollte auch den Papa ersetzen... alles viel zu viel für so eine kleine Seele.


    Schön, dass du dieses Forum gefunden hast und dir alles von der Seele schreiben kannst. Habe damals von hier auch den Tipp bekommen, mit meinem Sohn zu einer Spieltherapie zu gehen und das war sehr sehr gut für uns. Johannes hatte endlich einen unbelasteten Menschen, dem er sich im Spiel anvertrauen konnte. So hat er gelernt, dass er die Trauer Stück für Stück zulassen kann, ohne dass es ihn zerstört. Inzwischen kann er auch Geschenke für Papa basteln und auf's Grab bringen, Papa im Grab "duschen"... er macht auch Witze über Papa im Himmel, der die Wolken aufschneidet, wenn's hier unten regnet. Es ist so schön für mich, dass ich meinen Sohn als Geschenk von Ulrich dabehalten konnte.


    Bestimmt ist dein Sohn für dich auch eine große Hilfe, weiter Sinn im Leben zu sehen. Er braucht dich und hat es verdient, noch viel Schönes im Leben zu erleben. Und mit ihrer spontanen Lebensfreude schenken Kinder uns soviel Kraft und Mut. Ich wünsche dir, diese Kraft Stück für Stück zurück zu holen und euren Weg weiterhin gehen zu können. Bei all der Schwere, die so ein Verlust mit sich bringt. Irgendwann geht's wieder ein bißchen leichter und man muss nicht mehr jeden Tag weinen. Mir hat es sehr geholfen, dass ich hier lesen konnte und gemerkt habe, dass meine Gefühle normal sind und es eben nicht nach ein paar Wochen wieder alles gut ist, aber doch irgendwann besser wird.


    Liebe Schnuppe, ich wünsche dir viel Kraft auf diesem Weg ins Leben zurück und drück dich ganz fest.


    Melanie mit Johannes

  • Liebe Lunabel,
    danke für deine Worte, wer könnte die treffenederen finden als du, deren Situation ja ganz ähnlich ist ...


    Liebe Schnuppe,
    sei herzlich willkommen hier im Forum und mein herzliches Beileid zum Tod deines Mannes. Das mit dem Weinen vor den Kindern, es ist nicht falsch. Falsch ist es, ihnen etwas vorzumachen. Sie spüren die Trauer ja trotzdem. Du darfst also deine Gefühle ruhig offen zeigen und ihm erklären, dass es dir besser geht, nachdem du geweint hast, dass die Tränen die Trauer mit der Zeit rauspühlen werden. So lernt er, dass Trauer gesund ist und bekommt auch vermittelt, dass es dir igrnedwann besser gehen wird.
    Pass auf, dass du dich mit der neuen Arbeit nicht übernimmst. Trauer ist ja auch Arbeit und es ist so, wie du es ja selber spürst, man ist nicht mehr so belastbar!
    AL
    Christine

  • Liebe Melanie!


    Vielen Dank für deine lieben Worte. Wie Christine schon bemerkt hat, haben wir zwei ziemlich die gleiche Situation, was zumindest unser Schicksal, Alter und Alter der Kinder betrifft.


    Ja, ich hoffe, daß mit der Zeit der Schmerz erträglicher wird und dass ich wirklich lächeln kann, wenn ich an unsere gemeinsam verbrachte Zeit, die leider viel zu kurz war, zurückblicke.
    In unserem kleinen Jakob lebt Stefan weiter und ich bin dankbar, daß ich dieses schöne Geschenk von Stefan erhalten habe.


    Liebe Grüße sendet Dir


    Schnuppe