• Hallo Ihr Lieben die dies lesen. In 15 Tagen ist der erste Todestag von meinem Sohn. Ich kämpfe um mein Leben zu meistern, muss mich so oft verstellen und lächeln, meine liebe Tochter war großteils die einzige, die mit mir alles erledigt hat: Bestattung, seine Wohnung ausräumen - ich dann übersiedelt. . . Und noch vieles mehr. Meine Eltern haben mir zwar finanziell etwas geholfen, aber wir haben seit langem keinen Kontakt mehr. Es ist so schlimm, dass die wenigen Menschen - Eltern, Schwester, Freundinnen - mit der Situation nicht umgehen können. ich kann das nicht verstehen, ich brauche keine "gutgemeinten" Ratschläge, oder aussagen, dass es ihnen so schlecht geht! Ich brauche Menschen die mich nur in den arm nehmen. Ich bin eh ein Kämpfer, aber es ist so schwer! Ich hoffe, dass ich hier Hilfe bekomme, mich austauschen kann. Liebe grüsse und in der Hoffnung, dass mir jemand zurück schreibt

  • Fühl dich willkommen hier ......ich habe zwar keine eigenen Kinder doch den Tod eines geliebten Menschen,diese unbeschreibliche Trauer kann ich und sicher jeder hier vollkommen verstehen......ich denke ein Kind zu verlieren ist das Schlimmste das man erleben kann.....auch wenn wir alle hier natürlich unsere eigene Geschichte haben ,andere Verluste zu betrauern so haben wir alle eines gemeinsam.....diese Ohnmacht und leider das Unverständnis vieler Aussenstehender die meinen einen Zeitpunkt bestimmen zu müssen wann der Schmerz ,die Trauer vorbei zu sein hat.....
    Der erste Todestag deines Buben steht an und ich bitte dich hier zu schreiben ,über ihn ,deine Gefühle, deine Gedanken.....vielleicht auch der Zorn ,die Wut weil er gehen musste .....lass hier heraus wozu du sonst nicht imstande bist weil du glaubst andere damit zu belasten oder zu nerven.......es wird immer jemand für dich da sein....hier ist der Tod kein Tabu sondern unser Begleiter .....wir gehen hier gemeinsam durch das Trauerland......du bist nicht alleine mit deiner Trauer......fühl dich gedrückt lg Eva

    There's a land of the living and a land of the dead...
    in between is a bridge....
    our love......
    and love will never die...

  • Ich danke dir sosehr. Ich bin nur am weinen, weil deine Worte meiner Seele So guttun. Ich habe zwar akkuthilfe bekommen, doch dann gibt's bei uns nichts mehr. Ich war zweieinhalb Monate im krankenstand - mein arbeitgeber hat mich mittlerweile gekündigt - dann sagte die kontrollärztin zu mir, ich soll es wieder PROBIEREN! Reha hat sie mir abgeraten, Therapie könnte ich einmal im Monat machen - in melk, Ca 70 km weg von mir. Mein Hausarzt hat mir eine Therapie empfohlen, die kostet 53 Euro pro Sitzung. Haha, kann ich mir nicht leisten!!! Oder ich geh in eine Anstalt, da wird mir mit malen u basteln u 2 gesprächstherapien geholfen. Ich hab mittlerweile wieder Arbeit wo ich mich wohlfühle, aber ich muss mich eben so oft verstellen. ZuHause bricht dann wieder alles auf mich ein - diese quälenden Fragen - WARUM??? warum hat mein Kind das Leben nicht geschafft? ICH BIN SCHULD

  • Liebe Petra!
    In meiner Jugendzeit hat sich der beste Freund meines jüngeren Bruders selbst das Leben genommen. Das war für mich als 15 jährige weder fassbar noch in irgendeiner Weise nachvollziehbar. Einfach nur lähmend. Wir haben uns damals große Selbstvorwürfe gemacht, warum keiner von uns Anzeichen erkannte und diesen schrecklichen Vorfall verhindert hat. Erst 10 Jahre später bin ich zur Einsicht gelangt, dass NIEMAND sein Vorhaben hätte verhindern können! Mein Onkel hat sich erst vor 6 Jahren auch selbst das Leben genommen. Er wurde mit einer Krebsdiagnose und der Aussage, dass er seine letzten 3 Monate einfach noch genießen soll nach Hause geschickt.
    Ich glaube, dass Menschen, die sich selbst von dieser Welt verabschieden, einen enorm hohen innerlichen Druck haben und leider keinen Ausweg mehr sehen und kein Ventil haben, ihren Schmerz anders zu verarbeiten.


    Ich nehme dich jetzt mal virtuell ganz fest in den Arm!!! :24:
    Lerne zu akzeptieren, dass jeder Mensch anders mit dem Thema Trauer und Tod umgeht! Fühl dich nicht gleich persönlich,von deiner Meinung nach unangebrachten Aussagen, angegriffen. Hast du deine Gefühle gegenüber deinem engsten Freundeskreis angesprochen. Kläre mit ihnen, wie deine momentanen Bedürfnisse aussehen. Wahre Freunde nehmen dich in den Arm und halten die Trauer mit dir gemeinsam aus! Vielleicht ist es einigen gar nicht bewusst, dass eine Umarmung bei dir mehr Energien fließen lassen als gut gemeinte Worte!


    Setze dich mal mit dir selbst auseinander! Beginn vielleicht zu hinterfragen, wer und was dich alles in deinem Leben geprägt hat! Reflektiere kritisch und sei dennoch nicht zu hart zu dir selbst. Verzeihe dir selbst für evt. Fehler und verbanne Altlasten aus deinem Herzen!
    Kennst du das Buch: Mutige Seelen von Robert Schwartz ? Wenn nicht, lege ich es dir an Herz es zu lesen! Es kann dich in deiner Trauerarbeit evt. ein Stück voranbringen!


    Einen ganz lieben Gruß und nochmals einen Herzensdrücker <3 :24:
    schickt dir Marsue!

  • ... BESORGE dir das BUCH!!!
    Du bist nicht Schuld am Selbstmord deines Sohnes und die Frage nach dem WARUM wird uns NIE irgendwer beantworten können!!! Diese Frage darfst du aus deinen 1000 Fragen diesbezüglich streichen! Wir leben alle miteinander nicht in der Vergangenheit und somit können wir sie auch nicht verändern! Wir können nur aus unseren Erfahrungen lernen und bewusst im Hier und Jetzt leben!


    Es ist ein sehr gutes Zeichen, dass du wieder einer geregelten Arbeit nachgehst! Achte auf dich und deine Bedürfnisse!!!
    Warum verstellst du dich vor anderen Leuten in deinem Umfeld? Es ist, wie es ist! Und was raus muss muss raus!!! Wenn die anderen ein Problem damit haben, dann ist das ihr Problem und nicht deines!!!!


    Fühl dich wirklich innig umarmt! :24:
    LG Marsue

  • Ich bin so froh, dass ich dieses Forum gefunden habe! Ich weiss gar nicht wo ich anfangen soll - in Kurzfassung - ich habe seit meinem 18. Lebensjahr panikattacken. Bin dreimal geschieden, auch eine eigene Geschichte, hab viel Gewalt erleben müssen (im Grund selber schuld, falsche Männer ausgesucht). Ich wollte immer eine Familie, war so naiv, aber wenn ich gesehen hab das schadet mir UND MEINEN KINDERN war ich stark und hab mich getrennt. Ich war viel mit meinem Gerhard und meiner Kathrin alleine. Aber ich bin immer arbeiten (teilzeit) gegangen. Und ich weiß: ich war eine gute Mutter als sie klein waren. mein grösster Fehler war mein dritter Mann. Ich volltrottel dachte das ist ein ruhiger! Nach dem Haus bauen war er ein absoluter tyrann. danach hab ich mir wieder ein neues Leben mit meinen Kindern aufgebaut. Und das ist mein selbstvorwurf: meine Kinder waren 17 und 13 und ich hab dann auch mein Leben "genossen". Eh alles egal, i bin schuld, mei Sohn hätte einen sicheren halt gebraucht u den hab i ihm net geben!!!

  • Liebe Petra!


    NEIN UND NOCHMALS NEIN!!! DU BIST NICHT SCHULD!!!!!

    Glaube mir, so rigoros schreib ich sonst nicht.


    Viele Menschen haben die Neigung, bei Suizid nach der eigenen Schuld zu suchen.
    Grundlos nach eigener Schuld zu suchen.
    Auch Menschen, die einen kranken Menschen aufopferungsvoll gepflegt haben, fragen sich später, ob sie alles richtig gemacht haben, nichts übersehen haben. Selbstreflektion ist ja schön und gut. Selbstzerfleischerei aber nicht.


    Menschen, die in ihrer Kindheit und Jugend halbtotgeschlagen wurden, vernachlässigt wurden und psychisch unter Druck gesetzt wurden, nehmen sich nicht unweigerlich das Leben.
    Hast Du Dir solche Vorwürfe zu machen? Nachdem was Du schreibst, sicher nicht.
    Nein, solche Vorwürfe hast Du Dir nicht zu machen!


    Es könnte Dir was bringen, hier im Forum über Suizid zu lesen.
    Im Thema: Warum hast Du mich verlassen von DeKloa
    Ich finde die Antwort von unserer Fachfrau Christine v. 8. Dezember 2011 möglicherweise sehr, sehr hilfreich für Dich.


    Ach, es gäbe so viel zu schreiben, liebe Petra. Aber wir haben ja noch Zeit.
    Alles braucht seine Zeit, auch die Trauer.


    Liebe Grüße an Dich :30:
    Deine Kühlwalda

  • Liebe Petra,


    gut, das du jetzt deinen eigenen Bericht eröffnet hast, weil du so viele, dich hoffentlich aufrichtende Antworten bekommst ....
    Deine Vergangenheit ist Vergangenheit....
    und auch ich sage dir noch einmal ganz energisch, aber durchaus mit Mitgefühl...
    das dein Sohn... für dich ungemein traurig... sein Lebensende selbst gewählt hat...


    Dass ist ungemein bitter für dich und es ist wahrhaftig ein langer Trauerprozess, aber es geht JETZT um dein Leben und das so wichtige Mit-einander Leben zwischen dir und deiner Tochter...


    Auf dieses, ebenso DEIN KIND... diesen Menschen... hast du JETZT... IMMER NOCH einen Einfluss, damit sie das Leben prinzipiell POSITIV ANNEHMEN KANN !!!...


    Viele Geschwister , bei dir ist es deine Tochter... fühlen sich leider auch durchaus mit verantwortlich, wenn der Bruder diese Welt
    verläßt...
    Du schreibst, dass sie dich gerade in der ersten Zeit so mit begleitet, getragen hat...Das war ihr Geschenk an dich und es wäre doch so schön, wobei ich denke, dass es ja auch schon von dir zu ihr gelebt wird... schenke ihr weiter deine Liebe und gebt euch beide den Halt ...
    der euch BEIDE... WEITER DURCH DIESES LEBEN TRÄGT...


    Das du drei Ehen hattest finde ich nicht dramatisch ...
    Ich habe auch drei intensive gelebte Beziehungen ( darunter eine Ehe) und zwei Kinder von zwei verschiedenen Vätern, sehr schöne Wohngemeinschaften, die mir und meinen Kindern viel gegeben haben...unser Leben bereichert haben... für meine Lebensweise als RICHTIG angesehen...und sie sehen es genauso...
    DU hast deine Ehen ja am Anfang der Beziehung wohl auch als VÖLLIG RICHTIG angesehen.... und das ist auch GUT so....


    Wir alle machen in unserem Leben Lernprozesse durch, die GEFÜHLT ALLES in uns zum Zusammenbruch bringen... aber es ist IMMER EIN WACHSTUMSPROZESS...


    ALLES VERGEHT... und dann steigt man wie der Phönix aus der Asche...HINAUF INS LICHTE...HELLE...
    Das dauert seine Zeit... gib sie dir/euch...


    VERZEIHE DIR...obwohl es eigentlich nichts zu verzeihen gibt... aber der Mensch fühlt sich LEIDER so häufig schuldig....
    und,,,
    LEBE... in und mit der Trauer..
    aber...
    IN LIEBE ZU DIR SELBST... UND IN LIEBE ZU DEINER TOCHTER....


    Fühle dich umarmt und von uns allen mit-getragen in MIT - GEFÜHL
    über eine ganz, ganz lange Zeit hier in diesem so kostbaren und wertvollen Forum...


    Herzlichst und liebevoll <3
    deine Amitola

  • Liebe Petra.....so sind wir Menschen gestrickt....wir suchen in dieser so ausweglosen Situation Antworten nach einem Warum.....da nur dein Sohn weiß warum er nicht mehr leben konnte,wollte kommt das Schuldgefühl.......wie meine Vorschreiber schon sagen. ....du bist nicht schuld daran.....das du immer an die Falschen geraten bist auch dafür gib dir keine Schuld.....ich hab ja schon geschrieben das ich selbst keine eigenen Kinder habe......aber ich war selbst mal eines und ich habe sehr,sehr viele nicht gerade schöne Dinge getan,war als manisch depressiv in Behandlung als Jugendliche und bin selbst vor diesem Schritt gestanden.....meine Mama hat alles für mich und meine Schwester getan,sie war auch allein erziehend und ackerte und versuchte sich zwei zu teilen für uns.....so wie du es getan hast und tust...aus Liebe..sie hat sich so sehr die Schuld gegeben weil ich diesen Schritt gegangen bin doch das war sie nicht.......niemand hatte Schuld......ich war einfach dazu bereit doch scheinbar nicht genug ,denn ich schreibe ja hier.....ich will eigentlich nur sagen.....das dein Sohn diesen Weg ging war seine Entscheidung, lerne sie zu akzeptieren .......du hättest es nicht verhindern können und du hast keine Schuld ......du hast dir nichts zu vergeben......du bist eine gute Mutter ,du liebst deine Kinder so sehr......zeig deine Trauer ruhig, trag sie nach draußen. ...nimm dir das Recht heraus jederzeit,wann immer DIR danach ist von deinem Sohn zu reden.....Erinnerungen halten unsere Toten am Leben....
    Es ist doch noch so frisch der Verlust....wenn deine Umgebung nicht damit zurecht kommt ist es deren Sache......du bist auch nicht verrückt ...du bist eine Mutter die trauert....lass dir nichts einreden. ......du bist völlig in Ordnung, du passt nur nicht mehr in deren Welt....deine Uhr tickt jetzt anders...
    wenn der Partner stirbt ist man Witwe/r......wenn die Eltern gehen ist man Waise.....wenn dein Kind stirbt bleibst du Mutter,Vater.....
    .....irgendwann liebe Petra wird deine Trauer leiser,begleiten wird sie dich jedoch dein ganzes Leben...aber ist Trauer nicht nur eine andere Definition unserer Liebe. .?.......
    Ich wünsche dir für die nächsten Tage viel Kraft...wir sind da für dich.....ganz liebe Grüße Eva

    There's a land of the living and a land of the dead...
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    and love will never die...

  • Guten Morgen , du Liebe,


    jaaaa, hier ist ein so wunderbarer Platz für sämtliche aufkommenden Gefühle und Gedanken, die man niederschreiben kann...


    Liebe Petra,


    habe auch du einen schönen Sonntag mit deiner Tochter und deinen "Vierbeinern"...Mein alter Vierbeiner, liegt jetzt nach dem Morgenspaziergang hechelnd auf den Fliesen... mal in der Küche und dem Bad....
    und...
    wenn dir danach ist...
    schreibe auch heute weiter...
    wir sind immer füreinander da...


    Einen schönen, entspannten Sonntag an ALLE hier ^^ :rolleyes: :whistling: :P :028:


    eure sich JETZT mal zurückziende, frühstückende Amitola... ( Kräuterquark... mit Kräutern aus dem Garten... ebenso aus dem Garten schwarze und rote Johannisbeeren, Himbeeren , Erdbeeren und ein bisschen Felsenbirne und den ach so gesunden... ist aber "abgesegnet worden" von den Ärzten,... sehr milden Kaffee (2 Tassen) und ein Bio-Ei mit Kräutersalz von glücklichen , freilaufenden Hühnern... kenne die Hühner und die Besitzer persönlich...


    was sagt das über mich aus?... die Amitola ist ein Öko - Freak und das ist für MICH gut


    Herzlichst <3
    eure Amitola

  • Guten Morgen Petra!
    Ich wünsche dir, dass du dein "Zeichen" findest! Egal wie viele Leute dir nun sagen, dass du nicht schuld bist - tief in deinem Herzen fühlt es sich für dich noch so an. Fakt ist, nur du alleine kannst deine Gefühle neu umschmieden ;)
    Lerne aus deiner prägenden Vergangenheit und achte besonders gut auf dich selbst! Du kannst deiner Tochter nur eine Stütze sein, wenn du selbst mit dir ins Reine kommst! Sprich ruhig mal mit deinem Hausarzt - vielleicht kennt er Adressen und Personen, an die du dich wenden kannst und die dir in deinem Wachstumsprozess begleiten können, ohne zu werten!!!


    Ich bin seit Oktober alleinerziehend. Ich glaube man muss Kindern nicht immer alles recht machen. Außerdem kann und sollte man Kindern nicht ihre eigenen Erfahrungen abnehmen. Ich habe in den vergangenen Monaten gelernt mir bewusst Auszeiten zu nehmen und zu gönnen - ich sehe es als wichtig und richtig an, dass ich mich bewusst um mein Seelenwohl kümmere, damit ich nicht verkümmere! ;)
    Man kann sich als Mutter nicht zweiteilen!!! Man muss lernen seine Ressourcen so einzuteilen, dass man dabei nicht auf der Strecke bleibt!


    Ich wünsche dir einen schönen, sonnigen Sonntag!
    LG Marsue

  • Irgendwie ist heute wieder ein blöder tag. Wollte so gerne in die sonne, so wie gestern, aber hab absolut keine lust dazu. Bin zuhause, lenk mich ab mit putzen und meinen Tieren, und meine Gedanken spielen wieder verrückt. Es gibt ja noch etwas tragisches zum Tod meines Sohnes, dass mich extrem belastet. Aber ich kann mit niemandem darüber sprechen, denn ich möchte nicht, dass er in einem schlechten Licht dasteht. Jeder der ihn kannte, wußte, dass er ein absolut guter und friedlicher mensch war. Er war vor seinem Suizid auch fast einen tag und eine nacht vermisst, das war schon die hölle. Und am nächsten tag kam die Polizei und überbrachte mir die schreckliche Nachricht. Gerhard hat fast 2 Jahre in Linz gewohnt, also mußte ich mir die Akten von der Staatsanwaltschaft dort holen. Ich MUSSTE einfach wissen, was vorher vorgefallen war. Und da sind auch die Fotos dabei, wie sie ihn gefunden haben. Er lag seitlich wie schlafend am boden, Gott sei dank sind es schwarz-weiß Fotos, da sieht man alles nicht so genau. Er ist mit der Stirn aufgeschlagen und hatte einen Schädelbasisbruch mit Gehirnaustritt. Oh Gott, ich weiß gar nicht wie ich das schreiben kann. Es ist, als ob ich von jemand anderen rede. Es tut mir so weh wenn ich daran denke, wie er auf dem kran gestanden ist - seine letzten Gedanken - und dann da runterspringt. Warum hat er sich nicht bei mir gemeldet? Ich hätte ihm geholfen. Ich bin so traurig

  • Du hättest ihm nicht helfen können, denn sonst hätte er sich an dich gewand. Ich habe einen Bekannten, dessen Sohn hat sich auch erst kürzlich mit 27 Jahren umgebracht, wegen einer Lappalie, die der Vater mit links gelöst hätte. War es Scham, der Wunsch es selbst zu regeln-keiner weiß das.
    Das Problem ist, dass erwachsene Kinder eigene Entscheidungen treffen, um ihre Unabhängigkeit zu zeigen.
    Und natürlich auch ihre Liebe, weil sie uns mit ihren Problemen nicht belasten wollen. Auch wenn es wahnsinnig weh tut,ich sehe das so: es war ein dummer Liebesbeweis, dass er dir sein Problem nicht aufhalsen wollte, obwohl du es natürlich ,wie alle Mütter, gerne für ihn gelöst hättest.

  • Liebe Petra,


    den "like" habe ich dir gegeben, weil ich es gut finde, dass du so viele dich belastende Tatsachen niederschreibst...
    Meiner Erfahrung nach ist jedes niederschreiben eine kleine Entlastung...für deine Seele...


    Eigentlich fängt es ja schon in der Teenagerzeit an, dass sich unsere Kinder von uns "abnabeln", weil sie ihre eigenen Wege gehen wollen und müssen... Alles andere wäre "ungesund"... Wenn es aber zu einem solchen Ende der Beziehung kommt ... wie bei dir... bricht wirklich erst einmal die Welt, die wir uns... aufgebaut , ja auch durchaus als richtig empfanden... zusammen...


    Gerade in dem Alter von 20 Jahren bis 40 Jahren, ( nach meinen Beobachtungen durch meine Kinder ) WOLLEN diese erwachsenen Menschen,...das sind sie ja .. ihre Entscheidungen alleine treffen...
    Angie 64 hat das sehr gut beschrieben ... meiner Meinung nach...


    Was ich dir von ganzem Herzen wünsche, dass es über deinen innerlichen Schuldgefühlen ... die zwar da sind, aber wie so schön gesagt/ bzw. geschrieben "Schuld haben" nicht beinhalten...
    Noch einmal von meiner Lebensansicht her...
    Schuld ist eine moralische Einstellung...
    keine natürliche Geisteshaltung ....
    uns "aufgesetzt"...

    ist folgende Affirmation von Louise L. Hay:

    "Wenn wir warten, bis wir vollkommen sind,
    um uns zu lieben,
    werden wir unser Leben verschenken.
    Wir sind schon vollkommen,
    hier und jetzt"


    Leider fühlen wir das nicht immer sofort... und im Hier und Jetzt zu leben, bedarf eines großen , aber eigentlichen ganz kleinen Schrittes...
    los-zu-lassen...
    aber es ist ein guter Weg sich das immer wieder einmal im Tagesablauf KLAR zu machen...
    Wir sind vollkommen...
    auch in unserer Trauer...
    wie WUNDERSCHÖN...


    herzlichste Grüße von mir zu dir <3
    deine Amitola