Meine Mutter ist verstorben

  • Hallo,


    ich bin bin neu hier.
    Meine Mutter starb, weil sie nach einem Schlaganfall mit Augenzeichen zu verstehen gab, dass sie keine Ernährung mehr wollte.
    Nach 13 Tagen Teilkoma wachte sie auf.
    Es war furchtbar, ihr nicht helfen zu können.
    Sie verstand alles. Meine Schwestern und ich haben ihr noch viel sagen können, was wichtig war.
    Dass sie geliebt wird, wir ihr dankbar für alles sind.
    Ich war dabei, als die Magensonde gezogen wurde.


    11 Tage dauerte es dann noch.

  • Hi kleine Rose....zuerst einmal willkommen hier....die Mutter zu verlieren ist mit das Schlimmste was ich mir vorstellen kann.Du warst für sie bis zu ihrem Ende da und ihr konntet all das noch sagen was euch auf dem Herzen lag...sie konnte dadurch in Frieden gehen weil sie es bestimmt spürte das ihr bei ihr wart.
    Wie geht es dir jetzt ?schreib wirklich ruhig all das was dich bewegt,was dir im Kopf rumgeht ,was du fühlst. ...du wirst hier immer jemanden haben der dir zuhört und mit dir trauert....lg Eva

    There's a land of the living and a land of the dead...
    in between is a bridge....
    our love......
    and love will never die...

  • Liebe kleine Rose,


    Dir als aller Erstes mein herzlichestes Beileid und Mitgefühl, denn auch ich könnte mir ein Leben ohne meine Mamma nicht vorstellen. Wir Beide haben uns zwar oft in der Wolle aber unter dem Strich sind wir für einander immer da wenn etwas klemmt und als beste Freundinnen. Sicherlich muß ihr nahendes Ende grausam für Dich gewesen sein und mit großer Warscheinlichkeit wird Dich das noch lange begleiten. So wünsche ich Dir alle Kraft dieser Welt und das Du es recht bald verinnerlichen kannst das der Tod sie von sehr viel Leid erlöst hat und sie getragen von viel Liebe gegangen ist.


    Sei in Gedanken doll gedrückt,


    Hanna

  • Danke für eure tröstenden Worte.
    Ich lebe zwar in einer guten Nachbarschaft nach meinem Wegzug, aber viele sind schon sehr alt.
    Allgemein aber auch, die meisten wollen das gar nicht lange wahrnehmen.
    Man wird nicht gefragt, wie kommst du zurecht.
    "Da müssen wir alle durch", oder "das haben wir alle schon mitgemacht.
    Hilfen sind das keine, obwohl es stimmt.


    Mutti starb am 04.05.
    Aber der Schmerz über den Verlust ist sehr intensiv.
    Es ist so viel passiert, ich denke und dachte so viel, dass ich jetzt, wo ich alles loswerden will, nicht die richtigen Worte finde.
    Ladehemmung.
    Mutti war so lieb, warmherzig und hat viel in ihrem Leben mitgemacht.,

  • Liebe kleine Rose,


    das Du nun so leidest ist ganz normal denn schließlich ist der Tod Deiner Mutter noch gar nicht lange her. Gerade wenn es einem Menschen der Einem sehr nahe war am Ende leiden mußte liefert das oft Bilder die man eben nicht so schnell wieder los wird - und da rede ich von eigener Erfahrung.


    Auch meine Nachbarschaft besteht vorwiegend aus sehr alten Menschen und welchen die ich eher nur flüchtig kenne, aber das hat letztlich nicht viel ausgemacht weil ich on Niemandem Großartiges erwartete als mein Mann am 23. Juni verstarb. Natürlich zieht der Tod eines geliebten Menschens Einem den Boden unter den Füßen weg und so ist es oft sehr verführend das man an sein Umfeld hohe Erwartungen stellt die meist nicht so erfüllt werden wie man es erhofft hatte. Enttäuschung vorprogrammiert.


    Was meine Nachbarschaft betrifft habe ich es folgedessen meinen Mitmenschen überlassen wie sie mit dem Tod meines Mannes un mir umgehen wollten indem ich einfach nur eine Trauerkarte in deren Briefkästen steckte keinerlei "Gegenleistung" erwartend. So merkte ich gar nicht einmal wie viele Tage vergingen bis sich 'mal der Eine oder die Andere bei mir meldete. Die meisten antworteten mit einer Beileidskarte und folgedessen war dann die erste Begegnung auf der Straße recht spontan und entspannt. Keiner fragt mich 'mal ob ich Hilfe gebrauchen könnte, aber das be-
    deutet noch lange nicht das man mir die Tür vor der Nase zuknallen würde hätte ich Not an Mann. Und was mein restliches Umfeld betrifft - meine Mutter inklusiv - ist das auch nicht großartig anders. So verdammt hart wie es klingen mag muß unter dem Strich ein Jeder von uns sein eigenes Leben meistern samt allen Höhen und Tiefen.


    Ich wünsche Dir viel viel Kraft und alles Liebe dieser Welt,


    Hanna

  • Liebe Hanna 63,


    mein Papa ist am 27.4.dieses Jahres unverhofft nach kurzem, schwerem Leiden in einem Hospiz verstorben.Ich muß dazu sagen, daß die Schwestern im Hospiz ( in Mödling), einmalig waren und wirklich alles getan haben, daß es meinem Papa zum Schluß an nichts mehr fehlte.Obwohl er niemals zugab, daß er Schmerzen hat, die Schwestern haben es Ihm angesehen und immer darauf geachtet, daß er schmerzfrei war.Meine Mama war jeden Tag bei ihm, mich (Tochter)wollte er nicht mehr sehen.Ich glaube,daß hat er nur deshalb gemacht, weil wer er wußte, wie fertig ich war.Die Besuche im Hospiz konnte ich nur mit Valium und meinem Mann überstehen, wenn es mir zu viel war, verließ ich das Zimmer und die Schwestern haben das sofort erkannt, daß ich das nicht durchstehen kann.Ich war nach dem Tode noch öfters bei Ihnen.Ich kann also bei Gott wirklich sehr gut nachvollziehen wie es dir geht.Einen Elternteil auf so grausame Weise (oder wie bei mir, so überraschend )zu verlieren, bringt einen fast selbst um.Ich schaffe es bis heute nicht, es zu verarbeiten, obwohl meine Mutter sagt, sei froh, daß er nicht mehr leiden muß.Er starb in Ihren Armen.Ich wünsche dir besonders viel Kraft und ein paar positve Momente, daß du es schaffst, ein bißchen darüber hingwegzukommen.Aber ich kann es auch nicht.Nimm dir soviel Zeit, wie du brauchst und laß dir von niemandem vorschreiben, wie du zu trauern hast.Das entscheidest du ganz alleine.Alles,alles Liebe für die Zukunft.Viele liebe Grüße von Sandra.Du kannst mir jederzeit gerne schreiben.Wir können uns beide ein wenig helfen.LG Sandra

  • Liebe Sandra,


    Dir vielen herzlichsten Dank dafür das Du Deine Hospizerfahrung mit mir geteilt hast. Und folgedessen gut verstehen kannst warum es auch für mich ein so völlig überwältigendes Erlebnis war was ich wohl nie in meinem Leben vergessen werde. Bis dieses Thema für uns aktuel wurde gestehe ich wußte ich nur sehr sehr wenig über solche Einrichtungen und hatte große Angst davor damit eines Tages tatsächlich konfrontiert zu werden. Nun ja, als noch recht junger und gesunder Mensch verdrängt man wohl auch das Thema Sterben ein wenig, und wenn man einen unheilbar Kranken auf seinem letzten Weg begleitet hofft man dann stehts das der Moment der Momente noch lange nicht kommen würde.


    Blicke ich heute zurück war schon der Besichtigungsbesuch - zwei Tage vor seiner Einweisung - eine sehr beruhigende Erfahrung, denn Alles war sehr hell, freundlich und aus der Gemeinschaftsküche höhrte ich fröhliches Gelächter. Als man mir eines der Zimmer zeigte wußte ich das mein Mann dort sehr gut aufgehoben sein würde, denn auch Das war schön groß, hell und mit Blick auf eine schöne kleine Parkanlage. Ja, und vor Allem fiel mir sofort die enorme Freundlichkeit des Personales auf. Und tatsächlich. Mein Mann - der eine höllische Angst vor dem Hospiz hatte - fühlte sich schon nach dem 2. Tag wie zuhause. Ja, als ich ihn besuchte konnte er nicht aufhöhren mir zu sagen wie gut er sich dort aufgehoben fühlte und froh war das ich ihn zum richtigen Zeitpunkt dort angemeldet hatte. Genau wie bei Deinem Papa, wurde auch meinem Mann jeder Wunsch von den Augen abgelesen, und zugesehen das er keine Schmerzen erleiden mußte. Ja, als man mich anrief um mir zu sagen das er in den sehr frühen Morgenstunden verstorben war, sagte man mir man habe ihn auf seiner Lieblingsschlafseite liegend gefunden als ob er tief schlafen würde. Für mich ein sicheres Zeichen das er seine letzten Minuten warscheinlich gar nicht mitbekommen hatte.


    Als ich am nächsten Tag im Hospiz ankam hätte ich nicht liebevoller betreut sein können, denn das Personal wußte das ich ganz alleine für ihn zuständig war und niemanden hatte - außer meine liebe Hospizbegleiterin die auch gleich vor Ort war - der mir zur Seite gestanden hätte. Ehrlich gesagt hätte ich die letzten Wochen und die Tage und Wochen danach nicht ohne meine ehrenamtliche Begleiterin so relativ gut überstanden, denn sie fuhr mit mir noch einmal ins Hospiz wegen der Verabrschiedung (die mich auch völlig überwältigte) und um seine Sachen zusammen zu packen und abzuhohlen. Ja, da er nur maximal 3 Tage dort bleiben konnte half mir das Hospiz sogar damit schnellstmöglichst eine Bestatterin zu organisieren, was für mich als völlig Unerfahrene eine riesige Erleichterung war.


    Wenn es mir heute schon wieder der Situation angemessen recht gut geht verdanke ich das zum großen Teil den vielen gütigen Menschen denen ich wärend einer so sehr schweren Zeit begegnet bin, und der Gewißheit das mein Mann gehen konnte ohne leiden zu müssen. Und das ich ihm nach 3 ein halb Jahre Pflege einen schmerzfreien letzten Weg ermöglichen konnte. Kann folgedessen meinem neuen Leben ohne Schuldgefühle entgegen blicken wissend das ich für meinen Mann nicht mehr hätte tuen können.


    So schließe ich Dir sagend das auch Du mir gerne schreiben kannst wann immer Du magst.


    Dir alles Liebe,


    Hanna

  • Liebe kleine Rose,


    auch von mir noch ein liebes Willkommen hier. Es tut mir sehr leid, daß du deine Mama nicht mehr bei dir hast.


    Wenn deine "Ladehemmung" ein wenig nachläßt - dann magst du vielleicht ein wenig von deiner Mama erzählen? Meist hilft das ... und sei es "nur" um die vielen Gedanken die im Kopf herumschwirren ein wenig ordnen zu können. Aber laß dir ruhig Zeit.
    Du darfst dir sicher sein - wir verstehen dich.


    Jetzt erst mal alles Liebe für dich und wenn du magst auch eine liebe Umarmung
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Liebe kleine Rose auch von mir ein herzliches Beileid zum Tod deiner Mama. Ich kann sehr gut nachempfinden wie du dich fühlst denn auch ich habe meine beiden Eltern verloren. Meine Mama starb vor sieben Jahren und mein Papa vor zwei. Es tut heute immer noch weh. Liebe Umarmung michi

  • Liebe kleine Rose,


    es tut mir sehr leid, dass du deine Mama verloren hast. Jemanden so zu verlieren muss sehr schlimm sein.
    Leider kann ich dir keinen Rat geben, wie du damit umgehen kannst, aber ich möchte dir sagen, dass jemand in Graz an dich denkt und dich in Gedanken umarmt.


    Ganz liebe Grüße
    Anny1007