Vorsorgevollmacht

  • Hallo meine Lieben,


    angespornt von einer Dokumentation die ich vor Kurzem gesehen habe und duch eigens erlebtes möchte ich heute Nacht dieses Thema ansprechen. Nun an Alle von uns denkend die wieder alleinstehend sind und der Lieblingsmensch nicht mehr da ist der gewußt hätte was Sinn gemacht hätte im Fall der Fälle.


    Ein Jeder von uns wünscht sich selbstbestimmt bis zum letzten Atemzug leben zu dürfen - egal ob alt, schrumplig aber dennoch fit oder gebrechlich und hilfebedürftig. Viele von uns sind froh wenn der letzte Brief geschrieben und die letzte Rechnung des Nachlasses unserer Lieben bezahlt ist. Am liebsten möchte man einfach nur noch die Seele baumeln lassen und sich daran erfreuen das Alles endlich geschafft ist. Ja, und das ist genau der Moment wo man sich Gedanken machen sollte das man selbst nicht für die Ewigkeit ist.


    Manche von uns haben gut geerbt - andere weniger, aber unter dem Strich gibt es uns noch mit all Dem was uns ausmacht. Und wenn es nur das kleine Ersparnis auf dem Konto ist oder die Bierdeckelsammlung. Viele von uns stehen noch fit und gesund da, andere weniger aber auch für uns Alle könnte sich das Rad sehr plötzlich drehen. Ja, und wenn man nicht vorgesorgt hat hat man schneller als es Einem lieb ist einen vom Gericht entschiedenen Betreuer an der Hacke der die Macht hat über unsere Heimeinweisung, unsere Konten und wie wir unser Leben leben werden zu entscheiden. Oft schneller als wir denken können. Egal wie viele liebevolle und fähige Menschen wir um uns haben die uns helfen würden sobald etwas nicht mehr so gut geht wie einst.


    Meine Lieben, ich schreibe dieses Posting heute Nacht nur weil ich es selber erlebt habe wie sehr eine Vorsorgevollmacht Alles deutlich zu Gunsten eines Betreuungsnötigen machen kann. Obwohl Ehefrau seit knapp 20 Jahren hätte ich ohne Unterlagen nicht über das Schicksal meines Mannes - in dessen Sinne - entscheiden dürfen, und noch vor der Eröffnung seines Testamentes - fast knapp 3 Monate dauerte - seine Sachen regeln können. Nun ist er nicht mehr an meiner Seite um für mich grade zu stehen falls mir was passiert oder ich mit zunehmenden Alter nicht mehr so fit sein könnte. So habe ich meine Mutter und meine ehemalige Hospizbegleiterin ernannt und ehrlich gesagt war es echt nervig den ganzen Papierkram auszufüllen aber immerhin vermittelte es ein gutes Gefühl zu wissen das kein völlig fremder Mensch über mich entscheiden würde.


    Ich gebe zu das es mir sehr schwer gefallen ist all diese Dinge einrichten zu lassen aber heute bin ich froh das ich es gemacht habe. Wissend das ich im Fall aller Fälle von einem Menschen betreut sein würde der mich tatsächlich gut kennen lernte.


    Euch alles Liebe,


    Hanna

  • Liebe Hanna,
    das hast du gut gemacht!
    Danke auch für die Erinnerung... ich schiebe es immer noch vor mir her, habe aber auch schon oft darüber nachgedacht, alles zu "Verschriftlichen", um meine Kinder in guten Händen zu wissen, sollte mit mir mal etwas sein.


    LG Marsue

  • Nein, das mache ich definitiv nicht, würde ja meine Tochter damit dazu verurteilen, dass sie für mich sorgen muss.Das will ich mienem Kind nicht antun, wenn sie es freiwillig macht, okay, aber sonst habe ich da meine Bedenken.

  • Liebe Hanna <3


    Danke Dir wieder für einen wundervollen Beitrag mehr!


    Werde es mir auch mal überlegen.... auch wenn ich erst 38 Jahre bin..


    Was ich auch noch wichtig finde zu erwähnen: Bei Partnerschaften getrennte Konten! Habe wegen dem gemeinsamen Konto ein gewaltiges HickHack gehabt! Zum Glück ist alles nochmal gut gegangen... Puuuuuuhhhhh :8:


    Liebevolle Umarmungen an Dich und Alle <3


    Katarina

  • Liebe Angie,


    wer hat denn gesagt das nur Deine Tochter das Recht auf solch eine Vorsorgevollmacht haben kann? Es könnte genauso gut eine andere Person sein die Du für vertrauenswürdig und fähig für diese Aufgabe halten würdest. Ich habe z. B. die medizinische Vorsorgevollmacht meiner Hospizbe-
    gleiterin gegeben da sie hauptberuflich Krankenschwester ist - und folgedessen mir nicht nur emotional zur Seite stehen würde sondern auch die Fähigkeit hätte Dank ihrer beruflichen Erfahrung sinnvoll für mich zu entscheiden. Allerdings habe ich ihre Vollmacht so eingerichtet das sie Nichts mit meinen finanziellen Dingen zu tun haben wird. Dafür habe ich eine separate Vollmacht zu Gunsten meiner Mutter eingerichtet.


    Liebe Angie, klar würde auch ich Niemanden mit meinen Problemen belasten wollen, aber andererseits möchte ich es mir auch nicht vorstellen wie es wäre wenn im Fall aller Fälle ein mir wildfremder Mensch plötzlich das Recht hätte über mein Schicksal frei zu entscheiden. Immerhin - so viel ich weiß - ist eine Vorsorgevollmacht keine juristische Verpflichtung für den Jenigen der eingesetzt wurde sondern dient nur als eine schriftliche und gesetzlich anerkannte Bestimmung des eigenen Willens. Du kannst es mir glauben das es mir gewiß nicht einfach gefallen ist all die nötigen Unterlagen auszufüllen weil sie Einem mit aller Wucht vor die Nase klatschen wie radikal sich plötzlich unser Leben verändern kann. Ehrlich gesagt, absolut kein angenehmer Gedanke aber leider eine Realität die uns Alle irgend wann einmal betreffen könnte.


    Und zu guter Letzt. Ich kann Dich sehr gut verstehen das Du Deiner Tochter solch eine Last nicht auf den Buckel packen möchtest, aber ich denke das diese Last für sie noch größer wäre wenn sie keine klaren Ansagen von Dir im Fall der Fälle in der Hand hätte. Mit großer Warschein-
    lichkeit würde sie Dir gerne helfen wollen aber hätte dann keinerlei gesetzliches Recht dies zu tun. Ja, sie hätte nicht einmal das Recht Dir ein paar Euros von Deinem Konto abzuheben solltest Du 'mal nicht mehr aus dem Haus können aus was auch immer für Gründen.


    Liebe Angie, letztlich muß das ein Jeder für sich selber entscheiden, aber ohne den Teufel an die Wand malen zu wollen darf man einfach nicht vergessen das man selber nicht mehr jünger wird, das Alles sich von einem Tag auf den Nächsten radikal ändern kann und man dann froh sein kann wenn man weiß das man im Fall aller Fälle gut betreut ist.


    Dir alles Liebe,


    Hanna

  • Liebe Katarina,


    wie Du ja nun durch dieses Forum oft genug gelesen hast, kennt das Schicksal kein Alter und wenn Du mich fragst ist die Einrichtung einer Vorsorge nie zu früh.


    Als mein Mann und ich Das beim Notar einrichten ließen waren wir beide fit, kern gesund und hatten gerade ein neues Leben mit neuem Haus und voller toller Zukunftspläne hier in Berlin angefangen. Ja, zu der Zeit war mein Mann noch berufstätig und stehts in der ganzen weiten Welt unterwegs. Besonders mein Mann genoß eine bombige Gesundheit. Ja, er war bis dahin noch nie in seinem Leben jeh in einem Krankenhaus gewesen und ehrlich gesagt hatten wir auch eine Weile mit der Vorsorgevollmacht gehadert. Vermutlich wie sehr sehr viele Menschen die es sich einfach nicht vorstellen können jeh ernsthaft krank, gebrechlich oder gar alt und klapprig zu sein. Eigendlich waren wir ja nur zum Notar gegangen um unsere beider Testamente zu regeln da nun ja eine frisch gekaufte Immobilie im Raum stand und er einen Beruf hatte wo er möglicherweise 'mal keine gute Landung haben könnte. Bestimmt nicht weil wir uns auf irgend eine makabre Weise mit dem Sterben und dem Tod befaßt hatten.


    Erst einige Jahre später entpuppten sich die Vorsorgevollmacht und die Generalvollmacht über den Tod hinaus als ein echter riesiger Segen, denn mein Mann sprach kein Wort deutsch und nach seiner Diagnose dauerte es nicht lange bis er entweder sich komplett weigerte sein Schicksal zu verinnerlichen bis ihm Alles vollkommen über den Kopf gewachsen war. Ich sage bewußt Segen denn egal mit wem ich es zu tuen bekam war stehts die erste Frage ob ich eine Vorsorgevollmacht hätte - obwohl ich ja die Ehefrau war. Ja, und erst nachdem ich das Dokument vorgelegt hatte wurde Tacheles geredet. Egal ob ich ihn zu verschiedenen Ärzten begleitete, wir Aufnahmebesuch von seiner Palliativärztin bekamen oder als ich ihn am Ende ins Krankenhaus begleitete wo eine Notoperation entschieden wurde. Wann immer ich Formulare ausfüllen oder unterschrei-
    ben mußte hatte ich diese Unterlage vorzuzeigen.


    Ja, ich gebe zu das die Erstellung von solchen Dokumenten lästig ist weil sie Einen ja auch dazu zwingt sein Umfeld und sich selber sehr hart unter die Lupe zu nehmen. Weil sie Einen dazu zwingt darüber nachzudenken wie man versorgt werden möchte und was man sich für den eigenen Tod wünscht. Themen mit denen sich Keiner freiwillig gerne befaßt. Aber wie gesagt, ich bin mir sicher das mein Mann mir enorm dank-
    bar war das ich ihn damals dazu überredet hatte die Vorsorgevollmacht einrichten zu lassen. Das er erleichtert war zu wissen das ich ihm auf allen Gebieten und in allen Bereichen seiner Pflege zur Seite stehen konnte. Egal ob etwas gedolmetscht werden mußte oder ich stehts da war um ihm die Hand zu halten und Mut zuzusprechen. Gerade in Situationen wo die Zeit gefehlt hätte irgend welche Genehmigungen zu beantragen.


    Und abschließend ... ich bin mir sicher das auch mein Mann mich nie mit seiner Krankheit belasten wollte und so manches Mal unter großen Schuldgefühlen litt das ich dadurch überhaupt keine Freiheit mehr hatte. Aber andererseits denke ich auch das Belastung dann doch kein Thema mehr ist sobald echte Not an Mann ist und es nur noch darum geht auf beiden Seiten die Situation so gut wie möglich zu meistern. Viele betrach-
    ten die Errichtung einer Vorsorgevollmacht und einer Generalvollmacht als etwas Negatives, Deprimierendes und als etwas was keine Eile hat, aber wenn ich heute zurück blicke sehe ich darin auch etwas sehr Lebensbejahendes. Damit meine ich das man sich wirklich gedanken macht über die eigene Lebensqualität wenn das Schicksal oder gar das Alter zugeschlagen haben. Lebensbejahend ... indem man sich sehr bewußt vorstellt was man sich dann noch unter Lebensqualität bis zum letzten Atemzug vorstellt.


    In diesem Sinne, Dir einen schönen restlichen Abend und einen dicken Drücker dazu von


    Deiner ewig schreibwütigen Hanna

  • Liebe Hanna <3


    Ich gebe DIR... in allen...allen ...allen
    deinen Ausführungen , völlig beipflichtend recht...


    Meine Mutter hatte eine Vorsorge Vollmacht geschrieben...
    mein Vater ebenso
    Burkard ebenso
    Ich vor 2 Jahren ebenso
    mein Sohn ebenso...


    es ist wirklich angesagt, so etwas zu machen... in JEDEM Alter...
    und Angie <3
    frage doch einfach mal deine Tochter, was SIE besser fände...
    Herzlichste , motivierend Grüsse das AUCH zu machen
    von eurer Amitola

  • Liebste Amitola,


    herzlichstens Willkommen zurück und dicken Drücker dazu. Habe mich sehr darüber gefreut das Du mir so starken Rückenwind geschenkt hast über ein Thema was eigendlich nur rundum Sinn macht.


    Leider aber auch ein Thema was sehr viele Menschen verdrängen weil es eben mit ihrer eigenen Verletzlichkeit und Sterblichkeit zu tun hat. Ja, und dann gibt es auch noch etliche die davor Hemmung haben weil sie Angst haben ihre Lieben damit zu belasten - wo sie ihnen den Fall der Fälle nüchtern betrachtet doch eher um einiges leichter machen.


    Ich kann gottseidank nur aus der Sicht einer Angehöhrigen reden und dazu fällt mir noch ein Punkt ein der solch einen Schritt mehr als Bejahend macht. Als mein Mann und ich unsere Vorsorgevollmachten aufsetzen ließ zwang uns das in gewisser Weise sehr konkret über den Fall aller Fälle zu reden, und eben so konkret unsere Wünsche mit einander zu besprechen. Als es meinem Mann anfing immer schlechter zu gehen wollte er nur noch gute Laune und Fröhlichkeit um sich herum haben um besser verdrängen zu können wie ernst es wirklich um ihn stand. Bestimmt nicht der Zeitpunkt wo er bereit gewesen wäre über besondere Pflegemaßnahmen oder gar seine Sterbebegleitung zu reden. So denke ich das man es sich gut vorstellen kann was es für mich für ein riesen Segen war ganz klare Richtlinien zu haben wie ich für ihn zu entscheiden hatte als er selber nicht mehr in der Lage war dies für sich selber zu tun - da meist zu sehr mit Medikamenten zugedröhnt und irgendwann nicht mehr allzu-
    sehr im direkten Kontakt mit der realen Welt.


    Ehrlich gesagt möchte ich mir gar nicht erst ausmalen wie ich mich gefühlt hätte wenn dem nicht so gewesen wäre. Besonders als er plötzlich notoperiert werden wurde, und man mich fragte ob lebenserhaltende Maßmnahmen im Fall aller Fälle erwünscht wären. Klar war Das dennoch eine sehr traumatische Situation für mich die mich bis heute oft genug in Form von Flashbacks einhohlt, aber andererseits herrschte in mir das gute Gefühl ganz in seinem Sinne zu entscheiden - weil seine Wünsche eben vor Zeiten klar und deutlich ausgedrückt wurden.


    Wenn ich inzwischen selber eine Vorsorgevollmacht hinterlegt habe tat ich es weil ich bestimmt nicht im Fall aller Fälle meinem Schicksal kom-
    plett ausgeliefert sein möchte. Und weil ich meine meine Bezugspersonen genug wertschätze um ihnen einen großen Gewissenskonflikt zu ersparen. Nicht zu vergessen .... das es auch Situationen geben könnte wo die Ärzte für mich entscheiden müßten weil meine "Helfer" zu dem Zeitpunkt nicht erreichbar sind. Der Grund warum ich eine von mir unterzeichnete Kopie stehts in meiner Krankenhaustasche dabei habe,


    Liebste Amitola, Dir und Deinem Schlawunsch noch einen schönen gemütlichen restlichen Abend - und auf das Vorsorgevollmachten nie ihr Werk leisten müssen,


    Hanna

  • Wenn ich mal in diese Lage komme, dass ein anderer an meiner Stelle Entscheidungen für mich treffen muss, na da will ich lieber tot sein.
    Und sollte ich das dann selber nicht schaffen, hoffe ich , dass mir das dann jemand abnimmt.

  • Liebe Angie <3


    Ich glaube, das wünscht sich jeder!


    ABER es gibt Situationen, wo man das wirklich braucht z.B. dass jemand für einen entscheiden kann, wenn man an Maschinen angeschlossen ist.
    Meine damit, dass man dann der Person vorher sagt, wenn dieser Fall eintritt und man sich selber nicht mehr mitteilen kann, dass man will, dass dann die Maschinen abgestellt werden.....


    Liebevolle Umarmungen :24:


    Katarina

  • Liebste Angie,


    genau um diesen Punkt geht es doch eigendlich, denn die Realität ist ja so das wir es uns nicht aussuchen können wann und wie wir hilfebedürftig oder gar in einer schlimmeren Situation sein werden. Nicht zu vergessen das wenn man in die Situation gekommen ist das Andere für Einen ent-
    scheiden müssen man eben nicht das Privileg hat sich eben 'mal so auszuklinken.


    Das letztere sage ich Dir nur da ich durch die Krankheit meines Mannes leider Menschen gelernt haben die nur all zu gerne gegangen wären um ihrem großen Leid ein Ende zu setzen - aber bei denen es lange dauerte ehe ihre Erlösung kam. Und das Dir dann Jemand die Entscheidung zu gehen abnimmt ist auch unrealistisch wo in Deutschland die aktive Sterbehilfe immer noch verboten ist. Letztlich ist unsere medizinische Welt so eingerichtet das sie dazu verpflichtet ist auf Biegen und Brechen Leben zu erhalten - es sei denn es gibt eben eine Vorsorgevollmacht oder Patien-
    tenverfügung die Ärzte von dieser Pflicht entbinded und ihnen die gesetzliche Freiheit gibt keine lebenserhaltende Maßnahmen mehr durchzu-
    führen. Nicht zu vergessen das diese Entscheidung von seitens des Patienten nur dann gültig ist wenn dieser noch geistig fähig ist solche kon-
    kreten Entscheidungen zu treffen.


    Und das Dir eben 'mal so all solche Entscheidungen abnimmt aus Nächstenliebe ist auch eher unwarscheinlich, denn ich habe es selber erfahren was solch eine Situation für eine irre emotionale Last bedeutet - die sich Keiner freiwillig aufbuckeln würde. Als wir unsere Vorsorgevollmächte einrichten ließen hatte ich wirklich keine Ahnung was diese in der Praxis bedeuten würde. Vermutlich wie sehr viele Angehöhrige nahm ich es sehr auf die leichte Schulter da ich mir solch eine Situation ganz und gar nicht vorstellen konnte. Schon gar nicht mit viel Verantwortung und Ge-
    wissenkonflikten sie verbunden sein würde. Damals ahnte ich ja nicht das ich tatsächlich eines Tages mit solch einer Situation konfrontiert sein würde.


    Liebe Angie, nach der Erfarhung die ich gemacht habe würde ich selber es mir sehr sehr überlegen für wen ich erneut bereit wäre solch eine Ver-
    antwortung zu übernehmen. Ganz bestimmt nicht für einen Menschen den ich kaum kenne oder zu dem ich nur eine oberflächliche Beziehung habe.


    Und zu guter Letzt, ich möchte bestimmt Niemandem etwas aufschwatzen was er/sie nicht will. Möchte einfach nur den Einen oder Anderen ver-
    mitteln wie sehr entscheidend solche Unterlagen sein können im Fall aller Fälle, da sie mir enorm geholfen haben Alles für meinen Mann richtig zu machen.


    Dir einen guten Tag und alles Liebe dazu,


    Hanna

  • Genau so liebe Hanna!


    Übrigens gibt es die Sterbehilfe in der Schweiz... gehen auch viele dann hin... ABER ICH BIN ENTSCHIEDEN DAGEGEN! weil sie dann NICHT schön von dieser Welt gehen!!!!!!!!!!!


    Liebevolle Umarmungen :24:


    Katarina

  • Liebe Katarina,


    Das wäre auch für mich kein Thema. Nicht unbedingt auf die Art und Weise wie die Menschen dort zum Sterben gebracht werden, sondern weil es da Leute gibt die am Tod von Anderen dickes Geld verdienen.


    Meiner Meinung sollte der Freitod - egal wie er stattfinden soll - niemals zu einem Geschäft gemacht werden. Vermutlich denke ich so weil ich es erlebt habe das es auch sehr anders geht. Bis heute bin ich fest davon überzeugt das mein Mann nicht gänzlich von alleine im Hospiz auf die andere Seite ging, aber so wie man ihm dazu vermutlich verholfen hat ist etwas womit ich gut leben kann. Wärend der letzten Woche war mir aufgefallen das er langsam aber sicher immer schläfriger geworden war wann immer ich ihn besuchte und man deutlich die Gabe seiner Medikamente erhöht hatte. Angeblich um ihm jedigliche Schmerzen und Atemnot zu nehmen. So vermute ich stark das man ihm auf diesem Weg gut geholfen hat gehen zu können ohne das er seine letzte Stunde im Tiefschlaf mitbekommen hat.


    Liebe Katarina, das mag berechnend und gefühlslos klingen, aber letztlich wußte ich das er eine tödlich verlaufende Krankheit hatte und das er nicht mehr lange leben würde. So war ich letztlich dem Hospiz unendlich dankbar das man ihm dazu verholfen hatte schmerzfrei, würdevoll und in Frieden gehen zu können ehe das ganz große Leiden einsetzen konnte. Schließlich hatte Das schon angefangen sich anzukünden da er wärend der letzten Woche kaum noch etwas aß und trank da die inneren Organe nicht mehr so funktionierten wie es sein sollte.


    Denke ich an Das was da in der Schweiz abgeht könnte ich nur das nackte Grausen bekommen, denn durch meine eigene Situation hatte ich mich sehr intensiv mit all diesen Themen befaßt. Gerade neulich sah ich eine interessante Debatte bei "Hart aber Fair" wo Einer saß und es an die große Glocke hängte was er für fettes Geld am Tod verdiente. Was mich sehr erschrocken hat war das es da einzig und alleine ums lausige Geld ging, bzw. wer oberste Premie zahlte wurde sofort "abgefertigt" und wer es sich diese große Summe nicht leisten konnte mußte eine gefühlte Ewigkeit auf seinen Termin warten. So bin ich heilfroh das sich unsere Regierung hier in Deutschland weiterhin weigert solche Form von Sterbehilfe zu verbieten. Eher hat es mich sehr gefreut das man stattdessen Geld locker gemacht hat um in den Ausbau von Hospizen zu investieren, die für mich ohne Zweifel der deutlich bessere Weg sind um ein großes Leiden würdevoll zu beenden.


    Dir noch einen guten Tag und viele liebe Grüße an Dich,


    Hanna

  • Ihr Lieben alle und insbesondere aber jetzt gerade Hanna und Katharina,


    Ja... ihr habt völlig recht, dass in der Schweiz damit ein "gutes Geld" verdient wird... und... das dieses Gehen... nicht unbedingt friedvoll und sanft gehend verläuft... Auch ich bin VÖLLIG gegen ein selbstbestimmtes Gehen, wenn GELD DAMIT VERDIENT wird..


    Liebe Hanna, <3


    im Hospiz... auch nicht betreuend zu Hause, wenn eine Palliativ Betreuung erfolgt... im Hospiz ja eh..
    wird NIIIIIEEE ... " nachgeholfen"...


    Das wäre strafbar in Deutschland... und wirft leider auch ein VÖLLIG falschesBbild auf ein Leben und Gehen im Hospiz...


    Es ist einfach FAKT, dass jedes ORGAN langsam... in Etappen ... seine Funktion aufgibt... und das führt zu einer vermehrten Schläfrigkeit... ja auch durchaus zu Schmerzen...


    DIESE Schmerzen... die werden DURCHAUS behandelt... Mit Schmerzmitteln und auch manchmal mit Beruhigungsmitteln...


    weil gerade der WESTLICHE Mensch sich selten ANGSTFREI auf den Tod vorbereitet...
    Das haben wir ja eigentlich schon einmal sehr gut hier so diskutiert...


    Es wäre schön, wenn es MEHR Hospize gäbe ( auch schon mal geschrieben)
    .
    JA... dass gehört unbedingt in die PATIENTENVERFÜGUNG , was man NICHT will...
    und
    Mehr.. sehr viel mehr..Palliativ Mediziner , die ein schmerzfreies... NICHT vorzeitiges Beenden des Lebens !!! eben GUT für den Erkrankten...
    und
    natürlich auch
    mehr Palliativstationen in den Krankenhäusern mit MEHR Personal...


    All das.. und NICHTS Manipulierendes passiert in einem Hospiz... NICHTS anderes...
    also...


    an ALLE hier...


    Patientenverfügung...
    Generalvollmacht ÜBER den Tod hinaus.. wenn es um eben halt um ein grösseres Erbe geht..
    ODER
    detailliertes Testament mit Zeugen- Unterschriften...
    und
    Vorsorgevollmacht,
    weil es gerade die Angehörigen durchaus ERLEICHTERT... und zwar emphatisch erleichtert...


    Ich habe meinen Sohn und meinem einen Bruder als Vorsorgebevollmächtigte eingetragen und bin mir noch am überlegen... dass kann man durchaus... noch einen dritten Menschen eintragen zu lassen, wenn er möchte...


    Einen friedlichen , sehr LEBENS BEJAHENDEN Abend wünsche ich UNS allen
    eure Amitola