Schmerzpause um Kraft zu tanken

  • Hallo Mädels, liebe Mitleser,


    ich habe beschlossen mich in eine Schmerzpause zu begeben.


    Ich möchte mit euch diese Erfahrung teilen, sie ist neu für mich und vielleicht kennt das der eine oder andere auch von euch.


    Ich spüre seit Dienstag, wo ich wirklich viel geweint habe, dass ich eine Pause davon brauche.


    Und habe mir vorgenommen, positiv zu denken und mich an den schönen, wenn auch kleinen und viel zu wenigen schönen Dingen zu erfreuen. ;)


    Ich spüre, dass es mir dadurch wirklich besser geht, ich bin viel ruhiger und schlafe gut.
    Wenn es auch nur ein Verdrängen für eine bestimmte Zeit ist, muss es nun sein.


    Klar denke ich an Michael und klar schreibe ich Emails oder auch hier, doch wenn es zu tief wieder geht, dann hör ich einfach auf, oder ich wechsle das Thema.


    Ich merke auch, dass es wieder einmal im Forum eher ruhiger ist, das ist wohl so, wir können nicht 24 Stunden trauern und ganz unten sein, das geht nicht, das kostet Kraft. Doch ich weiss, wir sind immer wieder hier, schauen nach, ob jemand Hilfe braucht oder in den Urlaub fährt (gell Manuela ;) )und das finde ich so toll, wie das funktioniert.


    Ich bin froh euch hier zu haben!
    ich denke an euch und lächle,
    das finde ich schön.
    eure

  • Liebe Darina,


    ich bin zwar kein "Mädel", habe aber Dein Posting heute nachmittag schon zweimal gelesen und mir überlegt, was Dein Wort "Schmerzpause" in mir auslöst... Schmerz ist ein hartes Wort, aber wohl ein Wort, das zutreffend beschreibt, was ein trauernder Mensch erlebt. Etwas ist weggerissen worden und das schmerzt brutal. Pause ist gut, eine positive Assoziation - Abwechslung, etwas - wenn auch nur für eine Zeit - hinter sich lassen, neue Kraft tanken - all´ dieses verbinde ich mit Pause. Und dann die Zusammenfügung von Dir zum Wort "Schmerzpause" - eigentlich trotz des harten Beginns ein gutes Wort - etwas, wo ich mir vorstellen kann, dass es angebracht ist. Zu Beginn der Trauer kann man sich die Schmerzpause nicht verordnen - zu frisch, zu tief und zu fordernd ist der Schmerz. Wenn die "Schmerzpause" dann nach einer Zeit wirklicht gelingt - gut so. Ich bin ganz bei Dir, dass "Dauerschmerz" nicht hilfreich ist.


    Alles Liebe,
    Markus

  • Hallo Markus,


    hm, du hast völlig recht mit deinen Worten.


    Ich hab auch gar nicht überlegt bei diesem Wort, denn ich wollte einfach vom Schmerz, der soviel Kraft kostet eine Pause.


    Das Wort hat auch meiner Mama gut gefallen.


    Trauerpause wäre zum Beispiel nicht richtig, denn trauern tue ich nach wie vor, doch ich versuche wirklich, dem Schmerz für eine Weile auszuweichen.


    Und es hilft, das ist das Wichtigste dabei.


    Das kann man mit Sicherheit nicht, wenn man am Beginn der Trauer steht, da ist es wichtig, den Schmerz zu fühlen alles zuzuordnen, diese Unverständnis, ..warum?, dieses Begreifen, ...was ist geschehen?,
    Wenn das geordnet ist und ich hab die Wutphase, in der man merkt man entkommt dem Schmerz nicht,auch schon hinter mir, also wenn das alles durchlebt wurde, hat man keine Kraft, und da dachte ich, ich nehme mir eine Auszeit und zwar ohne schlechtes Gewissen zu haben, denn ich vergesse mein Kind dadurch nicht, ich lebe ja das er fehlt, gerade wieder zu Ostern.


    So, jetzt hab ich genug geschrieben und dich wie ein Mädel angenommen :D


    Danke, für deine Worte.


    Schönen Abend ;)

  • Hallo Darina!Habe deinen Beitrag erst jetzt gelesen.Habe das heutige schlechte Wetter im warsten Sinne des Wortes verschlafen.Wie ihr wisst bin ich Krankenschwester und hatte Nachtdienst.Es war ein schwerer Dienst.Ich hatte zum erszten Mal nach dem plötzlichen Tod meines Vatis vor gut 8 Wochen den ersten Todesfall.Nichts was nicht "abzusehen" war,aber ich war trotzdem wie gelähmt.Es war ein sehr alter Mensch,der sehr gelitten hat und nun seinen Frieden gefunden hat.Ich war trotzdem richtig fertig.Wir sind nachts ja alein auf Station,ich habe mir dann von einer anderen Station eine andere Schwester geholt.Wir betten die Toten ja entsprechend noch einmal,damit die Angehörigen in Würde noch im Krankenbett Abschied nehmen Können.Es war einfach nur sehr schwer.

    Mein Kind Juliane,
    Mein Bruder Rene,
    Mein lieber Vati,
    Ihr seid mir nur einen Schritt voraus-tief in meinem Herzen lebt ihr weiter :005:

  • Liebe Karla,


    lieb, dass du schreibst,


    nach so einer schweren Nacht wünsche ich dir , dass auch du heute von der Sonne viel Kraft bekommst.


    Das ist sicher nicht leicht, mit dem Tod so nah konfroniert zu werden und vorallem, wenn man selbst den Schmerz in sich trägt.


    Bekommt ihr eigentlich als Schwestern irgendeine Hilfe oder könnt ihr darüber mit jemanden reden, wenn jemand stirbt.


    Als ich damals mein Kind verlor, musste sich die Hebamme nach dieser Nacht frei nehmen, sie war schon lange auf dieser Station, doch "normalerweise" hilft sie Kindern auf die Welt. Es war ihr zuviel, dass mein Kind im Spital starb, es waren alle Ärtze und Schwestern sehr betroffen.


    Und wenn dann noch im eigenen Familienkreis, jemand gegangen ist, stelle ich mir das sehr schwer vor, wenn du jemanden siehst, der tot ist.


    Möchtest du uns davon erzählen?


    Ich drück dich
    deine

  • Liebe Chris,Liebe Darina
    zu deiner Frage,Darina,ob wir mit jemandem reden können,wenn jemand verstorben ist.Das ist ganz unterschiedlich,kommt darauf an,wie "tragisch" bzw.welche Diagnosen -(wie z.B.ein junger Mensch stirbt an einer unheilbaren Krankheit)der Tod des Patienten ist.Man leidet immer unterschiedlich mit dem Patienten bzw.deren Angehörigen mit.Wir helfen uns dann untereinander,reden miteinander,je nachdem wie es der einzelnen Kollegin geht.Bis zum Tod meines Vatis hatte ich mir -wie es die meisten Schwestern tun einen kleinen "Schutzwall"(ohne jedoch hart zu werden)angelegt.Der ist jetzt gewaltig weggebrochen!!Ich sehe jetzt ja all die Trauer völlig anders und nun ist sie erst mal wieder riesengroß.Vor diesem Augenblick-der ja irgendwann sowieso auf mich zugekommen wäre hatte ich die meiste Angst,dann kam für mich genauso plötzlich wie der Tod meines Vatis und ausgerechnet nachts und allein.Ich habe die Patientin-als klar war das sie einschlafen würde kaum noch aus den Augen gelassen-trotz meiner anderen Patienten und obwohl ich wusste,das es für sie dann leichter sein würde.Als es dann soweit war habe ich meinen Vati vor mir gesehen.Wie gesagt,ich habe mir dann eine Schwester von einer anderen Station zu Hilfe geholt.Hatte dann zum Glück bald Feierabend.Zu Hause war mein Mann zum Glück da,ich konnte mich so richtig ausheulen.ER hat mich einfach nur in den Arm genommen und festgehalten-das tat gut!!
    Den heutigen Sonnentag habe ich bei meiner Mutti verbracht,sie ist zur Zeit in der Reha,hat kurz nach dem Tod ihres Mannes(meines Vatis)ein neues Hüftgelenk bekommen,das waren auch bange Wochen,da sie das Krankenhaus logischerweise kaum ertragen hat.Aber die OP war sehr nötig.Seid beide ganz doll umarmt,Karla :(

    Mein Kind Juliane,
    Mein Bruder Rene,
    Mein lieber Vati,
    Ihr seid mir nur einen Schritt voraus-tief in meinem Herzen lebt ihr weiter :005:

  • liebe darina,


    wie gehts dir heute??
    ich wollte dir gestern noch schreiben, aber ich bin um 21 uhr ins bett gefallen.


    komisch, mir sind gestern deine schönen steine eingefallen, da hast du bestimmt sehr viel kraft gebraucht. gut, dass du dir eine pause gönnst.


    ich umarme dich
    und wünsche dir einen ruhigen sonntag!
    deine petra

    Und alles was bleibt ist Liebe, diese Liebe lässt euch niemals sterben.
    Mama & Papa - ich liebe euch!

  • liebe karla,


    ich hab deine zeilen auch erst jetzt gelesen.....
    als krankenschwester ist man mit dem tod wohl eher konfroniert, als andere. ich finde es mehr als verständlich, dass du so kurz nach dem tod deines vatis sehr sensibel bist.


    ich kenne das sehr gut, mich werfen manchmal dinge aus dem konzept, wo ich früher "locker" drüber gestanden bin.


    ich bewundere alle, die den beruf der krankenschwester ausüben, für mich ein ding der unmöglichkeit. als mein papa auf der intsivstadion getorben ist, war eine ganz liebe intesivschwester immer bei mir. ich fragte sie nur, wie sie diesen job nur machen kann, und sie sagte lieb, dass sie das gut differenzieren kann, weil es ja nicht ihre lieben sind, die hier sterben.


    und dieses differnzieren wird einem gerade nach so einem verlust fehlen, kann ich mir vorstellen, das eigene erlebte sieht man wieder.


    schön zu hören, dass deine mutti die op gut überstanden hat und jetzt auf reha ist. ist diese reha weit weg? kannst du sie oft besuchen??


    liebe karla, ich wünsche dir viel kraft für diese schwere zeit und bin im gedanken bei dir!
    alles liebe
    deine petra

    Und alles was bleibt ist Liebe, diese Liebe lässt euch niemals sterben.
    Mama & Papa - ich liebe euch!

  • Liebe Petra,


    ich bin gestern erst um 23:22 nach Hause gekommen, hi, hi,


    ich war ja auf dem Klassentreffen. Es war so lustig, es hat so gut getan.


    Wir haben auch über Kinder gesprochen, wer wieviele hat.


    Alle wussten ja meine Geschichte und daher sind sie sehr respektvoll damit umgegangen, wir haben mehr über meinen großen geredet, es war sehr schön.


    Ich verstehe micht ganz, stehe auf der leitung?
    Komisch, mir sind deine Steine,...


    was meinst du?


    Ich wünsche auch dir einen schönen Sonntag,
    deine

  • liebe darina,


    abends hab ich mir gedacht, jetzt wird darina bei ihren alten schulfreunden sitzen und über früher reden. ach wie schön. und es freut mich sehr zu lesen, dass es dir gut getan hat.


    ich meinte diese schönen steine, die du für's grab gemalen hast und wo unsere namen drauf sind. da sind doch bestimmt auch viel gedanken an deinen kleinen gegangen, oder? sowas würde mich sehr viel kraft kosten und darum "drücke" ich mich wahrscheinlich noch so vom grab richten. meine tante nimmt das meistens in die hand.
    aber die nächsten zwei tage habe ich frei und ich hab mir vorgenommen schöne blumen zu besorgen, sofern das wetter es zulässt. bei uns schüttet es ja ohne ende, richtig grausig.


    dir auch einen schönen sonntag meine liebe!
    deine petra


    p.s. bei mir gibt es heute gefüllte parika ;) .

    Und alles was bleibt ist Liebe, diese Liebe lässt euch niemals sterben.
    Mama & Papa - ich liebe euch!

  • Liebe Petra,


    oooohhmmmm, ich bleib ganz ruhig.


    Waaasss? Gefüllte Paprika, na geh, da hab ich ja gleich einen Guster drauf!!! Genieße sie, ach...


    Ja, ich hab schon gesehn, ihr schickt mir den Regen, es wird immre dünkler, dabei wollte ich zum Grab, das lass ich lieber, sonst bin ich pitschnass. ;)


    Es soll ja die ganze Woche regnen, mist.


    Ich wünsche dir einen schönen Sonntag ;)

  • liebe darina,


    du solltest doch auch was haben vom den schönen schnee :D . wir haben gerade so viel schnee, wie den ganzen winter noch nie :)) .


    alles liebe
    deine petra

    Und alles was bleibt ist Liebe, diese Liebe lässt euch niemals sterben.
    Mama & Papa - ich liebe euch!

  • habe gerade gelesn was du geschrieben hast,und ich finde es gut den mal wan was anders zu denken zu fühlen,wieder richtig zu lachen und spaß zu haben,auch das ist mein wunsch,nicht an die sorgen und altag denken zu müssen,ich habe mir ein hobby zugelegt,lesen,kartenlegen,engeln sammeln,und geh wieder ab mai arbeiten das ich wieder ins leben finde und weniger zeit zum denken habe.ich denke wir müssen uns selbst irgend wie ablenken.mfg silvia

    Arme kleine Seele leid und Schmerz warn diese Welt.


    Kommt ein Engel nun vom Himmel,sanft im Arm,er dich jetzt hält.

  • Liebe Silvia,


    Danke.



    ich drück dich ;)


    Gestern war ich im Spital, wo mein Kind gestorben ist.
    Ich musste zu einer anderen Abteilung (etwas abholen), doch es war schon ein eigenartiges Gefühl mich dort aufzuhalten.


    Ich sah die einzelnen Pavillon und dachte, ah, da war ich und da war ich (hatte ja viele Untersuchungen)


    Doch in die Nähe des "Mütterpavillon" fuhr ich nicht, das konnte ich nicht. Zuerst wollte ich hin, da ich mich bedanken wollte, für die großartige Betreuung, doch irgendetwas hielt mich davon ab.


    Nun ja, ich werde euch sicher davon erzählen, wenn es soweit ist.


    Alles Liebe
    eure

  • Liebe Darina!


    Ich kann mir gut vorstellen, wie Du Dich im Spital
    gefühlt hast...


    Es ist nicht so leicht an den Ort zu gehen, wo alle Erinnerungen wieder da sind - aber Dein Gefühl zeigt Dir eh genau, ob Du schon bereit bist, das auf Dich zu nehmen...


    Ich drück' Dich!


    Deine Kate

  • das war sicher schwer für dich,aber ich denke das es auch ein prozess währe zun verarbeiten,ich weiß es ist schwer,ich hatte es oft von michal,das ich an orten war wo ich mit michael schöne zeiten verbracht,es war immer sehr schwer für mich,aber es war ein verarbeitung prozess,und ich geh jetzt gerne wieder an diese orte,ich drück dich bussi silvia

    Arme kleine Seele leid und Schmerz warn diese Welt.


    Kommt ein Engel nun vom Himmel,sanft im Arm,er dich jetzt hält.