Mein Papa wurde erlöst

  • Hallo ich möchte euch ein bisschen über meinen Papa erzählen...,


    Mein Papa wurde am 25.12.2016 um 03:10 Uhr, zuhause im engsten Kreise seiner Familie von seinem Krebs und dem schmerzvollen Leiden erlöst.


    Das ist seine Geschichte...
    Er war ein echter Hand/ und Heimwerker und alles was ich heute weiß hat er mir beigebracht.
    Er war Tischler und der " Nasenschleimhautkrebs" war das Ergbenis der jahrelangen Arbeit mit Holzstaub.
    Ab dem Zeitpunkt an dem er die Diagnose bekam rutschte ich in eine tiefe Depression, ich wollte das aber nicht war haben und es wurde immer schlimmer.
    Nach einigen Operationen und Bestrahlungen hatte er den Krebs sogar besiegt und konnte wieder ein halbwegs glückliches Leben führen.
    Der Gedanke der mich damals am meisten Verfolgte war: "Mein Papa wird vielleicht nie miterleben können wie ich eine Freundin/Frau oder vielleicht sogar ein Kind bekomme".


    Plötzlich aber änderte sich meine Leben... In dieser Zeit fand ich meine heutgie Frau und Sie zog auch zu mir ins Elternhaus. Mein Papa durfte miterleben wie sich unsere Beziehung von Anfang an entwickelte. Es war wunderbar! Es ging ihm auch immer besser und im Februar diesen Jahres wurde meine Frau (damals noch Verlobte) auch noch schwanger. Er wurde immer stärker sowie ich auch. Im April fingen wir an das Haus meiner Oma zu renovieren. Er konnte mir sogar bei den Arbeiten helfen und blühte bei der Arbeit voll auf. Es war so schön das sehen zu können.


    Ab Juli wurde aber alles wieder schlimmer. Angefangen hat es aber "nur" mit Rückschmerzen.
    Mein Papa meinte jedoch, es sei vom Arbeiten und er habe sich nur übermacht.
    Da es jedoch nicht besser wurde ging er zum Arzt und dieser machte eine Überweisung für ein MR.
    Es war ein Schock als festgestellt wurde, dass der Krebs nun auch in die Knochen übergegriffen hat.
    Sein Zustand verschlechterte sich rapide und es wurden mehre Chemo´s gemacht.
    Er lag fast drei Monate durchgehend im Krankenhaus. Meine Mama und meine Tante waren jeden Tag bei ihm. Für mich brach natürlich meine ganze Welt zusammen. Mein erster Gedanke: "wir sollten noch heiraten und bitte lass ihn noch seinen Enkel sehen".


    Am 16.09. haben wir standesamtlich und nur zu zweit geheiratet. Natürlich war mein Papa zuerst traurig nicht dabei sein zu können aber er freute sich für uns so sehr und war total stolz.Danach der nächste Schock - Es wurden auch Metastasen im Gehirn festgestellt und erneut Bestrahlungen durchgeführt.
    Am 14.11. kam unser kleiner Schatz "Felix" auf die Welt. Wir waren im selben Krankenhaus, was es sehr erleichterte und so konnte ich auch jeden Tag zu Ihm. Bevor wir nach drei Tagen heim gefahren sind waren wir mit dem Kleinen noch bei Ihm.
    Mein Papa sagte damals schon zu mir: "Tja, so ist es... der Eine kommt und der Andere muss gehen" - da brach mir das Herz. Zum Glück konnte Papa auch wenige Tage darauf nach Hause bzw. wollte er nach Hause zu seinem Enekl.
    Er bekam ein Krankenbett und wir Unterstützung durch eine Krankenpflege. Die ersten Wochen war alles noch ganz OK und ich versuchte auch so oft es ging mit Felix bei Ihm zu sein. Die letzten Tage merkte man aber schon wie es immer schlechter wurde. Er bekam immer weniger mit (wobei ich das nicht glaube) und war teilweise verwirrt, jede kleinste Bewegung schmerzte, usw.. was eben durch die Metastasen im Gehirn ausgelöst wurde.
    Ihn so leiden sehen zu müssen...unbeschreiblich.


    Ich realisierte das alles aber leider erst die letzten beiden Tage und war immer kurz vorm zusammenbrechen.
    Der 24.12 war auf der einen Seite schön... die ersten Weihnachten mit Frau und Kind auf der anderen Seite die reine Hölle - darauf warten wann endlich die Erlösung kommt. Wir haben auch noch einen kleinen Weihnachtsbaum im Schlafzimmer aufgestellt, damit Papa auch bei der Bescherung dabei sein kann. Er wollte da auch dabei sein, und hat sich bestimmt gefreut alle nochmal bei ihm zu haben, auch wenn er es nicht mehr sagen konnte. Die nächsten Stunden waren die reine Hölle für mich - ich existierte nur noch - mein ganzer Körper zitterte und Gefühle sind prktisch nicht kontrollierbar.
    Kurz vor Mitternacht beschloss ich eine Runde im Freien zu gehen. Da die Kirche nicht weit weg ist, ging ich dort hin und kam genau richtig zur Mitternachtsmesse. Ich zündete eine Kerze an, dabei betete ich und habe mir gewünscht das Papa nicht mehr lange leiden muss. Als ich wieder Zuhause war legte ich mich etwas hin. Meine Mama kam etwas später zu mir und meinte es wäre gut wenn ich da wäre. Ich saß im Wohnzimmer vor einer Kerze, ich hielt das röcheln welches aus dem Schlafzimmer zu hören war, kaum aus. Meine Tante und Mama waren bei Ihm und nahmen Abschied. Meine Tante kam dann zu mir und meinte ich MUSS jetzt rüber.
    Ich brachte kein Wort über meine Lippen, gab ihr jedoch zu verstehen dass ich alleine bei ihm sein will.


    Ich ging rüber schaute ihn an. Es brauchte keine Worte um zu wissen das Papa nur noch auf mich gewartet hab damit ich Ihm beim gehen helfe. Ich sagte Ihm noch alles was zu sagen war. Das ging nur in genau diesem Moment. Ich sagte: "Wir schaffen das zusammen, wie auch alles andere bisher". Er schlief friedlich und sanft ein. In mir war es plötzlich absolut leer, fühlte mich frei und es ging mir gut. Alle meine Gedanken, meine Ängste, Sorgen... alles weg. So als hätte Papa sie mitgenommen. Ich wusste nun auch was sein Geschenk für mich war: "Ich habe nun keine Angst mehr im Dunkeln, denn er ist nun immer bei mir". Ich sagte ihm auch, er darf jederzeit mal wieder vorbei schauen...(Ich habe so meine Erfahrungen)
    Ich ging zurück ins Wohnzimmer und sagte: "Ich glaube er hat es jetzt geschafft".
    Mama bedankte sich bei mir und alles war gut. Bis zur Abholung am Nachmittag schlief ich auch immer mal wieder neben Ihm, in Mamas Bett da ging es mir am besten.
    Ich brach nur bei der Abholug zusammen, das hielt ich nicht mehr aus.


    Es gibt noch so viel zu erzählen und noch viel mehr über Leben vor der Krankheit und vielleicht schreib ich da auch noch was, aber vorerst musste ich erstmal das hier schreiben und es hilft.
    Das echte Leben fängt für Papa jetzt erst richtig an und für mich hat er bestimmt seinen Teil in meinem Felix hinterlassen, das weiß ich!!


    Danke an alles die das gelesen haben.

  • Lieber Markus <3


    Danke Dir vom Herzen, dass Du all Deine Gefühle, Gedanken und Erlebnisse mit uns teilst. Ich fühle total mit Dir und war so berührt, dass Tränen geflossen sind. Diese Tränen waren Tränen der Trauer und des Glücks, weil ich so viel Liebe spürte, die Du Deinem Vater schenkst und Deiner Familie und Dein Vater Euch.


    Ich wünsche Dir viel Kraft und schreibe immer wenn es Dein Gefühl Dir sagt. Es wird Dich erleichtern, es wird Dir gut tun.


    Ich und Amitola denken an Dich und fühlen tief mit Dir :24: <3


    und sei <3 Willkommen

  • lieber Markus, <3


    völlig berührt... durch deine liebevolle Lebensschilderung , das innige Verhältniss , welches du zu deinem Papa hast, möchte ich dich in "unserem Kreise " hier willkommen heißen....

    Der Grund ist bei uns allen immer der gleiche ....
    und das verbindet uns hier ALLE....
    Wir haben einen sehr geliebten Menschen verabschieden müssen... Das ist sehr sehr schmerzlich und braucht eine lange Zeit ...Wir alle werden dir gerne bei diesem Weg durch das ... erst ist es einmal ein Trauerland , so von den Gefühlen her... dich begleiten...


    Auch wenn du es jetzt durch deine wirklich so schmerzhaft "frischer Trauer " noch nicht vollkommen annehmen kannst, obwohl ja schon etwas, weil du auch von der Erleichterung geschrieben hast , als das Leiden deines Papas VORBEI war....


    also von DEINER ERLEICHTERUNG gesprochen hast ... welches der allererste Schritt in die "richtige Richtung ist...
    Es werden immer die Zeiten kommen, wo du keine Erleichterung verspürst.... du Halt und Hilfe brauchst... Wie schon oben geschrieben , die geben wir dir ALLE gerne...
    und


    du hast das grosse Glück , an deiner Seite , wie ich es verstanden habe , im gleichen Haus , deine Mama und vor allen Dingen , deine Frau und deinen Sohn FELIX zu haben....


    FELIX ... der Glückliche .....
    Er macht dich, deine Frau , deine Mama und hat DEINEN PAPA ungemein GLÜCKLICH gemacht.... wie schön...
    und....
    welche LIEBE von euch ALLEN , deinem Papa noch ein so schönes Lebensende in seinem Haus , MIT EUCH ALLEN , vereint in LIEBE ... den letzten Atemzug machen zu können....


    Es wird dauern bis du das als GESCHENK für DICH und für IHN und EUCH ALLE ansehen kannst ...


    Aber wie schon geschrieben ...
    GERNE helfen wir dir dabei.... Mein Lebensgefährte war auch Schreiner und Restaurator... und ich kann aus deinen Schilderungen durchaus Parallen von unserem Leben SEHEN ... ERFÜHLEN...


    Jeder hier , wird von irgendeiner Art deiner liebevollen Schilderung " sich angesprochen fühlen ... berührt sein" ... und dir darauf antworten ... mit viel HERZ... weil er/sie dieses REALE erleben , wie du und deine Familie auch nicht mehr hat...


    Aber in unseren Herzen ... und in unserem LEBEN ....
    haben unsere GELIEBTEN immer einen Platz....


    Dir ALLES LIEBE für DICH und deine Familie , die sich jetzt gegenseitig Halt geben kann, vor allen Dingen durch FELIX...
    dir wünschend....
    und dich bitten....
    schreibe .... schreibe ... schreibe ...über all deine Gefühle , auch das jetzt bald organisatorische, die Zerrissenheit , das "rauskatapultieren" aus der "Normalität"...


    mit MIT-GEFÜHL dir gerne weiter schreibend,
    unter der Liebeserklärung an deinen Papa <3
    deine Claudia Amitola ,
    die leider noch sehr geschwächt durch einen starken grippalen Infekt ist... aber ich wollte dir einfach schreiben ...

  • Lieber Markus,


    ein herzliches Willkommen hier bei uns im Forum.
    Danke für dein Vertrauen, du hast so berührend geschildert, man kann eure Liebe spüren. Und diese Liebe wird dich auch immer begleiten.


    Ich finde es so schön, daß dein Papa friedlich und sanft zu Hause einschlafen durfte, daß du ihm noch vieles sagen konntest, ihn begleitet hast.
    Ja, ihr habt es gemeinsam geschafft!
    Daß du dich frei gefühlt hast, die Ängste und Sorgen weg waren ... war sein Geschenk an dich. Er ist jetzt in einem Sein ohne Schmerzen, Sorgen, Ängste. Er ließ dich fühlen, wie es ihm jetzt geht (so denke und fühle ich, wenn ich deine Zeilen lese).


    Ich glaube, die Zeit der Renovierungsarbeiten am Haus deiner Oma wird für dich zu einem besonderen "Schatz" werden, und du wirst mit einem Lächeln an diese Zeit des "Hand-in-Hand-arbeiten" denken. Wahrscheinlich nicht gleich, jetzt sofort ... aber die Zeit wird kommen.
    Mir geht es halt jetzt so, wenn ich etwas mache, was früher Vati und ich gemeinsam machten. Und oft "höre" ich ihn dann ... "..mach das so, so gehts leichter!" oä. Das sind dann immer ganz besondere Momente für mich.


    Auch ich möchte dir noch sagen - schreib hier, wenn dir danach ist. Hier kannst du alle Gedanken und Gefühle die so in dir "herumschwirren" niederschreiben - wir können dich verstehen. Und wir würden uns freuen, mehr über deinen Papa, dich, und natürlich auch deinen kleinen Felix zu lesen. Und da bin ich ganz bei dir - in Felix (aber auch in dir) lebt ein Teil von deinem Papa weiter.


    Kraft, LICHT und Liebe für dich und deine Familie
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Willkommen, lieber <3 Markus! <3


    Meine mitfühlende Anteilnahme am Gehen deines Papas.


    Auch hier noch einmal, <3
    ich habe dir letzte Nacht schon einen Willkommensgruss an deine Pinnwand geschrieben, auch noch eine Weile auf dich gewartet. Dann habe ich gesehen, dass du schon weg warst und so bei mir gedacht: "Ich glaube Markus wird uns eine ganz besondere Lebensgeschichte erzählen!"


    Und, das hast du dann auch gemacht - mit sooo viel Herzenswärme, DANKE dir dafür.
    Die Erzählungen über deinen Vater, deine Famile, haben mich sehr tief berührt.
    Es ist wunderbar, dass ihr so Vieles noch planen habt können um euren Papa daran teilhaben zu lassen.
    Ich glaube, dein Papa war dadurch gestärkt in allem was noch zu bewältigen war.


    Ganz besonders wertvoll war, für deinen Papa, wie auch für die ganze Familie, das geborgene Hinübergehen ins andere Sein, im Kreise aller lieben Menschen und in gewohnter Umgebung.
    Noch ein letztes, gemeinsames Weihnachtsfest zu erleben, empfinde ich als Weihnachtswunder.
    Für dich lieber Markus, ist es von grosser Bedeutung, deinen Papa direkt beim Hinübergehen eine helfende Hand gereicht zu haben.


    Ich wünsche dir viel Kraft für die bevorstehende Trauerarbeit, gerne werden wir dich hier dabei begleiten.
    Wie du selbst schon geschrieben hast, helfen dir deine Berichte hier im Forum. Schreibe über alles was dich bewegt und du mitteilen möchtest. Das Schreiben für sich, ist schon eine Art Therapie. Alle hier haben ähnliches erlebt, durchlebt und können oftmals einen Weg aufzeigen wo man vielleicht selber keinen mehr sieht.
    Fühle dich angenommen in jeder einzelnen Facette deiner Trauer.


    Schön, dass du den Weg hierher gefunden hast.


    Gerne dir die Hand reichend, :24:
    Anna90

  • Hallo meine Lieben...
    erstmal vielen, vielen herzlichen Dank an euch für die liebevollen und stärkenden Texte.
    @Juttap - Die Zeile "Daß du dich frei gefühlt hast, die Ängste und Sorgen weg waren ... war sein Geschenk an dich. Er ist jetzt in einem Sein ohne Schmerzen, Sorgen, Ängste. Er ließ dich fühlen, wie es ihm jetzt geht" - ist einfach wundervoll!!


    Es hilft mir wirklich sehr gut. Ich habe den heutigen Tag teilweise auf dem Sofa verbracht. Am Fensterbrett steht eine Kerze und ein Bild von Papa. Ich schaue oft rüber und lache ihn ein bisschen an.
    Ich war den gazen Tag sehr müde und habe viel geschlafen, dabei gehts mir gerade am besten.
    Meine Meine beiden Schätze waren auch die ganze Zeit neben mir.
    Ich will noch nicht viel reden da ich sonst immer einen Weinkrampf bekomme. Alexandra, meine Frau ist sehr verständnisvoll. Für sie ist es absolut OK wenn ich aktuell nur ein paar Worte mit ihr rede. Felix hilft mir auch sehr.
    Besonders süß war er als Alexandra ihn neben mich legte wie ich gerade am aufwachen war... ich drehte mich zu ihm rüber und er strahlte mich mit einem riesigen, herzlichen lachen an. Das wiederholte er den ganzen Tag über - sooo süß - da muss ich natürlich auch lachen. Er ist aktuell der einzige dem ich von Papa (Opa) erzählen kann ohne sofort einen heftigen Weinkrampf zu haben.


    Meine Mama war heute mit Organisatorischen Dingen beschäftigt was für sie ganz gut ist da sie damit alles verarbeiten kann - sagt sie. Sie ist sehr stark im Moment. Am Nachmittag musste ich mich auch damit auseinadersetzen.
    Als erstes baute ich den Bilderrahmen aus Holz welchen ich noch am 24. für Papa als Weihnachtsgeschenk machen wollte fertig. Eigentlich sollte ein Bild von Felix rein, jetzt habe ich aber ein Bild von Papa rein gemacht. Es zeigt ihn beim Wandern in den Bergen bei unserem LETZTEN Urlaub 2012. Wir werden das Bild in der Kirche vor dem Sarg aufstellen und später gebe ich es ihm mit ins Grab - es IST doch sein Weihnachtsgeschenk.


    Mama wusste nicht dass ich das vorhabe und als ich es ihr sagte brach ich wieder völlig zusammen.
    Später suchte ich noch ein Bild raus welches vorne auf das kleine Totenbildchen kommt. Ich habs zufällig vor genau einem Jahr aufgenommen und es Zeit einen Baum im Nebel mit wunderschöner Licht-Stimmung auf der Wiese wo er am liebsten mit unserem Hund (Mira, sein Liebling) spazieren ging.


    Weiters habe ich noch ein Lied gesucht und gefunden - mein Hochzeitslied. Schon damals dachte ich dabei an Papa und der Text passt perfekt zu uns beiden: "I won´t give up" von Jason Marz. Er freut sich bestimmt das zu hören und für mich ist es dann immer noch eine schöne Erinnerung - besser als irgendein trauriges Lied. Ich überlege jedoch, auch das Musikvideo zu zeigen weil es einfach so schön passt und ich finde darin findet sich bestimmt jeder wieder.
    Morgen muss ich mit Mama einiges Erledigen - davor hab ich Angst aber vielleicht lenkt es mich etwas ab.


    Ich wünsche euch eine gute Nacht und ich hoffe wieder darauf, dass Papa mich im Traum besuchen kommt oder ich von früheren Zeiten träume.

  • eine stärkende , mitfühlige ENERGIE
    wird an dich, deine Frau Alexandra , der kleine Felix GIBT ja euch ENERGIE,
    und auch sehr
    an deine Mama, die ja ihren Ehemann verabschieden muss, nach vielen gemeinsamen Jahren
    und an die Schwester deines Papas, die eine lange Zeit das Leben mit ihm geteilt hat...
    von mir zu EUCH ALLEN geschickt....


    Ich wünsche euch ALLEN ,
    das ihr durch das reale Beisammensein
    euch gegenseitig HALT und STÜTZE in dieser schwierigen Zeit GEBT....


    ALLES, alles LIEBE euch dafür wünschend <3 <3 <3 <3 <3
    und das MEISTERN des wahrhaftig nicht einfachen Organisatorischem , welches auch ZUSAMMEN Erleichterung bringt
    KRAFT ...LICHT .... und LIEBE
    wünscht euch
    eure Claudia Amitola

  • Guten Morgen Markus,
    mein tiefstes Mitgefühl für deinen / euren Verlust deines Vaters.
    Deine liebevollen Erinnerungen an die Zeit mit deinem Vater sind sehr berührend ... wie schön, was er noch alles miterleben durfte ... auch wenn der persönliche Abschied schwer ist, es ist gut und wichtig für die Trauerbewältigung!
    "Ablenkungen" sind auch wichtig für die Seele ... wie schön, dass ihr euch alle gegenseitig unterstützt und euer kleiner Sonnenschein Felix sein Licht versprüht, damit allen wieder warm ums Herz wird!
    Alles Liebe von Marsue

  • Es tut mir sehr leid.


    Auch mein Papa liegt im Sterben. Die Krebskrankheit (Prostata mit Hirnmetastasen) wird seit 6 Monaten immer ärger. Pflege daheim geht schon lange nicht mehr. Wir haben nicht das nötige Gerät, um einen gelähmten, schweren Mann zu heben. Und wir können keine Infusionen setzen.


    Dein Papa hatte das Glück, in seinem Zuhause gehen zu können.
    Ich und meine Mama haben den Vorteil, mehr Distanz und Ruhe zu haben. Der 24. hat ganz gut geklappt und wird auch in Zukunft klappen.
    Ich weiß, dass ich mich von ihm lösen muss und ich werde das auch tun. Die Aussicht auf ein Leben nach dem Tod ist in Theorie recht nett, aber in der Praxis ist mein Papa bald nicht mehr hier. Und mein Leben wird sich dadurch anders entwickeln. Dies ist ein Muss, und es ist nicht nur schlecht.


    Jeder Weg ist gut und schlecht zugleich. Egal in welchem Alter, der Verlust der Eltern ist nicht leicht.


    Ich habe ein Buch gelesen: "Wenn die alten Eltern sterben". Ich fand es sehr gut. Es konzentriert sich aufs Diesseits und wie Leute mit diesem Verlust umgehen. Es beschönigt die Eltern-Kind-Beziehungen nicht, es idealisiert nicht. Das Lesen ist stellenweise hart, aber es steckt ganz viel Wahrheit darin. Es steht darin, dass die erwachsenen Kinder trotz ihres Alters noch immer Angst haben, ohne den Schutzschild der Eltern da zu stehen. Dies ist das endgültige Ende der Kindheit.


    Du bist jetzt der Papa. Felix´ Papa. Du musst dich nun von deinem Papa lösen und selbst ein Papa werden.
    Eines Tages steht Felix an deinem Sterbebett, hoffentlich erst in ferner Zukunft.
    Weil Kinder kommen, müssen Alte gehen.


    Es ist fies... Aber es ist so.

  • Lieber Markus


    danke dass du deine Gefühle mit mir, mit uns hier teilst. Ich kann mitfühlen wie es dir geht, vor einem Jahr war es bei mir mit meiner Mutter von der Situation ähnlich, und was du hier beschreibst, dieses intensive, ganz dichte beistehen, dass einen an die Grenzen treibt, das Aushalten davon, dass der geliebte Elternteil solche Schmerzen hat, dass einen ein Mensch verlässt der einen ein ganzes Leben lang gekannt hat, der einen das Leben geschenkt hat, das ist eine besondere Verbindung.


    Ich persönlich finde du beschreibst auf sehr spezielle Art die Beziehung zwischen deinem Papa und dir, und ich denke es ist genauso wie du sagst, und wie Jutta es auch noch einmal als so schönen Gedanken in seiner Klarheit gesagt hat: dass diese Leichtigkeit etwas ist, das ein Geschenk ist, und auch eine Erleichterung nach so viel Schmerz und Leiden. Der schwersten Teil des Weges, der liegt hinter dir, hinter euch...dass sich dein Sohn und dein Papa begegnen durften...das finde ich sehr schön...



    Die Tiefe mit der du die euch verbindenden Gefühle beschreibst, ist etwas ganz Besonderes. Ich glaube dein Papa hat dich sehr geliebt, und ich glaube auch dass die Liebe alles überwindet, Amor vincit omnia, auch Raum und Zeit.


    Nun, das wünsche ich dir - gönn dir diese Tage viel an Ruhe, du brauchst sie bestimmt. Mache Pausen. Tu das was dir gut tut, für Schritt und dann wieder atmen. Du hast deinem Papa ein wunderbares Geschenk gemacht indem du bei ihm warst, und es hat dich viel Kraft gekostet. Und wo er auch ist (du fühlst es bestimmt...) er möchte bestimmt, dass es dir gut geht, und dass du gut auf dich achtest...wenn ich das so sagen/schreiben darf... sei lieb gegrüßt!

    Die Wahrheit triumphiert nie, nur ihre Gegner sterben aus (Max Planck)


    rilke.de/briefe/160703.htm


    VORÜBUNG FÜR EIN WUNDER


    Vor dem leeren Baugrund
    mit geschlossenen Augen warten
    bis das alte Haus
    wieder dasteht und offen ist

    Die stillstehende Uhr
    so lange ansehen
    bis der Sekundenzeiger
    sich wieder bewegt

    An dich denken
    bis die Liebe
    zu dir
    wieder glücklich sein darf

    Das Wiedererwecken
    von Toten
    ist dann
    ganz einfach

    (Erich Fried)

  • Liebe Nebelfrau <3


    Amor vincit omnia über Raum und Zeit! Herrlich, Danke Dir! und natürlich Amor est omnia!


    Lieber Markus <3


    Ich hoffe Du und Deine Familie habt diesen Tag gut überstanden :24: <3

  • Lieber Markus <3
    mit ALL seinen LIEBEN im HERZEN und im LEBEN <3 <3 <3 <3 <3


    ich HOFFE und wünsche Dir und deinen Lieben , dass du einen erträglichen , sanften Trauertag mit dich strahlend anlächeln- und du Geschichten erzählen... mit FELIX hattest ....
    Dich vielleicht auch etwas deiner Frau öffnen konntest ? Es wäre gut für euer LEBEN.


    Eine sanfte Energie euch schickend für den Tag der Beisetzung, der ja auch wohl bald ist?


    Sehr mit-fühlend werden wir dich durch dein Leben weiter begleiten...
    eine sanfte Nacht dir und deinen Lieben wünschend
    von Amitola Claudia

  • Lieber Markus, auch von mir ein herzliches Willkommen.
    Schau heute nur mal kurz rein - und bin zu tiefst berührt von deiner Geschichte, von deiner Offenheit und deinen Worten.


    Manchmal tut Ablenkung gut - ein anderes Mal kann ein "Zusammenbrechen" heilsam sein.


    Ich wünsche dir alles, was du brauchst - für die nächsten Tage.
    Viel Kraft, es auszuHALTEN
    Viel Geduld es durchzuGEHEN
    Viel .... eben alles was du brauchst.


    Ich freue mich auf viele Austauschmomente mit dir und all den anderen, die dich ja schon so gewohnt (und sehr hoch geschätzt von mir) aufgenommen haben.


    Lg. Astrid.